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Wo ist mein Stolz hin? Warum beende ich es nicht?

Olafine
Hallo Ihr Lieben,

ich weiss geade nicht so genau was ich wirklich brauche, um endlich wieder zu mir zu finden. Einen festen Tritt in den Hintern oder doch auch etwas wie Verständnis und Unterstützung. Mitleid brauche ich keines, denn davon habe ich gerade selbst genug. Ich ertrinke förmlich im Selbstmitleid...

Kurz zu meiner derzeitigen Situation.
Ich bin eine Affärenfrau. Ich habe ihn im September 2015 über Lovoo kennen gelernt. Dass er verheiratet ist und zwei Kinder hat, habe ich relativ früh erfahren. Ja ich habe mich trotzdem mit ihm getroffen. Ich war zu diesem Zeitpunkt mehr als glücklich mit meinem Leben. Fühlte mich wohl als Single. Ich hatte mich bewusst entschieden lieber mit meinen zwei Kindern alleine zu leben, als in einer schlechten Beziehung zu bleiben. Eine neue ernsthafte Beziehung stand für mich eher nicht zur Debatte. Meine Standardbegründung lautete keine Zeit, aber ich denke die Angst vor neuen Verletzungen war zu groß.
So ist es wohl auch dazu gekommen, dass ich mich auf ihn eingelassen haben. Wie hat meine Freundin es so nett auf den Punkt gebracht: Da musst Du ja keine Angst haben, dass er plötzlich bei Dir vor der Tür steht und mehr will.
So nahm die Sache ihren Lauf. Ich lebte mein Leben, er seins und ein manchmal zweimal die Woche verbrachten wir ein paar schöne Stunden. Auffällig fand ich von Anfang an wie er mich mit WA bombadieren konnte. Ich habe diese Aufmerksamkeit aufgesaugt wie ein Schwamm. Er brachte immer mehr Gefühl in die Sache ein. Hat wirklich alles daran gesetzt, dass ich mich ganz auf ihn einlasse. Seine Zukunftsträume, seine Liebeserklärungen, seine Tränen beim Abschied. Er hat unter der Situation gelitten. Anfang Januar hat er dann in einer Kurzschlußreaktion seiner Frau von mir erzählt. Es folgten ein paar sehr anstrengende Tage. Für alle Beteiligten. Das Ende vom Lied war, dass er doch bei seiner Familie geblieben ist. Tja und anstatt ihn da zum Teufel zu jagen, bin ich bei ihm geblieben. Habe mich von seinem ich will Dich nicht verlieren, ich liebe dich doch einlullen lassen.
Seitdem entwickle ich mich zu einem Schatten meiner selbst. Vor der Zeit mit ihm war ich wirklich voller Lebenslust, unabhängig, entspannt und begeisterungsfähig. Und nun? Dazu muss man aber auch sagen, dass auch in meinem normalen Leben viel schief gelaufen ist. Hatte einen Fahradunfall, OP, Arm in Gips dadurch lange krank zu Hause, in der Firma dadurch auch Rückschläge, jetzt hat mich die Influenza umgehauen. Das alles hat nun dazu geführt, dass ich nervlich ein Wrack bin.
Ich weiss, dass ich mich trennen muss. Die Enttäuschungen von ihm sind einfach zuviele. Er findet immer wieder so wunderbare Worte. Wie gerne er bei mir wäre, mich so gerne unterstützen würde usw. Aber im Endeffekt sind das alles natürlich nur hohle Phrasen. Dann soll ich auch noch Verständnis haben, er der arme Mann kann doch nicht wie er will.
Ich weiss, dass ich die Sache beenden muss. Warum nur schaffe ich es nicht? Warum sitze ich hier, weine vor mich hin und warte seit Stunden auf eine Nachricht von ihm?
LG
Olafine

12.03.2016 13:29 • x 2 #1


Maus-89
NUR DU SELBST BIST DAFÜR VERANTWORTLICH, WIE ES DIR GEHT!

Denk mal darüber nach.

12.03.2016 14:02 • x 4 #2


A


Wo ist mein Stolz hin? Warum beende ich es nicht?

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FastFrei
Liebe TE,

vollkommen wohlgefühlt haben kannst du dich in deiner Zeit als Single wohl nicht. Denn wie man klar herauslesen kann, hat dieser Mann dir etwas gegeben, dass dir gefehlt hat. Bewunderung, Aufmerksamkeit... was genau kannst nur du wissen.
Aber genau diese Sache fehlt dir jetzt. Deswegen leidest du. Überleg lieber, wie du dieses Loch auch ohne den Mann füllen kannst (das klang doppeldeutiger als beabsichtigt).
Alles Gute für dich.

12.03.2016 14:23 • x 5 #3


Olafine
Danke für Eure Antworten.
Ja ich bin selbst dafür verantwortlich, dass es mir jetzt so geht. Und ich muss mich auch selbst wieder aus diesem Loch herausholen.

12.03.2016 14:54 • x 2 #4


Milchmädchen
Liebe Olafine,

ich kann dich sehr gut verstehen, stecke gerade in einer ähnlichen Situation. Ich habe es allerdings beendet. Und knapp drei Wochen später bin ich immer noch täglich hier, leide und schmachte Aber: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Und: es wird einfacher, wenn auch nur in Baby-Schritten. Habe mir fest vorgenommen, wieder so unbeschwert, fröhlich, aktiv und selbstbewusst zu werden, wie ich es in meiner Single-Zeit vor ihm war und auch noch am Anfang unserer Affäre. Ich hatte mir eigentlich geschworen, mich nie wieder so auf einen Menschen zu versteifen, der nicht ICH ist. Schleichend ist es dann doch passiert. Ich musste die Reißleine ziehen, auch um mich wieder zu sammeln und zu mir zu finden. Ich versuche es als Chance zu sehen, wieder mehr für mich zu tun und meine Aufmerksamkeit mir selbst zu schenken.

Du hast ja schon eingesehen, dass die die Sache beenden musst. Offenbar will er den Schritt nicht wagen und sich trennen. Du solltest auf jeden Fall - schon alleine um deiner Selbstachtung willen - einen Schlussstrich ziehen. Ich muss sagen, ich bin inzwischen ziemlich stolz auf mich und kanns dir nur empfehlen

Alles Gute dir!

12.03.2016 14:58 • x 1 #5


Olafine
Danke Milchmädchen... Wenn mich auch gerade deine Aussage mit den 3 Wochen wieder in die angstzone treibt. Wie hast du durchgehalten? Hat er dich einfach gehen lassen?

12.03.2016 15:24 • #6


H
Hallo Olafine,

ich kenne Deine Situation nur zu gut und auch wie Du Dich jetzt fühlst. Ich habe meinen AM auch sehr lange innerlich in Schutz genommen, alles entschuldigt, das arme, geschundene Seelchen, dass so sehr leiden muss. Der arme Mann, der sooooo gefangen ist und nicht anders kann.

Das ist Schwachsinn. Er kann, er will nur nicht und Du kannst davon ausgehen, dass sich das auch nicht ändern wird. Nur Du wirst schwächer und schwächer, weil deine Hirnwichserei sich nur um ihn und das große Warum dreht.

Nur wenn Du Dich konsequent löst, kann es Dir besser gehen. Bei mir dauerte dieser Prozess auch seine Zeit, da er (wie bei Dir) immer wieder Du-fehlst-mir-so u.ä. Arien einstreute, und das auch immer dann wenn er irgendwie fühlte, dass ich mich entfernte.

Ich weiß es ist schwer, aber meiner Ansicht nach der einzige Weg. Sonst wird es nur noch schlimmer, Du wirst kleiner und kleiner.

Ich wünsche Dir sehr, dass Du den Weg gehen kannst. Er führt in die Freiheit und es wird Dir besser gehen.
Ich für mich habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich durch diese Erfahrung näher an mich selbst heran gekommen bin, näher an meine inneren Baustellen und diese nun gezielter bearbeiten kann. Das kam aber erst nach der konsequenten Entscheidung zu gehen.

Sorge für Dich, sei es Dir wert.

12.03.2016 15:48 • x 5 #7


finita
Hab mich aus ähnlichen Gründen eingelassen.
Keine Lust (wahrscheinlich auch Angst) für ne richtige Beziehung.

Die Aufmerksamkeit, das Anhimmeln tat trotzdem enorm gut.
Fühlte mich geliebt, begehrt und hab so 3 Jahre ;Müll erduldet.
Vor nem halben Jahr hab ich es nach Monaten davonschleichen den Schlusstrich gezogen.
Es tat schon weh, dass er das davonschleichen noch nicht mal bemerkt hat...wobei ich rückblickend froh drum bin.
Die halbherzigen Versuche danach, mich doch nochmal zurückzuholen, waren nicht sehr überzeugend.
Ich war die Monate davor ne ziemliche Zicke und Nervensäge, das war ihm wohl zu anstrengend .

Lange Rede, kurzer Sinn, ich vermisse das mich geliebt fühlen heute noch, den Mann nicht, denn der hat mich ganz sicher nicht geliebt. Er ist immer nur den bequemsten Weg des geringsten Widerstandes gegangen, stets auf den eigenen Vorteil bedacht.
Allerdings kann man eine solche Trennung tatsächlich überleben, ich bin der lebende Beweis dafür und heute kann ich mir nur noch selber den Vogel zeigen. Unfassbar, dass ich mit so einem Menschen 3 Jahre meines Lebens vergeudet habe. Er wars definitiv nicht wert!

Erst mal habe ich nach dem Ende eine unglaubliche Erschöpfung verspürt, die die jjahrelangen Spannungszustände wohl nach sich gezogen haben. Das wird langsam besser. Im Moment fühle ich mich so ein wenig als emotionales Neutrum. Kein Schmerz, keine übermässige Freude. Aber die Tenzdenz ist steigend, das wird auch noch.

12.03.2016 15:51 • x 5 #8


Milchmädchen
Na ja, was sind schon drei Wochen im Vergleich zu dem, was ich vorher schon gelitten habe. Er hat mich einfach gehen lassen, ja, ich glaube auch, weil er mir nicht zutraut, dass ich die Trennung ernst meine. Das het er wahrscheinlich nicht von mir erwartet. Dieser Gedanke zwingt mich auch ein stückweit durchzuhalten. Denn wenn ich wieder einknicke, verliere ich nicht nur noch mehr von meiner Selbstachtung (die sowieso in der Affäre gelitten hat), sondern höchstwahrscheinlich auch einen großen Teil seines Respekts (der wohl auch während der Affäre immer weniger wurde). Ich hoffe also noch darauf, dass er wieder kommt und der Glaube daran macht es auch erträglicher. Aber ich versuche diesen Gedanken nur als Stütze zu nehmen um irgendwann ganz abschließen zu können. Was mir hilft ist einfach meine Gefühle zu akzeptieren und mich nicht unter Druck zu setzen. Zum Glück habe ich auch beruflich gerade viel um die Ohren und ich versuche mich in die Arbeit zu stürzen.

Denn es gibt schlicht und einfach nur zwei Wege: Er trennt sich von seiner Frau oder ihr trennt euch. Und du kannst ihn nicht dazu zwingen, zu dir zu kommen. Mein Eindruck war: Je mehr ich versucht habe, ihn für mich zu gewinnen, umso weniger hat er dafür getan, mich zu bekommen. Geht dir das auch so? Oder welchen vernünftigen Grund könnte es denn geben, diese Affäre weiterzuführen?

12.03.2016 16:01 • x 1 #9


H
Zitat von Milchmädchen:
Na ja, was sind schon drei Wochen im Vergleich zu dem, was ich vorher schon gelitten habe. Er hat mich einfach gehen lassen, ja, ich glaube auch, weil er mir nicht zutraut, dass ich die Trennung ernst meine. Das het er wahrscheinlich nicht von mir erwartet. Dieser Gedanke zwingt mich auch ein stückweit durchzuhalten. Denn wenn ich wieder einknicke, verliere ich nicht nur noch mehr von meiner Selbstachtung (die sowieso in der Affäre gelitten hat), sondern höchstwahrscheinlich auch einen großen Teil seines Respekts (der wohl auch während der Affäre immer weniger wurde). Ich hoffe also noch darauf, dass er wieder kommt und der Glaube daran macht es auch erträglicher. Aber ich versuche diesen Gedanken nur als Stütze zu nehmen um irgendwann ganz abschließen zu können. Was mir hilft ist einfach meine Gefühle zu akzeptieren und mich nicht unter Druck zu setzen. Zum Glück habe ich auch beruflich gerade viel um die Ohren und ich versuche mich in die Arbeit zu stürzen.

Denn es gibt schlicht und einfach nur zwei Wege: Er trennt sich von seiner Frau oder ihr trennt euch. Und du kannst ihn nicht dazu zwingen, zu dir zu kommen. Mein Eindruck war: Je mehr ich versucht habe, ihn für mich zu gewinnen, umso weniger hat er dafür getan, mich zu bekommen. Geht dir das auch so? Oder welchen vernünftigen Grund könnte es denn geben, diese Affäre weiterzuführen?


Genau so ist es!

12.03.2016 16:07 • x 3 #10


Olafine
Ja Milchmädchen du triffst es auf den Punkt. Meine Unabhängigkeit, meine Energie waren wohl das was ihn an mir fasziniert haben. Ironie des Schicksals, dass ich genau das fast komplett verloren habe.
Alles was du schreibst trifft genauso so zu!
Er bleibt in seiner Ehe aus unterschiedlichen Gründen, deren Bewertung mir nicht zusteht, da ich ja die ganze Wahrheit nicht kenne.
Ich werde sicher auch an der Hoffnung noch festhalten, dass er wenn ich weg bin merkt was ihm fehlt. Wobei mein Kopf da auch sagt: Schwachsinn! Er wird sich ein paar Tage die Wunden *beep* und dann auf die Suche machen mich zu ersetzen.

12.03.2016 16:15 • x 3 #11


H
Wie sieht er die Sache?
Will.er die Ehe behalten und dich auch oder wie ist sein Standpunkt

12.03.2016 16:35 • #12


Olafine
Hallo Heipp,

er wollte sich ja wegen mir trennen und hat es dann nicht geschafft. Jetzt denke ich findet er den Gedanken schön sein warmes Nest zu behalten und mich als Sahnehäubchen obendrauf...

12.03.2016 16:40 • x 2 #13


Olafine
Zitat von finita:
Hab mich aus ähnlichen Gründen eingelassen.
Keine Lust (wahrscheinlich auch Angst) für ne richtige Beziehung.

Die Aufmerksamkeit, das Anhimmeln tat trotzdem enorm gut.
Fühlte mich geliebt, begehrt und hab so 3 Jahre ;Müll erduldet.
Vor nem halben Jahr hab ich es nach Monaten davonschleichen den Schlusstrich gezogen.
Es tat schon weh, dass er das davonschleichen noch nicht mal bemerkt hat...wobei ich rückblickend froh drum bin.
Die halbherzigen Versuche danach, mich doch nochmal zurückzuholen, waren nicht sehr überzeugend.
Ich war die Monate davor ne ziemliche Zicke und Nervensäge, das war ihm wohl zu anstrengend .

Lange Rede, kurzer Sinn, ich vermisse das mich geliebt fühlen heute noch, den Mann nicht, denn der hat mich ganz sicher nicht geliebt. Er ist immer nur den bequemsten Weg des geringsten Widerstandes gegangen, stets auf den eigenen Vorteil bedacht.
Allerdings kann man eine solche Trennung tatsächlich überleben, ich bin der lebende Beweis dafür und heute kann ich mir nur noch selber den Vogel zeigen. Unfassbar, dass ich mit so einem Menschen 3 Jahre meines Lebens vergeudet habe. Er wars definitiv nicht wert!

Erst mal habe ich nach dem Ende eine unglaubliche Erschöpfung verspürt, die die jjahrelangen Spannungszustände wohl nach sich gezogen haben. Das wird langsam besser. Im Moment fühle ich mich so ein wenig als emotionales Neutrum. Kein Schmerz, keine übermässige Freude. Aber die Tenzdenz ist steigend, das wird auch noch.


Liebe Finita,

dieses Davonschleichen findet bei mir derzeit recht aktiv und offen statt. Ich habe ihm auch gesagt, dass mir derzeit nicht gut geht mit Allem. Aber außer den bekannten warmen Worten passiert nichts. Deswegen leide ich wahrscheinlich auch so, weil ich ja doch die Hoffnung hatte, dass es ihm nicht egal ist wie es mir geht.
Derzeit bin ich glaube ich eine arge Nervensäge und Zicke.
Auch er geht immer den Weg des geringsten Widerstandes. Schön in der Komfortzone bleiben und darauf warten, dass ihm die gebratenen Tauben ins Maul fliegen.
Ich danke Dir für Deinen Beitrag, weil er mich wieder ein wenig an meine Wut kommen lässt. Meinen Zorn darüber, was ich mit mir habe machen lassen. Alles für das Gefühl geliebt zu werden. Wobei das ja auch von Enttäuschung zu Enttäuschung weniger wurde...
LG
Olafine

12.03.2016 16:48 • x 2 #14


finita
Zitat:
Ich habe ihn im September 2015 über Lovoo kennen gelernt.

Er hat ja gezielt nach einem Sahnehäubchen gesucht, die seine Komfortzone erweitert.

Von der Idee, eine nicht mehr funktionierende Partnerschaft/Ehe aufzuarbeiten oder alternativ zu beenden, halten manche Menschen einfach nicht viel.
Vor allem wenn sie feige, bequem und schwach sind.

Mein Ex-AM hat tatsächlich irgendwo unter seinem Müll ein zartes Seelchen, das er aber konsequent verleugnet und vergewaltigt...aber das ist ja sein Problem und er darfs nicht mehr zu meinem machen.

12.03.2016 17:13 • x 3 #15


A


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