Mir kommt es so vor.
Oder es liegt tatsächlich an mir.
Da hat man eine wunderschöne Zeit zusammen und plötzlich kommt nichts mehr.
Eben noch ein Kuss per Whatsapp und dann kein Ton mehr. Man muss dazu sagen, er schrieb mir sehr viel, von sich aus.
Der erste Eindruck wenn nichts mehr kommt, Panik ihm ist etwas zugestossen. Dann merkt man, nein, lebt ist gesund. Es kommt aber nichts.
Gesehen haben wir uns das letzte Mal vor 6 Wochen. Er hatte einen Montageauftrag. Die Zeit zwischen seinen Auswärtsterminen und seiner Rückkehr haben wir per Telefon oder Whats App genutzt. Nicht toll, aber besser als keinen Kontakt zu haben. Ich habe mich nie beschwert über diese Termine, auch sonst akzeptiert, wenn wir uns nicht sehen konnten. Man muss sich nicht ständig sehen und auch nicht sein komplettes vorheriges Leben aufgeben. Auch habe ich Kinder um die ich mich kümmern muss. Also war das kein Problem für mich.
Bedrückt hat mich beim letzten Auftrag nur, das es ihm so schlecht ging. Schlechte Unterbringung und körperlich ging er auch an seine Grenzen.
Als der Auftrag vorbei war, teilte ich ihm auch mit, dass ich froh darüber sei. Und ab da wurde alles komisch.
Er meldete sich an um zu kommen und sagte im letzten Moment ab.
Er zog sich Phasenweise zurück. Mit der Begründung seine Schlaflosigkeit mache ihn wahnsinnig und er könnte nicht mal sich selbst ertragen. Gut, ich akzeptierte dies.
Er meldete sich an und kam wieder nicht. Ich blieb gelassen.
Zwischendurch kamen Meldungen mit Herzchen von ihm. Seinen Geburtstag wollte er nicht mit mir verbringen. Er wäre arbeiten. Dann wieder liebevolle Meldungen. Und Stille.
Ich fragte an ob ich anrufen könnte. Nein, er wäre gerade unterwegs. Kuss und Herzchen. Stille. Dann wieder ein wenig Kontakt.
Dadurch mutig schrieb ich eine Nachricht: Das es wahrscheinlich egal ist, was ich mache oder nicht mache, das es gerade falsch ist. Ich ihm aber unbedingt eine gute Nacht wünschen möchte.
Darauf kam:Es liegt nicht an Dir, sondern an mir.
Aha, und was sagt mir das letztlich? Nicht wirklich viel. Was war damit gemeint?
Ich antwortete, das wäre mir schon klar, das ich auch eher meinte wie es gerade bei ihm ankommt und ich wäre trotzdem für ihn da.
Dann kamen wieder lievolle Kurzmeldungen. Und wieder Stille. Selbst zu meinem Geburtstag nicht einmal Glückwünsche.
Das ganze Auf und Ab zerrte schon ganz schön an den Nerven. Da war dann meine Geduld am Ende. Ich schrieb zwei Tage später ruhig, wollte etwas völlig anderes besprechen. Bekam auch Antwort.
Sein Sohn hat einen Tag nach mir Geburtstag. Ich fragte ob er gratuliert hätte. Ja, hatte er aber nur per WA, (der Kontakt ist nicht besonders) er teilte mir noch mit, dass er sich nicht sicher ist, ob der Sohn noch die Handynummer hat. Ich schrieb nur noch: Ich hab meine noch. Dann die übliche Stille.
Weitere zwei Tage später war ich so geladen, ich fragte ob ich den Mittelteil zwischen Hab Dich lieb und L.ck mich verpaßt habe.
Ja, ich war wütend.
Hab mich dafür entschuldigt. Aber nun ist restlos Ruhe.
Wo ist das Problem, deutlich zu sagen was man möchte oder nicht möchte? Und wenn es nur schriftlich ist. Alles besser als Schweigen.
Mann, ich bin alt genug um kein übertriebenes Drama zu machen. Aber ehrliche Worte würden helfen.
Ich steh also gerade an der Stelle: Was ist hier los? Bin ich schon seit Wochen getrennt, ohne es mitgeteilt bekommen zu haben? Oder nur auf Eis gestellt? Oder doch mitten in einer Beziehung, die aber aus unerfindlichen Gründen gerade gestört ist?
Hatte ich einfach zu viel Rücksicht, weil meine letzte Beziehung mit einem depressiven Menschen war?
Er hat sich ähnlich verhalten. Aber wenigstens kam irgendwann eine Erklärung, warum er sich so abgeschottet hat. Er wollte mich vor sich und seiner Krankheit schützen. Das zu verarbeiten hat lange gedauert. Heute haben wir ein relativ gutes Verhältnis. Ich kann ihm seine Krankheit ja auch schlecht vorwerfen. Und bis auf die kurze Zeit, in der ich in der Luft hing, war es eigentlich fair. Ich habe eine Erklärung bekommen.
Jetzt habe ich nur einen Halbsatz.
Ich wollte keine Partnerschaft mehr. 1,5 Jahre bin ich lieber allein geblieben, als noch einmal so viel Gefühl zu investieren. Und dann das. Heftig verliebt, im Rausch und Absturz.
Ziehen mich diese Männer magisch an? Wenn denn überhaupt etwas Ähnliches vorliegt.
Was muss ich bei mir ändern? Härter werden? Egoistischer werden? Mehr nerven, wenn mich was stört? Nee, das kann es ja auch nicht sein. Ich wollte immer nur eine Beziehung die im Gleichgewicht steht. In der man nicht einengt und nur seine Wünsche durchzieht. Vielleicht vergesse ich mich aber auch zu sehr, nur um eine gleiche Ebene zu erhalten?
Ich hänge also gerade irgendwie dazwischen. Kann nicht beschreiben in welcher Phase ich mich befinde. Der Kopf ist natürlich voll. Das Gedankenkarusell läuft. Zwischendurch auch Trauer und Tränen, aber irgendwie alles nur halbgar. Weil ich ja eigentlich nicht weiß wo ich stehe.
Ja, Wut auch. Auch mal der Moment wo ich sage, so will ich nicht behandelt werden. Dann kommt wieder das Herz durch und die Sehnsucht.
Alles da. Ich möchte aber einen Konsens ziehen. Ich möchte verarbeiten und verstehen, was da schief läuft.
Ist das eine Trennung auf Raten, weil er Angst vor möglichem Streß hat? Oder doch alles ganz anders?
22.05.2016 23:07 •
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