Mensch, Du Arme. Seit Deinem letzten Eintrag bei mir wollte ich Dir etwas zu der Situation schreiben, die echt schwierig ist.
Ich verstehe so gut, dass Du vor der Not der Kinder nicht die Augen verschließen kannst. Ich könnte das vermutlich auch nicht. Dennoch musst Du auch diesbezüglich einen Schlussstrich ziehen. Eiin guter Anfang ist gemacht, indem Du wirklich nur für die Kinder Sorge trägst und ihm nicht auch noch Weintrauben ins Krankenhaus bringst.
Kinder, die schwanger sein können, sollten doch in der Lage sein sich selbst zu versorgen oder nicht? Kinder, die schwanger sein können, sollten doch in der Lage sein, sich etwas einfallen lassen zu können, um ihre Mutter zu erreichen, oder eben sich und die Geschwister für ein paar Tage zu versorgen.
Ich weiß, dass Du das selber weißt, aber manchmal hilft es, es auch noch mal von Dritten zu hören. Dein Pflichtgefühl und Dein Mitgefühl für die Kinder führen dazu, dass Du Dich ausbeutest. Wenn er nicht genug Vorsorge getroffen hat, um solche Situatioen zu lösen, ist das nicht Dein Problem! Diese Familie ruht sich gerade auf Deinem Pflichtgefühl aus.
Er akzeptiert weder Deine Arbeit noch, dass Du etwas für Deine Gesundheit tun musst. Du stopfst dennoch Lücken, die durch seinen Gesundheitszustand entstehen., während er sich ausruht. Das ist paradox. Es ist auch nicht Dein Problem, wenn die Mutter der Kinder nicht erreichbar ist. Dann gib doch dem Jugendamt Bescheid. Das ist zwar ein massiver Schritt, aber wie gesagt: nicht Dein Problem, wenn bei denen die Kommunikation nicht stimmt. Außerdem scheint es da ja wirklich etwas drunter und drüber zu gehen.
Und nochwas:
Ich fände es ja gar nicht schlimm, wenn er seinen Kurschatten
einmal getroffen hätte, weil sie gerade in der Stadt ist o.ä. Solche Zeiten verbinden und es spricht ja gar nichts dagegen, wenn man sich dann mal gegenseitig erzählt, wie es einem zwischenzeitich so ergangen ist. Aber bei mehrmaligen Treffen ist davon auszugehen, dass dahinter darüber hinaus gehende Absichten stecken! Davor solltest Du nicht die Augen verschließen. Nein, das tust Du ja auch gar nicht.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen für alles, was kommt. Aber vor allem hoffe ich für Dich und Deine Gesundheit, dass es Dir gelingt, Dich abzugrenzen und die Verantwortung für die Kinder wieder dorthin zu geben, wo sie hin gehört. Das ist nicht leicht, denn auch zu ihnen baut man ja eine Bindung auf. Aber, hey, frag Dich nicht, was Du für ihn tun kannst, sondern frag Dich, was er eigentlich für Dich getan hat oder tun würde. Sieht mau aus, oder?
Glückwunsch zum gestellten Antrag, möge eine schnelle Entscheidung fallen, damit Du für eine Weile das Umfeld wechseln und auch räumlich Abstand gewinnen kannst.