Hallo liebe Mitleidende,
ich habe in letzter Zeit einige andere Beiträge gelesen und möchte euch nun auch gern meine Geschichte erzählen, da ich
hoffe, dass es mir etwas hilft.
Meine Freundin und ich (M,25) haben uns im Januar nach über 5 Jahren intensiver Beziehung getrennt (wir hatten wirklich
alles gemeinsam gemacht und sehr oft gleiche Ansichten von vielen Dingen, haben uns super verstanden und fast alles hat
gepasst).
Wir hatten unsere Beziehung dann zum Ende hin etwas zu selbstverständlich angesehen und uns immer weiter voneinander
distanziert und gegenseitig vernachlässigt, obwohl wir immer sehr auf einer Wellenlänge waren und über alles reden
konnten. Wir hatten seit einigen Monaten auch gemeinsam gewohnt (sie studiert und ist bei mir eingezogen) und uns 2
Katzen angeschafft. Habe auch meine beruflichen Perspektiven stark eingeschränkt, um mit ihr hier bleiben zu können...
Wir hatten dann Anfang Januar jedenfalls ein Krisengespräch geführt und meine Freundin wollte mich unbedingt verlassen,
obwohl ich der Ansicht war, dass es noch nicht zu spät war und unsere Probleme in den Griff zu bekommen sind. Sie sagte
bei den Gesprächen jedoch auch immer wieder, sie denkt, sie liebt mich nicht mehr.
Man muss dazu sagen, es war für uns beide die erste große Liebe, ich hatte davor nur eine 1-jährige Fernbeziehung und
dazwischen genug Zeit, um es zu verarbeiten, sie ist etwas jünger (22) als ich und sehr attraktiv, hatte aber noch keine längere Beziehung. Wir waren ja beide noch relativ jung damals - besonders sie.
An diesem Abend habe ich dann rausgefunden, dass sie mich mit den Gründen teilweise belogen hat bzw. ausgedacht hat
(hatte auch gefragt, ob es einen anderen gibt - nein hieß es immer) und habe dann herausgefunden, dass sie seit ein paar
Wochen heimlich einen anderen hat, der sie gedrängt hat sich von mir für ihn zu trennen. An diesem Punkt ist natürlich
für mich eine Welt zusammen gebrochen, sowas hätte ich ihr auch nie nie zugetraut. Wir hatten uns immer sehr vertraut
und viel auf Treue und Vertrauen gegeben. Ich habe sie nie auch nur ansatzweise betrogen. Ich war dann sehr wütend und
bin erstmal weg, bin am selben Abend aber zurück in die Wohnung und wir haben sehr sehr lange geredet, ihr tat es auch
sehr leid, was sie getan hat. An den folgenden Tagen ging es ständig hin und her, grundsätzlich die Trennung wollte sie
trotzdem, ich wollte ihr versuchen zu verzeihen und kämpfen, da ich sie über alles liebe. Aber es lief dann alles auf
Trennung hinaus.
Kurz vor dem Termin, wo sie ihre Möbel holen und zurück zu ihren Eltern wollte, sagte sie, dass wir es doch nochmal
versuchen sollten. Am folgenden Tag trafen wir uns an einem neutralen Ort und hatten ein nettes, aber auch etwas
verkrampftes Gespräch. Bedingung war für mich natürlich der Kontaktabbruch zu dem anderen. Das fiel ihr sehr schwer und
sie zeigte mir nie wirklich einen Beweis, aber sie sagte sie hat es getan und ich wollte ihr glauben um neues Vertrauen
aufzubauen. An den folgenden Tagen wollte sie mich aber nicht mehr sehen und antwortete auf Nachrichten nur sehr
sporadisch und schrieb mir von sich aus gar nicht (tat sie früher).
Nach 6 Tagen in diesem Zustand hielt ich es nicht mehr aus und versuchte sie zur Rede zu stellen. Dabei sagte sie gleich
am Telefon, es geht doch nicht mehr und wir sollten uns trennen...
Ich fühlte mich wie der letzte Dreck und sie kam an den Tagen darauf ihre Möbel und Sachen abholen und wir haben einen
Schlussstrich mit Allem gezogen. Ich habe die Wohnung allein behalten.
Die darauffolgenden Tage waren sehr sehr schwer für mich, da ich mich auch sehr auf die Beziehung konzentriert hatte und
keinen Freundeskreis in der Nähe hatte. Meine einzigen, aber sehr guten Freunde kenne ich schon seit Ewigkeiten, die
wohnen aber alle weiter weg und haben mich versucht etwas aufzufangen.
Auch meine gesamte Familie wohnt weiter weg, haben mich aber versucht so gut es ging zu unterstützen. Ich war wegen ihr
und der Arbeit (die mir keinen Spaß macht) in die Wohnung gezogen.
Wir hatten große Träume und Pläne, wenn sie mit dem Studium fertig ist (diesen Sommer)...
Jetzt war einige Wochen Funkstille zwischen uns. Vor ein paar Tagen wurde ich dann wegen einer Blutung im Magen und
einer schweren Magenschleimhautentzündung ins Krankenhaus gebracht, vermutlich wegen dem ganzen Stress und weil ich mich so fertig gemacht habe. Sie hat das mitbekommen und sich Sorgen gemacht und mir geschrieben, ich war aber sehr fertig wegen dem allem und habe mir gleich Hoffnungen gemacht, die sie schnell abgeschmettert hat. Sie wollte nur wissen, was passiert sei und ob es mir gut geht. Ich wollte wieder Kontaktabbruch.
Als ich aus dem Krankenhaus kam und noch einige Tage zuhause war, stand sie den einen Tag plötzlich auf der anderen
Straßenseite vor unserer Wohnung. Mir raste sofort wieder das Herz...wir redeten etwas und gingen dann noch ein Stück
gemeinsam und redeten...brachten uns aufs Laufende. Das Gespräch war im Gegensatz zu den bisherigen Gesprächen der
letzten Wochen deutlich ruhiger und sachlicher. Ich hatte ja die Katzen erstmal genommen, aber in den nächsten Tagen
musste ich sie abgeben (ging leider alleine nicht). Ich bot ihr direkt die Gelegenheit, sich zu verabschieden (ich hatte
ohnehin überlegt ihr die Möglichkeit zu geben). Auch am Tag, wo die Katzen abgeholt wurden (gestern) war sie mit dabei
und wir redeten davor und danach erneut sehr gut miteinander und es war sehr schön in Ihrer Nähe, auch ihr ging es so.
Mit dem anderen Typen hatte sie wohl noch Kontakt und sie trafen sich noch, aber es lief wohl nix sagte sie mir und hat
mir eigentlich auch dieses Gefühl vermittelt. Wir waren uns einig, dass es für einen neuen Versuch noch viel zu frisch
sei, sie wollte ohnehin viel lieber, dass wir Freunde bleiben. Leider ging das für mich nicht, da ich mir durch die
Gespräche und ihre Nähe wieder sehr viele Hoffnungen gemacht hatte und bei mir immernoch unheimlich viele Liebesgefühle im Spiel waren (ich bin leider ein sehr emotionaler Mensch, besonders bei ihr), bin aber ruhig und sachlich geblieben.
Wir haben uns geeinigt, den Kontakt wieder abzubrechen, da es wohl vorerst die einzige Lösung ist, auch wenn uns beiden
das enorm schwer fällt.
Ich könnte aber denke ich keinen freundschaftlichen Kontakt ertragen oder das Wissen, dass sie doch in nächster Zeit mit
dem anderen zusammenkommt. Aber ich möchte sie nicht aus meinem Leben verlieren....
Ich fühle mich wieder sehr sehr einsam, da ich wie gesagt auch keine Freunde oder Familie in der Nähe habe, jetzt
alleine wohne und zurzeit wegen meinen Weisheitszähnen auch nochmal in Kieferorthopädischer Behandlung bin (feste
Zahnspange)...
Das und die Trennung drücken einfach auch so stark auf das Selbstwertgefühl und erschweren mir das Kennenlernen neuer
Menschen unheimlich.
Was ich euch gern fragen würde - ich habe es versucht sehr sachlich dazulegen und alles ist ehrlich, auch wenn es
natürlich eine subjektive Sicht ist - wie schätzt ihr die Situation und meine/unsere Perspektiven ein?
Sie wünscht sich, dass ich mich im Mai (muss ich operiert werden) melde, da das ja dann gut 2 Monate sind.
Ich geh gefühlsmäßig seit den letzten Wochen durch die Hölle und glaube langsam, dass ich kaputt gehe daran...
Und: Gibt es hier nette junge Menschen im Raum Erfurt, die vielleicht auch einsam sind und/oder Lust hätten, sich mal
zum Reden oder um was zu unternehmen zu treffen? Bitte hier oder per PN.
Danke und viele Grüße,
Erfurter123
01.03.2013 15:52 •
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