Ich glaube, es würde Dir gut tun, wenn Du mal ganz raus kommst. Wenn ein ambulanter Therapieplatz nicht erreichbar ist (was aber nach über einem Jahr der Fall sein sollte), dann versuche es mit einer Reha oder einer Klinikeinweisung.
Deine Bedenken wegen der Arbeit hatte ich auch, bevor ich 2011 in ein Burnout gerannt bin bzw. mir das eingestanden habe. Psychische Erkrankungen, so glaubt man, werden heute eben nicht ernst genommen. Ich kann Dir sagen, dass das nicht sitmmt. Ich war in einer psychosomatischen Klinik (leider nicht der richtige Platz für mich, aber sehr wohl für ander Patienten) und hatte das zweifelhafte Glück anschließend relativ schnell einen ambulanten Therapieplatz zu kriegen. Wegen der Rahmenbedingungen lief die Therapie leider auch nicht gut, aber was ich eigentlich sagen wollte:
als ich mangels erfolgreicher medizinischer Unterstützung nach etwa 7 Monaten im System wieder beschloss, arbeiten zu gehen, hatte ich das Gefühl nur damit, weiteren Problemen wie der Entwicklung von Ängsten entgegen wirken zu können. Ich ging also alles andere als geisti gesund wieder zur Arbeit und Du kannst Dir sicher vorstellen, dass das ein echter Angang war. Zumal eni Vorgesetzter, bei dem ich vor meinem Burnout in aller Offenheit um Unterstützung gebeten hatte, mir bei dieser Gelegenheit eklärt hat, dass ein Burnout unprofessioell wäre, um nahtlos dazu über zu gehen, mir aufzutragen, was ich IN MEINEM URLAUB alles zu erledigen hätte. Puh, dort wieder hinzugehen, war wirklich nicht leicht. Aber ich möchte dir Mut machen.
Und was soll ich Dir sagen? Nahc meiner Rückkehr freuten sich alle, dass ich wieder da bin. Mein Arbeitsplatz war geschmückt. es gabe eine Willkommenskarte, Schokolade, Glücksbringer und Blumen. Was aber am allerwichtigsten war, es gab eine Akzepteanz, die ich nicht erwartete hätte!
Leider kamen anschließend viele Kollegen mit Problemen ähnlich den meinen auf mich zu, weil ich anscheinend zur Burnout-Expertin avanciert war. Aber das ist ein anderes Thema.
Also denke doch mal über eine Auszeit in einer Klinik nach. Wenn Du dort eingewiesen wirst, dauert das bei psychosomatischen Kliniken oft zwar auch noch ein paar Wochen, bis man dort aufgenommen werden kann, aber ein Tapetenwechsel würde Dir sicher gut tun und auch dafür Sorge tragen, dass Du Dich weiter von dem Mann distanzierst, der Dich bedroht etc.
07.03.2017 13:47 •
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