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Wutphasen mit anschließender schwerer Sehnsucht

L
Ich melde mich hier jetzt zu Wort weil ich nicht weiter weiß.

Zur Geschichte:
Meine Frau hat sich Anfang des Jahres nach kurzem (zweitägigem) Zusammenraufen endgültig von mir getrennt. Wir waren 8 Jahre zusammen, davon 1,5 verheiratet und wohnten seit 6 Jahren zusammen. Tränen gab es schon länger und sie hat gesagt, es gäbe nur noch freundschaftliche Gefühle für mich, sie habe sich verändert und ihr seien nun andere Dinge wichtig. Wir führten eine harmonische und schöne Beziehung, unternahmen viel, unsere Familien verstanden sich gut, der Alltag war teilweise grau aber doch mit bunten Tupfern (gemeinsame Kurzurlaube, Freunde etc.). S. kam in den letzten Monaten tatsächlich etwas kurz und ich habe sie da vernachlässigt. Allerdings ging diese platonische Seite auch von ihr aus, bevor sie die Pille absetzte. Ich hatte mich damit relativ gut arrangiert.
Sie war im Dezember schon irgendwie komisch und distanziert aber ich hab nicht recht wahrhaben wollen, was da vor sich ging. Es stellte sich raus, dass sie jemanden kennengelernt hat, in den sie sich auch verliebte. Der Typ ist auf den ersten Eindruck ein ganz anderer als ich, überhaupt nicht zu ihr passend. Sofort nach ihrem Auszug ist sie zu ihm gezogen, inkl. sofortiger Ummeldung, akribischer Forcierung aus unserem Mietvertrag zu wollen etc. pp., insgesamt ein sehr befremdliches und eigenartiges Verhalten, was ich vorher von ihr so nicht kannte.
Mir hat die Sache den Boden unter den Füßen weggerissen und ich habe natürlich anfangs sehr geklammert und gefleht (SMS). Der Kontakt wurde weniger und beschränkte sich auf die organisatorischen Dinge wobei ich da rauslesen konnte dass sie gerne ab und an gefragt hätte wie es mir geht aber sich nicht traut weil sie denkt ich will eher den Abstand und würde blocken. Mittlerweile ist alles aus der Wohnung geholt und sie hat keinen Schlüssel mehr. Ich bin mittlerweile in einer gesunden Wutphase aber vermisse sie nachwievor schrecklich. So sehr dass ich sie nicht sofort abweisen würde, wenn es denn um eine Rückkehr gehen sollte. Ich kann sie nicht hassen für ihr wochen- bzw. monatelanges Betrügen und Hintergehen, stattdessen fressen mich die Sehnsucht und Liebe zu ihr förmlich auf.
Wie sollte ich weiter vorgehen? Es fällt mir schwer, mich nicht ab und an mal zu melden, auch nur mit dem Vorwand der organisatorischen Dinge. Wie wahrscheinlich ist es, dass so ein Warmwechsel mit dem Hintergrund auch wirklich gut geht? Wird es Phasen geben, in denen sie auch mich wieder vermissen wird? Momentan hab ich das Gefühl, es kühlt alles eher ab von ihrer Seite aus und dann erlischt alles erlebte und evtl. sehnsüchtige immer mehr.
Wir hatten uns vor der endgültigen Trennung noch mit Dingen beschäftigt für die Zukunft (neue Wohnung, mehr gemeinsame Unternehmungen, Urlaub usw.) und uns sogar kinderwunschfördernde Mittel besorgt. Zwei Tage später war dann Schluss, was mich wirklich sehr hart traf.
Ich glaube wirklich, ich wäre bereit es nochmal zu probieren. Nicht anknüpfen aber quasi von vorne anfangen ohne alles versäumte und mit den schönen Punkten als Basis. Kann das klappen? Wie sollte ich mich weiter verhalten? Sport für die Ablenkung mach ich schon. Neue Klamotten für ein neues Feeeling sind besorgt. Ich gehe ab und an mit Kollegen und Freunden aus und spreche viel über die Geschichte. Insgesamt leide ich aber noch sehr und sie ist im Grunde permanent in meinem Kopf.
Ich hab auch das Gefühl, in dieser Wutphase (laute Selbstgespräche, innerliches Augenrollen über ihr widerliches langes Fremdgehverhalten, obwohl sie tatsächlich immer Reden und Ehrlichkeit als oberstes Credo anbrachte) steckenzubleiben. Es gibt diese kurzen Aufs und die Ablenkungen in denen ich tatsächlich schon etwas loskomme aber danach folgt immer ein um so heftigerer Sehnsuchtsschmerz, der so langsam echt an die Substanz geht. Ich bekomme sie nicht aus dem Kopf und dieses schwankende Gefühl zwischen Sehnsucht / Hoffnung / Klammern und Wut / Groll macht mich so langsam echt kaputt.

Vielleicht gibt es ja hier ein paar Leute, die meine Situation etwas nachvollziehen oder einschätzen können und ein paar Worte übrig haben.

16.02.2019 18:49 • #1


G
Zitat von l0RD:
Tränen gab es schon länger und sie hat gesagt, es gäbe nur noch freundschaftliche Gefühle für mich, sie habe sich verändert und ihr seien nun andere Dinge wichtig.


Wenn sie das so meint, dann muss Du das wohl akzeptieren.

Zitat von l0RD:
Es fällt mir schwer, mich nicht ab und an mal zu melden, auch nur mit dem Vorwand der organisatorischen Dinge. Wie wahrscheinlich ist es, dass so ein Warmwechsel mit dem Hintergrund auch wirklich gut geht? Wird es Phasen geben, in denen sie auch mich wieder vermissen wird?


Du solltest dich gar nicht melden. Nur so kann sich evtl. ein vermissen einstellen.


Zitat von l0RD:
Ich glaube wirklich, ich wäre bereit es nochmal zu probieren.


Will man so jemanden zurück der

Zitat von l0RD:
Ich hab auch das Gefühl, in dieser Wutphase (laute Selbstgespräche, innerliches Augenrollen über ihr widerliches langes Fremdgehverhalten, obwohl sie tatsächlich immer Reden und Ehrlichkeit als oberstes Credo anbrachte) steckenzubleiben

16.02.2019 19:13 • x 1 #2


A


Wutphasen mit anschließender schwerer Sehnsucht

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J
Hey l0RD,

du warst 8 Jahre in einer Beziehung mit deiner Frau. Ihr habt sogar 6 davon zusammen gewohnt.Und nun seid ihr gerade mal anderthalb Monate auseinander. Die Phase in der du dich befindest ist vollkommen normal. Für dich fühlt es sich wie Verrat und Enttäuschung an, da sie dich auch noch für einen anderen verlassen hat. Das zu verarbeiten braucht Zeit, da die Trennung für dich auch noch überraschend kam. Wenn du mal hier ein wenig schmökerst, wirst du mitbekommen, dass dein Fall gar nicht so unüblich ist. Die ganzen Emotionen und Gefühle die du gerade hast, erdrücken dich und das zu verarbeiten braucht einfach Zeit. Wichtig ist, das du diese Gefühle zulässt. Sie vielleicht auch ein Stück weit geniesst. Gib einfach dir und deinen Gefühlen Zeit. Wenn du reden willst, schnapp dir einen Freund und quatsch ihn zu. Wenn du Wut verspürst, kauf dir einen Boxsack und dresch darauf ein. Wenn du Trauer verspürst, trauere und lass die Tränen fließen. Ich habe damals 5 Monate gebraucht, mich von meiner Ex komplett zu lösen. Und mit ihr war ich gerade mal 2 Jahre zusammen.

Mach dich deswegen nicht selbst fertig. Und wenn dir jemand sagt, dass das nicht normal ist, dann höre nicht darauf. Jeder braucht seine Zeit etwas zu verarbeiten. Auch du. Und erzwingen bringt hier schon mal gar nichts.

16.02.2019 19:18 • x 4 #3


L
Rein rational sollte ich sie nicht zurückhaben wollen, nicht nachdem sie mich so ekelhaft betrogen und belogen hat über Wochen oder gar Monate. Allerdings weiß ich, wie ich ticke und was ich falsch gemacht bzw. versäumt habe. Ich bin jemand, der braucht anscheinend Schüsse vor den Bug oder kräftige Tritte in den Hintern um aus Komfortzonen rauszukommen. Das weiß sie eigentlich auch. Wir hatten uns ja nach langen Gesprächen und SMSen, Telefonaten wieder zusammengerauft und sie war nach diesen Gesprächen sogar (positiv) überrascht, wie offen und wie zielstrebig und willens ich doch sein kann. Das hatte sie in ihrer Entscheidung es zu beenden einen gewaltigen Schritt zurück gebracht und wir hatten - wie gesagt - sogar für die Zukunft geplant (Umzug, Kinderwunsch). Aber in diesen zwei Tagen nach dem Zusammenraufen kam ich nicht mehr an sie ran. Sie fühlte sich schlecht, v.a. morgens und beendete es dann nach dieser Zeit endgültig, in dem sie mehr oder weniger Hals über Kopf auszog. In wiefern da der andere eine Rolle spielt, weiß ich nicht. Es fühlt sich für mich so an, als hätte sie erst rational entscheiden wollen, hat dann aber gefühlstechnisch gemerkt, dass da nichts mehr geht. Allerdings ist so ein Zusammenraufen keine Sache, die per Fingerschnipp in zwei Tagen wieder okay ist. Dass das Arbeit ist, wusste sie und sie hat mir auch gesagt, dass der andere keine Chance hätte, wenn es sich alles so entwickeln sollte, wie wir es besprochen haben. Sie machte sogar mit diesem Typen Schluss um sich voll nochmal auf mich einzulassen. Ob und wie das nun stimmte, kann ich nicht wissen. Ich habe ihr da auch nicht hinterher spioniert.

Mich lässt das Gefühl nicht los, dass da irgendwas sehr komisch ist. Dieses plötzliche Ausziehen plus Ummelden, schnell aus dem Mietvertrag raus etc. Das kommt mir vor wie eine Flucht in so eine Rebound-Geschichte, schnell weg, schnell wieder glücklich werden, schnell wieder alles so wie vorher und nur mit anderem Partner.

Wenn sie mich nicht mehr liebte, kann es denn sein, dass man wieder lieben kann?
Ich meine, wir haben vor 1,5 Jahren geheiratet. Es gab ja Gründe für diese Hochzeit und die können ja nun nicht alle plötzlich verschwunden sein.

16.02.2019 19:33 • #4


G
Zitat von l0RD:
Mich lässt das Gefühl nicht los, dass da irgendwas sehr komisch ist. Dieses plötzliche Ausziehen plus Ummelden, schnell aus dem Mietvertrag raus etc. Das kommt mir vor wie eine Flucht in so eine Rebound-Geschichte, schnell weg, schnell wieder glücklich werden, schnell wieder alles so wie vorher und nur mit anderem Partner.


Wie lange kennt sie den anderen denn?

16.02.2019 19:37 • #5


L
Zitat von Grinch:

Wie lange kennt sie den anderen denn?


Genau weiß ich es nicht. Vermutlich kennengelernt Mitte September ca.
Die Phase, in der Sie auch mal Ausreden suchte, war eigentlich nur der Dezember.
Sie ruderte auch sehr rum, weil sie angeblich alle Möbel neu kaufen musste, schnell das Auto ummelden wollte, weil es dort billiger ist, sie sofort als Untermieterin im MV stand und möglichst nicht doppelt Miete zahlen will usw. usf.
Ein sehr sehr befremdliches Verhalten wie gesagt, vor allem nach den Gesprächen, die wir noch hatten.
Ich meine, wer längst vorhatte mit ihm zusammen zu ziehen, besorgt sich doch nicht noch Mittelchen in der Apotheke für den Kinderwunsch mit mir. Wir waren zusammen da und haben uns gefreut. Das tut so alles so weh.

16.02.2019 19:40 • #6


G
Zitat von l0RD:
Mitte September ca.


Wenn das so ist, dann haben die sich ja auch schon etwas besser kennen gelernt. Möglicherweise will sie tatsächlich den Cut.
Wenn du dich aber rar machst, so ist das nie falsch. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass sie dich auf die Warmhalteplatte gesetzt hat. Vermittle ihr den Eindruck, dass du dann auch raus bist. Nicht mehr wegen irgendwas melden oder so.

16.02.2019 19:48 • x 1 #7


A
Zitat von l0RD:
Wenn sie mich nicht mehr liebte, kann es denn sein, dass man wieder lieben kann?
.


Du solltst dich fragen, ob sie dich jemals geliebt hat.Für mich klingt alles sehr kalt und berechnend, ausschließlich auf eigene Vorteile bedacht.

Wenn der eine nicht macht, was ich mir vorstelle, nehme ich den anderen! Sie scheint gefragt zu sein, scheint wählen zu können und scheint ihre Beliebtheit beim männlichen Geschlecht voll zu genießen.

Sie zieht aus, wenn es ihr in den Kopf kommt, sie zieht ein, wo es ihr gefällt - kommt wieder, wenn es ihr in den Kopf kommt und findet scheinbar immer Männer, die noch dankbar sind.

16.02.2019 19:49 • #8


K
@l0RD das habe ich schon öfter gehört, das Frau sich komplett anders orientiert, nachdem die Pille abgestzt wurde. Die Pille verändert Geruchssinn von Frau und bestimmt Partnerauswahl mit. Frau sucht während Schwangerschaft, denn Pille nehmen heißt dem Körper Schwangerschaft vorgaukeln, völlig anderen Partner aus als ohne. Sie sucht dann artnahen also eher verwandten Partner aus. Ohne Pille sucht sie sich einen artfremden Partner aus. Artfemd ist besser für den Genpool, sprich Fortpflanzung erfolgreicher. Tut mir leid, dass ich das hier so trocken runter formuliere, aber diese Prozesse spielen oft eine viel entscheidendere Rolle als man es für möglich halten möchte. Wie wäre es bei der Suche nach einer Neuen, diesen Faktor zu beachten und nach Alternativen Verhütungsmitteln Ausschau zu halten? Deine Ex würde ich versuchen schnellstmöglich zu vergessen. Sie ist Vergangenheit. Du wirst sehen spätestens in 1 Jahr hast du sie vergessen.

16.02.2019 19:50 • x 1 #9


J
Zitat von l0RD:
Wenn sie mich nicht mehr liebte, kann es denn sein, dass man wieder lieben kann?
Ich meine, wir haben vor 1,5 Jahren geheiratet. Es gab ja Gründe für diese Hochzeit und die können ja nun nicht alle plötzlich verschwunden sein.


Hmmm... ich antworte dir jetzt mal aus rationaler Sicht (was mir gerade echt nicht leicht fällt, da ich ähnliche Gedanken in meiner Situation hege)...

Wenn ich dich richtig verstehe, kennt sie den Typen seit September, intensiv anscheinend seit Dezember. In der Zeit hat sie dich dann auch betrogen und dich für ihn verlassen. Sie hat dich also weggeworfen und 6 Jahre Beziehung und Arbeit aufgegeben. Das klingt für mich nach jemanden, der seinen Gefühlen freien Lauf lässt, nach ihnen handelt und dafür sie nahestehende Personen verletzt und sie zurücklässt. Und nicht nach einer starken Person mit der man sein weiteres Leben bestreiten will.

Jetzt meine Frage... Willst du so eine Person wieder haben? Willst du wirklich dich mit ihr wieder einlassen? Kannst du es überhaupt ohne das bei dir die Angst mitschwingt, dass das wieder passieren kann?

Du bist gerade so unglaublich verletzt worden und ich kann deine Gefühle nachempfinden. Bleib stark, melde dich nicht und geh dein Leben an. Denn das du dich meldest, hat sie nicht verdient.

16.02.2019 19:55 • x 2 #10


L
Zitat von JuVeNiLe:
Jetzt meine Frage... Willst du so eine Person wieder haben? Willst du wirklich dich mit ihr wieder einlassen? Kannst du es überhaupt ohne das bei dir die Angst mitschwingt, dass das wieder passieren kann?


Natürlich habe oder hätte ich da tierisch Angst. In der Hinsicht sagt mir mein Kopf ja auch, dass das nie wieder was werden könnte. Allerdings habe ich bei ihr immer noch das Gefühl, dass sie tatsächlich wieder Vertrauen schenken könnte, wenn sie glücklich ist und sie nicht aus Launen oder freilaufenden Gefühlen handelt. So ist sie eigentlich auch nicht und wir hatten in den vielen Jahren echt eine sehr sehr schöne Beziehung.

Zitat von JuVeNiLe:
Das klingt für mich nach jemanden, der seinen Gefühlen freien Lauf lässt, nach ihnen handelt und dafür sie nahestehende Personen verletzt und sie zurücklässt.


Kalt ließ sie die Trennung definitiv nicht. Sie wird sicherlich schon mehr oder weniger gewaltige Trauerarbeit vor der eigentlichen Trennung geleistet haben. So richtig angemerkt habe ich es ihr nicht, da sie sich wohl auch recht gut trösten konnte. Sie meinte auch, dass sie unglücklich war, aber mich nicht akribisch und energisch zur Seite nahm um mit mir zu reden weil sie dachte, ich merke es auch so. Das ist natürlich ein unreifes Verhalten und eher respekt- und herzlos. Leider.

Das komische ist: Wir haben uns wegen des Auszugs und wegen organisatorischer Sachen noch ein paar Mal gesehen. Ich hätte das gerne vermieden, wurde aber kurz vorher immer schwach und hab mich dann doch gefreut. Wir hatten die intensivsten Umarmungen seit Ewigkeiten (natürlich von mir initiiert) und sie hatte auch Tränen in den Augen. Ihr fiel das alles schwer und ich denke nicht, dass es nur aus Mitleid war und sie letztlich froh war, wieder verschwinden zu können. Kann natürlich sein, dass ich das alles nur so interpretiere, wie ich es gern hätte (hoffnungsvoll) aber ich kenne sie. Die Tränen waren kein Fake.

Zitat von JuVeNiLe:
Willst du so eine Person wieder haben?


Das ist ja mein Dilemma. Ja schon sehr, denn ich habe immer noch das Gefühl, wenn ich mich ändere und meine Versäumnisse nachhole und wieder mehr ein Ich bin statt das bequeme Wir, dann kann es wieder die harmonische und tolle Sache sein, die es mal war.
Das Problem dabei ist, sie wird das nicht mehr glauben. Es fielen Sätze wie: Es ist nun zu spät. Ich weiß nicht, wie ich sowas deuten soll. Eigentlich heißt das ja nur, es gäbe die Chance durchaus aber leider gibt es nun einen anderen.

16.02.2019 20:28 • #11


K
sie hat sich Deinen eigenen Aussagen nach widerlich und ekelhaft verhalten - warum sollte sie zurück kommen zu einem Mann, der so von ihr denkt?

16.02.2019 20:33 • #12


L
Zitat von Küstenperle:
sie hat sich Deinen eigenen Aussagen nach widerlich und ekelhaft verhalten - warum sollte sie zurück kommen zu einem Mann, der so von ihr denkt?


Naja dass sie sich so verhalten hat, is eine Behauptung von mir. Einerseits Vertrauen und Ehrlichkeit predigen aber selber hintergehen und belügen ist schon ziemlich charakterschwach und im Detail ekelhaft und widerlich, weil ich sie ahnungslos in einigen Dingen sogar noch unterstützte, die letztlich nur ihm galten. Das ist schon feige und es tut mir im Herzen weh.
Und noch schmerzvoller ist die Sehnsucht nach genau dieser Frau weil ich die 8 Jahre nicht wegschmeißen kann und die Vorstellung auf die gemeinsame Zukunft noch so präsent und stark ist. Sie war es einfach, die Frau für´s Leben.

16.02.2019 20:38 • #13


J
Zitat von l0RD:
Kalt ließ sie die Trennung definitiv nicht. Sie wird sicherlich schon mehr oder weniger gewaltige Trauerarbeit vor der eigentlichen Trennung geleistet haben.


Davon ist auszugehen. Ansonsten hätte sie nicht den Schritt getan. Sie wird also in der Verarbeitung schon um einiges weiter sein als du.

Zitat von l0RD:
Sie meinte auch, dass sie unglücklich war, aber mich nicht akribisch und energisch zur Seite nahm um mit mir zu reden weil sie dachte, ich merke es auch so. Das ist natürlich ein unreifes Verhalten und eher respekt- und herzlos. Leider.


Neben unreif, respekt- und herzlos... findest du so ein Verhalten fair? Meinst du, sie würde sich in der Hinsicht ändern? Etwas von jemand anderem zu erwarten das er es schon erkennen wird, ist in meinen Augen ziemlich harter Tobak. Wir können in andere Menschen nicht hineinblicken, egal wie gut wir sie kennen. Klar bekommen wir bestimmte Verhaltensweisen mit, können nachhaken, wie es ihnen geht. Aber wir müssen dann auch darauf vertrauen, das man dann ehrlich zu uns ist. Versteh mich nicht falsch... ich weiß, das deine Ex-Frau selbst sehr viel durchgemacht hat. Verwirrung, Uneinigkeit, Emotionen und Gefühle, die sie nicht kontrollieren konnte. Aber sind diese Gefühle und Emotionen Grundlage dazu, den Menschen zu betrügen und zu enttäuschen, der 6 Jahre lang für sie da war und ihr den Rücken gestärkt hat? Hat dieser es nicht verdient, dass wenn er mal ihre Schwankungen nicht mitbekommt, mit ihm darüber zu reden, BEVOR es passiert und nicht erst nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist? Wie man dann reagiert, ist natürlich ein anderes Blatt, tut hier in deinem Fall aber auch nichts weiter zur Sache.

Zitat von l0RD:
Das ist ja mein Dilemma. Ja schon sehr, denn ich habe immer noch das Gefühl, wenn ich mich ändere und meine Versäumnisse nachhole und wieder mehr ein Ich bin statt das bequeme Wir, dann kann es wieder die harmonische und tolle Sache sein, die es mal war.
Das Problem dabei ist, sie wird das nicht mehr glauben. Es fielen Sätze wie: Es ist nun zu spät. Ich weiß nicht, wie ich sowas deuten soll. Eigentlich heißt das ja nur, es gäbe die Chance durchaus aber leider gibt es nun einen anderen.


Unabhängig, das du dich ändern willst. Gibt es Punkte und Verhaltensweisen, die sie ändern müsste, damit es wieder mit euch funktioniert? Willst du dich nur ändern, damit sie wieder zurück kommt oder weil du es wirklich willst unabhängig davon, ob sie wieder zurück kommt? Folgt es also aus intrinsischer Motivation oder aus extrinsischer?

16.02.2019 20:58 • x 1 #14


L
Zitat von JuVeNiLe:
Neben unreif, respekt- und herzlos... findest du so ein Verhalten fair? Meinst du, sie würde sich in der Hinsicht ändern? Etwas von jemand anderem zu erwarten das er es schon erkennen wird, ist in meinen Augen ziemlich harter Tobak. Wir können in andere Menschen nicht hineinblicken, egal wie gut wir sie kennen. Klar bekommen wir bestimmte Verhaltensweisen mit, können nachhaken, wie es ihnen geht. Aber wir müssen dann auch darauf vertrauen, das man dann ehrlich zu uns ist. Versteh mich nicht falsch... ich weiß, das deine Ex-Frau selbst sehr viel durchgemacht hat. Verwirrung, Uneinigkeit, Emotionen und Gefühle, die sie nicht kontrollieren konnte. Aber sind diese Gefühle und Emotionen Grundlage dazu, den Menschen zu betrügen und zu enttäuschen, der 6 Jahre lang für sie da war und ihr den Rücken gestärkt hat? Hat dieser es nicht verdient, dass wenn er mal ihre Schwankungen nicht mitbekommt, mit ihm darüber zu reden, BEVOR es passiert und nicht erst nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist? Wie man dann reagiert, ist natürlich ein anderes Blatt, tut hier in deinem Fall aber auch nichts weiter zur Sache.


Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Das ist ein Verhalten, das absolut gar nicht geht. Rein rational ist damit jegliches Fundament für eine Beziehung weg und ich es fällt mir schwer, generell zu glauben, dass sich Menschen dahingehend ändern können. Treue und Ehrlichkeit, Wertschätzung ist nichts, was man lernen kann. Und auch sie wird wahrscheinlich immer wieder untreu sein und kann einen Partner niemals echt wertschätzen.
Aber was soll ich machen? Ich denke in unserem speziellen Fall da (noch?) anders. Wenn sie mir Gründe geben könnte für ein erneutes Aufbauen von Vertrauen, würde ich drauf eingehen aber ich wüsste nicht, wie ich mich verhalten würde in der kommenden Zeit.

Zitat von JuVeNiLe:
Unabhängig, das du dich ändern willst. Gibt es Punkte und Verhaltensweisen, die sie ändern müsste, damit es wieder mit euch funktioniert? Willst du dich nur ändern, damit sie wieder zurück kommt oder weil du es wirklich willst unabhängig davon, ob sie wieder zurück kommt? Folgt es also aus intrinsischer Motivation oder aus extrinsischer?


Sie war eigentlich immer sehr anhänglich, brauchte viel Nähe und Zuneigung (Kopf auf der Schulter in vielen Situationen, Hand in Hand immer und überall, lange Umarmungen usw.). Das hat mir eigentlich gezeigt, sie ist glücklich und ich hatte nie das Gefühl, sie könnte da fremdgehen oder betrügen. Nun hatte genau diese Nähe nachgelassen aus Gründen die ich durchaus mir zuschreibe (relativ grauer Alltag, berufliche Unzufriedenheit, Wohlfühlmodus zu Hause, ich war mehr ein wir als ich selber). Käme sie wieder zurück durch mein neues Verhalten, käme auch gefühlt das Vertrauen wieder zurück. Ich weiß nicht, ob das naiv ist von mir.

Das erschreckende, gleichwohl erstaunliche für mich an der Sache ist: Ich fühle mich tatsächlich wieder in mir selber wohl, seitdem ich Sport mache, auf mich achte, mich um mich kümmere. Das sind Sachen, die ich gar nicht mehr kannte, da ich im Grunde nur noch für uns gelebt habe. Gefühlt habe ich eine andere Ausstrahlung, bin wieder wer trotz Jammerei, Kummer und Sehnsucht. Dieses Ich ist genau das, was sie auch vermisst hat. Selber Entscheidungen treffen, selber Dinge anpacken, nicht ständig nachfragen, sich nicht ständig unterordnen oder zurückstecken. Und das fällt mir auch relativ leicht tatsächlich, weil ich eben erst diesen gewaltigen Schuss vor den Bug brauchte, der aber leider uns absaufen ließ.
Ich würde wirklich alles dafür tun, sie vielleicht doch irgendwie nochmal kennenlernen zu dürfen. Ein Weitermachen oder Fortführen der alten Beziehung würde eh nicht funktionieren.

Sie hat mir mit der Trennung quasi die Augen geöffnet, für mich. Leider hat das die Ehe gekostet, so bitter das ist. Und das tut mir so weh, dass es so sein musste.

16.02.2019 21:28 • #15


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