Hallo Zusammen
Ich muss mir einfach mal meinen Frust/Trauer von der Seele schreiben, weshalb der Text auch ordentlich lang wurde. Sorry Leute. Feedback und Vorschläge sind gerne willkommen. Alles hilft. Selbst wenn es nur der Ablenkung dient.
Zu meiner Geschichte.
Ich (35) habe sie (32) vor 4 Jahren auf einer online Partnerplattform kennengelernt. Nach vielen langen Emails und viel Gemeinsamkeiten haben wir uns dann 2-3 getroffen und wir waren uns einig, dass da eine gewisse Anziehung ist. Noch keine Liebe aber wir wollten schauen wo es hingeht. Nach rund 3-4 Monaten war dann für beide klar, dass wir uns lieben und zusammen sein möchten.
Nach rund 7 Monaten Beziehung sind wir dann auch zusammen in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Alles war wunderbar. Schöne gemeinsame Urlaube und Freizeitaktivitäten. Für uns beide war es auch immer klar, dass wir beide keine Kinder möchten und wir haben hier auch immer offen darüber gesprochen. Ansonsten haben wir eher selten wirklich über unsere tiefsten Gefühle gesprochen.
Vor rund 15 Monaten sind wir dann in eine neue Wohnung gezogen, welche wir zusammen liebevoll umgebaut und auf Vordermann gebracht haben. Danach hat meine Partnerin eine Weiterbildung begonnen, welche sie sehr intensiv verfolgte. Sprich, Zeit für Gemeinsames fand von ihr aus eigentlich nicht mehr statt. Ich musste sie da jeweils fast zwingen. Nach der Ausbildung Ende Oktober 2015 hat sie sich dann noch weiter zurückgezogen. Habe mir dabei aber nicht so viel gedacht, da ihre Mutter noch erkrankte und sie da öfters für sie da sein musste. Darüber sprechen wollte meine Partnerin aber nie.
Mit Bekannten aus der Arbeit ging sie abends öfters einen trinken. Für mich war das OK. Klar war ich zum Teil eifersüchtig und das Vertrauen und Verständnis zu schenken war oft schwer aber gegenüber ihr habe ich mir dies nicht anmerken lassen. Wir waren uns auch immer einig das Treuer für uns sehr wichtig ist und von ihrer Seite kam das klare Statement. Wenn du auch nur fremd küsst, dann bin ich weg. Geht gar nicht.
Vor den Weihnachtstagen war sie dann zweimal an Partys in ihrer Firma und hat danach (was sie sonst nie machte) bei ihrer Mutter übernachtet, da diese in der Nähe wohnte. Habe mir auch nichts dabei gedacht das es dann jeweils bis am Abend des nächsten Tages gedauert hat bis sie wieder nach Hause kam.
An Weihnachten haben wir dann zwei schöne Abende mit meiner und ihrer Familie verbracht. Alles schien eigentlich gut und sie war mir näher als die Tage zuvor. Dann am Tag nach den Festtagen der Schock für mich. Sie macht Schluss mit der Begründung dass wir uns verändert haben und sie einfach viel nachdenkt und mit unserer und der Situation mit der kranken Mutter nicht klarkommt. Päng! Dann hat sie das nötigste gepackt und ging mal zu ihrer Mutter.
Ich blieb zurück und habe versucht den ersten Schock zu verarbeiten und habe sie mal in Ruhe gelassen. An Silvester Nachmittag kam dann eine Email. Das sie definitiv ausziehen wolle und das es das Beste wäre aktuell. Sie wisse aber nicht ob es 100%ig die Richtige Entscheidung sei. Sie sei jetzt auf der Suche nach einer eigenen Wohnung und dazu eine Liste der Möbel, welche sie gerne mitnehmen möchte. Als ich darauf auch per Email antwortet, das für mich aktuell Distanz ok sein zum Klarheit zu gewinnen, dass ich aber an unsere Beziehung glaube und zwingend mit ihr persönlich Reden möchte, weil ich sie noch immer sehr liebe, kam dann länger nichts. Erst auf wiederholtes nachhacken von meiner Seite kam dann 1 Woche nach der Trennung ein Gespräch zu Stande.
Das Gespräch dauerte über 2 Stunden und ich glaube wir haben das erste Mal wirklich geredet. Sie erzählte dann wieder die gleiche Geschichte wie in der Email. Durch hartnäckiges Nachhaken kam dann plötzlich aus das sie an der Betriebsfeier mit einem Kollegen geknutscht hat und dass sie nun Gefühle für beide habe. Sie schäme sich so, da sie nie gedacht habe, dass ausgerechnet ihr das passieren könnte. Da ich dieses Szenario irgendwie schon geahnt und verarbeitet hatte war für mich klar, dass ich über dieser Sache stehen kann und ihr verzeihen würde. Sie war glaube ich von meiner Reaktion und Gelassenheit dann nochmals mehr schockiert als von ihrer Tat. Sie verliess dann die Wohnung mit den Worten, dass sie sich durch die Trennung ja wohl schon entschieden hätte.
In den nächsten Tagen hatten wir per WhatsApp kontakt betreffend der Möbel die sie holen wollte und der Sachen die sie packen wollte. Das hat sie dann auch immer in meiner Abwesenheit an vereinbarten Terminen erledigt, da ich ihr nicht mehr über den Weg laufen wollte und ich eigentlich aufgegeben hatte.
Als wir dann mehr WhatsApp noch ein paar ausstehenden Sachen zu klären hatten kam dann eine Nachricht, dass ich das Beste sei das sie bisher erlebt habe und dass sie mir für alles danke was ich für sie gemacht hätte und für die gemeinsame Zeit. Das fand ich schön und war für mich auch ein Abschluss.
Dann kam aber ein paar Tage später wieder eine Nachricht mit der Entschuldigung, dass sie das jetzt durchziehen müsse um mal für sich zu sein uns selber ins Reine zu kommen. Und wieder der Satz, sie sei sich noch nicht 100%ig sicher das korrekte zu machen. In mir löste das natürlich wieder Hoffnung aus. Ich habe ihr darauf geschrieben, dass an einem Neuanfang (keiner Rückkehr zu alten Gepflogenheiten) von meiner Seite nach wie vor nichts im Wege stünde und das ich ihr das Fremdgehen (das ist es in meinen und ihren Augen) verziehen habe.
Letzte Woche hat sie mir nun die Wohnungsschlüssel vorbei gebracht und war aus meiner Sicht künstlich kühl. Leider konnte ich nicht der selbstbewusste nach vorne blickende Typ spielen und hatte schon eher eine Trauermine auf. Wir haben dann auch nicht viel gesprochen und kurz reflektiert wann und warum, etc. Für mich ist klar, dass ich ihr eigentlich nur das Beste wünsche und ich nicht böse sondern einfach nur enttäuscht und traurig bin. Das habe ich ihr dann auch nochmals so gesagt. Ich habe sie dann auch auf ihr für mich verwirrendes Verhalten angesprochen das mir immer wieder Hoffnung macht. Da meinte sie, sie wolle nur nett sein. Und auf die Frage ob ich in 4-5 Wochen mit ihr nochmals sprechen darf. Kam dann ein, ich würde mir nicht zu viele Hoffnungen machen. (bei mir kam an, es gibt noch Hoffnung). Ob sie jetzt in einer Beziehung mit dem Knutscher-Typ sei, reagierte sie geschockt und meinte, dass sie so schnell sicher nicht wieder offen für eine neue Beziehung sei.
Beim Abschied und einem letzten knuddel hatte sie dann auch Tränen in den Augen und ist verschwunden und hat nur noch gesagt, dass wir ja evtl. Freunde bleiben könnten. Habe ihr dann klar gesagt das für mich Freundschaft in den nächsten Monaten klar nicht in Frage kommt und dann müsse man sehen was die Zeit ergebe.
Nun sitze ich in einer Wohnung wo mich alles an sie erinnert. Die gemeinsamen Renovationsarbeiten, gewisse Möbelstücke die geblieben sind. Die Küche wo wir jeweils miteinander gekocht hatten und und und. Ein Umzug kommt nicht in Frage da es eine Eigentumswohnung ist die mir gehört. Durch die diversen Andeutungen von ihr mache ich mir jetzt immer noch Hoffnungen und habe Mühe nach vorne zu blicken. Lieben tu ich sie noch immer. Obwohl ich mich manchmal frage ob ich ihr mein Vertrauen wirklich 100%ig wieder schenken könnte, was aus meiner Sicht für eine richtige Beziehung unerlässlich ist.
Seit dem Tag der Trennung, bin ich nun seit Monaten auch wieder im Fitness Center und das fast täglich. Essen und Schlafen funktioniert nach wie vor nur sehr schlecht. Das positive am Ganzen: Ich passe wieder in meine alten Hosen da ich in den 4 Wochen rund 5-6 Kilo abgenommen habe.
Was denkt ihr? Mache ich mir was vor oder gibt es noch eine Chance? Meine Strategie sieht mal so aus, das ich mich in den nächsten Wochen nicht bei ihr melden werde. (ich hoffe dass ich das schaffe). Ende März (in rund 8 Wochen) hätte sie dann Geburtstag. Soll man sich dort melden oder nicht? Soll ich ihr ein Geschenk machen. Wir haben da eine Figur, welche wir immer als Sinnbild für unsere Beziehung zu einander sahen. Die Figur habe ich mir erkämpft als Erinnerung. Darf man da ein Bild davon senden? Ist das schon zu aufdringlich? Aber irgendwie möchte ich ihr doch zeigen, dass ich noch da bin. Obwohl ich fast sicher bin, dass sie aktuell die rosarote Brille für den anderen Typen auf hat und ich eh nur die das alte schon bekannte nicht mehr interessante Stück Mensch bin.
26.01.2016 13:54 •
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