Das ist echt eine sch..... Situation. Ich bin ja selbst betroffen.
Das Perfekteste wäre wohl, freundlich bis fröhlich sein, trotzdem nur das absolut Notwendigste reden und den Blick maximal kurz schweifen oder halten, sich möglichst freundlich abwenden.
In der Praxis .... tja, da sieht das natürlich anders aus, da muss jeder selbst schauen, wie es für ihn am besten ist.
Aber Schauspielerei kann richtig Spaß machen. Es muss einem bewusst sein, man will ja den Partner nicht beeindrucken, man will ihm nicht gefallen. Ich habe anfangs überhaupt keinen Plan gehabt, wie ich mit ihr umgehen soll.
Freundlich, Ignorieren, Pampig (nicht gut).
Ich verhalte mich ihr gegenüber auch anders, wenn wir 2 alleine sind als wenn Dritte dabei sind. Da bin ich dann entspannter.
Distanz muss sein, völlig klar, ich suche sie NIE auf. Absolut wichtige Regel, auch dienstlich nur per E-Mail oder wie auch immer man in Textform kommunizieren kann. Ich meide auch das Telefon, ist mir zu doof.
Ich habe einfach experimentiert, wie ich mit ihr umgehe, mal war ich freundlich, mal sogar überdreht und habe ihr ein superschönes Wochenende gewünscht, dann habe ich sie nicht mal mehr gegrüßt, alles binnen ein-zwei Wochen.
Das totale Ignorieren ist mir zu anstrengend. Wenn ich gerade fröhlich bin, sie mir über den Weg läuft, müsste ich ja total umschwenken und darauf habe ich keine Lust, das ist anstrengend und sie soll mich nicht anstrengen. Das hat sie lange genug getan.
Also ich behandel sie, wie mir gerade ist. Entweder ich tu so als sei sie Luft, also wirklich totale Ignoranz oder ich grüße kurz, aber schaue sie nicht an, oder ich grinse ihr einfach mal rotzfrech ins Gesicht, als würde es mir toll gehen.
Anfangs hatte ich den Fehler gemacht, dass ich ihr sogar mal gesagt habe, dass es mir nicht gut geht und dass ich es auch ziemlich krass finde, wie schnell sie mich abhakt. Das war super ehrlich und hat bei mir das Herz sprechen lassen. Daraufhin habe ich keine Reaktion bemerkt und stand allein da mit dem sche..... Gefühl. Ich habe mich zwar in dem Moment befreit und ehrlich gefühlt, aber hinterher habe ich mich klein gefühlt und minderwertig, weil ich ihr meine Abhängigkeit, die ich ja nicht mehr hatte, mir ging es halt einfach nicht gut deswegen, nochmal aufs Brot geschmiert habe.
Also pendel ich zwischen der totalen Ignoranz, aber immer ein Lächeln auf den Lippen, und ein wenig Überheblichkeit. Ich widme ihr aber keine Zeit mehr in den Pausen oder dergleiche, ich frage sie nichts mehr und ich kommuniziere nur noch dienstlich, das ist Pflicht. Abgesehen davon reagiere ich auch nicht auf Fragen. Wenn das Dienstliche geklärt ist, gehe ich einfach weg, das ist total unverschämt und sie merkt das auch.
Aber ich darf jetzt unverschämt sein, ich brauche keine Rücksicht mehr nehmen. Jetzt nicht mehr.
Es zählt nur eins: Dass es uns mit unserem Umgang mit der oder dem Ex gut geht. Zumindest halbwegs.
Aber es ist eine harte Zeit, soviel steht fest.