Hallo nochmal zur Wut- und Trauer-Thematik,
da beschäftige ich mich nun auch jeden Tag damit (wer nicht?).
Manchmal, aber wirklich nur manchmal schaffe ich es, dass ich diese Gefühle (nachdem sie aber erst schmerzhaft gewirkt haben) mir im Nachhinein nochmal angucken kann. Und ich wundere mich wirklich darüber, zu welchem Zeitpunkt und welche Emotionen immer auf einen zurollen.
Irgendwie gibt es da kein Muster,das ist alles so willkürlich und man kann sich nicht darauf einstellen.
Es kommt meistens auch die Emotion, mit der man am wenigsten gerechnet hat, und dann PENG, wieder erwischt!
Bei meinen Schmerzgefühlen gibt es aber neben Wut und Trauer auch noch Einsamkeit, Angst, Verzweiflung und Schuldgefühle, (Ärger, Groll und Zorn sind glaube ich nur schwächere oder intensivere Wut oder so).
Alle diese Gefühle sind ziemlich mies, die Wut-Dinger helfen aber nur beim Loslasssen (da man damit den Expartner vom Sockel, auf den man ihn zuerst erhoben hat, wieder runterhaut). Wenn die Wut überhand nimmt, und nicht (z.B. durch Sport) kanalisiert wird oder sonstwie verarbeitet (sorry, mein LIeblingswort ) wird, dann kann das aber auch ins Auge gehen und man wird verbittert und das ist das letzte, was man sich nur wünschen kann.
Ich glaube das Trauergefühl, die wird leider nie ganz verschwinden (tut sie ja auch nicht, wenn Verwandte von uns gehen) aber sie wird irgendwann nur noch eine momentane Erscheinung sein.
Ich glaube (und hoffe auch hier ganz stark für mich und für uns alle hier), dass der Rest dieser miesen Gefühle irgendwann und irgendwie auch in den Griff zu bekommen ist.
Angst und Verzwieflung (was ja viel mit Minderwertigkeitskomplexen zu tun hat) scheinen sich ja zumindest mit therapeutischer Hilfe überwinden zu lassen.
Die Schuldgefühle können hoffentlich durch innere aufrichtige Vergebung minimiert werden, indem man sich selbst gegenüber eingesteht, dass man selbst (aber auch der Partner) in der Vergangenheit gar nicht anders handeln konnte, und wir alle das Beste in der Situation gegeben haben (hätten wir damals gewusst, was besser ist, hätten wir es ja getan, also: wir wussten es damals halt nicht besser).
Was für wichtige Schmerzemotionen hab ich noch vergessen?
Ach ja, Ohnmacht: die einzige Macht die man hat, ist die Macht über sich selbst (aber an der haperts ja leider auch so oft, weil wir derzeit nicht oder nur schwer an uns glauben können, ich denke, da kommt der Minderwertigkeitskomplex her, der uns entweder von Kind auf begleitet, oder zumindest der Verlassende in uns eingepflanzt hat oder zumindest wieder stark zum Vorschein gebracht hat.) Aber ich glaube auch dieses Gefühl muss irgendwie zu bewältigen sein. Letzendlich ist es meistens nichts anderes als eine Einstellungssache bzw. die Sicht auf die Dinge, die wir eigentlich unter Kontrolle haben müssten. Fällt uns nur schwer, weil wir ja wg. der ganzen anderen Gefühle momentan keinen Durchblick haben.
Sorry, hab das glaube ich wieder nur für mich geschrieben, aber vielleicht hilfts Euch ja auch?
Aber wir kommen da schon raus, (ist ja auch der Thread-Titel).
Irgendwie! Irgendwann (und hoffentlich bald!)
08.10.2012 20:00 •
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