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Wo beginnt ein Übergriff in der Partnerschaft?

Ema
Zitat von DieSeherin:
@Ema ich bin mir nicht ganz sicher, ob das schon aus dem BGB = FamFG gestrichen wurde, aber die verpflichtung zum beischlaf existiert wohl immer noch, nur ist das nicht vollstreckbar.

Wenn es so sein sollte, dann ist es umso schlimmer.
Aber immerhin kann jetzt auch Vergewaltigung in der Ehe ein Straftatbestand sein.

23.02.2023 15:06 • x 1 #31


unbel-Leberwurst
Zitat von Ema:
Weil sie älter und damit aufgewachsen ist, dass man in einer Ehe sogenannte eheliche Pflichten hat. Die waren sogar gesetzlich festgelegt. Diese Gesetze, nach denen es auch keine Vergewaltigung in der Ehe gab (weil man sich seinen Pflichten gemäß ja ohnehin hinzugeben hatte), wurden erst erstaunlich ...


Ja genau, es ist lange her und es sollte deshalb inzwischen auch jede Frau mitbekommen haben, dass es so etwas nicht mehr gibt.

23.02.2023 15:06 • x 3 #32


A


Wo beginnt ein Übergriff in der Partnerschaft?

x 3


A
Zitat von hilflos666:
In diesem Beispiel rede ich nur von Streicheln, Küssen, stimulieren, aber nicht davon sich den Weg frei zu machen, obwohl ein Nein im Raum stand. Was ja ohne Frage ein S. Übergriff wäre!

Hast du nein zum S. oder dem Küssen und Streicheln gesagt?
Hast du das Küssen und Streicheln als übergriffig (= unangenehm) empfunden?

Kann man so pauschal nicht sagen.
Wenn du das Küssen und Streicheln als angenehm empfandest und dadurch dann doch mit ihm geschlafen hast (also das nein zum ja wurde) wäre das aus meiner Sicht kein Übergriff.
Ansonsten (also wenn das nein auch fürs küssen/streicheln galt) wäre es ein Übergriff, wobei hier auch wieder die Frage der Konsequenzen aufkommt.

Zitat von hilflos666:
So die Frage ist, war das ein S. Übergriff? Wenn man es objektiv betrachtet ja, weil mein Nein nicht akzeptiert wurde.
Irgendwie ist das aber auch nicht ganz richtig, denn ich hab das halt mal eher so dahin gesagt ohne gewisse Bestimmtheit ohne gewisse Konsequenz.

Objektiv ist hier ein etwas schwieriger Begriff, ein anderer Forist hat da schon die richtigen Kategorien genannt:

Juristisch
Moralisch
partnerschaftlich

Zum juristischen kann ich nichts sagen, wobei dort in der Theorie ein Nein auch ein Nein ist, allerdings denke ich wäre es hier schwierig einen Übergriff zu beweisen.
Moralisch ist es im Falle eines Nein wird zum Ja für mich in einer Grauzone, ansonsten schwarz....
Partnerschaftlich legt ihr die Regeln miteinander fest. Da gelten eure eigenen Regeln bezüglich Grenzen und wie klar diese definiert sind.

Allgemein gilt: Hat der Partner etwas kommuniziert ist das zu achten.

23.02.2023 15:08 • #33


R
Zitat von unbel Leberwurst:
Ja genau, es ist lange her und es sollte deshalb inzwischen auch jede Frau mitbekommen haben, dass es so etwas nicht mehr gibt.

Ja! Stimmt. Die Dame aus der Doku war älter.
Jüngere Frauen denken da zum Glück oft anders. Aber sicher nicht alle in jeder Situation.
was ist denn zB wenn man Kinder hat. Nehmen wir an, die sind jünger oder sind gerade anstrengend. Oder msn hat sehr viel Stress im Job und was auch immer. Und einfach keine Lust. Der Partner sieht das aber anders und hätte gerne Intimität. Und da es in letzter Zeit weniger gab, fühlt sich dann die Frau Evtl doch verpflichtet? Das gibts doch zur Genüge.

23.02.2023 15:11 • #34


DieSeherin
Zitat von unbel Leberwurst:
Ja genau, es ist lange her und es sollte deshalb inzwischen auch jede Frau mitbekommen haben, dass es so etwas nicht mehr gibt.


es gibt noch ein urteil von 1999 in dem ein gericht die pflicht zum beischlaf bejaht hat und deswegen den trennungsunterhalt der frau gekürzt hat - sie habe sich schließlich verweigert.... sooooo irre lange ist das also alles nicht her (ganz davon abgesehen gab es finanzielle abhängigkeiten, den dorftratsch, die schande, wenn was rauskam...)

23.02.2023 15:14 • #35


R
Und ich glaube, dass manche Frauen (sicher auch Männer) immer noch nicht ihre Grenzen kennen und verteidigen können.
Und das hat dann wiederum oft mit der Erziehung zu tun. Siehe das obige Beispiel. Bzw ich frage mich, ob Aktionen wie oben (Elternteil verlangt vom Kind bzw überredet es, dass es, also das Kind, ihn oder sie -ab „normalen Stellen“streichelt.) dazu beitragen, dass solche Kinder dann später nicht wissen, wo ihre Grenzen sind.

23.02.2023 15:17 • #36


unbel-Leberwurst
Zitat von RonjaR:
Ja! Stimmt. Die Dame aus der Doku war älter. Jüngere Frauen denken da zum Glück oft anders. Aber sicher nicht alle in jeder Situation. was ist denn zB wenn man Kinder hat. Nehmen wir an, die sind jünger oder sind gerade anstrengend. Oder msn hat sehr viel Stress im Job und was auch immer. Und einfach keine Lust. ...


Was ist denn älter?
Meine Frau ist Mitte 50 und wenn ich der was von ehelichen Pflichten erzählen würde, würde ich als harmloseste Variante ausgelacht.

Ich behaupte mal, dass es kaum eine Langzeitbeziehung gibt, in der das S. Verlangen beider Partner immer auf dem gleichen Level ist. Aber das gibt dem Verlangensstärkeren doch keine Berechtigung zu Dingen, die der andere nicht will.

23.02.2023 15:25 • #37


R
Zitat von unbel Leberwurst:
Was ist denn älter? Meine Frau ist Mitte 50 und wenn ich der was von ehelichen Pflichten erzählen würde, würde ich als harmloseste ...

Seh ich genauso. Dass oft einer mehr Lust in einer Beziehung hat als der andere, ist leider Realität. Aber vielleicht denken sich manche Frauen, dass sie sich lieber betatschen lassen bevor der Mann fremd geht oder ganz weg ist?! Keine Ahnung.
Die Dame war geschätzt Mitte 60.

23.02.2023 15:27 • #38


E
Interessantes Thema, danke dafür. In diesem Bereich ist viel Feingefühl nötig, um eine klare Linie zu finden, weil die Grenzen ziemlich schmal sind.

Ich versuche, Übergriff für mich zu definieren. Ich empfinde eine Handlung als uebergriffig, wenn meine deutlich kommunizierte Grenzen überschritten werden und mein freier Wille missachtet wird.

Das kann als Tat stattfinden, aber auch verbal. Zum Beispiel durch wiederholtes Aufdrängen der eigenen Meinung, nachdem ich meinem Gegenüber deutlich gesagt habe, es bitte zu lassen.

Ich nehme mir das Recht, mich bei jeglicher Form von Übergriff zu wehren, wenn es sein muss, indem ich mich aus dem Kontakt entziehen, wenn sonst nicht hilft. Meiner Meinung nach hilft es, wenn man es unmissverständlich artikuliert, dass die Handlung als uebergriffig empfunden wird, manche brauchen echt klare Worte. Beispiel ein Kollege hat mich vor Jahren ziemlich penetrant angeflirtet, obwohl es deutlich meinerseits kommuniziert wurde, dass ich absolut kein Interesse habe. Erst als ich klar gesagt habe, dass ich sein Verhalten als 6uell uebergriffig empfinde, war es Schluß damit. Eine klare Position ist von Vorteil. Wenn ich auch nur im geringsten Zweifel daran gehabt hätte, dass mein empfinden legitim ist, wäre die Klärung sicherlich schwieriger gewesen.

Handlungen haben meistens ein Motiv. Sowohl fremde, als auch eigene. Schlafe ich mit meinem Partner, obwohl keine Lust da ist, damit er endlich Ruhe gibt, nur als Beispiel, übernehme ich Verantwortung. Ich habe es gemacht, weil ich es für günstig hielt.

23.02.2023 15:29 • x 1 #39


unbel-Leberwurst
Zitat von RonjaR:
Aber vielleicht denken sich manche Frauen, dass sie sich lieber betatschen lassen bevor der Mann fremd geht oder ganz weg ist?! Keine Ahnung.


Aber dann trifft die Frau doch trotzdem eine bewusste Entscheidung, es geschehen zu lassen.
Anders eben als ein Kind, dass es vielleicht nicht besser weiss und sich nicht wehren kann.

23.02.2023 15:42 • x 1 #40


R
@Ella da geb ich dir recht, dass man Verantwortung für sein Handeln übernimmt, wenn man mit dem Partner schläft, damit er Ruhe gibt.
Aber was ist, wenn man mit ihm schläft, obwohl man keine Lust hat (und das auch kommuniziert hat, aber Evtl nicht vehement genug) , weil man Angst vor den Konsequenzen hat (zB dass er geht und einen mit Kindern zurücklässt, dass er Affäre sucht und Evtl ungeschützten S. mir anderen Frauen haben könnte -keine Ahnung was)? Dann ist das vermutlich das selbe, oder? Weil man ja aktiv zugestimmt hat?

23.02.2023 15:44 • x 2 #41


DieSeherin
Zitat von RonjaR:
Und das hat dann wiederum oft mit der Erziehung zu tun. Siehe das obige Beispiel. Bzw ich frage mich, ob Aktionen wie oben (Elternteil verlangt vom Kind bzw überredet es, dass es, also das Kind, ihn oder sie -ab „normalen Stellen“streichelt.) dazu beitragen, dass solche Kinder dann später nicht wissen, wo ihre Grenzen sind.


das thema war schon thema, als meine kinder vor fast 30 jahren im kindergarten waren und das wurde auch bei elternabenden diskutiert... ein nein von kindern, wenn sie die oma nicht küssen wollen, oder opa nicht umarmen wollen, oder bei mama auf den schoß... dann ist das zu respektieren - eben wegen der körperlichen grenzen.

23.02.2023 15:45 • x 3 #42


R
Zitat von unbel Leberwurst:
Aber dann trifft die Frau doch trotzdem eine bewusste Entscheidung, es geschehen zu lassen. Anders eben als ein Kind, dass es vielleicht nicht besser ...

Dass erwachsene Menschen ganz andere Möglichkeiten haben, ist ja völlig klar. Nur -gehört aber natürlich nicht wirklich zum Thema- wo würde denn bei einem Kind so ein körperlicher Übergriff beginnen? Ist oben genanntes Verhalten schon einer? Oder muss es intimer werden?!

23.02.2023 15:46 • #43


unbel-Leberwurst
Zitat von RonjaR:
Dass erwachsene Menschen ganz andere Möglichkeiten haben, ist ja völlig klar. Nur -gehört aber natürlich nicht wirklich zum Thema- wo würde denn bei einem Kind so ein körperlicher Übergriff beginnen? Ist oben genanntes Verhalten schon einer? Oder muss es intimer werden?!


Das Thema lautet Übergriffe in der Partnerschaft.
Ich weiss immer noch nicht recht, worum es Dir geht, wenn Du jetzt über Kinder reden willst, die Köpfe kraulen sollen?!

Ich glaube da muss schon mehr passieren als so was oder einer Oma, die das widerwillige Kind knuddeln will, damit man später als mündiger Erwachsener keine Grenzen setzen kann.

23.02.2023 15:53 • x 3 #44


R
Zitat von unbel Leberwurst:
Das Thema lautet Übergriffe in der Partnerschaft. Ich weiss immer noch nicht recht, worum es Dir geht, wenn Du jetzt über Kinder reden ...

Es geht mir genau um das, was du gerade beschreibst
Inwiefern trägt übergriffiges Verhalten in der Kindheit /Jugend von Seiten Erwachsener dazu bei, dass diese Kinder dann später keine Grenzen setzen können.

23.02.2023 15:55 • #45


A


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