Wurde verlassen - Ex möchte nach 4 Monaten zurück

Zitat von Karili:

Diese Strukturen und das Festhalten an Rollen erlebe ich erst wieder seit ca. 15 Jahren. Entsetzlich.

Wie kommst Du zu diesem Schluss?

Ich frage, weil alle westlichen Gesellschaften immer mehr Erfolg haben, aus dem sozialen Umfeld alle Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu verbannen. Vor allem Länder wie Norwegen sind da führend.

@Urmel_

Ich erlebe zunehmend wie sich das Feld teilt. Eltern und Kinder, die streiten können, die verstehen, dass Abnabeln vom Elternhaus entscheidend für das spätere Leben aller ist. Eltern, die ihre Kinder nicht immer verstehen wollen und trotz allem stolz auf deren individuellen Lebensentwürfe sind.

Und dann Eltern, oft im ländlichen Raum, die an ihren Kindern klammern, sie mit Geld, Hausbau und Teilen der Versorgung der (Enkel)kinder am Ort oder im eigenen Haus halten. Oft muss der Partner oder die Partnerin des Kindes die Rolle als weiteres Kind erdulden und sich in den bestehenden Kreis fügen.

Was Sam mit seinem Freundeskreis und seiner Freundin beschreibt, scheint die Tendenz zur letzteren Konstellation zu sein.. Er selbst hat sich offenbar befreit während der Trennung - geht jetzt aber wieder zurück in das Reich der Nester. Und schafft selbst eins. Egal ob es seine Entwicklung fördert oder es Spaß macht. Hier wird diskutiert, angesagt, gelogen, verheimlicht, schleichend ein Platz im Haus eingenommen, er wacht nachts auf, weil ihm Ungereimtheiten einfallen...

All das ist einem erwachsenen Leben unwürdig. Und Spaß macht es auch nicht. Es ist sozialer Bonsai-Schnitt.

Zitat von Karili:

Und dann Eltern, oft im ländlichen Raum, die an ihren Kindern klammern, sie mit Geld, Hausbau und Teilen der Versorgung der (Enkel)kinder am Ort oder im eigenen Haus halten. Oft muss der Partner oder die Partnerin des Kindes die Rolle als weiteres Kind erdulden und sich in den bestehenden Kreis fügen.

Ja, es gibt beide Varianten.

Ich war nur irritiert, weil Du geschrieben hast, zumindest habe ich es so verstanden, dass weniger Frauen arbeiten und Du es in Kontext zu einer Jugend gesetzt hast, die nicht erwachsen wird.

Also Frauen (im Durchschnitt) sind so unabhängig wie nie zuvor in der Geschichte. Und westliche Länder geben ihnen so viel Rückhalt wie noch nie zuvor.

Das Problem ist doch eher, dass der Jugend von allen Seiten eingetrichtert wird, dass es für komplexe Probleme einfache Lösungen gibt. Und im Kern der Sache steckt kindliche Empathie. Oder anders gesagt, viele Menschen glauben mittlerweile, dass Empathie eine Strategie ist. Was allerdings falsch ist. Da es aber bereits seit der Kindheit indoktriniert wird, haben wir folgende Situation:

Eine Generation, getrieben von kindlicher Empathie und dem fehlenden Wissen, dass jeder Mensch gute und schlechte Anteile in sich trägt, will die Gesellschaft ummodeln, damit das Ego (kindliche Empathie) aufrecht gehalten werden kann. Da das aber keine Lösung ist und in komplexen Systemen nicht funktioniert, werden immer neue, oft absurde, Regeln erlassen, damit das kindliche Konstrukt Empathie die Gesellschaft diktieren kann.

Und im Kern hatten wir so eine Gesellschaft bereits. Eine Gesellschaft, in der Gedankenverbrechen durch Umerziehung in Linie gebracht wurden. Nannte sich UdSSR und hat für 120 Millionen Tote gesorgt.

Ich denke es ist genau die fehlende Empathie. Junge Erwachsene sind in der Regel in einem sehr wettbewerbsorientierten Schul- und Erziehungsumfeld aufgewachsen, in dem Meilensteine zu festen Zeiten starr erreicht werden mussten. Leistungsdruck gab es vorher auch, jedoch schrumpfen die Altersgruppen, und die Fokussierung liegt noch stärker auf dem Erfolg des einzelnen Kindes. Häufig werden Eltern auch an dem Erfolg des Kindes massiv gemessen. Deshalb stimme ich dir nicht zu, dass alle Frauen in Deutschland sich ihre Freiheit auch nehme. Ich beobachte immer mehr, wie Frauen dauerhaft Berufe aufgeben oder in Teilzeit gehen, um für die Familie da zu sein. Ihr Weht könnte anders sein, ist aber oft das Modell, dass i ihrer Umgebung gelebt und erwartet wird. Das ist ein Rückschritt.

Warum braucht ein 24 jähriges Paar auch schon einen Hausbau? Das Geld wird nicht schlecht und zu solch einem sich an die Scholle bindenden Gemeinschaftsprojekt ist auch später im Leben Zeit. Ich nehme an, dass der frühe Hausbau im Freundeskreis und in Sams Umgebung schon als Status gilt. Damit überspringt man aber die wichtige Phase des sich ausprobierens. Der Gedanke der Freundin jetzt Kinder zu wollen, passt in das Gesamtbild von Erwartung durch die Umgebung und Statusdenken wie die Umgebung es sich wünscht und vorlebt.

Zitat von Karili:

Der Gedanke der Freundin jetzt Kinder zu wollen, passt in das Gesamtbild von Erwartung durch die Umgebung und Statusdenken wie die Umgebung es sich wünscht und vorlebt.

Puh, ich kann natürlich jetzt auch Beispiele bringen, die das genaue Gegenteil belegen und die wären nicht weniger wahr. Ich denke, dass ist alles viel zu komplex, um es am Ende der Ereigniskette erklären zu wollen.

Ergibt es daher nicht mehr Sinn, wenn man am Anfang beginnt? Und da liegt für mich die Vermutung nah, dass unterschiedliche Interessen bei den Geschlechtern die Weichen stellen.

So ist doch beispielsweise der Kinderwunsch der meisten Frauen um 30 Jahre kein Konstrukt der Gesellschaft, sondern er ist biologisch verankert.

Oder der Wunsch in einem kommunikativen Beruf zu arbeiten (signifikant viele, nicht alle), wie die Studien aus Norwegen belegen. Und Männer eben (signifikant viele, nicht alle) in technischen Berufen.

Wenn man also die Menschen (signifikant viele, nicht alle) so machen lässt, wie sie wollen und dabei Nestbau, Kinder um 30 und ein Halbtagesjob vermehrt angestrebt werden, warum dann an den Schrauben der Gesellschaft drehen oder es als Rückschritt bezeichnen, wenn sich da offenbar nur die Biologie durchsetzt?

Und um den TE da auch einzubinden. Was ist, wenn der Kinderwunsch zum Imperativ wird und da jedes Mittel recht ist? Weil die Biologie gerade das Ruder übernimmt? Natürlich ist da das Problem, dass wenn die Biologie erfüllt ist, wieder der (infantile) Charakter der Frau das Ruder übernimmt und er das Kind dann nur jedes zweite Wochenende sieht.

Es geht mir gar nicht um eine gesamtgesellschaftliche Analyse.

Sodern, wie bereits geschrieben, um das Auslassen einer Reifungsphase. Genauso wie biologische Uhren ticken, gehen Menschen durch verschiedene Entwicklungsphasen. Die können individuell zeitlich verschieden sein - so wie bei manchen Frauen auch die biologische Uhr tatsächlich anders ist.

Reife wird auch durch die Anforderungen, die an den einzelnen gestellt werden, befördert odet behindert. Wer früh wirkliche Aufgaben in der Famile überneh.en muss, ist gezwungen zu lernen und traut sich mehr zu. Er wird so von den Älteren eher als kompetent wahrgenommen, eingebunden und mit weiteren Aufgaben sicher betraut. Das alles führt zur Selbstständigkeit, Unabhängigkeit und dazu, dass man eine Person wird, die sich nicht nur an andere anlehnt, sondern an die man selbst sich auch anlehnen kann. Mit der Sicherheit, dass derjenige das Ruder gut und im Intersse aller übernimmt.

All das fehlt mir bei Sams Freundin. Sie wirkt mit 26Jahren sehr unselbstständig und Verzögert in ihrem Reifeprozess. Das meinte ich auch damit, wenn ich von Nest zu Nest hüpfen schrieb.

Sie baut sich nicht zur Unabhängigkeit und Selbdtständigkeit auf. Sie zeigt keine Reife wenn es um ihren Wunsch geht, etwas anderes als das Gewohnte zu erleben. Sie zieht nicht in ein eigenes Leben, sondern zurück zu den Eltern. Sie gibt sich sonnig, nachdem ihr Ausbruch gescheitert ist. Ihr Weg geht nicht nach vorne ins Unbekannte und ins Lernen, sondern in die bekannten Nester, Eltern, Freundeskreis, Sam. - Ihr Wunsch nach dem Anderen, Neuen wird nicht tot sein. Es wird ihr nur zu unbequem sein echte Verantwortung zu übernehmen, zu reifen, um eine Person zu werden, die das Ruder für alle gut übernehmen kann und will, falls jemand ausfällt. Als erwahsener Mensh sollte man dazu jedoch in der Lage sein. Als Partnerin auch. Als Elternteil sowieso.

Und so verantwortlich empfinde ich sie hier nicht.

Ein kurzes Update von meiner Seite.

Sie wollte gestern mit mir reden und wir haben geredet, sehr lange geredet...

Ca. 3 Monate nachdem wir ausgezogen sind (wir haben rund 1,5 Jahre zusammen gewohnt) hatten wir eine schwierige Zeit und für sie begann ein Prozess in dem sie sich geändert hat.

Ca. 5 Monate nach dem Auszug fing es bei ihr an, dass sie das Gefühl hatte etwas zu verpassen.
Da waren wir in der Gruppe unterwegs und hier fing das schreiben mit Typ1 an.
Freundschaftlich und ohne jeden Hintergedanken.

Ich mache einen Sprung bis Herbst (letzten Jahres).
Hier wurde schon seit Monaten mit Typ1 geschrieben und sie heulte sich bei ihm aus und vertraute ihm.
Fragt mich nicht wie es soweit kommen konnte aber er fing ihr an Bilder zu schicken und wollte welche retour.
Nach Wochen hin und her fing sie an ihm auch welche zu schicken zuerst verpixelt und nach wiederum ein paar Wochen später nicht verpixelt also *beep*.
Sie wollte hier noch nichts von ihm und spielte das Spiel mit ihm so weiter...
1 Monat vor unserer Trennung, trennte sich die Freundin von Typ1 von ihm.

Den Rest wie es weiterging kennt ihr ja.

Ich Momentan in absoluter Schockstarre und habe sie (wiedereinmal) hinausgeworfen aber nichts endgültig beendet...
Sie hatte zwar mit niemanden 6 aber das ist für mich eindeutig Betrügen.

Sie weinte, versuchte sich zu erklären.
Sie meinte das hat sich alles langsam aufgebaut und wurde scheibchenweise mehr und mehr...
Ich hatte dazumals nie eine richtige Chance mehr das Ruder noch rumzureissen...(meine Meinung)

Sie kämpft selbst sehr damit und hat sich ein Treffen mit der Exfreundin von Typ 1 ausgemacht um sich bei ihr zu entschuldigen und ihr das zu erzählen.
Die Exfreundin von Typ1 ist ja auch ihre Freundin.
Exfreundin von Typ2 ist auch ihre Freundin aber eher bekannte, zu ihr fährt sie auch.
Genauso fährt sie zu unserem Freundeskreis und entschuldigt sich bei allen und klärt jeden auf.
Sie hat auch schon angefangen für Typ1 einen Text zu verfassen indem sie ihm schreibt dass sie mir alles erzählt hat usw...
(Das war nicht meine Idee das ganze - sie wollte mit mir reden und hat mir das alles so erzählt)

Sie belastet das alles sehr und kann nicht mit den ganzen Lügen leben und will nun Verantwortung übernehmen.

Ich weiss nicht warum ich das jetzt alles schreibe aber ich muss das loswerden, sowas kann ich ja niemanden erzählen den ich kenne.
Ich merke wie ernst sie das alles meint und wie sehr sie das belastet aber sie hat mich faktisch betrogen während wir zusammen waren.

Sie meinte auch, wie oben schon erwähnt, dass sie das Gefühl hatte vielleicht etwas zu verpassen und durch die ganzen Ereignisse und der Trennung von mir sie jetzt endgültig weiss was sie möchte.
Sie sagte auch wenn sie niemanden mehr auf dieser Welt hat (Freunde) sie muss das alles klären und hoffen dass ich ihr das vergeben kann.

Ich brauche erstmal ein paar Tage um wieder klar denken zu können.

@sam772 starker Tobak. Das mußt du erst einmal verdauen. Auch wenn sie dir jetzt schon viel mehr erzählt hat, habe ich das Gefühl, dass du dir nicht sicher bist, ob das wirklich alles war.

Und seien wir mal ehrlich. Welcher Mann, läßt sich auf eigenen Wunsch, von einer Frau N..kbilder schicken und weißt sie dann in seinem Bett ab?

Zitat von UngutesGefühl:

@sam772 starker Tobak. Das mußt du erst einmal verdauen. Auch wenn sie dir jetzt schon viel mehr erzählt hat, habe ich das Gefühl, dass du dir nicht sicher bist, ob das wirklich alles war. Und seien wir mal ehrlich. Welcher Mann, läßt sich auf eigenen Wunsch, von einer Frau N..kbilder schicken und weißt sie dann ...

Das habe ich aus dem Chat mit ihrer Cousine gelesen, die hatten ja täglich Kontakt und hier ging das hervor.
Das weiss ich sicher, dass es keinen 6 gab.
Macht die Sache aber auch nicht viel besser...

Zitat von UngutesGefühl:

habe ich das Gefühl, dass du dir nicht sicher bist, ob das wirklich alles war.

Ich war mir bis jetzt schon ca 3 Mal sicher, dass ich alles weiß, mittlerweile bin ich mir bei überhaupt nichtsmehr sicher.

Zitat von ElGatoRojo:

Hasst du ihr auch ein schickes Büßerhemd besorgt? Und etwas Asche im Eimerchen mitgegeben, die sie sich gelegentlich aufs Haupt streuen kann? Du wirst nie sicher sein. Aber das willst du ja nicht begreifen. Wenn du ihr nicht neu vertrauen willst, bringt das nichts.

Das war/ist ja nicht meine Idee gewesen, sie möchte das tun.
Ich meinte dazu nur dass sie es vielleicht in abgeschwächter Form rüberbringen soll

Zitat von ElGatoRojo:

Du wirst nie sicher sein. Aber das willst du ja nicht begreifen. Wenn du ihr nicht neu vertrauen willst, bringt das nichts.

Ja das weiss ich, ich erwarte ja auch keine neuen Ratschläge, ihr habt alles gesagt was zu sagen ist.

Zitat von unbel Leberwurst:

Worüber denn überhaupt ausheulen?
Über Dich?
Oder eben, dass sie diese Verpassensangst hat?

Am Anfang war es eben nur ein schreiben, wir stritten immer öfter weil ich eifersüchtig wurde weil ich das schreiben herausgefunden habe.
Danach wurde es versteckt und sie fing an ihm mehr und mehr zu erzählen als Bezugsperson und so ging eines ins andere...

@sam772 Das ist meistens der Anfang des ganzen Übels
zeitgleich ein Spiel mit dem Feuer...

Wenn du da nicht bald drüber stehen kannst, dann wars das für euch beide !
Es ist absolut normal, dass dich diese Tatsache enorm wurmt,
obwohl nichts körperliches stattgefunden hat.

Bei der erste große Liebe..da sind sogar solche Dinge ausserst schmerzhaft.
Du fühlst dich gehörnt und zeitgleich hintergangen,
zusätzlich weil du diese beiden Kerle auch noch kennst.