Bin die Affäre einer Fernbeziehung / schlechtes Gewissen

Zitat von monalisa777:

dass ich manchmal mit mir selbst/meinen Gedanken hadere dass es nicht richtig ist was ich mache.

Das man manchmal hadert und sich fragt, ob es das Richtige ist, was man tut, ist, glaube ich, normal. Mir geht es jedenfalls auch so. Aber wenn ich tief in mich hineinhorche, dann überwiegen für mich die positiven Aspekte meines eingeschlagenen Weges. Man kann eben auch nicht mit jedem darüber im realen Leben reden. Hier wohl schon eher.

Zitat von monalisa777:

Das kann ich leider nicht; weil ich der Meinung bin dass es derzeit gar KEINEN Mann gibt dem ich Vertrauen schenken könnte. Ich glaube aber dass sich das irgendwann legen wird, und das Vertrauen wieder zurückkehrt. Aber halt jetzt noch nicht.

Aus welchem Grund kannst Du generell keinem Mann vertrauen? Worin Vertrauen? Ist dem wirklich so, oder eher eine (dankbare) Ausrede, weil du eigentlich deine neue „Freiheit“ nicht so schnell wieder aufgeben möchtest?

Zitat von monalisa777:

Ich habe wohl derzeit ein Vertrauensproblem mit den Männern und bin auch (noch) nicht bereit für eine neue Beziehung...

Ich denke, dein Problem liegt irgendwo hier.
Du gönnst dir gerade eine Beziehungspause, was ich völlig legitim finde, investierst aber zeitgleich sehr viel Energie in einen Menschen, der dir gegenüber einfach mal über Jahre seine Hauptbeziehung verschwiegen hat.
Auch dieser Mensch hat dich getäuscht. Und du hast es noch nicht einmal von ihm erfahren.
Du sagst selbst, du hast einen Vertrauensproblem, was du erst überwinden möchtest und verbringst aber nun ausgerechnet deine Zeit mit einem Menschen, der dir längst bewiesen hast, das du ihm besser nicht vertrauen solltest. Das sich da etwas für dich falsch anfühlt, macht Sinn.

Ich vermute, du verbringst deine Zeit mit ihm, weil er dein Vertrauensproblem regelmäßig bestätigt.
Und an einer wirklichen Aufarbeitung deines Problems bist du momentan noch gar nicht wirklich interessiert.
Denn wenn du nämlich Vertrauensbildung neu erlernen willst, ist es einfach nicht logisch, wenn du dich dafür mit Menschen umgibst, die dir regelmäßig demonstrieren, das man im Grunde genommen ja niemanden mehr vertrauen kann. Denn das dieser Mensch nicht nur dein Vertrauen nicht wert schätzt, sondern auch das von anderen, ihm nahe stehenden Personen, ist für dich ja auch kein Geheimnis (mehr)

Liebe TE, ich glaube du siehst das Grundproblem nicht:

Du schreibst, du bist selbst desillusioniert, realistisch, hast keine hohen Ansprüche, moralisch oder anderweitig mehr... nimmst das Leben so wie es kommt, und du kannst nicht vertrauen.

Liebe TE, wenn ich so denken würde, könnte ich auch niemandem vertrauen !
Du schließt zu sehr von dir auf andere.

Du selbst bist diejenige, die sich ein winziges Stück Idealismus, Hoffnung und einen inneren Kompass zurück erarbeiten müsste.

Dann würde es auch wieder mit dem Vetrauen klappen.

Je abgebrühter und abgeschmackter man ist (und da spreche ich ebenfalls aus Erfahrung) und je weiter man jeden Hauch Optimismus (bin selbst auch sehr realistisch - aber trotzdem noch mit einem Hauch Optimismus!) von sich schiebt... in umso weitere Ferne rückt auch das theoretische Konstrukt Vertrauen.

Praktisch und sehr realistisch betrachtet kann man eigentlich niemandem vertrauen, da JEDER einen enttäuschen könnte.

Wir wollen aber trotzdem gerne vertrauen. Weil es sich besser anfühlt. Weil es uns gut tut.
Wenn man selbst vertrauenswürdig ist oder sich zumindest dafür hält, fällt es in der Regel auch leichter, Anderen zu vertrauen.

Der Schlüssel liegt in dir.
Du bist in so vieler Hinsicht nicht ehrlich zu dir selbst.

Ich wünsche dir, dass du den Schlüssel finden, im Schloss herumdrehen und dich selbst befreien kannst.

Da wird kein Mann kommen und dich retten - innerlich kannst du das nur selbst für dich tun. Frage dich mal, was du brauchst, um wieder optimistischer und lebensbejahender zu werden... was für Prinzipien (egal bei welchem Thema) du opfern musstest, weil das Leben halt so kompliziert war.
(Geht uns allen an gewissen Punkten so...)

Wenn du ehrlich in dich hinein hörst, wirst du sicher fündig werden.

Die Affäre ist nur die Spitze des Eisbergs, nur ein Symptom.
Wenn du selbst für dich wieder Vertrauen lernen könntest (unabhängig von Mann oder nicht Mann) wäre sie wahrscheinlich schnell Geschichte.

@Brennessl
Du beschreibst es genau so wie es gerade ist und mich derzeit fühle. Und natürlich kann ich nachvollziehen dass für viele hier mein Liebesleben abschreckend und sicher nicht vorbildlich ist. Aber wie Du sagst; es kommt wie es kommt. Ich habe nach drei Jahren erfahren dass er gebunden ist. Das ist zwar eine große Umstellung aber es ändert nichts an meiner derzeitigen Einstellung, außer dass ich manchmal zuviel nachdenke...Aber ich bin gerade dabei zu lernen nicht zuviel überanalysieren sondern lockerer zu werden. Meine Trennung war eigentlich ein jahrelanger Prozess, aber als es endgültig aus war, war es für mich kein großer Schock weil es der richtige Zeitpunkt war und ich gefühlsmäßig damit abgeschlossen hatte. Und so denke ich jetzt auch; einfach abwarten was die Zeit bringt oder auch nicht, auf mein Gefühl hören auch wenn es für viele nicht nachvollziehbar (was auch verständlich ist, das akzeptiere ich auch).
Ich hatte vor ca 4 Jahren eine Arbeitszeitskollegin die kurz bei uns Aushilfe war. Hab mich auch gut mit ihr verstanden. Sie war damals verlobt und hat dann 5 Wochen vor der Vermählung die Hochzeit abgeblasen. Wir waren schockiert, haben ihr Vorwürfe gemacht (nicht direkt, aber das war auch nicht in Ordnung dies hinter ihrem Rücken zu tun). Du wirst dich jetzt bestimmt fragen warum ich das hier erzähle? Es hat ja nichts mit meiner Situation zu tun. Das stimmt. Aber es hat damit zu tun dass ich versuche im Hier und Jetzt zu leben, wir wissen alle nicht was uns erwartet und vieles können wir nicht steuern.
Meine Kollegin erkrankte kurz nach der Absage der Hochzeit an Brustkrebs (anscheinend wusste sie schon davor Bescheid, wollte es aber keinem sagen). Wir haben ihr Vorwürfe gemacht weil sie so egoistisch war und keiner hat richtig nachgefragt und sich dafür interessiert warum sie diesen Schritt getan hat. Nun ist sie vor 12 Tagen gestorben.
Und deshalb; das Leben leben und auch lieben im Hier und Jetzt.
Danke Dir für dein Verständnis und die netten Worte.

Naja seit einem Monat schreibst du jetzt schon hier und ich frag jetzt einfach mal direkt raus, was hast du eigentlich in diesem einen Monat mitgenommen für dich selber?

Ich verstehe deinen Beitrag einfach nicht, du wolltest wissen wohin die Reise geht und dann schreiben dir hier viele Menschen, die ähnliches durchgemacht haben und es ist dir egal, wirst schnell sauer und nimmst nix an, daher frage ich dich einfach mal direkt.

Was hast du jetzt aus diesem einen Monat mitgenommen? Weißt du jetzt wohin dein Weg führt?

Wenn nein, dann solltest du vielleicht noch einmal von vorn lesen und die Dinge vielleicht neu bewerten, wenn doch, dann ist es doch ok und dieser Beitrag kann geschlossen werden, weil du drehst dich sowieso im Kreis.

Es ist alles gesagt und am Ende ist es irgendwie nur noch ein rechtfertigen der eigene Schwäche und vor allem eine Diskussion die keinem wirklich hilft.

Ziehe für dich ein Fazit und dann lass diesen Thread einfach los. Geh deinen Weg wenn du dir sicher bist und sei glücklich, oder aber ändere deinen Weg wenn du es nicht bist.

Wenn du nach einem Monat hier immer noch keine Erkenntnis darüber erlangt hast, dann solltest du vielleicht einfach mal bei dir selbst beginnen und dich langsam hinterfragen wo eigentlich dieses Problem liegt was du tief in dir drin hast.

Ansonsten wünsche ich dir alles Gute und pass auf dich auf

@Chrome
Danke für deine Worte. Was ich mir in einem Monat hier mitgenommen habe; viele gute Ratschläge, berechtigte Kritik, Menschen die Vorurteile aber auch gute Ratschläge parat haben und mich zum Nachdenken angeregt haben und auch sehr hilfreich waren. Und ich habe erfahren dass ich nicht alleine bin, jeder hier hat sein eigenes Päckchen zu tragen, manche sind viel weiter, haben Krisen hinter sich und sind sehr weise- und deren Ratschläge und Geschichten waren für mich und meine Situation SEHR hilfreich. Und daraus kann ich viel lernen.
Alles Gute

Zitat von Seneca22:

Hmm, was ist da der Unterschied ?

eine offene beziehung ist meist als S. öffnung einer festen beziehung definiert! und meist gibt es klare regeln.

die beiden haben eine affäre und die hauptbeziehung von ihm weiß von nix!

Zitat von monalisa777:

So, ihr versteht euch, habt euch gern aber eine Beziehung war (und ist) von Anfang an ausgeschlossen, insofern alles geklärt.

naja, im grunde hat sich doch aus der einmaligen sache eine affäre und mittlerweile durchaus eine beziehung entwickelt... nur ohne die verbindlichkeit, die viele dann als letztes kriterium brauchen um es beziehung zu nennen.

Zitat von monalisa777:

Aber es ging eben alles in andere Richtung; langjährige Affäre+Freundschaft.

eben! alles, was du von eurer sache erzählst, klingt nach zweitbeziehung und nicht nach reines S..

Zitat von monalisa777:

eine BEZIEHUNG im Moment würde weder mit ihm noch einem anderen Mann funktionieren!

wie gesagt, eine beziehung habt ihr doch schon - nur hast du trick 17 gewählt, weil wenn man keine monogamie ausmacht, kann man nicht wirklich betrogen werden

Zitat von Sorgild:

Du sagst selbst, du hast einen Vertrauensproblem, was du erst überwinden möchtest und verbringst aber nun ausgerechnet deine Zeit mit einem Menschen, der dir längst bewiesen hast, das du ihm besser nicht vertrauen solltest.

Also TE bei dem Satz kommt man echt ins Grübeln,....da er Deine Problematik genau trifft/beschreibt. Du wirst mit einem Mann intim,....der alles an charakterlicher Stärke/Ehrlichkeit missen lässt.
Wie willts Du da jemals wieder Vertrauen fassen/finden! Eigentlich handelst Du gegen Deine eigene Ethik/Moralvorstellung,....daher auch das schlechte Gewissen und das Magengrollen. Ich hoffe es macht die nicht auf irgendeine Weise krank,....sorry für mich wäre es nicht möglich gegen meine eigene Überzeugung/Einstellung zu arbeiten/handeln.

Zitat von DieSeherin:

wie gesagt, eine beziehung habt ihr doch schon - nur hast du trick 17 gewählt, weil wenn man keine monogamie ausmacht, kann man nicht wirklich betrogen werden

Ganz genau!...und ver*a*rscht sich damit im Grunde und Innerem selbst. Denn Betrug ist -sofern man auf Ehrlichkeit generell wert legt-, vollkommen unabhängig von der Beziehungsform!

Zitat von Sorgild:

Das sich da etwas für dich falsch anfühlt, macht Sinn.

Ja, nur hat das aus meiner zwischenzeitlich erreichten Sicht, nur sehr sehr wenig (bis gar nichts) damit zu tun, dass sie der anderen Frau gegenüber ein schlechtes Gewissen hätte.
Es ist ok, wenn die TE da nicht tiefer blicken möchte, aber andere deswegen als verbitterte Moralapostel zu degradieren, ist auch nicht die Lösung.

Zitat von DieSeherin:

eine offene beziehung ist meist als S. öffnung einer festen beziehung definiert! und meist gibt es klare regeln.

die beiden haben eine affäre und die hauptbeziehung von ihm weiß von nix!

Also mMn ist es aus Sicht von Monalisa und ihrem Freund sehr wohl eine offene Beziehung. Denn monalisa weiss von der anderen Frau und hat nix einzuwenden, dass ihr Freund die andere Frau auch noch hat.
Umgekehrt wird sich monalisa auch nicht zur Treue gegenüber dem Freund verpflichtet fühlen. Wenn ein neuer Mann ins Leben von monalisa treten würde, ist sie mMn nicht mal verpflichtet dem jetzigen Freund etwas zu sagen, da der auch mehrere Jahre mit seiner Fernbeziehung hinterm Berg gehalten hat. Der Freund hat sowieso kein Problem damit.

Einzig gegenüber seine Fernbeziehungspartnerin ist die offene Beziehung verdeckt und mMn unfair.

Die gemeinsame Regel zwischen monalisa und ihrem Freund lautet:“Alles ist im Fluss, jeder macht, was er will. Maximale Freiheit. Kein commitment“.

Zitat von MissLilly:

Ja, nur hat das aus meiner zwischenzeitlich erreichten Sicht, nur sehr sehr wenig (bis gar nichts) damit zu tun, dass sie der anderen Frau gegenüber ein schlechtes Gewissen hätte.

Nun, ich habe mir auch nur erlaubt, etwas tiefer zu bohren und vielleicht überprüft die TE aufgrund dessen ja nochmal ihr schlechtes Gewissen. Sie sprach nämlich auch mehrfach darüber, dass sich irgendwas für sie falsch anfühlt. Ob es ein schlechtes Gewissen der Hauptfrau gegenüber ist oder nicht doch ein schlechtes Gewissen, weil man eigene Überzeugungen über Board wirft und sich quasi selbst betrügt. Das war mein Anliegen

Nach allem was die TE hier über ihre Ehe und dem dazugehörigen Trennungsprozess erzählt hat, denke ich, dass das was die TE da macht bzw mit sich machen lässt, leider nichts weiter ist als der klägliche Versuch ist, die eigene Würde wiederherzustellen. Leider hat sie sich dafür aber den falschen Mann ausgesucht. Ich gehe auch fest davon aus, dass sie selbst das auch sehr genau weiß....