Mein Partner und ich sind seit über 8 Jahren zusammen. Anfangs war es eine Fernbeziehung, seit 4 Jahren leben wir zusammen und seit einem Jahr leben wir im gemeinsamen Haus.
Mit dem Hausbau hat es so richtig angefangen zu krachen in unserer Beziehung. Ich habe organisiert, mit jedem Handwerker alle Termine ausgemacht, und tausende von Telefonaten, etc. geführt. Ich hatte während dieser Bauphase sehr oft das Gefühl komplett allein zu sein.
Das Fass zum Überlaufen gebracht hat es der Männerurlaub. Währenddessen ich alleine gesiedelt habe von alter Wohnung in unser neues Haus ist er Männerurlaub gefahren nach Italien. Als er damals zurück kam hatte er zwar einige Dinge von dort mitgebracht an italienischen Lebensmitteln, etc. Ich weiß, auch der Urlaub war schon länger geplant, wie auch das siedeln in diesen Wochen trotzdem steckt das noch tief in mir drinnen, dass ich so vieles alleine organisieren, umsetzen und erledigen musste.
Sicher gab es auch immer Themen bei denen er super sich eingebracht hatte z.B. Kredit oder allgemein verhandeln. Trotzdem bin ich mir sicher, dass den Großteil ich übernommen habe.
Die meisten Streits vor ca. 1 1,5 Jahre gingen bei uns darum wer was gemacht hat und wer was machen sollte. Ich kam mir immer so vor, als müsste ich ihn immer zwingen etwas zu Hause zu machen und müsste ihn dafür übermäßig dankbar sein, währenddessen über meine Hausarbeit nicht einmal gesprochen wurde/wird.
Letzten Sommer, nachdem wir eingezogen sind und uns eigentlich endlich wieder auf unsere Beziehung hätten konzentrieren können fing es an, dass er immer mehr seinen Hobbies nachgehen wollte. Fußball zusehen gehen ins Stadion, mit Freunden (die weiter weg wohnen) was trinken gehen abends, etc.
Er hat auch angefangen sich neue Kleidung und Düfte zu kaufen und war plötzlich wieder an Mode interessiert.
Im Sommer 2018 kam es dann zu einem Eskalationsstreit und darauffolgend immer mehr zu wiederfolgenden Streits die sich eigentlich immer um dasselbe Thema drehen.
Wir waren bei seinen Eltern zu Hause und er meinte wortwörtlich vor ihnen: ich kann dich nicht mehr riechen, ich hasse deine Stimme und mir graust es vor dir.
In derselben Nacht gab es WhatsApp Verläufe mit seiner Arbeitskollegin, bei der er bedauert hat, dass er nicht bei ihrem Geburtstag sein kann und dass das nie wieder vorkommt, dass er einen ihrer Geburtstage verpasst.
Er wirft mir vor, ich würde mich gehen lassen, Ich hätte mich nur zum negativen verändert. Er kritisiert eigentlich so ziemlich alles an mir von meiner Haarfarbe bis hin zu wie ich koche. Wirft mir vor ich sei ein unsozialer Mensch sei, ich hätte keinen guten Geschmack, ich würde seine Mama hintergehen bei einem Autotausch (dem wirklich nicht so ist!), etc. etc. etc. Natürlich teile ich verbal dann auch aus und sage Dinge, dass er verschwinden soll, mich in Ruhe lassen soll und ein A. ist.
In der Zeit wusste ich, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Im Herbst hatte ich dann einen Chatverlauf von WhatsApp bekommen und die Nachrichten gelesen welche hier ausgetauscht wurden. Von Einladungen zu ero. bis hin zu gemeinsamen Kaffe-, Mittagspausen und After Work Drinks war alles dabei.
Mein Freund meinte, das ist alles ganz harmlos und dass da absolut nichts ist und sie eine reine Freundin ist. Jeder wüsste, dass er eine Freundin hat und dass auch immer wieder mal andere Leute bei ihren Treffen dabei wären.
Ich bin ganz ehrlich, ich glaube an Freundschaften zwischen Mann und Frau absolut nicht. Meistens steckt etwas dahinter
Ich habe ihn damals auch gebeten den Kontakt abzubrechen, was er aber nicht gemacht hat. Seine Argumentation: ich bin von x nach y gezogen, habe Familie und Freunde aufgegeben um hier bei dir zu sein, du kannst mir jetzt keine Freunde verbieten, ich hab sonst niemanden.
Dass er außer seiner Arbeitskollegin niemanden hat, ist einfach erlogen. Es gibt so viele Paare die wir kennen, wo sich viele Männerrunden auftun und er auch dort immer wieder eingeladen ist. Er hat auch Arbeitskollegen, mit denen ich mich gut verstehe und all seine Freunde von seinem Wohnort mag ich auch alles sehr.
Irgendwie habe ich mich so manipulieren lassen, dass ich daran geglaubt habe, dass da schon nichts sein wird und habe wirklich versucht damit zu leben. Mittlerweile weiß ich einfach, dass es nicht mehr geht.
Mein Freund hat die Firma gewechselt und ich dachte er hat gekündigt und dass sich das mit seiner Arbeitskollegin einfach erübrigen wird. Falsch gedacht, er hat ihr bei der neuen Firma sogar einen Job besorgt durch Vitamin B. Ich war damals so enttäuscht von ihm. Er hilft anderen Frauen mehr als der eigenen Partnerin, was ich damit meine, könnt ihr weiter unten lesen. Ich wurde in derselben Zeit nämlich im Stich gelassen in einer sehr, sehr schweren Zeit.
Ihm ist bewusst, dass er mir damit immer und immer und immer wieder weh tut, wenn er sich mit dieser Arbeitskollegin alleine trifft.
Es ist auch absolut kein Vertrauen mehr da in unserer Beziehung. Egal ob es um Finanzielles, Beziehung, etc. geht. Wir sind mittlerweile so weit, dass ich ihn für rasenmähen bezahlen muss. Ich sollte vielleicht auch angeben, dass ich eine leitende Position habe und keine finanziellen Probleme.
Mein Freund hat sich eine Parallelwelt aufgebaut mit einem Freundeskreis, die ich teilweise noch nie bzw. nur einmal gesehen habe. Er meint er spricht über mich bei diesen Leuten und ich werde auch eingeladen, aber nach all den Streits die wegen dieser Arbeitskollegin aber schon entstanden sind, möchte ich diese Leute gar nicht mehr in meinem Lebe haben. Seine Arbeitskollegin ist Teil von diesem Freundeskreis. Keine Ahnung ob mich hier jemand dafür verstehen kann, dass ich mit diesen Menschen einfach nichts zu tun haben will? Sie hat so viel Unheil schon in unsere Beziehung gebracht.
Ich weiß aus sicherer Quelle, dass diese Arbeitskollegin schon einmal eine andere Beziehung beinahe in die Brüche gebracht hätte. Dass dieser Freundeskreis auch ihren Freund schon zum Zweifeln gebracht hat und auch ihr Freund meinte, dass das alles nicht normal ist. Sie ist noch nicht so alt und leider im Teenageralter bereits schwanger geworden. Sie konnte anscheinend ihre Jugend nicht genießen und will jetzt alles nachholen. Sie hat ein Kind im Schulalter und ist trotzdem laufend unterwegs ohne Kind. Falls ich jemals Familie haben sollte, das weiß ich, werde ich meine Wochenenden und Feierabende hauptsächlich mit meiner Familie verbringen und das Kind nicht immer nur bei Oma/Opa abgeben.
Eigentlich haben wir seit Jahren einen Kinderwunsch. Es klappt aber nicht bei uns. Wir haben in den vergangenen Monaten Ereignisse miterlebt, die echt hart sind. Abgesehen von dem ganzen Beziehungsstress ist mein Papa ist schon länger verstorben. Sein Papa hatte schon länger Krebs und ist im Sommer verstorben. Bei meiner Mama wurde Krebs vergangenen Dezember diagnostiziert. Wir haben zahlreiche Krankenausaufenthalte, Therapien, Arztbesuche, etc. hinter uns. Natürlich auch viele Stunden des gemeinsamen hoffen und bangens.
Meine Familie hat eine Zimmervermietung betrieben. Als meine Mama schwer krank wurde, musste ich für bestimmte Zeit mehr mitarbeiten. Ich hatte teilweise Horrortage hinsichtlich arbeiten. Ich stand sehr früh auf, hatte dort geholfen, bin zu meiner normalen Arbeit, habe Vollzeit gearbeitet, habe mich um die Pflege/Kliniktermine/etc. für meine Mama kümmern müssen, 2 Haushalte schmeißen, etc. und sicher über Monate hinweg immer 60-80 Wochenstunden gemacht.
Die Einzige Sorge in dieser Zeit von meinem Freund während dieser Zeit war: deine Mama ist viel zu präsent in deinem Leben und du kümmerst dich zu viel um sie. Du unternimmst nichts mehr mit mir alleine. Anstatt mich in der schwierigsten Zeit zu unterstützen ging er immer mit seiner Arbeitskollegin und dem Freundeskreis Fußball schauen, Feierabendbiere, oder ins Fitnessstudio.
Wir wollten bis diesen Sommer die Zimmervermietung betreiben, inzwischen nehmen wir keine Gäste mehr, weil ich sonst an zu viel Arbeit kaputt gegangen wäre.
Es gab in der Zeit der extremen Belastung (sein Vater sterbenskrank, meine Mama neu mit Krebs diagnostiziert, Jobwechsel bei ihm, ich zwei Vollzeitjobs, Haushalt, etc.) sehr viele Auseinandersetzungen, die so weit gingen, dass ich ihn aus dem Haus rausgeschmissen habe. Ich hatte selbst mit so viel zu kämpfen, da konnte ich keine weiteren belastenden Beziehungsthemen mehr aushalten.
Meistens haben wir uns wieder zusammengerauft, allerdings ohne die Themen wirklich einmal auszusprechen. Irgendwie ging es immer darum, dass wir viel miteinander erlebt haben und man die letzten Jahre nicht einfach so hinschmeißt. Dass wir gemeinsam viel umgesetzt, erreicht aber auch durchgemacht haben. Und daraus sind wir immer zum Schluss gekommen, dass wir an uns arbeiten wollen. Konkret haben wir das aber leider nie definiert, wie diese Veränderung und Arbeit an unserer Beziehung aussehen sollte.
Mein Freund ist eine Person, wenn er weiß, dass es dem Gegenüber nicht passt, dann sagt er es einfach nicht. Er lügt nicht, redet aber einfach nicht darüber man könnte auch sagen verheimlichen.
Er hatte in dem Fitnesstudio einen Vertrag, wo er bis vor kurzem gehen konnte. Dieses Fitnessstudio ist in der Nähe der Wohnung seiner Arbeitskollegin. Wir haben vor ein paar Tagen darüber gesprochen, wohin er wechselt und ich meinte, wäre gut, wenn er sich für ein Fitnessstudio entscheiden würde, das zwischen Arbeit und unserem Zuhause liegt. Er meinte, er schaut sich mal um.
Vorgestern hatten wir wieder einen heftigen Streit bei dem er mich wieder aufs übelste runtergemacht, kritisiert und erniedrigt hat. Gestern abend war er wieder mit der Fuff-Arbeitskollegin (tschuldige, wenn ich sie so nenne) im Fitnesstudio und hat mir wieder nichts davon gesagt. Auf Nachfrage hat er dann nach 3 WhatsApp geschrieben, dass er im Fitnesstudio ist. Er weiß ganz genau, dass er mich damit sehr verletzt. Er verbringt unter der Woche quasi keine Zeit mit mir und die beiden arbeiten schon in der gleichen Firma. An den Wochenenden werden mittlerweile fast keine Dinge von ihm mit mir unternommen, die mir Spaß machen es geht immer nur um seine Interessen.
Mir kommt langsam auch vor, dass es einfach für ihn praktisch ist, eine Haushälterin zu haben. Und ja, wir schlafen (bis auf KiWu Thema) seit Jahren nicht mehr miteinander auch das ging alles von ihm aus! Weil er anscheinend mit sich selbst nicht zufrieden ist.
Er trifft sich öfters auch mit anderen Freunden, bei denen ich mich sogar freue, wenn er etwas mit ihnen unternimmt. Ich mag wirklich all seine anderen Freunde, nur eben diese eine Arbeitskollegin und ihre dazugehörigen Freunde nicht.
Mein Freund weiß das, er ändert aber absolut nichts daran und hat mir erst jetzt wieder mitgeteilt, dass er in ein Fitnessstudio gehen wird, auch immer wieder mal mit ihr, das in der Nähe ihrer Wohnung ist. Er fährt dafür einige Kilometer, obwohl es genügend davon zwischen seiner Arbeitsstelle und unserem Zuhaus gäbe. Und auch andere Freunde/Kollegen die er kennt würden in ein Fitnessstudio gehen.
Ich komme mir so oft so blöd vor, wenn ich seine Wäsche wasche die er im Fitnesstudio anhat und denke mir, daheim ist er so oft so hässlich zu mir, behandelt mich, als würde ich nichts können, schaffen, etc. Und zu allen anderen Menschen ist er ein feiner Mann. Mit Anderen unternimmt er etwas und seine eigenen Freundin lässt er laufend im Stich und alleine.
Ich weiß, diese Darstellung ist sehr einseitig. Aber ich hätte einfach mal gerne die Meinung von euch da draußen, was ihr machen würdet bzw. was ihr davon haltet.
DANKE
31.10.2019 16:36 •
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