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Zu spät - und ich komme nicht damit klar!

E
Mein Kopf sagt mir das auch, aber das Gefühl will es nicht glauben.

Und ich bin mir nicht sicher, wie sehr er die Rolle nicht nur angenommen hat, weil ich sie ihm aufgedrängt habe. Mit Worten hat er auch immer gesagt, er will eine Bez. auf Augenhöhe und keine Abhängigkeit. Hat mich auch immer dazu ermuntert, eigene Dinge zu machen und zu finden. Ich weiß nicht, ob in den Unterströmungen was anderes war. Ich vermute es manchmal, aber gerade jetzt kann ich nicht mehr sicher sein.

Nun ja. Das Gefühl ist, als ob Eltern einen verstoßen würden und ich weiß auch, dass ich von ihm etwas wollte, was ich bei meinen Eltern vermisst habe. Das versuche ich ja nun gerade in den Griff zu bekommen, damit mir das nicht nochmal alles kaputt macht. Aber ich frage mich halt, was gewesen wäre, wenn ich dieses Manko nicht gehabt hätte... .

Ich weiß, fruchtlos! Aber gerade ist mir noch mal so sehr vor Augen, was ich verloren habe! Auch wenn es nicht perfekt war. Vielleicht tut mir deshalb auch das Wissen um sein neues Leben so weh. Es ist das, was ich haben wollte. Und nun muss ich wieder von vorne anfangen.

30.11.2012 15:09 • #316


E
Es ist ein Kampf, einfach nur stehen zu bleiben. Nicht abzugleiten in die Trauer und Depression, nicht zu flüchten in irreale Tagträume. Einfach nur hier zu sein. Ich glaube, DAS ist die größter Herausforderung.

01.12.2012 09:33 • #317


A


Zu spät - und ich komme nicht damit klar!

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H
Hi Else,

habe eben mal angefangen deinen Thread zu lesen, jetzt bis Seite 5 und ich kann leider fast alles unterschreiben, ja ich finde mich ein großes Stück wieder, in dem was du schreibst.

Stecke in der gleichen x. fest und die Gedanken fahren Karussel, mal positiv, mal negativ. Heute bin ich wieder schei. drauf, weine viel, er fehlt mir, ich vermisse ihn, nicht die letzten Monate aber das was mal war, naja, du kennst das ja. Das schlimmste er kommt nachher, wir haben einen Sohn und ich kann mir nicht mal eine Kontaktsperre auferlegen. Kann ihn nicht aus meinem Leben schmeissen und Oh, ich würde es so gerne. Dann geht alles vielleicht schneller.

Ja es gibt auch positive Aspekte seit der Trennung und ja, alles soll seinen Sinn haben, wenn gleich sich mir dieser noch nicht offenbart hat. Dann harre ich mal der Dinge die da kommen und schau mal, ob ich den Sinn eines Tages erkennen kann.

Alles Liebe für dich, wir schaffen das
Hexe

02.12.2012 13:34 • #318


H
und ich fahre heute wieder Kopfkino, bei dir ist der Worstcase ja schon eingetreten und eine neue Frau in seinem Leben. Ich warte jeden Tag drauf, dass er eine neue hat und ich habe eine schei. Angst davor. Ich könnte kotzen alleine bei dem Gedanken (entschuldige meine Ausdrucksweise).

und ich fühle mich verraten, sein ich verlasse dich niemals...für die schlechten Zeiten hat es dann doch nicht gereicht. Tja, das Leben ist keine Hollywood Schnulze.

02.12.2012 13:40 • #319


E
Hallo Hexe,

willkommen.

Ja, die Enttäuschung, dass die Hoffnungen, Sehnsüchte und Versprechungen nun keine Bedeutung mehr haben, empfinde ich auch als Last und als Hindernis in der Verarbeitung. Ich komme immer ein Stückchen weiter, fange an, in kleinen Schritten ins Leben zurückzukehren, doch der Stachel der Ent-Täuschung, des unwiederbringlichen Verlusts sitzt immer noch tief. Und so existieren beide Dinge nebeneinander: der Versuch und der Wille, mein Ich wiederzuentdecken und wertzuschätzen und der wilde Schmerz über das Loch in meinem Inneren, das durch die ganze Geschichte sich aufgetan hat... . Und manchmal hilft nur: weiter atmen!

02.12.2012 14:00 • #320


H
Versteh dich so gut!

Bei mir war es heute eine Katastrophe, es eskalierte, ich musste aus meiner Whg raus, weil mir die Tränen kamen. Hab dann gewartet bis er weg war.

Mir wurde jetzt ein's ganz klar. Es reicht mir, bis zum Anschlag. Ich bin nicht gewillt mich wieder Jahre lang schlecht zu fühlen (ich brauch immer sehr lange zum entlieben).

Ich werde den Kontakt abbrechen, so gut es eben geht mit Kind. Werde als Übergabepunkt nur noch zuhause angeben, dann kann der kleine runter gehen und gut ist. Ich muss ihn nicht mehr sehen, fertig. Werde nur noch schreiben, wenn es etwas wichtiges bzgl. des Kindes gibt und fertig.

Und ich habe ihn bei Wkw gelöscht bzw geht ja nicht aber ich kenne ihn nicht mehr, somit komme ich nicht mehr in Versuchung sein Profil anzuschauen, wenn sich was geändert hat, wird ja nun nicht mehr angezeigt und fertig!

Habe die Faxen gestrichen voll.

Und ich kann dich so gut verstehen .

Darkness

02.12.2012 19:51 • #321


E
Hexe, wenn Dir diese praktischen Möglichkeiten das Leben erleichtern, mach genau das! Ein gemeinsames Kind macht eine völlige Loslösung natürlich schwieriger und irgendwie werdet ihr ja auch immer durch das Kind verbunden sein in der Aufgabe der Elternschaft. Das ist etwas, was sich von meiner Situation komplett unterscheidet. Aber es gibt einige User(inne) hier, die ähnliche Erfahrungen haben, z.B. Eistropfe im Thread Wie geht es euch mittlerweile - auch wenn sie lange nicht mehr aktiv war, aber die Beiträge von ihr können Dir vielleicht im Hinblick auf den Umgang mit gemeinsamen Kind eher eine Richtung aufzeigen.

Ich denke gerade ab und an darüber nach, doch nochmal irgendwann Kontakt aufzunehmen, auch wenn er sich das verbeten hat. Und ich es gerade auch auf keinen Fall aushalten könnte. Aber vielleicht kann das zur Verarbeitung irgendwann mal was beitragen? Ich weiß es nicht. Und vermutlich sollte ich mir darüber auch JETZT keine Gedanken machen. Jetzt ist die Aufgabe eher, ihm keinen Platz mehr in meiner gedanklichen Gegenwart zu geben und das Loch, was sich aufgetan hat, mit Ich zu füllen statt mit Erlösungsphantasien... .

02.12.2012 21:00 • #322


E
Versuch einer Analyse.
Warum tut mir das immer noch so weh? Was tut da weh?

1. verletzter Stolz, das Gefühl von Gedemütigtsein
2. Angst vor Zurückweisung als zentrales Thema, wurde Wirklichkeit
3. Beziehung war Kompensation für fehlende eigene Orientierung
4. das Gefühl, ersetzt und ausgetauscht worden zu sein, triggert das mangelnde Selbstwertgefühl
5. ich sehe jetzt die Vergangenheit verzerrt, nur das Gute
6. ich habe ihn geliebt?
7. ich habe mich über ihn und seine Zuwendung definiert, jetzt sit da nix mehr
8. das Wissen, dass er nun all meine und unsere Träume mit jemande anderem lebt
9. das Wissen um Versäumtes und Fehler von meiner Seite
10. das Fehlen einer offiziellen und klaren Trennung
11. das Wegbrechen meines besten Freundes (dachte ich...)

to be continued...

04.12.2012 21:01 • #323


E
12. er war der erste Mann, der mich geliebt hat und mit dem ich alles, was mit Liebe und Beziehung zu tun hat, verbinde.

04.12.2012 21:34 • #324


T
ersuch einer Analyse.
Warum tut mir das immer noch so weh? Was tut da weh?

Zitat:
1. verletzter Stolz, das Gefühl von Gedemütigtsein
2. Angst vor Zurückweisung als zentrales Thema, wurde Wirklichkeit
3. Beziehung war Kompensation für fehlende eigene Orientierung
4. das Gefühl, ersetzt und ausgetauscht worden zu sein, triggert das mangelnde Selbstwertgefühl
5. ich sehe jetzt die Vergangenheit verzerrt, nur das Gute
6. ich habe ihn geliebt?
7. ich habe mich über ihn und seine Zuwendung definiert, jetzt sit da nix mehr
8. das Wissen, dass er nun all meine und unsere Träume mit jemande anderem lebt
9. das Wissen um Versäumtes und Fehler von meiner Seite
10. das Fehlen einer offiziellen und klaren Trennung
11. das Wegbrechen meines besten Freundes (dachte ich...)
12. er war der erste Mann, der mich geliebt hat und mit dem ich alles, was mit Liebe und Beziehung zu tun hat, verbinde.


Ich finde dass das ein sehr sehr guter Ansatz ist.

Du erkennst daran selbst, wie wenig der Schmerz mit ihm als Person zu tun hat, sondern mit Dir und Deinen Ängsten.
Du machst das wirklich gut liebe Else, Du schaust hinter den Schmerz. Sprich doch diese Themen in der Therapie einmal an, vielleicht bekommst Du dort weitere Sichtweisen wie du damit umgehen kannst.

04.12.2012 22:24 • #325


E
Zitat von Twinky:
Zitat:
1. verletzter Stolz, das Gefühl von Gedemütigtsein
2. Angst vor Zurückweisung als zentrales Thema, wurde Wirklichkeit
3. Beziehung war Kompensation für fehlende eigene Orientierung
4. das Gefühl, ersetzt und ausgetauscht worden zu sein, triggert das mangelnde Selbstwertgefühl
5. ich sehe jetzt die Vergangenheit verzerrt, nur das Gute
6. ich habe ihn geliebt?
7. ich habe mich über ihn und seine Zuwendung definiert, jetzt sit da nix mehr
8. das Wissen, dass er nun all meine und unsere Träume mit jemande anderem lebt
9. das Wissen um Versäumtes und Fehler von meiner Seite
10. das Fehlen einer offiziellen und klaren Trennung
11. das Wegbrechen meines besten Freundes (dachte ich...)
12. er war der erste Mann, der mich geliebt hat und mit dem ich alles, was mit Liebe und Beziehung zu tun hat, verbinde.


Ich finde dass das ein sehr sehr guter Ansatz ist.

Du erkennst daran selbst, wie wenig der Schmerz mit ihm als Person zu tun hat, sondern mit Dir und Deinen Ängsten.
Du machst das wirklich gut liebe Else, Du schaust hinter den Schmerz. Sprich doch diese Themen in der Therapie einmal an, vielleicht bekommst Du dort weitere Sichtweisen wie du damit umgehen kannst.


Twinky, ich spreche über so viele solcher Dinge in der Therapie - leider ändert die Erkenntnis oft nur wenig an den Gefühlen. Ich versuche, solche Gründe zu finden, denn alles andere wäre unerträglich! Ich kann nicht mit dem Gefühl weiterleben, ihn einfach nur verloren zu haben. Das bringt mich um. Denn das lässt mich völlig hilflos und ohnmächtig dastehen. Also muss es andere Gründe geben, die ich beeinflussen kann.

04.12.2012 22:45 • #326


T
Du bist nicht ohnmächtig

Du hast all die Kraft die es braucht ganz tief in Dir

04.12.2012 22:47 • #327


E
Zitat von Twinky:
Du bist nicht ohnmächtig

Du hast all die Kraft die es braucht ganz tief in Dir


Ich weiß, was Du meinst. Ich meinte aber etwas anderes: ich bin der Situation ggü. ohnmächtig. Ich habe nichts in der Hand, was SEINE Entsheidung und Taten rückgängig machen oder beeinflussen könnte. MEINE Entscheidungen sind in diesem Zusammenhang völlig irrelevant. Ich kann keine meiner Fehler und Versäumnisse wieder gut machen. Ich muss alles Gute, was in der Beziehung und in dem Menschen lag, aufgeben - für immer. DAS lässt mich mich extrem ohnmächtig fühlen.

Ich kann meine Kraft nur noch darauf richten, mit der Situation irgendwie umzugehen... .

04.12.2012 22:50 • #328


L
Zitat von Else, die 1.:
Ich kann meine Kraft nur noch darauf richten, mit der Situation irgendwie umzugehen... .


Klasse! Darum geht´s ja auch! Waage halten zwischen Ohnmacht aushalten lernen und sich selbst wieder handlungsfähig machen. Da bist Du doch top im Prozess Glaub das mal ruhig von der Außenwirkung- Du hast deine phloreszierenden Blumen nicht mitgenommen...

04.12.2012 23:03 • #329


E
Zitat von Laurana:
Zitat von Else, die 1.:
Ich kann meine Kraft nur noch darauf richten, mit der Situation irgendwie umzugehen... .


Klasse! Darum geht´s ja auch! Waage halten zwischen Ohnmacht aushalten lernen und sich selbst wieder handlungsfähig machen. Da bist Du doch top im Prozess Glaub das mal ruhig von der Außenwirkung- Du hast deine phloreszierenden Blumen nicht mitgenommen...


Danke fürs Feedback
Von innen fühlt sich die Ohnmacht halt immer noch so stark an.

Und immer her mit den Leuchtpflanzen

04.12.2012 23:22 • #330


A


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