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Zu mir zurück finden

FrauDrachin
P.S. Zu seinen Gefühlen stehen heißt ja nicht unbedingt sie irgendjemandem auf die Nase zu binden.
Es heißt ja erst mal, dass die Gefühle da sein dürfen, wahrgenommen und ernst genommen werden.
Also nimm bitte dieses Gefühl für dich wahr und ernst, du bist verliebt in einen zweifelhaften Kandidaten, und bist deshalb in einer verwirrten und verletzlichen Position. Steh dazu und sorg für dich, dass dich dieses Gefühl nicht in eine ptotentielle Katastrophe führt.

15.10.2020 12:39 • x 3 #16


E
Ich finde auch, dass Du ihm die Gefühle nicht beichten solltest. Was er betrieben hat, klingt arg nach Spielchen und Du manövrierst Dich da in eine ziemlich blöde Situation, wenn Du jetzt plötzlich mit Geständnissen daher kommst.
Du hast kein gutes Bauchgefühl bei der Sache, also entferne Dich. Noch ist ja noch nicht so viel passiert und sobald Du ihn blockiert hast, bist Du aus der Warteschleife raus und kannst freier agieren.
Du solltest Dir Gedanken machen, warum Dich diese Sache so aus der Bahn wirft. So toll scheinst Du diesen Mann ja nicht zu finden und eine Beziehung mit ihm geht ja erst mal auch gar nicht. Schmerzt Dich wirklich er als Person oder kommt da so ein Gefühl auf, wie 'warum klappt es immer bei mir nicht'. Fühl mal nach, was da in Dir los ist, aber bitte mit dem Mann keinen Kontakt mehr. Der wollte flirten und sich ein wenig die Zeit vertreiben oder sein Ego auffrischen oder weiß der Geier. Das kann Dir egal sein und Du musst jetzt an Dich denken. Diese komische Ankündigung ist glaube ich eher ein Selbstbetrug. Im Grunde hoffst Du, dass im letzten Moment eine Nachricht kommt nach dem Motto 'bitte blockiere mich nicht, Du bist doch so wichtig und toll', aber das führt zu nix - nur zu noch schlimmeren Verletzungen. Also: Ran ans Handy und die Blockade setzen - ohne Ankündigung.

15.10.2020 12:57 • x 3 #17


A


Zu mir zurück finden

x 3


S
Zitat von Apfelmuffin:
Ich habe überlegt ihm zu schreiben und zu sagen, dass ich Zeit für mich brauche, um mich emotional freizuschwimmen (das hast du schön formuliert @fraudrachin) und ihm daher nicht mehr schreiben werde. Mein Sorge ist, dass ich mich zum Affen mache. Dass er keinen Bock auf mich hat und wenn er das liest, denkt wie dumm ist die denn oder sowas in der Art...
Die Sorge, Dich zum Affen zu machen, finde ich eine durchaus berechtigte Warnung Deines Bauchgefühls. Wobei ich den Worst Case etwas anders sehe als Du. FrauDrachin hat Deine Situation sehr treffend beschrieben.
Zitat von FrauDrachin:
Du bist sowas von fest an seinem emotionalen Haken, und wenn du auch nur ein bischen zuckst,und wenn du auch nur ein bischen zuckst, weiß er das auch, und du bist in seiner Hand.

Bei dem Einstiegsverhalten , was er Dir gegenüber gezeigt hat, er keiner, der eine harmlose Freundschaft sucht.
Zitat von Emma75:
Was er betrieben hat, klingt arg nach Spielchen und Du manövrierst Dich da in eine ziemlich blöde Situation, wenn Du jetzt plötzlich mit Geständnissen daher kommst.

Ich sehe es so: Wenn er nach einem Geständnis über Dich lacht und keinen Bock auf Dich hat, wäre das die harmlose Variante . Wenn er über Dich lacht und Bock auf Dich hat , dann steuert er Dich in eine Affaire . Und wenn das passiert, dann hast Du Dich wahrhaft zum Affen gemacht . Verglichen mit den Problemen , die Du dann haben wirst, sind 3 Monate knabbern am jetzigen Kummer echt harmlos .

15.10.2020 13:22 • x 1 #18


C
es klingt immer superleicht, wenn man anderen diesen rat gibt und selbst nicht betroffen ist. ich suche ständig noch nach entschuldigungen, rechtfertigungen, warum es bei uns nicht geklappt hat. suche meine anteile, obwohl er mir bestätigt hat, dass es nru an ihm liegt und seiner beziehungsunfähigkeit. weh tut es trotzdem, er hat mich hofiert wie verrückt, ich kam mir vor wie die tollste frau auf erden. und dann von heute auf morgen alles vorbei. traum zerplatzt, weil er sich nicht zurückhalten konnte und auf singlebörsen rumgucken musste. ob nun aus langeweile oder sonst was ist eigentlich egal. für mich fühlte es sich an, als wäre ich nur eine option. erst wollte er das ausmerzen und hat dann gemerkt, dass er das nicht kann. tja. kacke. 2 monate hänge ich nun durch, lichtblicke gibt es aber der schmerz sitzt tief. und das obwohl ich noch nicht mal soooo verknallt war und mein bauchgefühl von anfang an sagte, nein, der ist sympathisch aber nicht dein typ.. er hat mich sozusagen eingewickelt. ist selbst bedürftig oder schlimmeres.
ich hab ihn weder geblockt noch sonst irgendwie auf spielchen eingelassen wie eindeutige wa-status meldungen oder komische anrufe.. ich stelle mich blind, stumm und taub. sollte er mit mir sprechen wollen, weiß er wie das auf direktem wege geht, wenn er nur spielen will soll er sich was anderes suchen...
ich hab das nicht verdient, das weiß ich, das ist das gute, ich mag mich, ich ändere auch meine wertevorstellungen nur weil er das was ich suche nicht bedienen kann. es ist traurig, für ihn, für mich.. aber es wird auch irgendwann vorbei gehen, hoffe ich. bei mir ist es zusätzlich so, ich finde ihn eigentlich nicht mal attraktiv, das macht es für mich umso absurder.. was habe ich mir da eingeredet von wegen liebe usw.

15.10.2020 13:40 • x 1 #19


FrauDrachin
Ich vermute tatsächlich, dass die emotionalen Verstrickungen sogar schlimmer sind, wenn man an einen geschickten Manipulateur kommt, ob der das nun absichtlich oder unbewußt tut.

Vielleicht ist es wie mit Computerspielen...

In den guten alten Zeiten, als man richtig viel Geld für ein Computerspiel gezahlt hat, und dafür ein Spiel bekommen hat, bei dem sich ein Entwickler richtig Mühe gegeben hat, dass du ein tolles Spiel bekommen hast.
Klar war man sauer, wenn man für ein schlechtes Spiel Geld investiert hat, oder wenn ein tolles Spiel zu Ende war.

Heute bekommst du viele Spiele umsonst, dafür hat sich der Entwickler nur für eines Mühe gegeben: Dass du so viel Zeit mit dem Ding verbringst wie irgend möglich. Sprich, dich süchtig zu machen. Du merkst, eigentlich macht das Spiel gar nicht besonders viel Spaß, aber kaum schaust du auf, hast du Stunden damit verbracht. Und wenn du nur mit bezahlen weiterkommst, bist du plötzlich in Versuchung Geld auszugeben. Und wenn du ein paar Euro ausgegeben hast, fallen plötzlich alle Hemmungen. Und sobald du mal nicht spielen kannst, wirst du unruhig.

Variante eins wäre eine echte Liebe. Du hast die Wahl ob du es magst oder nicht, ob du weiterspielst oder nicht.
Variante zwei wäre die manipulative oder herbeimanipulierte Liebe. Nur gedacht dich süchtig zu machen und zu einem bestimmten Verhalten zu bewegen.

15.10.2020 14:13 • x 4 #20


A
Hey, lieben Dank für eure Antworten und Meinungen! Über das Wort Selbstbetrug denk ich immer noch nach. Hmm... ja ich glaube irgendwo ist es ein Selbstbetrug, da mein Verstand sich nicht ganz wohlfühlt und fallen lassen kann bei ihm u.a. wegen seinem undurchsichtigen Verhalten - das komplette Gegenteil zu mir. Habe ihm meine Gefühle nicht gestanden und bin auch froh drüber.

Zitat von clarissa1:
für mich fühlte es sich an, als wäre ich nur eine option


Zitat von clarissa1:
mein bauchgefühl von anfang an sagte, nein, der ist sympathisch aber nicht dein typ


Zitat von clarissa1:
bei mir ist es zusätzlich so, ich finde ihn eigentlich nicht mal attraktiv, das macht es für mich umso absurder..

Das ist bei mir so ähnlich. Optisch als ich ihn das erste und zweite mal traf, hat sich bei mir a la oh la la! nichts getan, lediglich dachte ich mir sehr sympathisch und nett und irgendwie interessant anders. Aber ich muss auch dazu sagen, ich brauch immer einen zweiten Blick und einen bestimmten Typ Mann hab ich nicht. Aber ich möchte, wie du, auch keine Option sein. Und diese nicht vorhandene Transparenz macht mir Bauchschmerzen - aber komischer weise reicht das nicht, um klar einen cut zu machen.

Zitat von FrauDrachin:
Variante zwei wäre die manipulative oder herbeimanipulierte Liebe. Nur gedacht dich süchtig zu machen und zu einem bestimmten Verhalten zu bewegen.

Interessanter Gedanke. Ich möchte natürlich keine herbeimanipulierte Liebe, nur möchte ich glaub als Frau einfach auch mal wieder Nähe und begehrt werden - ich denke, das ist es und halt seine erfrischende Offenheit. Das kann mir kaum einer glauben, aber ich bin nicht zwei, nicht drei, nicht vier, ich bin einfach schon verdammt lange ohne einen Mann durch die Jahre gegangen. Das ist vielleicht ein entscheidender Faktor, der nicht so einfach für mich zu händeln ist. Für mich ist es einfach schwierig hier eine klare Entscheidung zu treffen, will irgendwie mehr von ihm wissen

17.10.2020 20:41 • #21


A
Gestern hab ich was für mich getan. Bin dabei auch bisschen ins kalte Wasser gesprungen. Fand ich gut von mir Was ich für mich mitgenommen habe, dass Nähe ein Geschenk ist, frei entsteht und nicht erarbeitet werden muss. Klingt schön und stressfrei. Das würde ich gerne verinnerlichen.
Der Mann geistert in meinem Kopf rum und bisher keinen cut gemacht. Heute möchte ich, so gut es geht, auf mich und meine Ziele focusiert sein.

20.10.2020 23:09 • #22


A
Ich möchte Ruhe im Kopf. Mich nicht mehr fragen, warum es wieder schief gegangen ist zwischen uns. Warum es bei der Kommunikation hackt, warum es Missverständnisse gibt, die ich nicht mit ihm klären kann, weil er unter taucht (so kommt es zumindest rüber) oder Desinteresse? Ich weiß es nicht, ich weiß nicht warum es einfach nicht so klappt zwischen uns. Ich hätte mich drüber gefreut wenn wir einfach wie erwachsene Menschen hätten sprechen können. Er will nicht. Ich mag auch nicht mehr. Mag nicht mehr das Chaos im Kopf. Mag nicht mehr die Unsicherheit, die er mit sich bringt. Mag nicht mehr die ganze komplizierte Kommunikation. Mag nicht mehr warten bis er mal Zeit hat zum Reden. Er lässt lieber alles unter den Tisch fallen. Ich kann das nicht, ich bin nicht so!

23.10.2020 21:15 • #23


A
Zu mir finden, das würde ich gerne, meine Mission quasi. Die Tage habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen wie mir das gelingen könnte. Hab mir auch ein paar Videos angeschaut zu dem Thema. Ich merke, dass ich mir oft das Leben von anderen anschaue und denke, er/sie macht es richtig, so muss man das Leben führen/das muss man machen/so muss man sein. Eine Sackgasse für mich selbst. So werde ich nie zu mir und meinem ganz eigenen Lebensweg finden, das weiß ich. Wie spüre ich nur was ich will, was ich ganz für mich alleine will? Ohne zu denken, wie könnten das andere finden. In sich hineinspüren, das habe ich öfter gelesen. Aber wie macht man das? Ich nehme mir Zeit und Ruhe, denke nach, aber spüre da nicht wirklich was Da hängt es.

06.11.2020 12:33 • #24


FrauDrachin
Apfelmuffin, ich finde es toll, dass du dich auf den Weg machst.

Ich bin auch nicht so der Spürer... und wenn ich was spüre, dann denke ich doch wieder ganz oft, dass das unmöglich, unangemessen, faul, was auch immer ist.

Ein ganz guter Wegweiser ist in meinen Augen Unlust. Wenn du auf irgendwas keine Lust hast, dann lass es, wenn es nicht wirklich einen guten Grund gibt, es trotzdem zu tun.

Am anderen Ende der Skala, tu möglichst viele Dinge, die dich begeistern.

Zum Thema Mission: Ich beneide ein bischen die Menschen, die eine Mission haben. Andererseits halte ich die Behauptung, man können nur mit Mission ein glückliches und erfülltes Leben haben, für einen dieser Selbstoptimierungsglaubenssätze unserer Gesellschaft.
Ich habe in meinem Leben noch keine Misson gefunden. Ich habe ein paar Grundsätze, nach denen ich mich richte, und nach denen ich auswähle, was von meinen Ideen ich umsetzte und was nicht, und wie ich meine Prioritäten setzte. Z.B. ist es mir sehr wichtig, anderen Menschen nicht zu schaden, und Umweltschutz ist mir ein großes Anliegen.

Ansonsten habe ich für mich rausgefunden, dass ich ein Mensch bin, der ganz viel ausprobieren will (Sport, Hobbies, Selbsterfahrung, selbs im Beruf mag ich lieber in viele Richtungen reinschnuppern, als mich auf ein Spezialgebiet konzentrieren)
Leider werden mir viele Sachen dann aber nach einigen Wochen, Monaten oder Jahren langweilig. Das war für mich erstmal schwer zu akzeptieren, weil in unserer Gesellschaft durchbeißen und dranbleiben sehr wichtig eingeschätzt werden.

Vielleicht Fazit: Wenn man auf der Suche nach sich selber und seinem Lebensziel begibt, muss man zuerst unterscheiden lernen, was man aus sich selber will, und was man gelernt hat zu wollen, so quasi die internaliserten Erwartungen von Gesellschaft und Eltern. Und dann muss man noch lernen, darauf zu vertrauen, was dann für Impulse kommen. So ungefähr wäre meine Sicht darauf.

Wie gehts dir denn in Bezug auf deien Forengrund?

06.11.2020 14:47 • x 1 #25


E
Hallo Apfelmuffin,

Eine kurze Frage vorweg, bevor ich auf deinen Text eingehe.
Was sind denn das noch für charakterliche Eigenschaften, die du nicht so an ihm magst?

06.11.2020 15:53 • #26


A
Zitat von Eva88:
Was sind denn das noch für charakterliche Eigenschaften, die du nicht so an ihm magst?

Liebe Eva88, auf die Frage möchte ich gerade nicht eingehen, denn ich möchte meine Gedanken weg von ihm bringen Das gelingt mir bisher noch nicht gut.
Deshalb möchte ich hier nun meine Mission in den Focus nehmen. Habe gemerkt dieser Mann hat mir mein Problem, welches mir schon mein Ex Freund aufgezeigt hat, erneut verdeutlicht. Ich finde Männer anziehend die das in ihrem Leben verfolgen was sie wollen und lieben. Warum? Weil ich es bewunder. Warum? Weil ich selber es bei mir nicht weiß. Das muss ich endlich angehen.

Zitat von FrauDrachin:
Zum Thema Mission: Ich beneide ein bischen die Menschen, die eine Mission haben. Andererseits halte ich die Behauptung, man können nur mit Mission ein glückliches und erfülltes Leben haben, für einen dieser Selbstoptimierungsglaubenssätze unserer Gesellschaft.

Bei mir ist die Mission eher Not gedrungen entstanden, weil ich sonst nicht meinen eigenen Weg finden werde und mich immer an anderen orientiere und mit Männern nicht auf Augenhöhe bin bzw. da ein Fallstrick ist, wenn ich nicht weiß was ich will. Letztendlich stell ich es mir auch einfach schön vor endlich mal zu wissen, was mein Ding ist. Irgendwo auch eine Art ankommen im Leben. Das ist bestimmt auch eine Art von Ruhe in einem, wenn man das für sich weiß. Ich denke man braucht im Leben nicht zwingend eine Mission. Mission ist auch ein großes Wort. Ich muss einfach meinem Ich, mit dem was ich bin und liebe, wofür ich stehe und wofür nicht, auf die Spur kommen und nicht nur auf die Spur kommen, sondern auch ausleben. Für mich ist diese Erkenntnis etwas das mir schwer im Magen liegt, weil ich da schon mehrfach dran ging und immer gescheitert bin. @FrauDrachin du beschreibst es gut mit diesen Worten

Zitat von FrauDrachin:
Ansonsten habe ich für mich rausgefunden, dass ich ein Mensch bin, der ganz viel ausprobieren will (Sport, Hobbies, Selbsterfahrung, selbs im Beruf mag ich lieber in viele Richtungen reinschnuppern, als mich auf ein Spezialgebiet konzentrieren)
Leider werden mir viele Sachen dann aber nach einigen Wochen, Monaten oder Jahren langweilig. Das war für mich erstmal schwer zu akzeptieren, weil in unserer Gesellschaft durchbeißen und dranbleiben sehr wichtig eingeschätzt werden.

So geht es mir auch. Ich habe schon einiges ausprobiert, aber nichts ist dauerhaft in meinem Leben geblieben und das empfinde ich als bisheriges Scheitern. Auch das so vieles interessant ist, empfinde ich öfters als überfordernd, weil ich mich dann nicht entscheiden kann und letztendlich passiv verharre und nichts ausprobiere. Eigentlich auch was tolles, wenn man so vielseitig interessiert ist, aber ich empfinde es eher belastend. Wie empfindest du es?

Zitat von FrauDrachin:
muss man zuerst unterscheiden lernen, was man aus sich selber will, und was man gelernt hat zu wollen, so quasi die internaliserten Erwartungen von Gesellschaft und Eltern. Und dann muss man noch lernen, darauf zu vertrauen, was dann für Impulse kommen

An diesem was man aus sich selber will hab ich zu knabbern, weil mein Verstand immer direkt anfängt zu überlegen, wie es in meinem Umfeld ankommt, ob das so okay ist, die anderen es gut finden. Das muss ich ablegen. Hab aber jetzt schon Angst, dass ich wieder scheitern werde. Dass ich einfach schon zu lange im Außen lebe, anstatt bei mir.

06.11.2020 22:08 • #27


FrauDrachin
Zitat von Apfelmuffin:
Eigentlich auch was tolles, wenn man so vielseitig interessiert ist, aber ich empfinde es eher belastend. Wie empfindest du es?


Ehrlich gesagt, gar nicht belastend. Naja, doch, eigentlich schon, solange man sich an den Erfolgen misst. Wenn ich ein Instrument lerne, und am schluss nur ein paar Weihnachtslieder kann, kann man das schon als Scheitern empfinden.
Andererseits hatte ich bis dahin eine Menge Spaß. Und hab Musik gemacht. Und mein Hirn trainiert. Und jetzt macht es keinen Spaß mehr. Also, auf zum nächsten!
Oder wenn ich Kampfsport mache, und es nicht mal bis zum schwarzen Gürtel schaff... Scheitern? Nein. Ich habe meinen Körper trainiert, mein Selbstbewußtsein in kritischen Situationen gestärkt, viel gelernt usw. usf.
Gelegentlich habe ich dann aber ein paar ganz-oder-gar-nicht-Hobbies nicht angefangen. Haustiere z.B. Da ist es jetzt eher blöd, wenn man mitten drin aufgibt.
Aber sonst... Was spannendes gelernt, Spaß gehabt, eine Facette der eigenen Persönlichkeit entdeckt. Nix scheitern. Streich das Wort scheitern aus deinem Wortschatz.

Zitat von Apfelmuffin:
An diesem was man aus sich selber will hab ich zu knabbern, weil mein Verstand immer direkt anfängt zu überlegen, wie es in meinem Umfeld ankommt, ob das so okay ist, die anderen es gut finden. Das muss ich ablegen. Hab aber jetzt schon Angst, dass ich wieder scheitern werde. Dass ich einfach schon zu lange im Außen lebe, anstatt bei mir.


Mir hat es geholfen, ganz bewußt meinen Ruf zu ruinieren.
Ich bin zu meinem Mann auf den Bauernhof, in ein wirklich winziges Dorf gezogen. Ich war gefühlt die einzige im 100km-Radius, deren Fenster nicht geputzt waren. Dafür hab ich meine Kinder im Tragetuch rumgetragen, und hatte kein Auto. Außerdem hab ich fast nix gemacht, was Frauen machen, dafür viel, was Männer machen. In der Kirche war ich auch nie, und hab auch keinen Kuchen für den Kindergarten gebacken. Interessanterweise haben das einige Leute im Dorf trotzdem akzeptiert, und waren dann doch neugierig auf mich. Jedenfalls hat es sich niemand getraut, mir blöd zu kommen. Und mit den Leuten, die wirklich interessiert waren, konnte ich dann wirklich bedeutungsvoll reden.
Auch jetzt, wo ich im nicht minder kleinen aber anderen Dorf relativ offen die offene Ehe lebe... Ich wunder mich jeden Tag, dass ich nicht darauf angesprochen werde... Aber niemand kommt mir doof. Meiner Freundin, die sich versucht, relativ weit anzupassen, schon.
Jetzt wo ich drüber nachdenk, gab es schon zu Schulzeiten den Ausruf: Mei, Soja! wenn ich mich wieder mal in irgendwas vertieft hatte, wo keiner verstanden hat... Lebt sich recht komfortabel so.

06.11.2020 22:42 • #28


Ufo
Zitat von Apfelmuffin:
Heute ein auf und ab. Abends merk ich es stärker, dass wer fehlt. Mir kam der Gedanke, ich muss mich mehr spüren. Heute morgen eine kleine Meditation ausprobiert. Gleich mach ich noch eine. Vielleicht lässt Meditation mich mehr spüren. Ich verfolge diesen Ansatz mal. Ehrenamtliche Tätigkeit ins Auge gefasst. Ach und die Küche ist geputzt. Der Tag ging also um, ist ja mal was.


Guten Morgen
Wenn ich das lese, habe ich das Gefühl das konnte von mir geschrieben sein. Ich kann dir nur sagen, dass ich eine ähnliche Situation vor ca. 4 Wochen hatte. Bei mir war es ein Arbeitskollege der alles dafür tat um Zeit mit mir verbringen zu können und mir nah zu sein. Nachdem ich mich nach Monaten drauf eingelassen habe und sich vertrauen entwickelt hat, hat er dann urplötzlich abgebrochen mit der Begründung kein Bock auf Verpflichtung. Die Tage kamen mir unheimlich lang vor und ich hatte riesige Angst vor den Wochenende, weil dann nach der ich bin total super wie ich bin, du hast Pech wenn du dir mich entgehen lässt, die ohje, liegt es an mir und hab ich alles falsch gemacht Phase kam. Dieses Gefühl des Verlusts ist ein ganz ekelhaftes Gefühl und ab und zu packt man dann aus Impuls sein Handy und schreibt dem Typ irgend einen belanglosen Mist und kann sich dann nicht entscheiden ob man nun cool oder doch eher emotional rüber kommen will.

Kann dir nur sagen, das bringt alles nix. Du musst möglichst viele Dinge tun die die Spaß machen, Meditation ist super! Ich habe z.B. angefangen mein Schlafzimmer neu zu gestalten und gemütlicher zu machen. Joggen bringt mich auch total runter und ich bin nicht super sportlich und habe vorher auch nicht regelmäßig gejoggt. Setz dir neue Ziele, lass zu wenn das eklige Gefühl kommt. Wenn du sehr verwirrt bist, nimm einen Block und schreib deine Gefühle auf. Nimm dir ein wenig Zeit, les das Geschriebene nochmal durch und dann lass die Gedanken einfach los.

Du bist nicht allein

08.11.2020 09:38 • x 1 #29


A
An mich selbst:

Hey Liebchen, es ist okay, dass dein Tag heute nicht so gut lief, zwischendurch Tränen kamen und du mit den Gedanken viel bei ihm warst und wenig bei dir. Es ging heute einfach nicht besser! Du findest es albern, dass du ihn anziehend findest und auf eine Art vermisst, wie du es nicht solltest. Man soll doch so vieles nicht, aber für das eigene Fühlen kann man nun mal nichts, kannst du nichts! Es ist okay, dass es heute so war, wie es war, und Zeit brauchen wird bis dieser Mann nicht mehr in deinem Kopf herum spuckt. Du hast Angst, dass das ganze lange dauern wird, du lange daran zu knabbern hast. Denk nicht daran, denn alles braucht seine Zeit und alles hat seine Zeit. Steh dazu und lass es sein wie es ist! Du fragst dich wie das überhaupt sein kann, dass dieser Mensch so präsent ist und dich anzieht, obwohl nicht alles Gold ist was an ihm glänzt. Du bist ja sogar verletzt, weil er ziemlich unempathisch auf ein persönliches Schicksal reagiert hat! Aber dennoch ist da die Anziehung und deine Traurigkeit. Du hörst die Stimme in dir, die dir sagt, er ist nicht für dich gemacht, du brauchst einen anderen. Du hörst sie, aber dennoch kannst du dieser Stimme bisher nicht folgen. Halte dich nicht für dumm, weil du es bisher nicht kannst. Es ist okay. Du musst auch deine Lage bedenken, du bist ausgehungert, seit langer Zeit. Natürlich fällt es da schwer loszulassen. Heute ging es nicht besser und das ist okay. Mach dir dein Bett gemütlich und gönn dir eine gute Nacht ohne Selbstvorwürfe. Die helfen dir wirklich nicht. Es ist gerade wie es ist. Und morgen ist morgen. Schlaf tief und ruhig, du brauchst das!

08.11.2020 22:37 • x 2 #30


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