Nun ist die Trennung fast 7 Wochen her und ich renne nach wie vor im Kreis herum ohne den Ausgang zu finden.
Und damit meine ich nicht mal die Tür in die große, neue Welt, das wäre zu früh, ich weiß.
Aber ich schaffs, bildlich gesprochen, nicht mal bis zur Hintertür, um mich zB mal auf die Terasse zu setzen und in den Garten zu gucken.
Genaugenommen sind sogar noch die Rolläden an sämtlichen Fenstern unten.
Dabei bewege ich mich unentwegt, aber eben nur hin und her, drumherum, vor und zurück und auf der Stelle. Ohne Veränderung.
Ich versuche es, wirklich. Bin unterwegs, vergrabe mich nicht, erledige Alltagsdinge. Aber egal was ich mache, ich schleppe immer diesen zentnerschweren Stein mit mir herum.
Und komme aus dem Denken keine Perspektive einfach nicht raus, so sehr ich auch drum kämpfe.
Die Momente in denen ich Mut fasse sind kurz und die Tage an denen es mir einigermaßen okay ging kann man an einer Hand abzählen.
An den allermeisten Tagen wirft mich jede Kleinigkeit aus der Bahn und ich kann dem auch nicht aus dem Weg gehn weil es ganz normale Sachen des Alltags sind, gar nicht mal schlimme, sie werden nur schlimm durch meine dunkle Sicht der Dinge.
Menschen zum Beispiel, frustrieren mich komplett, alte weil sie alt sind, junge weil sie jung sind, Paare weil sie zusammen sind und Menschen die allein unterwegs sind weil sie alleine sind.
Mich frustrieren graue Regentage, fallende Blätter und das frühe Dunkel, aber genauso frustrierend isses wenn die Sonne scheint, viellicht weil mir dann klar wird das Sonne auch nix ändert.
Ich kann keine Musik ertragen, seit 7 Wochen nicht.
Fröhliche Leider nerven mich, traurige ziehn mich noch weiter runter und fast jedes Lied, so nichtssagend es auch ist, hat eine Erinnerung und wenns nur die ist das wir als es rauskam noch zusammen waren.
Ich kann nichts, rein gar nichts, neutral gegenüberstehn.
Die dämlichsten Dinge treiben mir die Tränen in die Augen, mein Highlight der letzten Woche war als ich tränenüberströhmt meine paar Einkäufe im Supermarkt aufs Band geräumt (natürlich brechendvolle Kasse, ich war die Attraktion...) habe nachdem mir klar wurde das mein Familieneinkauf nun immer kleiner werden wird bis ich irgendwann wohl nur noch mit fünf Tütensuppen und ner Flasche Wasser für die ganze Woche da stehe.
Mich zieht einfach alles runter, es gibt kein verdammtes Ding, keine Straße, keine Aktivität, keine Situation, keinen Film, keinen Geruch, kein Essen, keine Freunde, keinen Ort an den ich gehen und nix was ich tun könnte ohne das ich es mit ihm verbinde.
Ich müsste die letzten 25 Jahre meines Lebens streichen.
Zuhause sein ist natürlich auch ganz schlimm weil alles unverändert ist seit er weg ist.
Und ich, aus finanziellen Gründen, auch nicht mal eben alles verändern kann.
Ganz ehrlich, ich hab keine Ahnung wie ich aus diesem grauen Denken rauskommen soll.
Egal was ich mir in meinen Kopf hole um das was passiert ist als Chance zu sehen, ich bin ruckzuck wieder beim Gedanken alles verloren zu haben.
Mein Leben, meine Perspektive, meine Grundsicherheit, meinen Anker, meine Zukunft, die andere Hälfte von mir selbst.
Kurz gesagt, alles.
Wie kommt man da nur jemals wieder raus ...
05.10.2012 15:33 •
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