Wohnortfrage spaltet Beziehung

Zitat von Einfachatmen:

Rein theoretisch sollte er das können. Ja! Hast du recht. Oder es sollte ein Kompromiss möglich sein.

Das Argument ist halt für beide anwendbar!
Wenn du mich liebst dann.....
Nun ja, sie hat ein gutes Jobangebot und selbst in die Mitte ziehen ist für beide kein guter Kompromiss.

@Einfachatmen Ich kann das schon nachempfinden. Eine Partnerschaft ist ja nicht das einzige, was einen glücklich bzw unglücklich macht. Wenn man zb keinen Anschluss findet, wird die Partnerschaft auch nicht glücklicher. Dann stellt sich aber die Frage, warum man keinen Anschluss findet. Könnte auch sein, dass man beruflich an einem Standort keine Perspektiven hat. Dann wird wohl auch nur für die alleranhänglichsten Menschen ein Partner alles ausgleichen können. Oder man ist sehr auf seine Eltern fixiert, das kann ein Partner auch nicht alles kompensieren. Etc pp

Zitat von Wurstmopped:

Das Argument ist halt für beide anwendbar! Wenn du mich liebst dann..... Nun ja, sie hat ein gutes Jobangebot und selbst in die Mitte ziehen ist ...

Es geht gar nicht um dieses.... wenn du mich liebst dann kannst du auch mal...

Aber vielleicht hier schon, kann ich nicht sagen.
Am Ende vom Tag muss man wissen was einen wichtig ist im Leben und wie es sich anfühlt. Vielleicht sind auch beide Partner nicht bei ihren Partnern zuhause, so daß nichts bindet....

Zitat von Arnika:

@Einfachatmen Ich kann das schon nachempfinden. Eine Partnerschaft ist ja nicht das einzige, was einen glücklich bzw unglücklich macht. Wenn man zb ...

Gebe ich dir recht. Dann wird es schwierig wenn es beiden Partnern identisch geht. Funktioniert nicht.
Wenn sich keiner auf den anderen zubewegt oder es stumm bleibt im Gespräch, ist auch schon alles gesagt.

@Einfachatmen Naja, er kennt sich gut, weiß, was für ihn funktioniert und was nicht, unterstützt sie aber auch bei dem neuen Job. Besser kann man sich’s eigentlich eh nicht wünschen.

Die Krise liegt ja in ihr, nicht in ihm.

Wie gesagt, ich würd es mal mit Fernbeziehung und neuem Job versuchen. Vielleicht ist es jetzt nur eine Phase und sie kommt drauf, dass ihr innerer Konflikt gar nichts mit Heimweh an sich und dem Wohnort zu tun hat. Oder sie merkt, dass sie nur an ihrem Geburtsort aufblühen kann, dann hat die Beziehung zu diesem einen Mann vermutlich eben keinen Sinn, weil er würde eben dort verblühen. Dann ist es eben so, dass man loslassen muss. Aber in ein paar Monaten, wenn sie zuhause ist und lebt, können sie das dann immer noch entscheiden. Vielleicht will sie dann eh wieder nach Bayern zurück, weil zuhause es dann doch nicht so prickelnd ist wie vorgestellt. Wird man sehen.

So oder so, der Sinn des Lebens ist glücklich zu sein, und wenn das unter bestimmten Voraussetzungen eben nicht möglich ist, muss man selbst was ändern - und auch, wenns manchmal weh tut, eben seinen eigenen Weg gehen. Und nicht den von jemand anderem.

Zitat von Einfachatmen:

Es geht gar nicht um dieses.... wenn du mich liebst dann kannst du auch mal.

Mit zunehmenden Alter (ich werde 33)... klingt ja aber auch schon nach grauen Strähnen und Stützstrümpfen

Zitat von Einfachatmen:

Am Ende vom Tag muss man wissen was einen wichtig ist im Leben und wie es sich anfühlt.

Was einem wichtiger ist? Nun ja wenn der Freund diese entweder oder Frage stellt, erst dann stellt sich diese Frage.
Wo ist der Unterschied zu, wenn du mich liebst dann?

Zitat von Iris33:

Und so bin ich am Zweifeln, wie ich mich entscheiden soll und ob dieser Job, der wirklich gute Konditionen hat, wenn auch nur für 2 Jahre, oder meine Beziehung im Vordergrund sollte. Das Heimweh nagt sehr an mir, aber aber auch eine Trennung kann ich mir im Moment nicht vorstellen, genauso wenig wie mein Partner.

Ich lese bei Dir einen Widerspruch. Du sprichst im Titel von einer Spaltung, schreibst aber im Text, dass Ihr Euch eine Trennung nicht vorstellen könnt?
Also doch kene Spaltung oder wie ist das zu interpretieren?

Ich sehe das pragmatisch und würde auch so entscheiden, aber ich bin nicht Du.

Heimweh nach BAW, wo Du seit 8 Jahren weg bist und wo sich in der Zeit auch manches verändert hat? Du lebst hier und bist 200 km weg. Insofern kannst Du doch mal so hinfahren ohne gleich einen Umzug anzuvisieren? Sind das nicht idealisierende und nostalgische Gefühle, die Dich wieder dorthin ziehen?

Hauptthema ist meiner Ansicht nach aber die Familiengründung. Du bist 33 und in einem super Alter für Nachwuchs. Noch nicht zu alt, aber auch nicht mehr ganz jung. Du hast Lebenserfahrung, hast eine gesicherte Existenz, einen offensichtlich guten Mann, was in der heutigen Zeit auch nicht selbstverständlich ist und somit die idealen Gegebenheiten für eine Familiengründung.

Gehst Du jetzt nach BAW, müsst Ihr die Beziehung auf einen neuen Prüsttand stellen. Wer fährt wann wohin und klappt eine Fernbeziehung überhaupt? Oder dröselt sich das dann eh allmählich auf?
Und Du hast ein Angebot für 2 Jahre, danach ist es ungewiss. Dann bist Du 35 und dann wäre es aber wirkllich Zeit mit dem Nachwuchs.
Es kann gut sein, dass die Beziehung die räumliche Trennung nicht aushält und dann stehst Du erst Mal allein da, möchtest vielleicht einen neuen Partner der auch gerne Kinder hätte. Nicht so einfach ...und möglicherweise wird es dann nichts mehr mit Familiengründung.

Ich persönlich würde mir mal überlegen, was mir denn nun wirklich wichtig ist im Leben. Ein guter Mann, der zu mir hält und auf den ich bauen kann? Hast Du, angeblich. . Warum also aus heimatlischen Gefühlen wieder dorthin ziehen? Was soll da anders sein als der Dialekt? Beides ist Süddeutschland.

Eine Familie mit einer Mutter die noch jugendlich, aber nicht grün hinter den Ohren ist?
Könntest Du haben, sofern er auch Kinder möchte. Und er ist 42. Für Männer kein Alter, aber man muss auch an die Kinder denken, für die nicht zu alte Väter auch von Vorteil sind. Du mit 33 hättest jetzt ein sehr gutes Alter dafür.

Gehst Du nach BAW, weißt Du nicht was passiert. Was ist nach 2 Jahren mit dem Job? Vielleicht seid Ihr getrennt und Du hättest gerne einen Partner mit dem Wunsch nach Kindern? Dann kannst Du von vorne suchen und ob es mit Kind was wird, steht eher in den Sternen.

Die Entscheidung kann Dir eh keiner abnehmen, aber denke lieber im Zeithorizont von einigen Jahren und richte Dich danach.
Irgendeinen Tod musst Du sterben bei entweder BAW oder. Bayern?

Vielleicht gehst Du nach BAW und glaubst, dass Du dort ein anderes Lebensgefühl hast und stellst fest, es war ein Trugschluss?
Vielleicht gehst Du nach BAW, arbeitest dort die 2 Jahre und ziehst dann wieder nach Bayern, weil der Kinderwunsch deutlich spürbarer geworden ist und Eure Beziehung die Fernbeziehung ausgehalten hat?
Vielleicht gesht Du nach BAW und Ihr trennt Euch und Du bleibst in BAW und allein. Dann ist der Kinderwunsch eher schwer zu realisieren?
Vielleicht gehst Du nach BAW und lernst dort einen Einheimischen kennen, mit dem zusammen gehst?
Vielleicht bleibst Du in Bayern, ihr gründet eine Familie und Du wirst eine begeisterte Mutter?

@Margerite
Sehr gut geschrieben und auf den Punkt gebracht.

@Margerite Alles möglich. Aber mir persönlich etwas zuviel Zukunftsangst. Wenn sie sich verändern möchte, soll sie sich verändern. Vielleicht trifft sie den tollsten Mann der Welt und zieht für ihn nach Australien, vielleicht fällt ihr in Bayern oder BAW ein Ziegelstein auf den Kopf. Da dürfte man ja keinen Schritt mehr machen, wenn man nur mehr Wenn-Fragen stellt, die man ohnehin nicht beantworten kann.

So oder so wird es einen Grund haben, dass sie aus Bayern wegmöchte. Welcher das genau ist und was sie für Hoffnungen daran knüpft, muss sie selber klären. Wenn sie spürt, dass ist der richtige Schritt für sie, wird’s schon der richtige Schritt sein.

Also grundlegend verstehe ich wenn jemand das Bedürfnis hat in die alte Heimat zurückzukehren.
Ob man das jetzt von dem Partner verlangen kann, kommt meiner Ansicht nach darauf an unter welchen Bedingungen die Beziehung angefangen hat.
Lernt Person A Person B kennen als sie schon in der Wahlheimat lebt kann man nicht grundlegend davon ausgehen das da evtl. mal der Wunsch nach Rückkehr aufkommt. Also man kann, meiner Ansicht nach schlecht sagen ich wollte damals hier leben und jetzt eben nicht mehr, jetzt musst du umziehen. Ist Person B aber extra zu Person A hingezogen...wäre die Diskussionsgrundlage eine andere.
Ich würde auch mal in mich horchen was mir denn fehlt und warum man zurück möchte.

Der Gedanke einen Wohnort in der Mitte zu finden liegt erst einmal auf der Hand. Aber irgendwie ist das dann weder Fisch noch Fleisch. Einzig wären dann statt nur einer, beide aus ihrem Umfeld gerissen. Nach dem Motto geteiltes Leid ist halbes Leid oder so ähnlich. Es mag sich zwar gerechter anfühlen am einen wirklichen Mehrwert sehe ich da nicht. Und jeden Tag 100km auf Arbeit und zurück...das muss man auch erst einmal wollen.

Zitat von Einfachatmen:

Kann man an einem Ort mehr hängen als an dem Menschen den man liebt?

Nun....zum einen muss die Frage jeder für sich selbst beantworten und dann wissen wir ja das Liebe ein Wort ist welches durchaus inflationär Verwendung findet und wir alle wissen das die Chancen doch recht gut stehen das es früher oder später eher eine hole Phrase ist.
Man kann natürlich immer nur für den Moment entscheiden und niemand weiß was passieren wird.

Freunde von mir haben allerdings den Mittelweg gewählt....Sie von der See, Er kommt aus Bayern. Aber das war auch ein gemeinsamer Entschluss.

@Balu85 Naja, verlangen kann es niemand, wenn, dann kann man es sich wünschen. Aber bei den meisten wärs wohl eher Abhängigkeit und kein Eigenantrieb, dem Wunsch dann zu folgen. Und er sagt ja eigentlich eh sehr klar, was er nicht will. Das muss man respektieren.

Ich könnt mir auch nicht vorstellen, alles aufzugeben und mein Leben in BAW zu verbringen, damit der andere happy ist, ich aber nicht. Da würd ich dem anderen alles Gute wünschen und schweren Herzens, aber doch ziehen lassen.

Zitat von Arnika:

Naja, verlangen kann es niemand, wenn, dann kann man es sich wünschen.

Deswegen ja auch verlangen in ...aber auch dem Wunsch wohnt ja die Hoffnung inne, diesen erfüllt zu bekommen.
Natürlich sollte man sich zunächst einmal zusammensetzen und schauen was wäre wenn. Was hält den Einen an diesen Ort, was gefällt ihm hier evtl. auch nicht so gut und könnte woanders besser sein.

Das Problem was ich ein wenig sehe....wenn einer erst überzeugt werden muss umzuziehen/ oder eben nicht umzuziehen ...wird es früher oder später wieder Thema werden.

@Balu85 Ja, wobei sie drehen sich seit 4 Monaten im Kreis, weil er eben nicht sein ganzes Umfeld und Job aufgeben will. „Ich bin räumlich angekommen“, ist ja schon eine sehr klare Aussage. Wer rumeiert ist sie. Was es für beide nur noch schwieriger macht. Denn irgendwann ist man selbst und nicht zuletzt das Gegenüber nur mehr erleichtert, wenn endlich der Schritt vollzogen ist.