Hallo Benny,
ich versuche mich kurz zu fassen, muss dir aber einige Hintergründe erklären, damit du gewisse Zusammenhänge erkennen kannst.
Ich bin 53 Jahre alt, habe zwei erwachsene Kinder, einen festen sowie sicheren Job und stehe eigentlich mit beiden Beinen fest im Leben.
Mein Sohn ist 32 Jahre, er lebt in Australien und ist dort auch verheiratet. Meine Tochter ist 24 Jahre und lebt mit ihrem Verlobten noch bei mir.
Zu meiner ersten großen Liebe (Jugendliebe) und jetzigen „Ex-Ehefrau“
Wir waren damals 31 Jahre (!) zusammen und waren 25 Jahre glücklich verheiratet. Wir hatten eine sehr gute Vergangenheit hinter uns u. eine ebenso gute Zukunft vor uns. Aber wie das Leben so spielt, kann es nach so einer langen Zeit immer mal passieren, dass einem Partner trotz allem etwas fehlt und er dann eben komplett ausbricht. Und so war sie fort, meine liebe Gute.
Insgesamt habe ich dann so knappe zwei Jahre unter dieser Geschichte gelitten.
Wie auch immer, für mich ist also in nur wenigen Minuten eine völlig heile Welt zusammengebrochen und mein Leben völlig aus den Fugen geraten. Ich habe in dieser Phase alle Gefühle, alle Höhen sowie Tiefen erlebt, ja wirklich alle (!), die ein Mensch wahrscheinlich nur so erleben bzw. überhaupt gerade noch so ertragen kann. Über 3 Monate bin ich ein Totalausfall, also praktisch klinisch tot und nur noch ein menschliches Frack gewesen.
Nach cirka 3 Monaten dann, kam mir wie vom Blitz getroffen der Gedanke, dass es so nicht mehr weitergehen kann und ich mein Leben sofort ändern muss (!). Also habe ich nach über drei Monaten Trauer die Ärmel hochgekrempelt, meine Ehefrau aus meinem Leben gestrichen und für mich sowie meine Kinder, neue Ziele gesetzt. Bereits am folgenden Tag, starteten wir optimistisch in unser neues Leben.
Nur eine Woche später dann, teilte mir meine „EX- Ehefrau“ mit, dass ihre über dreimonatige Affäre“ und ihre „neue Zukunft“, gründlich in die Hosen gegangen sind. Mein erste Frage war: „Ob sie Hilfe benötigt.“ Wir haben uns dann noch eine „zweite Chance“ gegeben, aber die Wunden waren dann doch zu tief und es ist ja auch nichts mehr so wie vorher gewesen. So haben wir uns dann im „Guten“ getrennt (2006 also vor 7 Jahren). Wir haben heute immer noch ein super (freundschaftliches) Verhältnis miteinander (!), die Kinder danken es uns.
Meine zweite große Liebe
Meine zweite große Liebe habe ich zwei Jahre nach unserer Trennung, also im Jahre 2008 kennengelernt u. sowas hätte ich garnicht für möglich gehalten. Sie hat ebenfalls zwei Kinder (heute 14 Jahre und 12 Jahre) und wir waren nun 5 wunderschöne Jahre zusammen. Anfang des Jahres haben wir eine neue große gemeinsame Wohnung bezogen, unseren Urlaub sowie unsere weitere Zukunft geplant. Innerhalb weniger Tage danach, wurde sie dann sehr seltsam und komisch (Gründe lasse ich weg). Also bin ich erstmal wortlos sowie ohne Streit gegangen, natürlich in der Hoffnung bzw. Annahme, dass sie sich innerhalb der nächsten Tage melden wird. Mittlerweile sind aber schon wieder 5 Monate vergangen, deshalb gehe ich mal davon aus, dass sie meine Telefonnummer verlegt haben muss…
Kurzum, Kontakt habe ich jetzt leider nur noch zu den beiden Zwergen.
Glaube mir Benny, das tut alles noch richtig weh und ist der absolute Mist.
Nun zu dir:
Dir kann niemand mehr helfen, denn nur du, kannst dir noch selber helfen. Versuche endlich loszulassen, denn sonst wirst du vor bald vor die Hunde gehen. Jage nicht einem Traum und einen Phantom hinterher, denn die lange Zeit hat euch beide verändert und selbst wenn sie zurück käme, es wird nichts mehr so sein, wie es früher einmal war. Da du dich im Forum angemeldet und geäußert hast, bist du auf dem richtigen Weg und ich sehe deshalb für dich die Sonne am Horizont.
Deine Familie und Freunde können dir dabei aber auch nicht helfen, es tut ihnen bestimmt von Herzen leid und weh, aber sie können deine ganzen Gedanken, Gefühle, Schmerzen und Qualen nicht empfinden. Sie leiden maximal darunter, wie du jetzt dein eigenes Leben zerstörst.
Einen Psychologen wiederum, muss man persönlich wollen und auch annehmen können. Bei der ersten Trennung war ich auch bei einer Psychologin. Wir hatten ein angenehmes und teilweise sehr lustiges Gespräch, aber das war es dann auch schon. Als die Tante mir mitteilte, dass ich ein humorvoller Mensch bin und eine starke Persönlichkeit habe, keine Psychologen benötige, sondern einfach nur richtige Entscheidungen treffen muss, habe ich das nicht wirklich als Hilfe empfunden.
Was die Sprüche deiner Freunde und Kumpels betrifft:
Deine Freunde und Kumpels darfst du nicht so ernst nehmen. Du weisst doch wie wir Männer sind, wir wollen immer hart und cool sein. Wenn es um das Thema Frauen geht, dann hat man doch nahezu immer nur noch mit so richtig tollen „Aufreissern“ zu tun. Das einzige was die aber im Leben aufgerissen haben, ist am Ende leider immer nur ein „Päckchen Tempotaschentücher“ gewesen. Ich sage deshalb immer: „Die haben kaum Futter für das eigene Pferd, baggern aber andere Frauen an“.
Deine Bettgeschichten:
Deine Bettgeschichten sind nicht der richtige Weg (!), wie ich ja lesen konnte, widern sie dich selber an. Sie befriedigen dich nicht und sie machen dich überhaupt nicht glücklich. Wir sind uns glaube total einig, so eine „unterste Stufe“ hast du nicht nötig und das hast du selbst schon zum Ausdruck gebracht.
Ich sage mal so Benny, du bist glaube auf dem richtigen Weg.
Halt die Ohren steif!
VG Holzer
11.09.2013 20:14 •
#12