Hallo liebe Community,
der Text ist sehr lang geworden und ich möchte vorab jeder Person danken, die ihn liest und ggf. auch etwas dazu schreibt. Ich hoffe mit dem Schreiben und Lesen über meinen Trennungsschmerz hinweg zukommen.
Vor gut zwei Wochen wurde meine Beziehung auf die Probe gestellt, gestern wurde sie beendet - von mir. Nun möchte ich am liebsten sofort alles vergessen und schnellstmöglich den Schmerz bewältigen.
Kurzinfo: m31, w (etwas jünger), keine Kinder, keine gemeinsame Wohnung, unterschiedliche Freundeskreise, ich: großartige Familie mit Geschwistern, keine Vorkommnisse; sie: extrem schlechte Kindheit, Einzelkind, bereits mehrfache Therapien
Wie es dazu kam: Die Beziehung zwischen meiner (mittlerweile Ex-)Partnerin und mir war kurz vor ihrem zweijährigen Jubiläum. Es war zwar eine recht kurze, aber dafür umso intensivere Beziehung, weswegen der Schmerz sehr groß ist. Wir haben offen über viele Themen gesprochen, zum Beispiel, dass meine langjährige Beziehung vor ihr durch eine Affäre (von meiner Partnerin) kaputtgegangen ist, was mich bezüglich der Themen Affäre und Fremdgehen definitiv stark negativ geprägt hat. Wir haben uns auch häufig darüber unterhalten, was wir uns vorstellen, wie man den Partner wahrnimmt und welche Ziele wir anstreben oder auch gemeinsam erreichen wollen.
Wir haben uns beim Daten auch Zeit gelassen und nach einem intensiven Gespräch, haben wir uns dann für eine Beziehung entschieden. Vorher hat sie mir noch gesagt, dass sie noch Kontakt zu ihrem Ex-Ex-Freund hat. Auch intimen Kontakt, während wir uns schon gedatet haben und ebenfalls intimen Kontakt hatten. Sobald sie aber in einer Beziehung ist, würde sie diesen Kontakt auf eine normale Freundschaft reduzieren. (Vorweg: Da ist, angeblich, nie etwas Intimes passiert.)
Diese Freundschaft war der einzige wirkliche Konflikt-Auslöser in unserer Beziehung. Ich wollte an mir arbeiten, dass ich damit zurechtkomme und es hat sich im Laufe der Zeit dahin viel entwickelt. Allerdings hat sie mir da auch Sachen verschwiegen, die sie am Ende bei den letzten Gesprächen dann zugegeben hat. Mit den Sachen hätte ich umgehen können, wenn sie es von Anfang an erzählt hätte. Ich habe sie bewusst drauf angesprochen, weil ich es mitbekommen habe, sie hat es verschwiegen oder verneint.
Nun aber der eigentliche Part:
Nachdem wir uns in die Beziehung eingelebt hatten, haben wir auch recht offen über intime Themen gesprochen und dort unsere Gedanken frei formuliert. Dabei kam auch das Thema auf (von ihr angesprochen), eine dritte Person mal für einen Abend einzuladen und intim zu werden. Es war nicht so, dass das zur obersten Priorität gehörte, aber wir hatten da beide ein Interesse dran und haben immer mal wieder darüber gesprochen. Welches Geschlecht, welches Alter, bekannt/unbekannt, bei uns/auswärts, etc.
Es verging etwas Zeit (Oktober/November 2024) und sie sagte zur mir, dass sie mit ihrem alten Mitbewohner aus der Studi-Zeit darüber gesprochen hat und dieser auch nicht abgeneigt davon wäre. Allerdings hat sie mir vorher das nicht gesagt und rückblickend hätten wir das sicherlich nochmal besprechen sollen. Ich habe ihn kurze Zeit darauf auch kennengelernt (aus einem anderen Anlass) und er hat einen soliden Eindruck auf mich gemacht.
Wir haben nicht täglich darüber gesprochen, aber schon ab und zu kam das Thema mal auf. Später (Ende Dezember 2024) sagte sie mir dann, dass sie noch ein weiteres Mal mit ihm darüber gesprochen hat und er ihr da auch gesagt hat, dass er schon immer auf sie stand und damals mir ihr ins Bett wollte. In dem Moment habe ich schon mit dem Zweifeln angefangen und habe ihr auch nochmal meine Sorgen bezüglich Eifersucht, Erfahrungen aus der vergangenen Beziehung usw. mitgeteilt. Aber ich habe nicht gesagt, dass ich das Thema erstmal auf Eis legen will. Im gleichen Gespräch hat sie mir auch, dass sie ihren Ex-Ex-Freund (s.o.) betrogen hat und es diesem nie gesagt hat, auch als die Beziehung beendet wurde. Auch da habe ich ihr nochmal meine Bedenken und Sorgen bzgl. dem Thema Fremdgehen geäußert. Aufgrund dieser beiden Sachen wollte ich nochmal ein Gespräch zu ihr suchen, welches ich allerdings später führen wollte, weil ihr Leben und Alltag in dieser Zeit von vielen negativen Dingen geprägt war und ich sie nicht noch weiter belasten wollte. Ich hätte es ansprechen sollen und ihr die Entscheidung lassen sollen, ob sie für das Gespräch bereit ist (das hat sie mir auch in späteren Gesprächen so gesagt).
Dann ist es am Samstag vor zwei Wochen passiert. Ihr ehemaliger Mitbewohner hat zu einer Party eingeladen, auch ich war eingeladen. Ich hatte aber schon den Geburtstag einer Freundin abgesagt, weil ich etwas angeschlagen war und sich eine Erkältung anbahnte. Sie wollte auf der Party mal vorbeischauen, für den Sonntag hatten wir uns vorgenommen etwas zu unternehmen. Ich habe noch überlegt ihr zu sagen, dass sie doch lieber zu Hause bleiben sollte und falls sie doch hinfährt, dass sie nicht über das Thema mit ihm spricht. Ich habe es nicht gesagt.
Es kam wie es kommen musste, ich wollte ihr am Sonntag dann schreiben und habe gesehen, dass sie um 7 Uhr morgens noch wach war (ich habe noch nie eine Partnerin kontrolliert, aber meine Angewohnheit ist es vorher bei WA zu schauen, ob die Personen schon wach sind). Natürlich hatte ich sofort ein sehr schlechtes Gefühl bei der Sache. Sie meldete sich erst am späten Nachmittag, die Pläne für Sonntag waren also hin. Sie fragte mich, ob wir uns am Montag sehen, sie würde zu mir kommen. Also verabredeten wir uns für Montagabend zum Kochen und Serien gucken.
Am Montag hat sie mir dann gesagt, dass auf der Party etwas passiert ist. Erstmal hat sie nur erzählt, dass sie ihn geküsst hat. Nach mehrmaligen Nachfragen stellte sich dann raus, dass es ein intensives Rummachen war und sie sich gegenseitig begrapscht haben. Nach weiteren Nachfragen kam nichts mehr hinzu und sie versicherte mir, dass das alles war. Auf meine Frage was sie nun machen möchte, um die Beziehung zu retten, sagte sie, dass sie den Kontakt zu ihm reduzieren würde und nicht mehr alleine auf Partys geht. Ich habe mir dann ein paar Tage Zeit genommen, um es zu verarbeiten und habe mit Freunden/Familie geredet. Beim darauf folgenden Treffen habe ich sie erneut gefragt, ob mehr passiert ist. Wieder verneinte sie es. Dann habe ich meinen Standpunkt erläutert, dass ich es nur könnte, wenn es wirklich die Wahrheit ist und da wirklich nicht mehr gelaufen ist. Auch könnte ich es für mich nicht zulassen, dass sie den Kontakt nur reduziert. Entweder löschen oder ich gehe. Das hat sie verstanden und respektiert (ihre Worte).
Die 1 1/2 Wochen habe ich schon ein Stück Vertrauen aufbauen können, aber nur extrem minimal. Wir haben auch über vieles geredet was nichts mit der Situation zu tun hatte. Letzten Samstag kam sie dann zu mir und hat mir die gesamte Wahrheit gesagt. Meine Vermutung war richtig und sie sind im Bett gelandet. Ich war einfach nur angewidert. Sie hat ihm zwar eine Nachricht geschrieben, dass sie keinen Kontakt zu ihm haben kann, wenn es mit ihrer Beziehung weiter gehen soll. Allerdings hat sie eine Formulierung gewählt, die für mich so klingt, als hätte ich ihr das so befohlen und es nicht von ihr kommt. Sie wollte auch auf seine Antwort warten, was für mich nicht nachvollziehbar war. Da stand für mich fest, dass ich in der Beziehung keine Zukunft mehr sehe.
Gestern habe ich meine Sachen bei ihr abgeholt und habe einen Menschen verloren, den ich sehr geliebt habe. Es tut weh, auch wenn ich vorher immer wieder meine Zweifel hatte.
Ich bin über alles dankbar, was hier jetzt folgt und ich kann bei Bedarf auch Sachen nochmal erklären. Ich möchte es irgendwie verarbeiten und ich bin jeder Person dankbar, die mich auf diesem Weg unterstützt. Die engsten Freunde und die Familie stehen quasi schon an meiner Seite.
Danke fürs Lesen und hoffentlich habt ihr einen besseren Montag!
E
03.02.2025 13:15 •
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