Mein derzeitiger Stand....
Bin seit Montag die ganze Zeit bei ihr.
Eigentlich dachte ich, ich sei etwas gestärkt, auch durch spontane professionelle Hilfe um mit mir klar zu kommen.
Dennoch wurde ich gleich wieder Tränenreich empfangen, da sie mit dem Vater ihres Kindes aneinander geraten ist.
Aus meiner Sicht sehr unpassend, aber was geht mich das an.....?!
Ich hatte eh den Eindruck, dass dieser Mensch, in letzter Zeit häufiger genannt, erinnert oder präsent war....
Nun, nachdem ich also relativ schnell wieder runtergezogen wurde, dämpfte sich sich schnell mein Gefühl der Stärke.
Zack, unwohl..... Sie redet lieber mehr mit ihren Freunden, Bekannten oder sonstigen per Telefon als mit mir, direkt gegenüber sitzend.
Es sind genau diese Situationen, die mich sprachlos machen.
Genau diese, die mir die Frage aufdrängen, was ich hier eigentlich mache?!
- meinen Mann stehen, Verantwortung zeigen, unterstützen....?
Zur Entspannung und Ablenkung am Abend einen Film, gemeinsam.
Sie legt ihren Kopf auf meine Schulter, hält meine Hand.
Der nächste Tag war vom Start her holprig.
Erst eine Umarmung (selten und schön), dann kippt die Stimmung.
Gereiztheit, Tatendrang, Antriebslosigkeit.
Wir gehen spazieren, genießen das Wetter, doch auch hier..... Ich bin ihr zu ruhig.
Sage nichts, sie fühlt sich unwohl mit dieser Stille.
Okay, kann ich verstehen. Aber meine Gedanken fahren Karussell. Ich denke nicht, wenn doch, dann weiß ich nicht woran genau, ausser, dass ich möchte, dass es so schnell wie nur möglich vorbei ist.
Und diese Formulierung in meinen Kopf, lässt mich zittern..... Abbruch, Abtreibung, hoffentlich bald vorbei.... Pfui.
Auch wenn ich ihr in dem Moment klar mache, ruhig und bemüht besonnen, dass ich mich auch nicht wohl fühle und mir überhaupt nicht nach belanglosen Gesprächen über Bäume, Tiere oder dem Feldweg ist, weil ich dafür nicht die Kraft aufbringen kann, SIE damit abzulenken, damit es IHR gut geht, stoße ich auf Missverständnis und krieg wieder die volle Breitseite.
Das sind dann die Momente, wo ich einfach nur weg will.
Weg, komplett weg.
Noch nie habe ich mich so unwohl in ihrer Gegenwart gefühlt.
Dieses Gefühl schmerzt und frisst mich auf.
Zerissen zwischen Anstand, sich zügeln müssen, Verständnis zeigen, die Schnauze voll haben, mitfühlend sein, Wogen glätten, fürsorglich, trauernd um die Beziehung und die jetzige Situation uvm.....
Nach einer Pause ging es dann wieder, aber ihre Unzufriedenheit mit sich, der Situation und ihrem Körper schüttet sie, auch wenn es ungewollt ist, über mich aus.
ALLES ist verkehrt, der Teppich liegt falsch, das nervt....
Warum steht die Butter hier?
Was ist mit diesem und jenem.... Genervt, genervt, genervt.
Diese Erklärung, dass seien Hormone, kann ich nicht mehr hören.
Der selbe Abend lief dann wieder harmonischer, essen, smalltalk (!), etwas, was ich nur bedingt kuscheln nennen möchte..... - Kopf anlehnen, Hand halten vorm TV.
Berührungen sind nicht möglich.
Zum einen, weil sie das ausstrahlt, zum anderen, weil sie Krieg gegen ihren Körper führt.
Ja, verständlich.....
Auch hier alles falsch..... Das Angebot auf der Couch zu schlafen um Platz zu schaffen..... Falsch.
Das Fenster zu öffnen, damit ihr neben mir nicht so heiß ist.... Falsch.
Ihr essen ans Bett zu bringen, weil ihr schlecht vor Hunger ist.... Falsch.
Ich bin es echt leid.
Mache gerade eine ausgiebige Pause und geh arbeiten.
Ausserdem weiß ich nicht, wie es danach weitergeht.
Ich dachte und habe es so auch von der professionellen Hilfe vermittelt bekommen, danach wird sich alles etwas glätten und richten. Irgendwie. Geduld und Gefühl.
Bla..... Mir ist gerade danach, ihr ALLES was sie mir angetan hat, aufzuzeigen und begreiflich zu machen, was sie damit angerichtet hat.
Ich weiß, es ist absolut verkehrt und falsch das so angehen zu wollen.
Es geht mir auch nur um das Gefühl, die Wut und diese verdammte Ohnmacht.
Nun gut. Morgen ist es dann vorbei mit diesem Umstand, ein paar Tage werde ich sie dann noch hüten und mich dann zurück ziehen um mich selbst wieder zu finden.
Davor fürchte ich mich auch.
Bitte verurteilt mich nicht so sehr, ich musste mich schon beim Schreiben zügeln, auch für mich als Mann ?! ist diese Situation eine absolut harte Erfahrung.
Ich schreibe dies alles auch auf, weil ich das Erlebte irgendwo festhalten muss.
Ich führe keine Tagebuch.
Seid freundlich gegrüßt.
13.01.2021 11:49 •
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