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Wohnortfrage spaltet Beziehung

I
Hallo zusammen,

ich bin stille Mitleserin und finde, der Umgang in der Community ist freundlich und hilfsbereit, weswegen ich mich entschlossen habe, hier mein Anliegen zu schildern.

Ich bin seit 2021 in meiner Beziehung und lebe ungefähr nun 8 Jahre in Bayern. Ursprünglich stamme ich aus Bawü, bin also ca. 200 km aktuell von der alten Heimat entfernt.

Mit zunehmenden Alter (ich werde 33) habe ich gemerkt, dass ich gerne zurück würde. Da nun auch die Kinderfrage im Raum steht, wird dieser Gedanke zusätzlich gefüttert.

Das Problem: Mein Partner, der aus Bayern stammt, kann sich einen Umzug nicht vorstellen. Er ist ein sehr aufmerksamer, fürsorglicher Mann und würde ansonsten alles für mich tun. Allerdings ist er hier stark verwurzelt, und empfindet zunehmend unsere Beziehung als instabil durch mein Anliegen. Seit ungefähr 4 Monaten drehen wir uns im Kreis um die Frage, wie es weitergeht. Keiner will die an sich schöne Beziehung beenden, wir bewegen uns aber nun auch nicht vorwärts.

Ich habe mich nun einen Anruf meiner alten Firma erhalten und mein ehemaliger Chef hat mir eine Stelle angeboten, die mich zurück nach BaWü führen könnte. Mein Partner unterstützt mich in der Bewerbung, die Stelle wäre erst einmal befristet, aber ich würde gerne wissen, wie es danach weitergeht. Diese Antwort kann er mir nicht klar geben.

Und so bin ich am Zweifeln, wie ich mich entscheiden soll und ob dieser Job, der wirklich gute Konditionen hat, wenn auch nur für 2 Jahre, oder meine Beziehung im Vordergrund sollte. Das Heimweh nagt sehr an mir, aber aber auch eine Trennung kann ich mir im Moment nicht vorstellen, genauso wenig wie mein Partner.

Vielen Dank fürs Durchlesen.

22.03.2024 08:34 • #1


Heffalump
Und an die Grenze ziehen? Sich in der Mitte treffen?

22.03.2024 08:44 • #2


A


Wohnortfrage spaltet Beziehung

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I
Das haben wir auch diskutiert und wieder verworfen, da er seine Umgebung samt Arbeitsplatz nicht verlassen möchte. Seine Maßgabe ist, dass sein Arbeitsplatz, gut erreichbar ist. Er meint immer, er sei räumlich angekommen und wolle sich nicht mehr verändern. Er ist auch ein paar Jahre älter als ich und wird im Dezember 42.

22.03.2024 08:47 • #3


A
Ich würd die Stelle annehmen, eine Zeit lang eine Fernbeziehung versuchen und dann weiterschauen. Dann weißt du wenigstens, ob dein Heimweh tatsächlich so stark an dir nagt und obs zu Hause so super ist, wie du derzeit glaubst.

Denn so oder so, eine Beziehung, wo einer auf die Dauer unglücklich ist, ist zum Scheitern verurteilt. Er weiß, dass er in BaWü nicht glücklich wäre, für dich scheint umgekehrt das selbe zuzutreffen. Probiers aus, dann siehst du klarer. Wenn ihr euch weiterhin im Kreis dreht und keine Sicherheit herrscht, zerstört ihr die Beziehung so oder so. Alles Gute!

22.03.2024 08:51 • x 5 #4


Heffalump
Zitat von Iris33:
da er seine Umgebung samt Arbeitsplatz nicht verlassen möchte

Aber du sollst?

Zitat von Iris33:
er sei räumlich angekommen und wolle sich nicht mehr verändern.

Das Leben ist permanenten Änderungen unterworfen. Warum er dir nicht ein wenig entgegenkommen will, musst du mit ihm ausdiskutieren. Aber Heimweh ist eine starke Kraft und nicht zu unterschätzen. Wobei 200km auch nicht die Welt sind, wenn man ein Auto hat.

22.03.2024 08:52 • #5


A
@Heffalump Naja, er hat sie ja zuhause kennengelernt und vermutlich nicht auf dem Radar gehabt, dass sie wieder zurück will. Sonst hätte er sich wohl nicht drauf eingelassen. Wenn sie soo stark verwurzelt wäre wie er, hätte sie ja nicht bereits vor 8 Jahren die Heimat verlassen. Es bringt ja nix, wenn er dann Heimweh hat, das vielleicht noch stärker wäre. Dann hat die Beziehung ja auch keinen Sinn. Dann ist wieder einer unglücklich. Und dass dann gleich beide 100 km von der Heimat entfernt ohne Freundeskries in der Fremde sitzen, erscheint mir auch nicht der Weisheit letzter Schluss.

22.03.2024 08:58 • x 11 #6


Heffalump
Zitat von Arnika:
Und dass dann gleich beide 100 km von der Heimat entfernt ohne Freundeskries in der Fremde sitzen, erscheint mir auch nicht der Weisheit letzter Schluss.

du bist aber auch in letzter Zeit gegen jede, meiner Überlegungen, woher kommts?
Du / Ich, wir sind ja nicht in dieser Beziehung - und ob das so ist, wie von dir oder mir erdacht ist ja nun auch fragil

22.03.2024 09:03 • #7


B
Zitat von Iris33:
Ich bin seit 2021 in meiner Beziehung und lebe ungefähr nun 8 Jahre in Bayern.

Was ist in den 8 Jahren in Bayern passiert, wie hast du dich eingelebt, sozialisiert, wie schaut dein gesellschaftlich-soziales Leben unabhängig von deinem Partner aus?
Zitat von Iris33:
Mit zunehmenden Alter (ich werde 33) habe ich gemerkt, dass ich gerne zurück würde. Da nun auch die Kinderfrage im Raum steht, wird dieser Gedanke zusätzlich gefüttert.

Hm, ist es das zunehmende Alter oder die fehlende Vernetzung in Bayern? Inwiefern befeuert die Kinderfrage deine Rückkehrgedanken?

Eure Rahmenbedingungen lesen sich relativ klar. Dein Partner wird sich nicht aus Bayern nach BW verpflanzen lassen. Du hast einen Rückzugswillen, der eure gute Partnerschaft auf einen harten Prüfstand stellt. An deiner Stelle würde ich mir dieses Heimweh sehr gut anschauen und deine Vorstellungen der alten Heimat mit der Realität abgleichen. Gleichzeitig mal schauen, was dich aus der neuen Heimat weg treibt. Trotz neuer Liebe und Familienwunsch. Für mich klingt das nach ungelösten Themen, die du auch in die alte Heimat mitnehmen wirst.

22.03.2024 09:07 • x 4 #8


Wurstmopped
Home is, where your Heart is

Wenn dein Herz in der alten Heimat ist, dann ziehe dort hin, hier hast du Freunde, einen Job, Familie.
Wie sich die Beziehung entwickelt, weißt du nicht.
Bleibe Eigenständig und mache das was du für richtig hälst.
Wenn du dort bleibst wird du nicht zufriedener werden, die Beziehung auch leiden, so bist du daheim und hast vielleicht mehr Energie deinen Freund zu überzeugen, dass es keine Entscheidung gegen ihn sondern eine Entscheidung für dich war!
Man kann eine Fernbeziehung führen, 200km sind jetzt nicht der atlantische Ozean.
Vielleicht ergeben sich in 2-3 Jahren weiter Perspektiven.
Viel Erfolg!

22.03.2024 09:15 • x 2 #9


A
@Heffalump Nein, stimmt nicht. Ich versteh aber, dass er das nicht will. Und für sie sind 100 km pendeln, oder anderen Arbeitsplatz suchen, und erst recht nicht zuhause zu sein, wohl auch nicht das Gelbe vom Ei.

Ich würd auch keine 100 km umziehen in ein Kaff, wo keiner irgendwen kennt, nur damit dann beide in der Fremde hocken und unglücklich sind.

22.03.2024 09:17 • x 5 #10


B
Zitat von Wurstmopped:
Wenn dein Herz in der alten Heimat ist, dann ziehe dort hin, hier hast du Freunde, einen Job, Familie.

Ist das so, nach acht Jahren? Genau diese Frage solltest du, liebe Iris, dir stellen. Auch in BW haben sich die Räder weiter gedreht, hat sich die Welt, die Menschen verändert.

22.03.2024 09:22 • x 4 #11


Wurstmopped
Zitat von Brightness2:
Ist das so, nach acht Jahren? Genau diese Frage solltest du, liebe Iris, dir stellen. Auch in BW haben sich die Räder weiter gedreht, hat sich die ...

Ihre Worte und Vorstellungen

22.03.2024 09:23 • #12


brokenforever
200km sind nun wirklich nicht die Welt. Da kann man schon Kompromisse finden.

Mich irritiert irgendiwe, dass du so empfindest, denn (vielleicht ist das aber auch nur meine Sichtweise), ist eine stabile, liebe- und respektvolle Beziehung das Zuhause, und nicht ein Ort oder ein Bundesland.


Zitat von Iris33:
Das Heimweh nagt sehr an mir, aber aber auch eine Trennung kann ich mir im Moment nicht vorstellen, genauso wenig wie mein Partner.


Liegt da nicht mehr im Argen? Wenn es doch sonst so perfekt läuft, wieso denkst du dann überhaupt über eine Trennung nach? Und was meinst du mit im Moment?

22.03.2024 09:26 • x 2 #13


alleswirdbesser
Ich bin da bei Arnika. Wenn ich mir überlege ich würde hier in DE jahrelang ein Leben mit meinem Partner führen, der hier heimisch ist und von ihm dann erwarten, dass er mit mir in mein Geburtsland zieht, weil ich Heimweh habe, dann wäre ich doch sehr rücksichtslos außer ich hätte ihm von Anfang an mitgeteilt, dass ich eines Tages zurück will. Umgekehrt natürlich genauso. Warum sollte ich nach Jahren alles aufgeben, was ich habe, um mit meinem Partner wegzuziehen, weil er plötzlich Heimweh bekommen hat. Hätte ich auch nicht gemacht , außer ich würde es selbst wollen.

22.03.2024 09:27 • x 5 #14


Heffalump
Zitat von alleswirdbesser:
ich würde hier in DE jahrelang ein Leben mit meinem Partner führen, der hier heimisch ist und von ihm dann erwarten, dass er mit mir in mein Geburtsland zieht, weil ich Heimweh habe

Aber umgekehrt, wird es erwartet, oder wie?

22.03.2024 09:31 • #15


A


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