58

Wo geht's raus?

N
Guten Morgen,

bin halb am Verhungern, weil mir jemand die Nudeln nicht gegönnt und selbst gegessen hat.
Und...Halloooooo, was ist das denn hier?
Meine Bügelwäsche steht auch noch da!

Daran müssen wir noch arbeiten, sonst wird das nix mit dem Heiraten

12.10.2012 05:29 • #406


Failed
Zerknautsches Moin, ...

hatte leider mal wieder ne kann-nicht-einschlafen-Nacht, bin bis nach drei durch die Bude gewandert.

Am besten ihr brüllt vorm Daumendrücken alle mal kurz AUFWACHEN, nur für den Fall der Fälle

12.10.2012 08:11 • #407


A


Wo geht's raus?

x 3


N
Failed, kannst langsam wach werden!

12.10.2012 10:11 • #408


Failed
Fit wie ein Turnschuh!

(und wenn ichs mir einrede glaub ichs vielleicht sogar )

12.10.2012 10:17 • #409


R
Liebe failed,
also dann auf in den Kampf.

12.10.2012 10:32 • #410


N
Wird schon

12.10.2012 10:33 • #411


R
Bestimmt !

12.10.2012 10:39 • #412


I
@failed: ahhhhh .. schnell .. ich will auch dazu gehören !

DRÜCKE DIR DIE DAUMEN !

Puhhh .. geschafft .. war noch vor 12.00 Uhr!

.. jetzt erstmal in Ruhe weiter lesen was ich gestern Abend alles verpasst habe .. Wie viele Hemden noch kommen .. Auf jeden Fall sitze ich hier schmunzelnd vorm Rechner .. IHR SEID WITZIG !

12.10.2012 10:47 • #413


S
@Failed: Auch von mir viel Erfolg um 12!

Mein Spruch des Tages: Alles wird gut!

12.10.2012 10:49 • #414


E
Mehr Stoff zum Freudepunkte sammeln!

12.10.2012 10:56 • #415


V
Liebe Failed,

bin in Gedanken bei Dir und drücke schon seit einer hlaben Stunden die Daumen (werden schon ein bischen blau und grün) aber ich halte die nächsten Stunden auch noch durch.

Du berichtest doch bestimmt heute abend wie es wahr, oder?

Danke und Liebe Grüße!

12.10.2012 11:33 • #416


V
Zitat von -Sonne123-:
Das geht meiner Meinung nach auch in Richtung Buddhismus – nicht an Dinge anhaften – o.ä.

So lange einem das eigene Ego in die Quere kommt und Selbstzweifel etc. ist es schwer.

Und mir kommt beides im Moment immer wieder in Quere und dass trotz der Tatsache, dass ich weiß, dass das was mir passiert ist nicht durch mich verursacht wurde. Aber vielleicht macht es mir das auch gerade so schwer. Ich finde keinen Sinn in dem Ganzen. Ich muss diesen Sinn finden irgendwann. Oder besser noch jetzt gleich, sofort!


Hallo Forum, hallo Sonne,

da Du vorletzte Nacht extra von 3-4 aufgewacht bist, um über den Sinn des Sinns nachzudenken, vielleicht dazu einige Gedanken von mir bzw. anderen.

Ich denke, viel von dem Leid, das wir hier im Forum teilen, rührt daher, das wir die Trennung einfach nicht verstehen. Und verstehen scheint auch immer damit zu tun zu haben, einen Sinn in Situationen zu erkennen. Dieser erschliesst sich jedoch in unserer besonderen Trennungssituation nur in den seltensten Fällen. Aber zu erkennen, welcher Sinn dahinter steckt, bringt uns bezüglich des Loslösens wahrscheinlich um einiges weiter und damit weiter weg von dem dauernd empfundenen Schmerz.

Der Lebenslehrer Robert Betz (den ich hier auch immer wieder gerne zitiere) versucht, allg. allen möglichen Krisensituationen, in die wir in unserem Leben früher oder später hineinschlittern einen gewissen Sinn zu verleihen. Sei es ob es sich um Verluste des Jobs oder der finanziellen Lebensgrundlage, der Tod eines nahestehenden Menschen oder auch die Trennung des Partners handelt, scheinbar ist alles eine notwendige Lebensprüfung, die früher oder später bei jedem eintritt und dann die Chance auf dem persönlichen Wachsen an dieser Krisensituation bietet.

Anscheinend muss der Leidensdruck auch sehr hoch sein, bevor wir unsere ausgetretene Komfortzone verlassen werden (der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier). Das Verlassen dieser Komfortzone wird mit Aufwachen aus dem unbewussten in das bewusste Handeln und Leben umschrieben.

Umbewusstes Handeln bedeutet dann, dass wir eher durch das Leben dümpeln und uns lieber bequem nach den Vorgaben der Gesellschaft richten und so wenig reflektieren und mit uns selbst befassen müssen.
Es erscheint deswegen so bequem, weil in uns Verhaltensmuster aktiv sind, die seit frühester Kindheit entwickelt und verstärkt wurden und wir diese quasi automatisch und ohne uns dessen bewusst zu werden in allen möglichen Alltagssituationen ablaufen lassen. Das Konstrukt aus allen diesen automatischen Verhaltensmustern lässt sich als Ego umschreiben, da diese Verhaltensweisen dazu dienen, sich möglichst angepasst in unserer heutigen Gesellschaft zu bewegen. Diese Gesellschaft basiert - wie wir ja alle wissen und erfahren durften - auf Anerkennung durch Leistung. Die Leistung wird da eher an materielle Werte gebunden bzw. auf die Einhaltung der Normen der Gesellschaft.
Und daraus entsteht seit dem Kleinkindalter für den Menschen ein Dilemma: Da wir unseres Slebst noch nicht BEWUSST sind, sind wir alle nach unserer Geburt und bis zum Kleinkindalter und darüber hinaus bedürftig nach Zuwendung und Anerkennung (man könnte es auch als Liebe bezeichnen). Unsere Eltern (genauso wie deren Vorfahren) tragen jedoch schon ein gesellschaftskonformes Ego in sich.

Dieses wird auch bei der Erziehung eingesetzt, heisst, wenn das Kind sich nicht gesellschaftskonform verhält, erhält es auch keine bedingungslose Liebe sondern eine an Bedingungen geknüpfte Liebe. Daraus folgert das Kind ganz richtig, ich kriege nur Liebe, wenn ich mich in bestimmten Situationen auf eine vorgeschriebene Art und Weise verhalte. Und diese jetzt vom Kind erlernte Haltung ist eine grdunsätzlich nach aussen gerichtete, also auf materielle oder zwischenmenschliche Erfüllung abzielende.

Hier wird wohl der Grundstein für Fehlentwicklungen in der späteren Partnerschaft gelegt, eine auf Bedarf basierende Liebe. Und so wird seit dem frühen Kindesalter das Ego aufgebaut. Das nennt man dann wohl Erziehung. Wie Betz so schön sagt: kein Vorwurf an die Eltern, denn sie WUSSTEN es ja nicht besser, da auch sie unBEWUSST handelten.

Und so werden wir erzogen, das Ego wächst und trägt uns behütet erst einmal durch alle Lebenssituationen, von der wir aber eigentlich nicht viel mitbekommen, da alles automatisch abläuft, ohne bewusst genossen bzw. hinterfragt zu werden. Das geht solange gut, bis eine ernste Kriese eintritt, mit der das Ego nun überfordert ist.

Plötzlich macht es Peng (hier unsere Trennung) und was dann wohl jetzt eintritt ist meistens eine Phase in der das überforderte Ego mit dem bewussten Erleben ringt. Hier hängen wir irgendwie zwischen diesen beiden Polen. Das Ego will unbedingt zurück (es will es bequem haben, zurück zu den guten alten Zeiten unserer Beziehung), denn in der Vergangenheit kennt es sich ja bestens aus (lief ja bisher alles). Und dieses Zurückwollen verursacht das ganze Leid des Liebeskummers. Das Ego kann sich auch in andere Dinge flüchten, wie schnelle neue Bezieung, Dro., extreme Zerstreuung, etc. All das sind Ausdrucksformen des Egos: es schreit wie ein kleines Kind: ich will Liebe, ich will Anerkennung und ich will Zuneigung und ich will es mir mit allen Mitteln holen, denn sonst werde ich nicht glücklich.

Was wäre eine Alternative?
Man stelle sich vor, man hätte als Kind eine andere Erfahrung gemacht, nämlich das man als Kind BEDINGUNGSLOS geliebt worden wäre (z.B.,
dass, wenn man schlechte Noten mit nach Hause bringt, die Eltern aber sagen, macht nichts, wir lieben Dich so wie Du bist!). Dadurch könnte das Kind lernen, dass es nicht so auf Externes angewiesen ist, sondern dass es SELBST etwas WERT ist. Hierdurch wird das Selbstwertgefühl aufgebaut, und das ist nichts anderes als der Feind des Ego. Den wer ein hohes Selbstwertgefühl hat, der genügt auch sich selbst, und der braucht keine Anerkennung, Zuwendung und Liebe von aussen, um glücklich zu sein.

Jetzt können wir das Rad unserer Erziehung ledier nicht zurückdrehen, aber wir haben nun mit dem Trennungsschmerz die Chance, vieles zu erkennen, da wir gerade in einer tiefen aufwühlenden Phase stecken, in der Ego und Bewusstheit/Selbstwert miteinander im Clinch liegen.

So und jetzt endlich zur SINNFRAGE:
Genau hier in der Trennung kann also eine Chance des Erkennens liegen. Betz sagt dazu, dass hier unsere Knöpfe gedrückt wurden (nämlich nun von unseren Expartnern). Aber nach seiner Ansicht tragen wir eine Mitverantwortung daran, dass wir uns in dieser Situation befinden, wir haben sie quasi mit erschaffen damit wir in diesen Erkenntnisprozess eintreten können um jetzt bewusstes Leben lernen zu können. D.h. wir haben uns quasi den Partner ausgesucht und die Situationen herbeigeführt, damit unser sensibles Knopfarrangement entsprechend gedrückt werden konnte und wir uns nun in diesem Ausnahmezustand befinden. Und, wenn wir daraus jetzt nichts lernen, wird es in der nächsten Partnerschaft wohl leider genauso ablaufen. Das geht solange, bis wir endlich aus dem Ego-Schlaf erwachen.

Was soll dann nach diesem Erwachen passieren?
Wir sollten dann uns einfach bewusst dem Leben zuwenden, zu schauen, was dort passiert und was in einem selbst vorgeht, wie die Gefühle/Emotionen auf uns wirken um dann die althergebrachten Mechanismen des Egos zu erkennen und zu durchbrechen.

Dadurch werden wir uns selbst bewusst und legen das lange verschütt gegangene Selbstwertgefühl wieder frei. Und wenn das geschieht, BRAUCHEN wir in einer zukünftigen Partnerschaft keine Liebe, Zuwendung und Anerkennung. Im Gegenteil, wir sind dann wahrscheinlich erstmals in der Lage bedingungslose Liebe, Zuwendung und Anerkennung in völlig selbstloser Weise (dass heisst ohne Gegenerwartung) unseren Partnern zu GEBEN!

Und das wäre wahrscheinlich für viele von uns (für mich jedenfalls) eine völlig neue Erfahrungsebene innerhalb von Partnerschaften.

Ich finde, dass sind schöne Gedanken von Robert Betz, die für mich bisher auch sinnstiftend waren.
Aber, es befreit nicht von den Schmerzen unter denen wir leiden. Immerhin sind es mehrere Jahrzehnte Ego-Entwicklung, die dabei betrachtet werden müssen. Die Mechanismen des Egos legt man nicht von heute auf morgen ab, genauso wenig, wie das Selbstwertgefühl im selben Zeitraum von 0 auf 100% schnellt. Also wird die Verarbeitung des Kummers leider Zeit brauchen. Diese ist aber dann nach der Betz'schen Lehre jedoch wenigstens nicht nutzlos, sondern wird für SINNVOLLES Erlernen bewussten Handelns und Lebens benötigt.

Mir hat diese Sicht jedenfalls geholfen, dem Ganzen wenigstens einen Sinn abgewinnen zu können, auch wenn ich vermute, dass das ganze auch zu kontoversen Diskussionen Anlass geben könnte, bzw. der Schmerz bei vielen von uns so stark ist, dass man sich nicht mit solchen eher trockenen und von wenig Emotionen getragenen Beiträgen beschäftigen möchte. Im letzteren Fall Bitte ich um Entschuldigung.

Auf eine hoffnungsvollere Zukunft!

12.10.2012 15:22 • x 1 #417


K
Hallo an Alle,
das Thema Ego/Selbstwertgefühl finde ich sehr interessant. Ich lese gerade das Buch Aussöhnung mit dem inneren Kind. Da geht es um dieselbe Thematik und meistens hilft mir das Lesen.
Dadurch dass wir als Kind verletzt wurden, suchen wir Anerkennung von anderen Personen oder Ablenkung durch materielle Dingen, Dro. ....
Nur wenn wir mit unserem inneres Kind in Verbindung bleiben und Gefühle nicht verleugnen und uns mit uns und unseren Problemen, die meistens in der Kindheit liegen, beschäftigen, geht es bergauf.
Das ist die Theorie und ich hoffe sehr, dass ich es weiterhin schaffe an mir zu arbeiten, auch wenn es immer wieder Momente gibt, wo ich sehr verzweifelt bin und nur weine und mich immer wieder nach dem Warum frage und es einfach nicht glauben und akzeptieren kann.
Aber ich lese tapfer das Buch weiter.

12.10.2012 16:36 • #418


V
Zitat von Engel1968:
Hallo verarbeitender,
Es gibt auch Männer die reden können, sich Gedanken machen und über ihre Gefühle sprechen/schreiben können. Unglaublich aber es scheint so zu sein.


Vielen Dank Engel1968,

aber das ist wohl auch zuviel des Lobes. Ich denke hier im Forum sind ja auch zahlreiche andere Männer, die ihre Gefühle offenbaren.
Vor meiner Trennung war ich diesbezüglich auch sehr verschlossen bzw. habe sie oft verdrängt.
Manchmal muss erst ein Hammerschlag wie eine plötzliche Trennung daherkommen, der dann im wahrsten Sinne des Wortes die jahrelang errrichtete Kommunikationsmauer einzureissen vermag.
Und vieles von dem was ich schreibe, sind ja gar nicht meine Erkenntnisse, sondern Gedanken anderer Leute, von denen ich mir die für mich hilfreichen rauspicke. Ich freue mich aber über jedes feedback,
dass diese Erkenntnisse auch anderen Leuten geholfen haben. (Zeigt mir nämlich, dass ich dann nicht unbedingt auf dem Holzweg bin )


Zitat von Engel1968:
Habt ihr nicht auch das Gefühl noch nicht genug getan zu haben? Das man nicht genug geredet hat, nicht genug Gefühl gezeigt hat, nicht genug ……
Er ist mir zwar fremd gegangen aber ich fühle mich schuldig, dass ich die Beziehung ziemlich schnell deshalb beendet habe – uns keine Chance gelassen habe. Aber ich war so verletzt, enttäuscht, aufgewühlt und verzweifelt. Aber diese Gefühle habe ich leider immer noch – nicht immer, komme inzwischen recht schnell wieder raus aus dem Gedankenchaos aber sie sind noch da.
Ich habe immer noch das Gefühl nicht genug getan zu haben. Habt ihr das nicht?
Manchmal beschleichen mich noch Gefühle wie: Vielleicht liegt es doch an mir, dass mein Mann mir/uns so etwas angetan hat.
An diesem Gefühl – nicht genug gekämpft, geredet was auch immer ….. getan zu haben verzweifle ich langsam.


Tja, die lieben Schuldgefühle,

wenn man nicht weiterleiden will, empfiehlt es sich nicht, in der Vergangenheit zu leben, denn dort sind ja die Schuldgefühle zuhause.
Hätte, wäre, wenn ... sind ja alles nette Filmchen, die da so in unserem Kopfmultiplexkino präsentiert werden.
Das blöde an der Vergangenheit ist ja immer, dass sie sich nicht ändern lässt. Trotzdem werfen wir immer wieder den Filmprojektor an und geniessen unsere Leidensrolle als Zuschauer, der keine Möglichkeit hat, wegzuschauen. Ich denke, das gehört wohl zum schmerzlichen Verarbeitungsprozess dazu.

Und, wie kommt man da wohl raus?
Einfach mal nicht ins Kopfkino gehen, und was anderes zur Zerstreuung machen?
Das Problem ist, wenn man mit dem anderen fertig ist, hat unser Verstand nix mehr zu tun und es denkt sich, hey, da gab es doch noch was, steht da hinten nicht noch so ein Filmprojektor? Peng! gehts schon wieder los, als ob Mr. Verstand ein unersättlicher Filmfan - und dann auch noch der Kategorie Leid, Schmerz, Schuld und Verzweiflung - wäre...

Also muss man wohl tiefer ins Eingemachte gehen...
D.h., man muss sich mit den Schuldgefühlen an sich auseinandersetzen und sich damit beschäftigen. Und damit nicht immer wieder ein Film angeworfen wird (der nämlich irgendwie nie ein Ende hat, weil der Partner ja nicht zurückkommt und daher kein Happy End am Schluss steht) sollte der Film auf andere Weise einen Abschluss finden.
Das lässt sich wohl nur bewerkstelligen, in dem man sich die Schuld vergibt. Dazu muss man jedoch auch eine sich selbst verzeihende Haltung annehmen. Denn, wir sehen ja leider erst nachher die Alternativen (nachher weiss mans halt immer besser) unserer Handlungsmöglichkeiten.
Zum damaligen Zeitpunkt, in dem man eine gewisse Handlung ausgeführt hat, gab es nur DIESE EINZIGE Art und Weise für uns, zu Handeln. Es gab gar keine anderen Möglichkeiten oder Alternativen, da uns diese gar nicht bekannt oder bewusst waren.
Falls wir zum Beispiel gewusst hätten, dass die eine oder andere Handlungsweise zur Trennung führen würde, hätten wir sie unterlassen.
Wussten wir aber nicht, also haben wir es genauso getan wie wir konnten.
Was wäre das sonst auch für ein Leben, wenn wir immer alles richtig machen würden. Und man kann auch fragen, was ist überhaupt richtig?
Vielleicht ist ja eine Trennung im Nachhineinrichtig damit vielleicht noch etwas besseres kommt? Man weiss es nicht, und das ist es wohl erst, was dem Leben die Würze gibt (auch wenn es im Moment zu sehr nach viel zu viel (Tränen)Salz schmeckt...).

Nun denn, wenn man sich also BEWUSST macht, dass in der Vergangenheit alle Beteiligten nach dem damals bekannten und möglichen besten Wissen und Möglichkeiten gehandelt wurden, wo bleibt dann also die Schuld?
Sie hat damit plötzlich keine Grundlage mehr!
Und das Gute an der Sache ist, dass wir uns damit nicht nur die eigene Schuld verzeihen können sondern auch die aller anderen Personen und Situationen, die uns eigentlich verletzt haben. Denn auch (psychisch) verletzen kann uns eigentlich auch kein anderer Mensch oder eine andere Situation, dass können auch nur wir selbst, weil wir Vorwürfen oder Widrigkeiten unbewusst eine offene Resonanzfläche liefern da etwas in uns noch im Unreinen und nicht aufgearbeitet ist.

Also, liebe Engel68, Du konntest damals nicht anders handeln. Heute vielleicht, aber es jetzt ist eine andere Zeit. Und einiges an Zeit ist seitdem vergangen, Du hast Dich weiter entwickelt, Dein Ex-Partner hat sich auch weiterentwickelt. Von daher kann sich die Zeit gar nicht zurückdrehen lassen, es ist unmöglich! Dieses muss dem Kopfkino-Verstand immer wieder beigebracht werden, es hilft leider nichts. Man muss also Frieden mit diesen Schuldgefühlen machen, wie oben beschrieben, sonst wird das wohl nichts mit dem glücklich werden.

Dann vielleicht noch diesen Aspekt, dass es vielleicht an Dir liegt, dass
Dein Mann Euch/Dir das angetan hat.
In meinem vorigen Beitrag hab ich was dazu geschrieben, wie Robert Betz das sieht, dass nämlich Partner dazu da sind, gegenseitig die sensiblen Knöpfe zu drücken, bzw. Finger in die Wunden des anderen zu legen. Man kann nur dann wohl erkennen, dass es diese Wunden in einem gibt und dann ist die Chance da, diese Wunden zur Heilung zu führen. Evtl. ist es auch hier so, d.h. aber auch, dass es nicht NUR an Dir liegt, sondern ebenso AUCH an Deinem Mann. Es liegt quasi an Euch beiden, dass es so gekommen ist, wie es dann gekommen ist. Und jetzt sind wir wieder bei dem Thema von eben: Ihr konntet auch beide nicht anders.
Und als Konsequenz sollt ihr beide nun aus dieser Erfahrung lernen.
Ich weiss, das hört sich jetzt nach Schicksal und Vorbestimmung an und erinnert auch ganz stark an Karma, weil man ja auch was aus der Misere lernen soll. Aber es ist immer noch die eigene Entscheidung, die man trifft, nämlich wie mit dieser Situation umgegangen werden soll.
Will ich weiterleiden und mich nicht mit den Veränderungen des Lebens auseinandersetzen sondern sie destruktiv leugnen, oder will ich diese Erfahrungen nutzen und - obwohl sehr schmerzhaft - konstruktiv lernen wie hiermit umzugehen ist um zu einem inneren Frieden und damit zu einem glücklicheren Leben zu gelangen.

Ich hoffe, dass diese Sichtweise Dir zumindest etwas weiterhelfen kann.
Liebe Grüße!

12.10.2012 17:38 • x 2 #419


K
Danke, Du könntest ewig so weiterschreiben. Dies zu lesen tut einfach nur gut.

12.10.2012 18:50 • #420


A


x 4




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