Bin die Affäre einer Fernbeziehung / schlechtes Gewissen

Zitat von ElGatoRojo:

Die Gründe, die man mir sagte, waren jedenfalls nachvollziehbar.

Verstehe ich nicht. Inwiefern?
Gründe im Sinne von, dass du verstanden hast, dass und was in der Beziehung falsch gelaufen ist?
Oder dass du verstanden hast, dass sie deshalb fremdgehen musste?

Zitat von paulaner:

Gründe im Sinne von, dass du verstanden hast, dass und was in der Beziehung falsch gelaufen ist?
Oder dass du verstanden hast, dass sie deshalb fremdgehen musste?

Das Warum konnte ich rein verstandesmäßig nachvollziehen.

Zitat von Seneca22:

Hmm, ich weiss nicht, das sieht mir aber nicht danach aus paulaner

Zitat von Seneca22:

„Hast du mal jemanden betrogen? Wenn dann der oder die Geliebte sagt, das spiele doch keine Rolle – falsch. Hat jemand in einer festen Partnerschaft mit einem Dritten S. gehabt, dann ist die Wahrscheinlichkeit 3,7-mal höher, dass er oder sie es wieder tun wird.“

Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Vielleicht habe ich mich auch schlecht ausgedrückt, wenn du dich hierauf beziehst:

Zitat von paulaner:

Aber letztendlich haben ja tatsächlich alle sogenannten Gründe für eine Affäre in irgendeiner Weise mit dem Partner/der Beziehung zu tun

Ich meinte das so:
Alle Gründe, die ein Fremdgeher seinem Partner nennt, haben doch in irgendeiner Weise etwas mit der Beziehung/dem Partner zu tun. Du hast nicht...; Du hast mich nicht mehr gesehen; Wir hatten gar keinen S. mehr; Du hast mir nie zugehört, etc.pp.
Und dadurch wird der Partner ja quasi mitverantwortlich gemacht für die einsame und eigene Entscheidung fremdzugehen.
Das empfinden eben viele als diese sogenannte Schuldumkehr. Ich nenne es halt den Partner mitverantwortlich zu machen.

Zitat von ElGatoRojo:

Das Warum konnte ich rein verstandesmäßig nachvollziehen.

Also das hier?

Zitat von paulaner:

Gründe im Sinne von, dass du verstanden hast, dass und was in der Beziehung falsch gelaufen ist?

Zitat von paulaner:

Alle Gründe, die ein Fremdgeher seinem Partner nennt, haben doch in irgendeiner Weise etwas mit der Beziehung/dem Partner zu tun. Du hast nicht...; Du hast mich nicht mehr gesehen; Wir hatten gar keinen S. mehr; Du hast mir nie zugehört, etc.pp.
Und dadurch wird der Partner ja quasi mitverantwortlich gemacht für die einsame und eigene Entscheidung fremdzugehen.
Das empfinden eben viele als diese sogenannte Schuldumkehr. Ich nenne es halt den Partner mitverantwortlich zu machen.

Die Situation der Beziehung spielt da schon hinein. Aber das ist nur einer der Auslöser für eine Affäre. Dann kommt es auf Entschluss und Gelegenheit an. Offenbar ist die Affärenbereitschaft auch vom Lebensalter abhängig - so scheint um 30 oder um 50 bei Frauen ein beliebtes Ausbruchsalter zu sein für Freiheit, Aufregung und Abenteuer. Und welche Defizite sie für wichtig hält ist oft überraschend trivial. Insofern liegt es oft nur bedingt am Partner sondern an divergierenden Wünschen. Und einer dieser Wünsche ist einfach nur die ganz primitive Sehnsuch nach fremder Haut. Da kann der Partner machen, was er will.

Wobei Gelegenheit für junge hübsche Frauen ein ganz geringes Problem ist. Vor einem ONS meinte sie mal Um einen Mann zu haben brauche ich 20 Minuten. Schätze ich als realistisch.

Zitat von paulaner:

Alle Gründe, die ein Fremdgeher seinem Partner nennt, haben doch in irgendeiner Weise etwas mit der Beziehung/dem Partner zu tun.

jein!? bei mir hatte das nur bedingt was mit der ursprungsbeziehung zu tun... eher mit meiner partnerwahl, meinem nicht-ahnen, dass es unterschiedliche arten der liebe geben kann, dass ich doch noch diesen einen mann treffen würde...

Zitat von paulaner:

Alle Gründe, die ein Fremdgeher seinem Partner nennt, haben doch in irgendeiner Weise etwas mit der Beziehung/dem Partner zu tun. Du hast nicht...; Du hast mich nicht mehr gesehen; Wir hatten gar keinen S. mehr; Du hast mir nie zugehört, etc.pp.

Genau darauf bezog ich mich. Danke für die Aufklärung. MMn ist es auch viel „erlerntes“ Verhalten (Eltern, peer group etc).

Zitat von ElGatoRojo:

Insofern liegt es oft nur bedingt am Partner sondern an divergierenden Wünschen.

Zitat von DieSeherin:

jein!? bei mir hatte das nur bedingt was mit der ursprungsbeziehung zu tun... eher mit meiner partnerwahl, meinem nicht-ahnen, dass es unterschiedliche arten der liebe geben kann, dass ich doch noch diesen einen mann treffen würde...

Ihr versteht mich irgndwie falsch. Ist aber nicht tragisch

Ich sage doch selbst, dass die tatsächlichen, realen Gründe für Fremdgehen zum allergrößten Teil in der Person des Fremdgehers liegen (dazu kommen dann eben noch Gelegenheiten, Lebensalter, persönliche Krisen, usw. usf.).

Was ich aber immer sehe und hier lese ist doch, dass nach einer Affäre gegenüber dem Partner dann solche (Achtung Anführungszeichen) Gründe genannt werden, statt einfach dazu zu stehen, dass es eine einsame Ego-Entscheidung war.
Und genau DAS riecht dann eben sehr oft nach einer Art Rechtfertigung.

Besser kann ich es nicht ausdrücken.

Zitat von Seneca22:

MMn ist es auch viel „erlerntes“ Verhalten (Eltern, peer group etc).

Ja, auch richtig.
Und seltsamerweise gehen prozentual sehr viele Menschen fremd, die selbst aus einer Fremdgeher-Familie kommen.

So z.B. bei meiner Frau und ihrem Bruder

Kinder von Rauchern (Fremdgehern) werden oft selbst zu Rauchern (Fremdgehern).

Zitat von paulaner:

Was ich aber immer sehe und hier lese ist doch, dass nach einer Affäre gegenüber dem Partner dann solche (Achtung Anführungszeichen) Gründe genannt werden, statt einfach dazu zu stehen, dass es eine einsame Ego-Entscheidung war.
Und genau DAS riecht dann eben sehr oft nach einer Art Rechtfertigung.

würde es dem betrogenen denn genügen, wenn man sagt: du, ich war ein egoistisches miststück - sorry! (also, dem sinn nach)?

Zitat von paulaner:

dass nach einer Affäre gegenüber dem Partner dann solche (Achtung Anführungszeichen) Gründe genannt werden, statt einfach dazu zu stehen, dass es eine einsame Ego-Entscheidung war.

O.k. - wenn das dein Punkt ist. Mir hat sie allerdings nach (oder auch schon während) der Affäre gesagt, dass das jetzt ihr Ding ist und ich könne sie dabei begleiten oder es bleiben lassen. Aber verloren gehen würde sie mir von ihr aus nicht. Also Entschluss zu einer Vereinbarung einer temporär offenen Ehe.

Nach einigen Monaten kam sie zur Erkenntnis, dass nicht der S. an sich das Aufregendere wäre, sondern eben das ganze vorherige Drumherum. Was mir auch aus Eigenerleben durchaus einleuchtet.

Zitat von DieSeherin:

würde es dem betrogenen denn genügen, wenn man sagt: du, ich war ein egoistisches miststück - sorry! (also, dem sinn nach)?

Och jeh...keine Ahnung, was dem Betrogenen oder mir genügen würde.
Höchstwahrscheinlich Ehrlichkeit, Authentizität und Verantwortungsübernahme.
Aber eben nicht Gründe, die zwar vorhanden sein können, aber doch nicht zwangsläufig diese Entscheidung hervorrufen müssen.

Zitat von ElGatoRojo:

O.k. - wenn das dein Punkt ist. Mir hat sie allerdings nach (oder auch schon während) der Affäre gesagt, dass das jetzt ihr Ding ist und ich könne sie dabei begleiten oder es bleiben lassen. Aber verloren gehen würde sie mir von ihr aus nicht. Also Entschluss zu einer Vereinbarung einer temporär offenen Ehe.

Okay...ist aber jetzt eher individuell, oder?
Ich meinte das alles eher allgemein.

Zitat von paulaner:

keine Ahnung, was dem Betrogenen oder mir genügen würde.
Höchstwahrscheinlich Ehrlichkeit, Authentizität und Verantwortungsübernahme.

und da habe ich dann wieder die drei fragezeichen über meinem kopf schweben!? was das konkret bedeutet. im grunde geht es doch da um die erklärungen, die hintergründe, oder? und nein, ich rede nicht von rechtfertigung, sondern erklärungen!

Zitat von paulaner:

Okay...ist aber jetzt eher individuell, oder?

Alles ist individuell - auch wenn es bei Affären Muster und Kategorien geben mag.