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Woran kann ich merken, dass ich allein glücklich bin?

S
Hallo zusammen,
bin gerade zwei Wochen getrennt und bin durch diese Trennung so richtig wachgerüttelt worden. Klar vermisse ich meine EX noch dennoch bin ich ihr dankbar für diese Chance zu mir zu finden. Okay ich habe den Funk der Hoffnung, dass sie meine Veränderung irgendwann wahrnimmt und wir nochmal eine Chance bekommen... - unabhänging davon wie habt ihr es geschafft euch wieder im Single Leben zu recht zu finden und glücklich zu werden? Ich bin ein Mensch der schon immer gerne in Gesellschaft war, daher fällt es mir gerade jetzt echt schwer alleine zu sein.... Ab und zu kommen dann auch noch kleine Wein und Trauerattacken, aber grundsätzlich will ich daraus lernen und mich für die Zukunft stärken. In mir ruhen und mit mir glücklich sein.
Bin für jeden Tipp dankbar....
Die üblichen Sachen, wie mache Sport suche Dir neue Hobbies usw. sind mir allerdings schon geläufig.
Schönes Wochenende und vielen Dank für eure Ideen

23.09.2016 16:53 • #1


miso
Zitat:
Okay ich habe den Funk der Hoffnung, dass sie meine Veränderung irgendwann wahrnimmt und wir nochmal eine Chance bekommen


Das ist schonmal ein ungünstiger Ansatz für eine Selbstfindung
Verständlich, aber ungünstig.

Was du tun kannst... vielleicht dir selbst erstmal etwas Zeit geben. Es sind ja gerade mal 2 Wochen seit der Trennung. Dafür hast du schon viel reflektiert und nachgedacht und das ist gut. Nur, wie schon in anderen Themen (heute) erwähnt, ist der Rest ein Prozess, der manchmal sogar Jahre dauert. Erkennen ist der erste Schritt. Glückwunsch

Und viel mehr als die üblichen Sachen wie kümmere dich um dich, mach was dir Spaß macht, probiere neue Sachen aus kannst du vermutlich gerade auch garnicht tun.
Wichtig ist vielleicht nur, dass du sie wirklich mit dir und für dich machst.

Es führt dich nirgendwohin, wenn du ein neues Hobby ausprobierst um dich bei anderen (oder ihr) interessant zu machen, Sport treibst, um für andere besser auszusehen oder feiern gehst, um jemanden abzuschleppen und so dein Selbstwertgefühl zu pimpen.

Ich hoffe es wird klar worauf ich hinaus will: Ganz egal was du tust - tue es bewusst und nur für dich. Ich glaube das ist ein wichtiger erster Schritt.

23.09.2016 17:05 • x 3 #2


A


Woran kann ich merken, dass ich allein glücklich bin?

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S
Danke für deine Comment. Das muss ich wirklich lernen. Glaube ich habe jahrelang nie so richtig hinterfragt, was ich eigentlich für mich will?
Z.B. bin ich gerne und viel bei meinen Eltern (wohne nicht mehr dort), verbringe gerne Zeit bei IHnen. U.a. auch weil mein Hund dort wohnt und sie in einem netten Häuschen auf dem Land wohnen. FIndet ihr das abartig? laufe ich deshalb vor mir selbst davon?... Ich weiß gerade gar nciht mehr, was ich noch glauben soll.

23.09.2016 17:16 • x 1 #3


miso
ich glaube ich weiß was du meinst... aber jetzt alles zu hinterfragen bringt natürlich auch nichts.
wenn du gerne bei deinen eltern bist, den hund, das haus, die umgebung magst, muss das nicht heißen, dass du vor dir selbst davonläufst.

käme sicherlich drauf an, ob du immer nur in bestimmten situationen dahin flüchtest, oder ob du einfach so hinfährst weil du deine eltern und deinen hund besuchen möchtest... so könntest du rausfinden, was wirklich deins ist.

aber grundsätzlich rate ich dir nochmal davon ab, dich jetzt völlig in frage zu stellen.
ich wäre froh, hätte ich ein schönes zuhause in das ich hin und wieder zurückkehren könnte! gibt ja auch sicherheit, vertrautheit etc.

23.09.2016 17:28 • x 1 #4


T
Hallo Sailor 82,

ich kann Miso nur zustimmen, Dich nicht selbst total in Frage zu stellen. Du bist gerade zwei Wochen getrennt, ich war fast 2 Jahre getrennt und bin seit Februar geschieden, leide aber noch heute so wie zu Beginn der Trennung (Frau ging zu anderen Mann). Ich verteufle alles mögliche und suche auch noch nach mir selbst, habe in Foren meinen Frust von der Seele geschrieben und beschlossen, alleine zu bleiben. Das gehört, wie Du siehst, m.E. alles zur Verarbeitung.

Dein Wunsch, zur Ruhe zu kommen und wieder glücklich zu sein wird eines Tages kommen, aber jetzt ist es noch zu früh. Das braucht vieeeeeeeeeel Zeit. Betrachte diese Phase in Deinem Leben als eine Art Selbstfindung. Halte Dich erst einmal an dem, was Dir gefällt, wo Du Ruhe hast. Das hast Du ja schon in Angriff genommen (z.B. viel zeit bei Eltern und Deinem Hund). Das ist auch vollkommen ok und nicht abartig, meine beste Freundin ist meine ältere Schwester, mit der ich viele Gespräche führe. Mit ihr kann ich mich sehr gut austauschen, was ich früher nicht gedacht hätte.

Dazu kommt, dass Frauen und Männer Trennungen oft unterschiedlich verarbeiten, außerdem ist jeder Mensch ein Unikat. Was bei A gut ist, muss nicht zwangsläufig bei B auch gut sein.

Meine Tipps: Mach mal was neues, vielleicht etwas, was Du früher in Deiner Beziehung nie gemacht hast/machen konntest/machen durftest. Versuche, Spaß am Leben zu haben und meide Aktivitäten, die Dich an Deine Beziehung erinnern oder die Ihr zusammen gemacht habt. Schau mal auf YouTube, da gibt es unzählige Videos von z.B. Erna Hüls oder Planet Wissen. Bin zwar kein Fan von diesen Sendungen, aber sie bieten manchen nützlichen Tipp und lachen kann man auch häufig. Eine Anleitung zum Glücklichsein gibt es nicht, letztlich muss jeder Mensch seinen Weg finden und gehen. Entrümpele Dein Leben und verbanne, was Dir nicht gefällt und hole in Dein Leben, was Dir gefällt. Ich selbst bin auch noch dabei, Du siehst, so etwas dauert recht lange, wie Miso richtig sagt, u.U. Jahre. Ist bei mir auch so. L.G.

24.09.2016 09:34 • x 2 #5


Vollmond
Lieber Sailor82,

ich musste ein kleines bissl schmunzeln als ich Deinen Thread las

Ich wohne auf dem Land, habe einen Hund, meine Mutter und meine erwachsenen Kinder und ich (bin scho a bissl älter ) wohnen alle zusammen in einem großen Haus und ehrlich, hat mir das krass geholfen alles zu überstehen. Also nur zu!

Auch ich muss Dir sagen, gib Dir bitte Zeit. Zwei Wochen ist leider noch nicht sehr viel. Hab Geduld mit Dir selbst.
Überlege Dir was Dir jetzt Spaß machen könnte, ein neues Hobby vielleicht. Geh raus - gerne mit Deinem Hund - wann immer Du kannst. Treff Dich mit Leuten Deines Vertrauens und rede ruhig über Deinen Verlust und Deinen Kummer. Schreibe eine Art Tagebuch, das habe ich auch gemacht und bin heute entsetzt wie ich die Dinge anfangs sah. Zugleich sehe ich den Wandel (allerdings bin ich nun auch schon 1,5 Jahre mit der Trennung beschäftigt) den ich mitgemacht habe. Vielleicht hilft es Dir ja auch.

Liebe Grüße sendet Dir der Vollmond

24.09.2016 09:51 • x 2 #6


S
Guten Morgen zusammen,
Ja es mag sein, dass ich hier zu ungeduldig mit mir bin.
Bin jetzt über das Wochenende bei einem Freund und mir graut es jetzt schon davor heute Abend zurück in meine leere Wohnung zu kommen. Würde ich jetzt völlig auf meine Gefühle horchen so würde ich die nächsten Tage bei meinen Eltern in deren Gästezimmer ziehen... Was mir mit 33 peinlich ist.
Am kommenden Freitag geht es dann für mich in den eigentlichen mit meiner Ex geplanten Urlaub. Den ich jetzt mit Freunden antrete.
Der Therapeut sagte mir, dass ich mich von meinen Eltern abnabeln müsse. Also die Besuchsfrequenz reduzieren... aktuell fühle ich jedoch nicht die nötige Power dafür.
Wie würdet ihr vorgehen?
Meine Wohnung ist 15 Autominuten von dem Wohnort meiner Eltern entfernt
Vg

25.09.2016 08:05 • #7


MsAloneNow
Lieber Sauilor82,

kann dich gut verstehen. Habe auch ein enges Verhältnis zu meiner Familie, aber die letzten 12 Jahre mit meiner Partnerin in einer anderen Stadt ca. 60 km entfernt gelebt. Das war gut. Abnabelung ist wichtig. Sonst kommt der nächste große Fall, wenn deine Eltern mal nicht mehr sind. Glaube nicht, dass sich das so statisch sehen lässt, wie dein Therapeut es sagt - gehen sie nur noch X mal, statt X mal. Es wäre schön, wenn dies ein bewusster Prozess werden würde und du dir ehrlich eingestehst, ob du deine Eltern nur aufsuchst, um nicht einsam zu sein. Da geht es wirklich auch um so Themen, wie alleine sein können, sich einsam fühlen und selbstständig zu sein und dies auch zu fühlen.
Bin nun, nach dieser langen Zeit, auch wieder in meiner Heimatstadt gelandet, da sie näher an meiner Arbeitsstelle liegt und ich den emotionalen Halt meiner Familie auch gut zu schätzen weiß. Dennoch ist es jeden Tag auch ein Balanceakt, da ich, wenn es nach meinen Eltern ginge, jeden Tag bei ihnen wäre und ja eh bei ihnen eingezogen wäre... Tue ich alles nicht, da ich es nicht will und bin das letzte Jahr wirklich enorm gewachsen. Kann alleine sein und vieles alleine schaffen und dass ich Eltern habe, die mir wohlgesonnen sind, zu denen ich immer gehen kann, das ist fein und sehr wertvoll. Muss es aber nicht ständig tun.
Horche in dich rein und sei ehrlich zu dir selbst.

Alles Gute und viel Kraft beim Selbstfinden!

26.09.2016 09:52 • x 2 #8


S
Liebe Ms Alone Now,
danke für deine warmen Worte. In klaren Moment wird mir durchaus bewußt, dass ich meine Eltern missbrauche um nicht alleine bzw. viel mehr einsam zu sein. Wahrscheinlich gehe ich damit auch dem aus dem Weg mich endlich mit mir auseinanderzusetzen. Früher konnte ich sehr gut alleine sein, mit dem einsam fühlen kam ich mehr oder weniger klar und selbständig. Naja das ist ehrlich gesagt doch schon ein sehr große Baustelle.
Meine Freunde haben mir vorgeschlagen eine zweimonatig Auszeit zu nehmen und eine Fernreise zu machen. Für die Selbstständigkeit und mein Ego.
Die Selbstfindung ist ein steiniger Weg...
Vg und Danke

26.09.2016 09:57 • #9


S
Grundsätzlich bin ich aber auch einfach gerne bei IHnen, um zu helfen rund um das Haus. Das zurückzugeben, was sie für mich gemacht haben usw. Da meine Arbeitsstätte nur zwei Kilometer von IHnen entfernt liegt. Bin ich mittags immer dort zum Essen. Abends fahre ich jetzt in der harten ersten Phase nach der Trennung auch häufig nochmal hin. Da ich aktuell keinen Sport machen kann (Leistenbruch) und mir in der WOhnung abends die Decke auf den Kopf fällt. Ich schnappe mir bei meinen Eltern den Hund gehe mit ihm zwei Stunden spazieren. An manchen Tagen fahre ich danach in meine Wohnung. An anderen Tagen bleibe ich dort. Gerade fehlt mir die Kraft.- ich weiß, dass ich diese nur aus mir schöpfen kann. Sonst aus keinem. Aber leider finde ich die Kraft aktuell nicht und versinke, objektiv gesehen, in einem irrsinnigen Selbstmitleid...

26.09.2016 10:15 • #10


MsAloneNow
Lieber Sailor 82,

gerne! Verurteile dich nicht mit
Zitat:
dass ich meine Eltern missbrauche um nicht alleine bzw. viel mehr einsam zu sein

solchen Aussagen. Dir geht es im Moment nicht gut und deine Eltern sind da, bzw. du darfst bei ihnen sein; das ist per se gut. Selbstverurteilung hilft beim Selbstfinden und Selbstwert nämlich nicht so gut ...
Aber Ehrlichkeit zu sich selbst und Akzeptanz, die helfen. Ist es denn tatsächlich so, dass du nicht selbstständig bist (Job, sprich Finanzen und Lebensführung alleine stemmst?) oder fühlt es sich nur so an, also emotional nicht selbstständig? Fand es hilfreich, sich da mal ehrlich zu fragen, ob man wirklich so unselbstständig ist, wie man sich fühlt, oder ob man sich kleiner macht, als man es tatsächlich ist, weil man es sich erfolgreich einredet oder einreden lässt...
Klar, eine Fernreise (auch alleine) kann heilsam sein, kann aber auch ein Weglaufen sein, bei welchem man seine Probleme mitnimmt. Warum muss es direkt so etwas Krasses sein? Gibt es nicht kleinere Dinge, die du dir im Alltag vorgenommen hast und bis jetzt nicht gewuppt bekommen hast? An einem Sport dranbleiben, oder einen neuen ausprobieren, eine Sprache oder ein Instrument lernen, etwas lange aufgeschobenes angehen.
Klingt vielleicht althergebracht, aber ich glaube, im kleinen liegt der Anfang und die langfristige Zufriedenheit. Ein Herstellen dessen, dass man sich selber mag und gut findet. Dies ist ein lebenslanger Prozess und mit kleinen Schritten jeden Tag kann man dem glaube ich ganz gut näher kommen.

LG

26.09.2016 10:21 • x 1 #11


S
Liebe MSAloneNOW,
ich bin sicherlich sehr streng mit mir, zu ehrgeizig, und verlange sehr viel in kurzer zeit. Mein Plan für die nächsten Wochen ist prinzipiell schon gesteckt. Nächste Woche geht es in Urlaub mit einem Freund und einem befreundeten Pärchen zum Segeln (war eigentlich noch mit der Freundind geplant...). Danach steht zeitnah eine Leisten-OP an. Die ich vermtl. bei meinen Eltern auskurieren werden - keine Lust den ganzen Tag alleine krank in meiner Wohnung zu liegen... Danach sollte der erste Schmerz dann auch vorüber sein und ich starte durch.
Mit neuen Hobbies habe ich auch schon angefangen (Laufgruppe), muss aufgrund der Verletztung allerdings zunächst pausieren.
Sachen, die ich währende der Regeneration vom Leistenbruch ausprobieren werde habe ich auch schon gelistet: Fotografieren lernen, Bildbearbeitung lernen, Bewerbungen schreiben usw.
Aktuell gibt es nur die Pläne und nicht die Kraft es in Angriff zu nehmen... Aber wenigstens sind shonmal Ideen da. Was ich hinbekomme sind die täglichen Spaziergänge mit dem Hund.

26.09.2016 10:28 • #12


MsAloneNow
Oh ja, lieber Sailor82, auch das kenne ich mit Ehrgeiz und Perfektion, versuche aber seit einiger Zeit mich davon weg, auf ein gesundes Maß hin, zu Gelassenheit, Akzeptanz und Dankbarkeit zu bewegen. Und ich meine das mal so gar, gar nicht esoterisch . Bin auch eher der handfeste Typ. Deine Pläne klingen gut, würde dir aber raten, dich nicht zu übernehmen und zu sehr unter Druck zu setzen. Klingt mir so, als würde dir etwas Entspannung ruhig auch aktiv und Dankbarkeit, auch für die kleinen Dinge gut tun. So dieses Schauen, auf das, was du hast und nicht auf das, was du (nicht mehr oder momentan) nicht hast...
Genug der Ferndiagnose - Werde wieder gesund, gute Besserung und habe einen schönen Segeltrip!

VG

26.09.2016 10:56 • x 1 #13


S
Ja dieses Schauen auf das was man hat... und nicht das was man nicht mehr hat oder sich wünscht. Im Prinzip geht es dabei auch um Demut...

26.09.2016 11:02 • #14


A


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