Zitat:Deshalb jetzt meine frage an dich, wie verdammt nochmal lasse ich los?
Indem Du, verdammt nochmal, Dir eine Formel suchst, die Du Dir aufsagst, wenn die Gedanken zu drängend werden.
Dein Bauch muss verinnerlichen, dass es vorbei ist. Die Wechselwirkung zwischen Bauch und Kopf ist so intensiv, so zwangsläufig, dass Du da ansetzen kannst, das Denken zu beeinflussen.
Wichtig ist in meinen Augen auch der Abstand, also die Kontaktsperre.
Ich bin ein Freund davon. Weil ich glaube, dass Ex sich meldet, wenn es denn sein soll, also wenn doch noch was geht...
Wir als Verlassene können da nach meinem Verständnis wenig bis nix machen, denn es ist nicht so, dass der Verlasser nicht wüsste, wie es um uns steht. Das haben wir im Normalfall deutlich zum Ausdruck gebracht.
Zu glauben, man könne die Ex durch wiederholtes Hinweisen auf die eigene Liebe und Hoffnung von ihrem Entschluss abbringen, halte ich für nachvollziehbar aber ziemlich sinnlos.
Was hilft, ist sich immer und immer wieder klar und deutlich zu sagen, dass die Ex sich für einen anderen Weg entschieden hat. Banal? Klar. Aber funktioniert.
Steter Tropfen höhlt den Stein.
Unser Bewusstsein klammert sich an den Strohhalm und baut Szenarien, in denen es wichtig ist, sich bei der Ex zu melden und ihr zu signalisieren, man sei noch da, immer noch furchtbar verletzt aber in Liebe zugetan.
Das interessiert die Ex aber nicht mehr, bzw. treibt sie weiter weg. Sie hat meist mit ihrem schlechten Gewissen genug zu tun.
Loslassen ist Akzeptanz und Akzeptanz ist Loslassen.
Nimm Dir feste Zeiten, an denen Du die Gedanken und die Trauer um den Verlust zulässt. Meinethalben jeden Tag zwischen 19h30 und 20h00.
Stell Dir den Wecker dafür und begehe das Zeremoniell bewusst, beende es aber ebenso bewusst.
Sprich mit Dir selber, wenn die Gedanken ausserhalb dieser Zeit kommen und vertröste sie auf diese feste halbe Stunde.
Nimm die Gedanken ernst und formuliere ihnen gegenüber wie zu einem Menschen:
Ah, da seid Ihr ja wieder. Herrlich. Passt jetzt aber nicht. Es hat sich nix verändert, kommt später wieder.
Mal Dir die guten Seiten der Trennung aus und baue konkrete Bilder davon, die Du dann aufrufst, wenn der Frust am drängendsten ist. (und erzähl mir nicht, es gäbe keine guten Seiten...)
Hab Freunde und Aktivitäten, die Dich so beanspruchen, dass der Kopf nicht frei dreht und sich auf die Trauerspielwiese verirren kann.
Und immer schön das eigene Mantra vom Loslassen pflegen und rezitieren.
Wer ohne den verlorenen Partner nicht leben kann, hat ein generelles Problem mit sich und dem Leben.
Alle anderen können lernen, ihn loszulassen und zu erkennen, dass eine Beziehung, die zuende gegangen ist, weil man verlassen wurde, mit Sicherheit nicht die Traumbeziehung gewesen sein kann, für die man sie gehalten hat.