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Zeit der Trauer

E
Hallo,
bevor ich meine Geschichte hier darstellen wollte, habe ich erstmal ein paar andere Beiträge gelesen. Es ist schockierend zu erfahren, wie viele Menschen nach wirklich langen Beziehungen einfach verlassen, oder besser gesagt im Stich gelassen werden. Trotz gemeinsamer Kinder, einem Haus und vieler gemeinsamer Jahre. Ich denke mir gerade, dass man da ja ein vielfaches meines eigenen Schmerzes ertragen muß. Stelle ich mich vielleicht nur an?
Meine Geschichte dauerte etwas mehr als zwei Jahre und ist gemessen an ihrer Dauer voller Komplexität. Zu komplex um es hier in ein paar Zeilen darzustellen. Letztendlich habe ich dem ganzen ein Ende gemacht, obwohl diese Frau die Liebe meines Lebens ist. Die Vernunft erforderte das unbedingt, das Herz aber schreit vor Schmerz.
Es war nicht meine erste Beziehung und im Vergleich mit den vergangenen Trennungen ist das der blanke Horror. Mich quält immerwährend die Frage, wie lange das noch dauert, bis die Schmerzen aufhören. Verschwinden sie überhaupt? Ich winde mich wie unter einer Krankheit, die nicht behandelt werden kann. Sie kontrolliert und bestimmt meinen Tag. Und ich wünsche mir so sehr, dass ich eines Tages sagen kann, dass es nicht mehr wehtut, wenn ich an sie denke. Noch mehr wünsche ich mir, dass alles wieder so wird, wie es einmal war. Das ist wohl hirnrissig... Ich will eigentlich nur wissen: Wie lange dauert diese Tortour? Hat das schonmal jemand überstanden?

01.11.2009 17:33 • #1


G
Hallo Saschi!

Es gibt da keine Pauschalen wie lange es dauert. Es kann von einigen Wochen bis zu Jahren gehen, je nach Länge der Beziehung, Art der Beziehung, der eigenen Persönlichkeit ...

Aber eins kann ich Dir versichern: Es geht vorbei! Ganz bestimmt! Auch wenn Du es Dir zur Zeit nicht vorstellen kannst, aber Du wirst auch wieder glücklich werden. Die Zeit der Schmerzen ist irgendwann vorbei.

Was Du bis dahin brauchst, ist eine dicke Portion Geduld, gute Freunde, Deine Familie (soweit möglich) und dass Du gut mit Dir selber umgehst. Wenn Du das Gefühl hast, alles nicht mehr auszuhalten, ist professionelle Hilfe auch oft gut. Wenn es Dir gut tut, dann lenk Dich ab (z.B. fahr einfach mal weg, mach etwas, was Du schon lange mal tun wolltest, geh unter Leute, reaktivier alte Hobbies...). Wenn Dir das aber nicht gut tut, sondern Du das Gefühl hast, Deiner Trauer, Wut und all den anderen widerstreitenden Gefühlen Raum geben zu müssen, dann tu dies. Hör auf Deine innere Stimme, was gerade richtig für Dich ist.

Und stell Dich darauf ein, dass der Weg aus dem Schmerz nicht geradlinig verläuft. Mal geht's bergauf, und man glaubt, man hätte es bereits geschafft. Dann geht's wieder bergrunter, und man hat das Gefühl, wieder ganz am Anfang zu stehen. Aber unterm Strich geht's allmählich heraus aus dem Sumpf - bloß oft auf krummen und unwegsamen Pfaden, die manchmal auch im Kreis oder rückwärts laufen. Du darfst bloß nicht aufgeben.

Ich wünsche Dir viel Kraft!

Liebe Grüße! gusi

01.11.2009 18:59 • #2


A


Zeit der Trauer

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E
Hallo Gusi,
Danke für Deine Anteilnahme.
Du scheinst nachvollziehen zu können, was ich momentan durchlebe. Es ist genau so wie Du es darstellst - es ist ein ständiges Auf und Ab. Manchmal denkt man, es wird schon und im nächsten Moment liegt man wieder am Boden. Es ist so schlimm, dass diese Situationen nicht kontrolliert oder beeinflusst werden können. Sie treten einfach ein. Momentan will ich einfach nur alleine sein. Das mit dem Ablenken hab ich probiert, auch Freunde sind da. Aber all das löst das Problem nicht, es betäubt vielleicht für den Augenblick. Ich warte einfach nur Stunde um Stunde bis es aufhört. Würde am liebsten nur schlafen. Nicht denken müssen. Und dann aufwachen und alles ist weg... Aber so geht es leider nicht. Ich denke, es werden wohl Monate vor mir liegen. Leider sind es auch schon Monate, die voll Kummer und Anstrengung waren. Eine wirklich lange Zeit alles in allem. Gemessen an einem Leben zu lang, finde ich. Manchmal stellt man das ganze Leben in Frage. Ich finde diese Zeit so ungerecht und weiß nicht, wie man daraus irgendwann profitieren soll. Momentan denke ich nur, es wird mich zeichnen und tiefe Narben hinterlassen. Völlig überflüssig.

01.11.2009 19:57 • x 1 #3


L
hallo-deine geschichte klingt aber geheimnisvoll-
warum musstest du denn sone harte verstandes-entscheidung treffen?oder willste da nicht drüber schreiben?glg langweilig

01.11.2009 20:09 • #4


R
Bei mir ist die Trennung ja noch sehr frisch und auch ich frage
mich , wie lange der Schmerz anhält.?

Man sagt immer Die Zeit heilt alle Wunden. Wieviel Zeit braucht man denn?
Da kam mir die blöde Idee, ich könne mich ja für ein, zwei Jahre in ein künstliches Koma legen lassen. Müsste doch genug Zeit sein. Das Blöde ist nur, wenn ich aufwachen würde, ständ ich genau da, wo ich jetzt bin. (und alle anderen wären schon viel weiter).
Andererseits denke ich, das viele Verlassene automatisch in eine Art Koma fallen. Nur das sie eben noch im Alltagsgeschehen rumlaufen. Planlos, Ziehl- und Orientierungslos.

LG Rachel

08.11.2009 12:13 • #5


E
Erstmal an Langweilig:
Meine Geschichte ist nicht geheimnisvoll, aber sehr komplex. Und eigentlich tut sie auch nichts zur Sache. Habe auch wenig Antrieb, das hier so öffentlich darzustellen und den Voyeurismus mancher Leute zu fördern...
Rachel:
Das mit dem Koma ist gar nicht schlecht... und Deine Theorie mit dem Wachkoma scheint doch irgendwie zutreffend - bei mir jedenfalls. Ist irgendwie alles wie im Film. Einfach nur schrecklich.

08.11.2009 14:38 • #6


J
Hallo Sachi, wie lange ist Deine Trennung denn her?Seht ihr euch noch oder sprecht ihr noch miteinander?
l.g eine Leidensgenossin die leider noch nie so stark war eine Trennung aus Vernunftsgründen zu beendigen

08.11.2009 15:29 • #7


J
Sorry, eine Beziehung zu beenden meinte ich natürlich!

08.11.2009 15:30 • #8


E
Habe eben erschreckenderweise festgestellt, dass mein erster Beitrag nunmehr schon 6 Wochen alt ist. Und was soll ich sagen - die Schmerzen sind noch immer gleich groß...
Habe gehofft, dass die Zeit Linderung mit sich bringt. Und vertraue da so langsam nicht mehr drauf.

Ich hätte das Bedürfnis nach einem echten Austausch. Gibt es für solche Fälle Selbsthilfeorganisationen?
Ich komme aus Bremen, keine Ahnung wo ich hier jemanden finden kann, der mir durch seine Erfahrungen helfen kann. Ich habe schon Kontakt mit einer Stelle der Kirche aufgenommen; bin mir aber nicht sicher, ob ich da wirklich weiterkomme...

Und es ist mir noch eines aufgefallen: der Anteil an Frauen scheint hier sehr viel größer. Aber: nicht alle Männer sind die Ar.... immerhin schafft es eine Frau, meine Grundmauern so dermaßen zu erschüttern, dass ich das erste Mal im Leben ohne Hilfe nicht weiterkomme...

14.12.2009 12:23 • #9


E
hallo saschi ,

durch deinen herzschmerz mußt du wohl ganz allein leider.
die hilfe die du bekommst, ist eher so das du dich selbst hinterfragst, das du dich im alltag wieder zurecht findest, dich nicht hängen läßt, halt eben alles um den alltag zu meistern :-/
habe ich auch gemacht,ob es mir geholfen hat? so 2,3 punkte schon.

für dein herzschmerz brauchst du wohl eher jemand, wo du reden und reden und reden kannst und es nicht nervig wird, jemand der einfach für dich zeit hat und da ist.

es schreiben hier wohl mehr frauen ,weil männer es eher für sich aus machen. (ist meine meinung)
ich würde es ganz schön blöd finden wenn alle männer Ar.... wären. ich hoffe nicht


sei ganz lieb gedrückt (nuir wenn du es möchtest)

elfi

14.12.2009 19:20 • #10


P
hallo sashi,

ich habe deine geschichte verfolgt und war erstaunt, wie viele parallelen wir aufweisen. ich habe mich von meiner freundin getrennt, nachdem ich fast drei jahre an niemand anderes gedacht habe und mir in dem jahr in dem ich für sie gekämpft habe nichts sehnlicher gewünscht habe, als sie. jetzt musste ich mich aus schwerwiegenden gründen von ihr trenne und kome nicht damit klar, dass sie bereits über mich hinweg ist, obwohl ich sie noch so liebe. zudem haben wir quasi denselben freundeskreis und würden uns immer und überall über den weg laufen, wenn ich sie nicht darum gebeten hätte, dass wir uns wirklich nicht sehen...manchmal kann ich ganze nächte nicht schlafen oder muss mich mit irgendwas ablenken, um zur ruhe zu kommen (z.B. hörbücher, filme)...jeder tag ist ein kampf und ich bin es so leid, mich für alle zu verstellen...ich wohne übrigens auch in bremen

17.02.2010 09:14 • x 1 #11


K
Hallo Saschi!

ich lese Deine Geschichte und eine Weile habe ich mich ernsthaft gefragt, ob Du nicht mein Ex-Partner bist. Aber dann doch scheiterte diese These an ein paar Kleinigkeiten, Gott sei Dank. Nur es ist wirklich merkwürdig, wie viele Trennungen ähnlich ablaufen.
Schade, dass Du deine Geschichte nicht erzählen wolltest, deswegen kann ich Dir auch nichts wirklich konkretes raten. Aber die Frage nach warum bleibt.
Ich sage Dir so, ich bin in gleicher Situation, nur als Frau, die von seinem Mann verlassen wurde. Wir hatten eine glückliche Beziehung. Zumindest ich dachte so und alle, die uns kannten. Überall haben wir gehört, wir können den anderen Paaren als Beispiel dienen. Schön, das dachte ich nämlich auch. Und dann plötzlich, von heute auf morgen hat sich mein Partner von mir getrennt. Einfach so würde ich fast sagen. Er hatte bis zum Schluss Pläne geschmiedet, wir haben geplant, was wir so nächste Tage und Wochen machen wollen. Wir haben über Zukunft gesprochen, wir hatten wunderschönen Tag und Nacht erlebt. Und am nächsten Morgen ist er aufgestanden und plötzlich meinte er, dass er sich total verloren hat, er weiß nicht mehr, ob er mich noch liebt oder ist das nur seine Gewohnheit. Er meinte, ich habe ihm die Luft zum Atmen weggenommen, er weiß nicht mehr, was er fühlt, wer er ist. Er meinte, es dauerte schon viele Monate, dass er sich selbst nicht mehr sicher war und dass er mir gegenüber nicht mehr ehrlich war. Er hat einfach eine Rolle gespielt. Für mich, vielleicht für sich selbst auch ein bisschen.
Seitdem hat er sich noch ein paar Male gemeldet. Daher weiß ich, dass er eine Therapie macht, dass das ganze Problem viel tiefer liegt, als er es anfänglich dachte.
Er meinte zu mir, er denkt an mich. Trotzdem aber will mich nicht an sich heran lassen. Dies tut mir sehr, sehr weh, er hat alles weggeschmissen, was wir jahrelang aufgebaut hatten. Einfach alles. Und wir hatten wirklich viel aufgebaut. Und deswegen würde es mich interessieren warum- weil ich in Euch beiden (Saschi u. Paicey) sehe ich die andere Seite des Geschehenen. Ihr habt Eure Frauen verlassen, auch wenn Ihr die sehr geliebt hattet. Und ich frage mich, warum eigentlich? Was hat Euch zu dieser Entscheidung geführt? Warum anstatt mit Euren Frauen zu sprechen, sucht Ihr Hilfe woanders? Warum die Trennung?

Ich möchte Euch beiden nicht allzu nahe treten, aber die Gründe der Trennungen würden mich wirklich sehr interessieren.

17.02.2010 13:21 • #12


L
Hallo Saschi,

auch ich kann total nachvollziehen, wie du dich fühlst!
Ich persönlich habe auch ne Geschichte hinter mir. Habe für einen 10 Jahre jüngeren Mann meine (okay zugegeben nicht mehr glückliche) Ehe beendet. Während mein Exmann sich nach 6 Wochen ne andere suchte bekam ich von dem anderen einen Tritt in den Hintern, weil er auch ne Freundin hat und bei ihr bleiben will. Noch nicht mal ne Affäre will er weiterhin mit mir haben . Bin ihm zu kompliziert im Verhalten. KA, er weiß wohl nicht wie schwer es ist sich aus Liebe als Nr. 2 zu begnügen? Ich kenne ihn seit 2 Jahren. Hatte was mit ihm 2x je 2-3 Monate lang.
Es hat also nicht unbedingt was damit zu tuen, wie lange ne Beziehung war. Solchen Liebeskummer wie im Moment hatte ich noch nie. Auch wenn das Außenstehende nicht begreifen können. Reden mit Freundinnen hilft immer nur sehr kurz. Mittlerweile fragt mich auch keiner mehr Wie gehts dir?. Nervt halt alle, nach Monaten immer das gleiche zur Antwort zu bekommen.
Ich kann dir leider keinen Tipp geben. Bin auch durch die Hölle gegangen (inkl. ernsthafter Selbstmordgedanken, wovor mich nur der Gedanke an meine 2 Kinder bewahrte), habe 10 kg abgenommen, weil mir nonstop nur schlecht ist, hab Antidepressiva geschluckt (die null geholfen haben). Ich habe nen Tipp für bestimmt Globulis gegen Kummer/Trauer bekommen. Das ist das einzigste was in akuten Fällen wirklich hilft. Ich weiß vom Verstand her, dass es bei meiner Geschichte keinen Sinn macht. Aber ich vermisse ihn jeden Tag!
Hatte auch mal in den guten Zeiten mit ihm drüber gesprochen. Sein Tipp: such dir nen Freund. Ich denke, Männer gehen anders mit um. Ich wünschte, diese Ar...löcher würden auch mal so leiden wie wir hier. Aber die fallen immer auf die Füße.
Ansonsten gehts mir wie dir. Ich hangel mich von Tag zu Tag. Das einzigste was hilft ist meine Arbeit. Hinzu kommen idiotische Gedanken wie Sowas treffe ich nie mehr Mich will eh keiner Wenn ich jemand kennenlerne, lässt der mich eh wieder im Stich. Alle raten mir, ich solle erstmal lernen mit mir selbst zurecht zu kommen und ein eigenes glückliches Leben zu führen. Ich komme mir vor, als stände ich vor ner 5 Meter hohen Mauer. Wenn ich drüber springe, weiß ich, es geht mir besser. Alle sagen das auch. Aber ich soll aus dem Stand drüberspringen und habe keine Ahnung WIE ich das tuen soll.
Wünsch dir viel Kraft :)!

04.03.2010 10:22 • #13


A
Hi,

diese Frage stelle ich mir auch gerade. Wie lange muss man noch leiden? Diese Theorie nach dem Motto, je länger die Beziehung desto länger die Trauerphase kann doch nie im Leben stimmen.

Meine Beziehung ging 3 Jahre aber ich habe nicht vor 3 Jahre traurig zu sein. Es ist jetzt 4 Wochen her und es wird leicht besser. Dies liegt aber auch daran, dass ich wirklich alles von Ihm gelöscht habe.

Ich denke, die Trauerphase geht solange, bis man selbst erkannt hat, dass es einfach so kommen musste. Es ändert ja nichts an der Tatsache selbst.

Ich will nicht mehr trauen! Er trauert auch nicht

03.02.2011 22:28 • #14


T
Naja ich hoffe ja mal auch nicht dass ich für die 3 Jahre Beziehung ein oder zwei Jahre trauern muss das wäre heftig. Ich bin jetzt knapp 1,5 Monate getrennt. Ich bin froh mehr auf´s statt ab´s zu haben. Aber irgendwie holt mich die Zeit immer wieder ein. Ich habe seit der Trennung null Kontakt zu ihr. Aber diese besch... Hoffnung es könnte womüglich nochmal, irgendwann ist präsent. Obwohl es dafür keine Hinweise gibt.
Ich würde sogern mit ihr abschließen, doch aus den genannten Gründen funktioniert das nicht wirklich.
Auch die ganzen Sprüche wie wer mich nicht will ist selber schuld usw usw usw bringen mich nicht weiter.

Es ist eine besch... Zeit. Da ich glaube ich auch ziemlich zurückgefahren bin andere Frauen toll zu finden (EX war super Eifersüchtig) bin ich auch recht unsicher gegenüber anderen Frauen.

Was hat diese Frau da bloß mit mir angestellt....

Grüße Tito

04.02.2011 17:03 • #15


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