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Zu spät - und ich komme nicht damit klar!

L
Wie kann ich zu einer Grauzone beitragen? Habe Deckweiß im Gepäck.

11.11.2012 15:22 • #241


E


Weiß auch nicht. Denke manchmal, vielleicht würde es helfen, sie zu sehen. Aber dann denke ich wieder, dass ist das Letzte, was ich will. Denn das würde mir jegliche Phantasien unmöglich machen, auch die hilfreichen.

Und eigentlich will ich die beiden doch gar nicht mehr in meine Kopf, mein Herz, mein Leben lassen. Sie sollen weg gehen!

11.11.2012 15:42 • #242


A


Zu spät - und ich komme nicht damit klar!

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E
Ich habe das Gefühl. ohne ih muss ich wieder zurück in die Kammer, in der ich war, bevor ich ihn kennengelernt habe. Als hätte er mir durch die entscheidung gegen mich und uns das Recht auf Leben entzogen, Auf all die Dinge, die ich in der gemeinsamen Zeit zu schätzen und zu lieben gelernt habe, sowohl an mir als auch am Leben allgemein.

11.11.2012 17:16 • #243


L
Zitat von Else, die 1.:
Ich habe das Gefühl. ohne ih muss ich wieder zurück in die Kammer, in der ich war, bevor ich ihn kennengelernt habe. Als hätte er mir durch die entscheidung gegen mich und uns das Recht auf Leben entzogen, Auf all die Dinge, die ich in der gemeinsamen Zeit zu schätzen und zu lieben gelernt habe, sowohl an mir als auch am Leben allgemein.


Dann hat er was kompensiert... Du hattest in dieser Zeit weitestgehend Ruhe. Das ist doch entzückend. Nun ist es an der Zeit dir selbst laufen beizubringen. Das schaffst Du- hier hast´nen Stock

11.11.2012 17:29 • #244


E
Ja, hat er sicher. Aber er hat mir auch Dinge beigebracht. Bzw. ich konnte mir Dinge beibringen, während er an meiner Seite war. Und nunhabe ich das Gefühl, sie gehören ihm, bzw. ich in meiner verbesserten Form (i.G. zu vor der Beziehung) gehöre ihm.

Danke für den Stock Muss noch lernen, ihn richtig einzusetzen! Nicht zum Ummichschlagen, oder?

11.11.2012 17:37 • #245


L
Zitat von Else, die 1.:
Ja, hat er sicher. Aber er hat mir auch Dinge beigebracht. Bzw. ich konnte mir Dinge beibringen, während er an meiner Seite war. Und nunhabe ich das Gefühl, sie gehören ihm, bzw. ich in meiner verbesserten Form (i.G. zu vor der Beziehung) gehöre ihm.

Danke für den Stock Muss noch lernen, ihn richtig einzusetzen! Nicht zum Ummichschlagen, oder?


Nur nie ins Gesicht, weißte ja Gilt für alle Belange.

Deine Entwicklung gehört dir- die Erfolge auch. Die kann er nicht mitnehmen. Musst ´nen Nachsendeantrag stellen.

11.11.2012 17:50 • x 1 #246


E
Versuche, das alles ihm erst gar nicht zu überlassen. Zum Teil glückt es. Aber zum Teil... Zum teil will ich diese Erkenntnisse und Entwicklungen gar nicht, weil sie so an ihn erinnern. Weil ich nicht weiß, ob sie ohne ihn funktionieren?

Wohin geht der Nachsendeantrag?

11.11.2012 18:22 • #247


L
Zitat von Else, die 1.:

Wohin geht der Nachsendeantrag?


Na an dich!

11.11.2012 18:25 • #248


E
Achso? Da muss ich mal gucken, ob jemand unter dieser Adresse erreichbar ist

11.11.2012 18:34 • #249


I
Liebe Else

Ich finde mich in so vielen deiner Einträge wieder! Natürlich tut es mir leid, dass du so leiden musst, und ich wünschte mir für dich und alle anderen hier, dass es nicht so sein müsste. Aber es tut auch gut zu spüren, dass man nicht alleine ist mit seinen Gefühlen. Dass andere genauso empfinden und in einem ähnlichen Prozess stecken. Schön, dass wir uns dabei unterstützen können.

Selbstvorwürfe, wie du sie dir immer wieder machst, kenne ich nur zu gut.

Aus dieser neuen Perspektive sehe ich manche Dinge ganz anders. Die Trennung hat mich wirklich sehr aufgerüttelt. Dabei kam sie nicht aus heiterem Himmel. Ich habe gesehen, dass wir auf diese Mauer zusteuern, aber ich war einfach zu blockiert, um den Aufprall zu verhindern. Heute ist es so unbegreiflich für mich, dass wir es so weit kommen lassen konnten. Dass wir unsere Probleme nicht angegangen sind und unsere Beziehung einfach dem Zerfall überlassen haben.

Ich hatte auch ein paarmal über Trennung nachgedacht. Dabei war mir aber immer wieder bewusst geworden: Ich will nicht meinen Ex-Partner nicht mehr. Ich will nur das nicht mehr, was sich zwischen uns entwickelt hat. Diese ungute Dynamik.

Ich hatte immer das Gefühl, dass eigentlich so wenig fehlen würde. Dass es so gut sein könnte zwischen uns, wenn es uns nur gelänge, dem Ganzen wieder eine positive Richtung zu geben.

Und dann hat mein Ex-Partner diese Entscheidung getroffen. Natürlich weiss ich, dass ihr ein langer Prozess vorausgegangen ist. Trotzdem fühlt es sich für mich manchmal an wie: Er hat das einfach so entschieden und mir/uns überhaupt keine Chance gelassen!

Und nun bedaure ich meine Versäumnisse zutiefst. Es tut mir so leid, dass ich manche Dinge nicht besser konnte. Und ich wünschte, ich hätte das, was wir hatten, mehr geschätzt.

Bei mir ist es auch so, dass ich nun einen Grossteil der „Schuld“ – oder sagen wir der Verantwortung – auf mich nehme. Ich muss mir deshalb oft selbst in Erinnerung rufen, was ich an anderer Stelle einmal zu dir gesagt habe:

Zitat:
Zu einer Beziehung gehören immer zwei! Es entwickelt sich eine Beziehungsdynamik, an der beide Anteil haben.

In unserem Schmerz neigen wir dazu, den anderen zu idealisieren, unsere eigenen Fehler und Versäumnisse aber durch eine riesengrosse Lupe zu betrachten.


Auch unsere Ex-Partner hatten Anteil an der Beziehungsdynamik.

Bei meiner Trennung spielte auch eine andere Frau eine Rolle. Obwohl ich ihn mehrmals gefragt habe, ob es so sei, hat er es lange abgestritten und dabei so manches Mal auch gelogen. Teilweise habe ich ihn nicht mehr wiedererkannt. Er hat mir dann schliesslich mal gesagt, dass das mit dieser anderen Frau nicht passiert wäre, wenn das zwischen uns gut gewesen wäre. Das hat sicher was Wahres. Aber auch hier muss der sich-nicht-selbst-verachtende, gut-für-mich-sorgende, liebevoll-mit-mir-umgehende Anteil in mir ergänzen: Auch er hätte seinen Teil der Verantwortung für unsere Beziehung übernehmen können – und sollen.

Das brain f***ing in Sachen „Überfrau“ kenne ich auch zu gut. Und neben dieser vermeintlich perfekten Frau in meiner Vorstellung fühle ich mich dann so minderwertig und unzulänglich. Aber unser Kopf spielt uns da oft einen Streich. Viele Gedanken, die sich uns aufdrängen, sind nicht Realität.

Ich bin so manches Mal schier verzweifelt beim Gedanken daran, dass diese Nähe, die zwischen uns mal war und es noch sein sollte, jetzt zwischen ihm und einer anderen Frau stattfindet. Früher waren er und ich „wir“. Nun bildet er zusammen mit einer anderen Frau ein „Wir“. Das fühlt sich sehr seltsam an für mich. So unwirklich und falsch (nicht im moralischen Sinn, sondern einfach vom Gefühl her).

Diesbezüglich konnte mich ein Hinweis meiner Therapeutin etwas trösten: Unser „Wir“ gibt es nicht mehr. Es ist jetzt nicht einfach das „Wir“ zwischen ihnen. Das ist ein anderes „Wir“. Ich kann nicht einfach ersetzt werden.

Trotzdem fühle ich mich noch oft so: Wie Weggeworfen. Ausgetauscht. Ersetzt.

Ich fühle mich wie eine einzige grosse Wunde, die immer wieder neu aufreisst.

Ich bin traurig und verzweifelt. Ich traure um all die verpassten Chancen. Um jede Möglichkeit des Uns-näher-Kommens, die wir nicht genutzt haben. Um unsere gemeinsame mögliche Zukunft. Um alles, was wir zusammen waren und sein könnten.

Am Morgen wache ich auf und denke daran, dass er jetzt auch aufsteht und in einen neuen Tag startet. Seinen Alltag lebt. Ohne mich. Weil er es so entschieden hat. Wir haben zusammengehört, Dinge zusammen gemacht…und dann plötzlich will er mich einfach nicht mehr dabei, nicht mehr an seiner Seite haben. Das mit dem Herzen begreifen zu können fällt mir sehr, sehr schwer.

Auch die Distanz, die er aufgebaut hat, tut mir sehr weh. Sie gibt mir das Gefühl: Er lebt weiter, als hätte es mich nie gegeben. Ich bin für ihn nur noch jemand, den er mal kannte. So oft habe ich mir gewünscht, er würde mir zeigen, dass das Ganze auch ihm nicht einfach egal ist. Dass ich ihm nicht einfach egal bin.

Aber wahrscheinlich können sie es nicht anders als so. Wahrscheinlich können sie es nur mit dieser Mauer. Sie dient ihnen wohl auch als Schutz. Sie müssen ihre Entscheidung deutlich manifestieren – gegenüber sich selbst und uns gegenüber. In unserem Nicht-wahrhaben-Wollen, unserer Hoffnung und unserer Verzweiflung versuchen viele von uns Verlassenen ja auch noch lange Zeit, daran zur rütteln. Wir versuchen, den anderen davon zu überzeugen, dass wir zusammen gehören. Dass alles gut werden kann.

Dass jemand sich aber offenbar so schützen muss vor mir, stösst dann manchmal wieder Gedanken an wie: Muss man sich nicht nur so konsequent vor jemandem schützen, der böse ist? Und schon bin ich in meinen Augen das Monster, als das du, liebe Else, dich auch so oft siehst.

Aber Gedanken wie diese sind Denkfehler. Und diese wiederum sind Teil der Depression, in der wir stecken. Wir machen ganz viele davon!

Ein weiterer Klassiker von mir: Er ist so ein liebenswerter Mensch. Ich habe solche Sehnsucht nach ihm. Er hat aber keine Sehnsucht nach mir. Ergo: Ich bin kein liebenswerter Mensch.

Oder: „Er will mich nicht mehr. Mit mir ist etwas falsch.“
Aber: Könnte ich es auch anders sehen/sagen? Will er wirklich mich nicht mehr? Oder will er nicht vielmehr einfach das nicht mehr, was zwischen uns war? Diese Paardynamik, die sich zwischen uns entwickelt hat? Und die wollte ich ja auch nicht mehr.

Sehr gerne würde ich seinen inneren Prozess verstehen, der schliesslich zur Trennung geführt hat. Ich versuche immer wieder zu begreifen, was geschehen ist. Warum seine Gefühle mir gegenüber sich so verändert haben. Warum er keinen anderen Weg mehr sehen konnte als diesen. Aber es gelingt mir einfach nicht. Aber wie sollen wir auch etwas begreifen können, dass der andere vielleicht nicht einmal selbst begreift?!

Ich kenne auch all die anderen Gefühle. Die riesengrosse Sehnsucht. Die Verzweiflung. Die Erstarrung. Die Dumpfheit. Manchmal weiss ich kaum wohin mit ihnen.

Seit Monaten wohne ich bei meiner Familie.

Ich kann nicht ins Kino, kann nicht fernsehen, kein Buch lesen. Und schlafen kann ich auch nur für ein paar Stunden.

Da sind so viele Erinnerungen an die Vergangenheit. Doch wenn ich in die Zukunft blicke, ist da im Moment gerade nichts. Manchmal habe ich Angst, dass das Leben nicht mehr weitergeht. Dass ich nie mehr glücklich sein kann. Aber auch das ist wohl ein typischer Denkfehler in der Depression.

Im Moment machen wir gerade eine grauenhafte Phase durch in unserem Leben. Aber wir werden wieder hinausfinden – ganz bestimmt. Wir werden wieder glücklich!

Nun ist es ein ganz schön langer Text geworden. Tut mir leid – eigentlich ist das hier dein Thread.

Danke, dass du uns an deinem Prozess teilhaben lässt! Wie gesagt: Ich erkenne mich in vielem wieder.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute....du hast es verdient!

12.11.2012 23:31 • x 2 #250


E
Ivy, danke für Deinen Text! Egal wie lang! Auch ich habe mich in vielen Deiner Sätze wiedergefunden. Und finde auch die Auflösungssstrategien der Denkfehler, die ich genau so habe, interessant und hilfreich! Es sind wirklich immer wieder die Selben verdammten Denkfehler, die einen runterziehen! Tröstlich zu sehen, dass ich nicht die einzige bin

Dir auch alles Gute und viel Erfolg beim weiteren Kampf in das Leben Du bist jederzeit willkommen in meinem Thread zu schreiben!

ELSE

13.11.2012 10:29 • x 1 #251


I
Zitat von Else, die 1.:
Ivy, danke für Deinen Text! Egal wie lang! Auch ich habe mich in vielen Deiner Sätze wiedergefunden. Und finde auch die Auflösungssstrategien der Denkfehler, die ich genau so habe, interessant und hilfreich! Es sind wirklich immer wieder die Selben verdammten Denkfehler, die einen runterziehen! Tröstlich zu sehen, dass ich nicht die einzige bin

Dir auch alles Gute und viel Erfolg beim weiteren Kampf in das Leben Du bist jederzeit willkommen in meinem Thread zu schreiben!

ELSE


13.11.2012 22:42 • #252


E
Seit zwei, drei Tagen hat sich alte Monster wieder in Bauch und Brust engenistet. Erinnerungen, Schmerzen, Bilder... . Was wollen die ausgerechnet JETZT wieder hier?

Es ist so schwer, die richtige Balance zwischen Zulassen und Loslassen, Nachfühlen und Abschütteln, in sich hinein und nach vorne gucken zu finden... .

Und für was das alles?

14.11.2012 22:16 • #253


E
Gestern und heute ging es mir ganz gut. Ich hatte das Gefühl von Balance. Konnte Dinge für mich tun. Heute abend fühle ich mich wieder aus der Umlaufbahn getrudelt. Und suche nach dem Grund. Nichts ist passiert. Was hat sich da gerade in meinem Inneren verschoben?

Es hat so viel mit Hoffnung zu tun. Der Hoffnung, dass da etwas ist, was Leben heißt. In mir. Vor mir. Das sich lohnt. Manchmal ist es da. Und macnhmal - husch - verschwindet es wieder. Je näher man bei sich ist, desto mehr spürt man das Leben? Wie komme ich dann da hin? Nicht zu fest halten, nicht zu locker? Wie kann ich das beeinflussen? Das Leben ist kein Problem, das wir lösen müssen, sondern ein Geheimnis, das gelebt werden muss... . Manchmal würde ich das Geheimnis lieber lösen.

17.11.2012 23:43 • #254


L
Liebe Else,
ich habe deine geschichte gelesen und finde mich ein einigem was du sagst wieder...

ich hab das gefühl das ich es total vermasselt habe und es kein wunder ist das er jetzt weg ist. auch ich bin sozusagen mit ihm erwachsen geworden...von 19 bis 29 war ich mit ihm zusammen...eigentlich hätte es immer besser werden können, ich dachte immer die längste zeit liegt noch vor uns aber so ist es nun leider nicht

ich kann es garnicht verstehen wieso man erst nachdem wirklich schluss ist klar sieht und aufwacht...immer wieder frage ich mich was wir genau eigentlich in den letzten 2 jahren unserer beziehung gemacht haben?! viele hundert tage waren das um die beziehung zu retten...und ich denke mir jetzt das ich nun sovieles anders machen könnte, würde es doch nur eine chance geben...

so ähnlich wie du es beschrieben hast, habe auch ich das gefühl mich wieder in der zeit VOR der beziehung zu befinden. mit ihm wurde mein leben so richtig toll. sogar als es in der letzten zeit mehr probleme gab war es noch eine große bereicherung und ich hätte viel zufriedener sein müssen als ich es war. das wird mir erst jetzt bewusst wo er nicht mehr da ist. man vergisst einfach zu schnell wie es ohne einander war...ich finde das er und ich unsere beziehung immer wieder viel zu leichtsinnig aufs spiel gesetzt haben...

ich hab so viel kennen gelernt durch ihn, ich hätte nie gedacht das ich mal sowas erlebe...leider ist jetzt nun auch alles wieder weg. ich hab das gefühl das ich nichts davon festhalten kann...ich befürchte das ich in all den jahren mit ihm nur so stabil war weil ich ihn hatte..

vor der beziehung hatte ich gerade ne schlechte zeit, nun auch wieder...das ist nicht gut wenn man jemanden so sehr braucht. aber es hat sich ohne das ich es bemerkt habe einfach so entwickelt...

Liebe Grüße

18.11.2012 02:18 • #255


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