Hallo ihr alle!
So viele Antworten, Fragen und Gedanken zu dieser traurigen Geschichte..Danke dafür, das tut gut.
Ich werde mal versuchen ein paar Fragen zu beantworten.
Warum wir nicht verheiratet waren? Nun wir sind beide, sagen wir mal, eher so die unkonventionellen Typen. Und wir sind beide sehr freiheitsliebende Menschen. Haben uns jeden Freiraum gelassen, den wir brauchten. Gegenseitig. Unsere enge und tiefe Verbundenheit war halt das was uns zusammen gehalten hat. Mit dem Modell Ehe konnten wir beide nichts anfangen. Wir brauchen keine Verträge für unsere Liebe und Beziehung. Da waren wir uns einig. Das ist halt auch einer der Punkte, die mich so fertig machen. Diese Aussage von ihm zum Schluß: wir haben keine Verträge, du hast kein Recht auf irgendwas. Von einem Tag auf den anderen. Den einen Tag hat uns noch alles zusammen gehört, hätte ich alles von ihm haben können und er hätte alles für mich getan. Und am nächsten Tag: Nichts mehr, einfach rausgeschmissen. Das hat mich so umgehauen, unfassbar.
S.leben...Auch wenn das etwas eingeschlafen war, war es noch, sagen wir mal sporadisch, vorhanden. Aber von einer Bruder/Schwester Beziehung kann man wirklich nicht reden. Ich habe einen Bruder und eine Schwester ; ) Das war natürlich auch Thema und eigentlich waren wir uns einig, das S. nicht das wichtigste in einer Beziehung ist. Ich habe da nichts vermisst und er angeblich auch nicht. Auch da habe ich mich wohl getäuscht. Obwohl er in einem dieser Gespräche zum Schluß behauptet hat, die Trennung hätte da nichts mit zu tun. Tja, was sollte er sonst sagen...Ehrlichkeit war dann ja doch nicht seine Stärke.
Ich bin 46 und er 55. Ja, das war das erste mal das wir solange getrennt waren. Bis auf kurze Trennungen, so 1, 2 Wochen, wo jeder mal alleine unterwegs war. Mit Freunden oder Familie.
Und ich bin jetzt irgendwo in Afrika und versuche mich wieder zusammen zusetzen. Das was jetzt noch von mir übrig ist. Beistand habe ich hier nicht direkt, aber natürlich über WhatsApp und co. mit meiner Familie und Freunden. Die will ich da aber auch nicht weiter mit belasten, die mussten sich schon genug anhören. Die sind auch alle fassungslos, besonders meine Mutter, die kann das alles gar nicht verstehen. Komischerweise Hope2018, hat fast jeder, egal ob er uns nur oberflächlich oder näher kennt, das gleiche gesagt wie du: der kommt schon wieder zu dir zurück. Aber ich denke, da wird es keinen Weg zurück geben. Für mich, weil es wirklich zu schlimm war und mich tief in meinem innersten erschüttert hat.
Es ist wirklich wie Perzet geschrieben hat: als wenn dieser Mensch gestorben ist. Einfach nicht mehr da. Und für ihn? Wie könnte er damit Leben, außer mit Verdrängung? Und das könnte er jawohl nicht wenn wir wieder zusammen wären.
Eine gute Freundin die genau das durchmachen musste, ihr Mann ist gestorben, meinte das war im Endeffekt, so schlimm das auch war, einfacher für sie. Wie das was ich jetzt durchmachen muss. Weil er Tod war und sie dann irgendwann abschließen konnte. Und nicht mit diesem Vertrauensbruch und Betrug klarkommen musste. Naja, ich wünsche ihm ja im Moment wirklich nichts gutes, aber den Tod auch nicht. Obwohl ich glaube, das ich grade kein Problem damit hätte an seinem Grab zu stehen...
03.06.2018 08:47 •
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