Hallo ihr Lieben,
ich habe mich gestern nach 5 Jahren endlich von meinem Freund getrennt. Die Beziehung hatte viele schöne Momente, aber leider gab es immer wieder Probleme mit seiner Wut.
Er ist nie handgreiflich geworden, er hat mich aber verbal stark angegriffen. Seine Wut wurde immer durch irgendwelche dummen Dinge getriggert. Ganz am Anfang war es teilweise nur ein schiefer Blick von einer Person. Er war wie durch Knopfdruck ein anderer Mensch und hatte diesen bestimmten Blick drauf, wenn ihr wisst, was ich meine. Ich hatte immer riesige Angst in den Momenten und mein Herz fühlte sich in der Brust an, als würde es fast platzen.
Ich habe ihm damals gesagt, dass sich etwas tun muss, weil ich mich sonst trennen werde. Daraufhin ist er zur Therapie gegangen. Seitdem ist es mit seiner Wut besser geworden, aber sie ist nie verschwunden.
Letzte Woche Montag gab es so eine heftige Auseinandersetzung zwischen uns beiden, bei der er sich erst höllisch über meine Familie aufgeregt hat und sie beleidigt hat. Als ich dann einfach geschwiegen habe, ist er noch mehr ausgerastet. Er hat dann aus dem nichts geschrien, dass er so dumm war und sich von mir einreden lassen hat, dass er ein Problem hat. Dass er ja so ein Psycho ist in meinen Augen ist. Er meinte, dass ich ihn jahrelang wie ein Fußabtreter behandelt habe und dass eigentlich ich diejenige bin, die Therapie benötigt. Außerdem meinte er, dass Therapie sowieso nichts bringt. Schließlich sagt er ja nur leere Worte, wenn er sauer ist, und es ist nicht in Ordnung, dass ich ihn beim venten nicht unterstütze.
Lange Rede, kurzer Sinn: Das war mein Zeichen, dass ich endlich einen Schlussstrich ziehen muss. Mit seiner Wut möchte ich nicht mehr leben - erst recht nicht, wenn er das Problem nicht einsieht. Er meinte sogar noch mit einem breiten Lächeln, dass er mit seinen Emotionen total fine ist.
Als ich mich getrennt habe, habe ich das Gespräch extra so formuliert, dass ich das Beste für uns beide möchte. Ich habe seine Worte verwendet und gesagt, dass er recht hat und eine Therapie ja leider nicht bringt und wir uns besser jetzt trennen sollten als in 10 Jahren. Ich habe es wirklich respektvoll und wertschätzend gehalten, obwohl ich ihm am liebsten an den Kopf geschmissen hätte, was für ein A. er war und ist. Aber weil ich keinen weiteren Ausraster riskieren wollte, habe ich es gelassen. Seine Reaktion war nur ein Schweigen. Er meinte dann, dass er das, was er jetzt sagen will, besser nicht sagt (in einem drohenden Tonfall). Dann ist er gegangen.
Nun zu meinem Problem: seitdem hört der Telefonterror nicht auf und ich weiß nicht, was ich machen soll. Er will jetzt auch unbedingt seine Worte sagen und bereut es, dass er nichts gesagt hat. Er will sich mit mir treffen. Ich will es aber nicht, weil ich nicht einsehe, mich von ihm ein weiteres Mal erniedrigen zu lassen. Ich traue mich aber auch nicht, ihn zu blockieren. Ich habe einfach Angst vor dem riesigen Knall, der jetzt kommen wird. Meine Sorge ist, dass er in seinem Leben aktuell nichts zu verlieren hat (25 J alt, studiert seit 5 Jahren ohne Abschluss und kommt nicht voran, kein richtiger Job, kein Geld etc). Ich hingegen stehe voll im Leben und bin wirklich glücklich. Man soll ja bekanntlich vor den Menschen Angst haben, die nichts zu verlieren haben.
Ich habe Angst, dass er mir mein Leben zur Hölle machen wird und finde keine Lösung, wie ich das verhindern kann. Deswegen habe ich ihn auch nicht blockiert, weil ich weiß, dass es seine Wut bis ins Unendliche katapultieren wird. Kann mir jemand (vielleicht aus eigenen Erfahrungen) einen Ratschlag geben? Was sollte ich am besten tun, um mich jetzt vor ihm zu schützen?
Liebe Grüße
22.08.2024 15:01 •
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