272

Witwer kommt durch Gefühle wieder zum Trauerschmerz

T
Hallo Zusammen,

ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich habe im November letzten Jahres einen Witwer 55 mit zwei Kindern (15 und 18 Jahre alt) kennengelernt. Ich selber bin 46 und habe eine 12-jährige Tochter.
Von Anfang an, ging alles von ihm aus. Jedes Treffen, jede Planung, jedes Telefonat . .er trieb alles voran. Es entstand eine völlige Harmonie zwischen uns, als sollte alles so sein.
Er rief jeden Tag an und wir redeten über den Alltag, nahe Zukunftspläne (Tanzkurs, Golfen usw) Es lief einfach. Ich war am Anfang sehr skeptisch, da ich seine verstorbene Frau spürte. Sprach auch mit ihm darüber. Ich glaubte keinen Platz in seinem Leben zu haben. ER meinte, gib mir Zeit, spürst du nicht was ich für dich empfinde. Wir fingen einen Tanzkurs an, ich machte meine Platzreife, da er gerne Gemeinsamkeiten haben wollte. Alles fügte sich, als ob wir nur auf einander gewartet haben uns kennenzulernen. Die Kinder mochten mich, meine Tochter fühlte sich bei ihm und den Kindern wohl. Wir lachten sehr viel, ich glaube so viel habe ich noch nie in einer Beziehung gelacht. Trotz der alltäglichen Probleme hatten wir viel Spaß. Er wollte den Sommerurlaub im Januar gleich zusammen festlegen, wir redeten über unsere Einstellung bzgl. einer gemeinsamen Wohnung. Die Zweisamkeit war einfach perfekt. Wir kochten zusammen für die Kinder, trafen uns nicht übertrieben oft aber sehr hochwertig war die Zeit. Jeder hatte noch sein eigenes Leben mit Freunden und Hobbys. So wie man es sich vorstellt.
Es gab Momente, in denen ich aber den Platz nicht spürte den ich in seinem Leben haben sollte. Es verunsicherte mich. Er legte meine Hand auf sein Herz und sagte, ich arbeite an meinen Gefühlen spürst du es. Er meinte, er habe nie gelernt Gefühle zu zeigen und seine verstorbene Frau war auch kein Gefühlsmensch die es nach außen zeigte.
Ich verstand es und dachte, gib ihm die Zeit die er braucht. Befasste mich mit dem Thema Trauer und verstorbene Frau. Erklärte ihm, dass seine Frau immer ein Bestandteil von seinem Leben sein würde und ich auch wollte, dass er sie weiterhin in seinem Herzen tragen dürfte. Die Kinder und sein Leben wurden durch diese Frau gestaltet. Das kann man nicht einfach abhaken. Sie war die Vergangenheit und ich wäre die Zukunft dachte ich.
Ich bin ein sehr gefühlvoller Mensch und fühle sehr viel auch bei anderen. Bisher empfand ich es als lästig. Zum ersten Mal hat es einen Sinn. Ich verliebte mich nach und nach immer mehr in ihn.
Als Vorgeschichte.
Seine Frau erkrankte vor ca. 6 Jahren an Krebs, danach war das Leben anders. Sie ging in der Zeit der Therapie für 3 Monate in eine Fachklinik in eine andere Stadt, um sich auf sich und die Krankheit voll zu konzentrieren. Als sie wieder kam, wollte er, dass alles seinen normalen Weg wieder ging. Daran zerbrach die Ehe. Sie trennten sich und lösten das Haus auf. Im Januar zog jeder in seine eigene Wohnung und ende März verstarb sie. Angeblich wusste seine Frau es nicht, da sie Urlaub usw. plante. Dies ist jetzt 3 Jahre her.
Ich spürte seine Emotionen zu mir, ich spürte soviel. Seine Kinder waren froh das eine Frau wieder im Haus war. Er wurde weicher und sah glücklich aus. Ich lernte seine Eltern kennen, Freunde.usw. So ging es 6 Monate. Wir hatten Jubiläum.
Nun kam der Schock, ich wollte wie vereinbart am Wochenende wieder zu ihm kommen und er sagte mir mit den Worten ab, ich habe festgestellt in meinem Herzen ist meine Frau. Ich muss dies verarbeiten, sonst werde ich nie mehr in meinem Leben glücklich werden. Es würden viele Fragen bei ihm hochkommen und der Schmerz sei wieder da. Ich schlug vor mit der besten Freundin von seiner Frau zu reden, vielleicht könne sie ihm weiterhelfen.
Ich brach völlig zusammen. Wir hatten dann keinen Kontakt mehr. Ich meldete mich nach ca. 4 Wochen wieder. Er schien jegliches Zeitgefühl verloren zu haben. Wir telefonierten und es war so wie immer, vertraut und lustig. Ein weiteres Telefonat folgte 14 Tage später, an meinem Geburtstag sehr angenehm und auch wieder lustig. Der Tanzkurs sollte mit uns beiden auch wieder weitergehen. Ich hoffte und freute mich. Nach dem Tanzen fragte ich ob wir nun wieder öfter Kontakt haben. Ich weiß es nicht, ich weiß nicht ob wir eine Zukunft haben, ich weiß nicht ob wir wieder zusammenkommen. Ich wollte den Kontakt aufrechterhalten und ihm Zeit geben. Ich würde die Paarbeziehung zurücknehmen und nicht mehr bei ihm übernachten. Freundschaft sollte im Vordergrund stehen und ich wollte ihm beistehen. Wenn wir dies überstehen würden, wäre es für unsere Zukunft.
Nun hat er Schluss gemacht. Er mag mich nur, wir werden NIE zusammenkommen. Es sei Schluss. Er möchte auch nicht mehr dazu sagen. Wir hatten die Übergabe unserer Sachen und dort war er wieder anders, freundlich und wollte Freundschaft.
Zweit Tage später, er will kein Treffen mehr würde, fühlt sich unwohl, würde sich ggf in 3 Wochen mal melden. Ich verstehe die Welt nicht mehr. NIE.dieser Satz schwirrt mir im Kopf rum. Ich komme einfach nicht darüber hinweg. Ich verstehe es nicht. Klar loslassen, klar er will nicht mehr. Aber kann sich jemand Ansatzweise vorstellen wie ich mich fühle.

21.08.2020 10:18 • #1


D
Heftige Geschichte, puh.
Ich kann Deine Schmerzen richtig rauslesen, das tut mir wirklich Leid für Dich.
Alles stand auf Sonnenschein, dann die kalte Dusche.

Ich schätze, sein schlechtes Gewissen seiner verstorbenen Frau gegenüber schlägt gerade hart durch.
Drei Jahre ist auch keine lange Zeit, gut möglich, dass er noch 5 oder gar 10 Jahre braucht, um wirklich innerlich mit sich im Reinen zu sein.

Er wird sich sicher irgendwann bei Dir melden, jeder Mensch hat Auf's und Ab's,
Du musst nur aufpassen, nicht als verständnisvoller Bespaßer verschlissen zu werden.

Zieh' Dich zurück und kümmere Dich gut um Dich.
Freundschaft anbieten, wenn man liebt und hofft, ist selbstquälerisch, das solltest Du besser lassen.

21.08.2020 11:47 • x 3 #2


A


Witwer kommt durch Gefühle wieder zum Trauerschmerz

x 3


Heffalump
Zitat von Tränenengel:
Aber kann sich jemand Ansatzweise vorstellen wie ich mich fühle.

veräppelt?

es kann sein, er denkt, er verrät seine Ex, auch wenn sie sich trennten. Wie lange die Ehe dauerte, die Trennung, hat er nicht so ganz verarbeitet. Er straft sich wohl für, das er jemanden fand, während sie die nun nicht mehr kann.

Aber alles seine Baustellen - wenn er diese nicht angeht, kannst du nichts tun außer zusehen, das du ´dich davon erholst

21.08.2020 11:51 • x 2 #3


I
Es ist jetzt ganz bestimmt sehr schmerzhaft für dich und ich maße mir auch nicht an es nachfühlen zu können weil ich noch nicht in so einer Situation war.

Aber ich glaube, dass es so besser ist.
Er hat gemerkt, dass er emotional von der Sache noch nicht so viel Abstand hat, dass er sich auf eine neue Beziehung einlassen kann.
Ich finde das fair und überlegt von ihm. Es erspart dir (und ihm) ganz viele traurige Momente, in denen du dich zurückgewiesen fühlen würdest und am Ende die sehr traurige Erkenntnis, dass es wohl für eine Beziehung viel zu früh war.
So Traurigkeit und Enttäuschung zwar da, aber eine spätere Trennung würde mit weit mehr Verletzungen einhergehen.
Ich wünsche dir alles Gute

21.08.2020 12:04 • x 3 #4


T
Ja, er hat es nicht verarbeitet und verarbeitet es auch jetzt nicht. Die Variante unterdrücken und ablenken wird gefahren die ist schon Jahrzehnte erprobt. Vom Kopf her weiß ich alles und das ich es nicht ausgehalten hätte, wenn ich zurück gewiesen worden wäre. Aber ich hatte keinen Alltag, wir hatten keinen Streit, wir hatten nur schöne Momente und das macht es mir so unsagbar schwer los zu lassen. Normalerweise wenn man streitet, sich ärgert oder etwas nicht gut läuft wird es für mich bildlich gesehen in eine Kiste gepackt und wenn es kaputt geht, dann gibt man diese Küste zurück. Ich habe nichts was ich ihm zurück geben kann. Ausser schöne Momente. Ich hatte keinen Streit, dass er gemein war und ich mir jetzt denken könnte dass es besser ist. Ich weiß nicht wie ich das verkraften soll. Ich traue mich nicht auf mein Gefühl zu hören, ich habe Angst vor dem Einschlafen, dann kommen diese Träume. Ich fühle mich nur leer und voll Schmerz.
Ich war bei der Trauerbegleitung um ihm zu helfen. Er nimmt nichts an und ich muss zusehen wie alles in Scherben liegt. Ich komme da irgendwie nicht raus. Es ist nicht meine erste Trennung, aber diese nimmt mir jegliche Kraft. Weil ich keine richtige Chance bekommen habe, da der Platz noch besetzt ist. Ich habe das schlechte Gewissen gespürt, zwischen uns war es super und mit seiner verstorbenen Frau eben nicht mehr. Ich habe die Gefühle zu mir gespürt, aber auch das abbremsen und inne Halten. Ich will darüber hinwegkommen und bin ihm nicht böse. Aber dieser Schmerz ist unerträglich.

21.08.2020 14:18 • #5


Heffalump
Zitat von Tränenengel:
Aber dieser Schmerz ist unerträglich.



Da es nicht die erste Trennung ist, weißt du, die Zeit hilft. Wobei ich das:
Zitat von Tränenengel:
Ich war bei der Trauerbegleitung um ihm zu helfen.

anders bewerte. Er will ja da nicht zwingend weg. Auch wenn es ihm gut tat, was mit Euch war. Er hat da ne Art von schädlichen Gewissen

21.08.2020 14:21 • x 2 #6


I
Es ist eine 'andere' Trennung, keine klassische aus der man einen Teil der Energie aus der Wut oder aus der Erkenntnis ziehen kann, dass es nicht mehr passte.
Aber auch hier gilt, wie meine Vorschreiberin schon andeutete: Die Zeit bringt es. Auch dieser Schmerz wird vergehen.

Zitat von Tränenengel:
Aber ich hatte keinen Alltag, wir hatten keinen Streit, wir hatten nur schöne Momente und das macht es mir so unsagbar schwer los zu lassen.

Das macht es einerseits schwerer, aber andererseits liegt vielleicht gerade darin die Chance, das Ganze in positiver Erinnerung zu behalten. Auch wenn es dir im Moment schwer fällt das zu glauben.

Du wurdest geliebt, sehr sogar. Einer seiner Gründe wird auch gewesen sein, dich zu schützen. Weil er sich nicht in der Lage sieht, dir die Liebe zu geben, die eure Beziehung eigentlich verdienen würde.
Liebe bedeutet eben manchmal leider auch, jemanden frei zu geben. Er konnte deine Unterstützung und deine Zuneigung einfach nicht annehmen aus Gründen, die verborgen sind. Er wird sich dem stellen müssen um irgendwann wieder frei für eine neue Beziehung zu sein. Aber das kann er nur mit sich selbst ausmachen.
Auch er leidet momentan, denn er hat auch dich verloren, nicht nur du ihn.

21.08.2020 15:20 • x 1 #7


T
Erst einmal vielen Dank für die Anteilnahme und Antworten. Ich fühle mich dadurch nicht wie in einer anderen Welt. Die Sonne scheint, um mich sind anscheinend alle glücklich und zufrieden und ich trauere. Da helfen mitfühlende Worte sehr. Ich hätte mit einem, ich bin nicht bereit um weiter zu gehen dass habe ich nun gemerkt durch dich besser umgehen können als mit dieser eiskalten und absolut unmöglichen, ja fast gemeinen Art. Ich fühle mich als ob ich was verbrochen hätte. Ich habe ihm Zeit gegeben. Denke ich hätte mehr Kontakt suchen sollen. Wir waren so verbunden und redeten über alles. Man sagte mir bei der Trauer-Beratung, er muss es wollen. Ich habe öfter mit der Beratung gesprochen, sie merkte und meinte ich wäre für die Bewältigung, die ideale Person gewesen um es mit ihm durchzustehen. Da ich ihn triggere und gleichzeitig ihn unterstützen kann. Da ich mich für seine Situation und Kinder interessiere und Mitgefühl habe. Das würde man deutlich spüren und das müsste er auch spüren. Ich habe alles Angeboten. Er hat alles abgelehnt. Wir werden NIE wieder eine Chance und NIE eine Zukunft haben. Er mag mich nur und es geht nicht tiefer. Dieser Satz verfolgt mich in meinen Träumen. Ich habe an sein Herz geklopft und dadurch kam der Schmerz hoch. Es ist das gleiche Gehirnareale, man kann seine verstorbene Frau nicht unterdrücken und Liebe zu mir gleichzeitig reinlassen. So erkläre man es mir. Beides ploppt auf. Nachdem verdrängen die angelernte Strategie ist, kann er mit mir nicht zusammen sein, es sei denn er arbeitet daran. Das scheint im Moment nicht gewollt zu sein, aus unerklärlichen Gründen. Aber wie kann er dass mit mir so runter spielen. Als ob ich ihm nichts bedeuten würde und kein Mitgefühl nur Kälte. Mir zerreißt es mein Herz in tausend Stücke. Wie kann etwas so wunderbares, wie Liebe, so grauenvoll zu Ende gehen. Das ist doch schrecklich.

21.08.2020 16:07 • x 1 #8


Heffalump
Zitat von Tränenengel:
Er mag mich nur und es geht nicht tiefer.

Du das sagt er nur, um sich selbst gegenüber es zu rechtfertigen. Das ist keine bare Münze. Aber
Zitat von Tränenengel:
er muss es wollen


Zitat von Tränenengel:
Er mag mich nur und es geht nicht tiefer

das ist seine Art, sich zuschützen, das er noch liebevolle Gefühle haben kann.

21.08.2020 16:10 • x 2 #9


T
Danke für das Antworten. Ich kann nichts machen nur durch den Schmerz gehen und ihn loslassen. Das ist so unendlich schwer. Ich bin lösungsorientiert und muss aufgeben bevor es richtig angefangen hat. Das ist noch Mal eine Herausforderung mehr. Wie soll ich das schaffen. Wo fange ich an? Seine Kinder verstehen es nicht, er war so glücklich und mit mir könnte er es schaffen. Sein Sohn eifert ihm nach und das habe ich ihm ans Herz gelegt. Habe um sie nicht zu belasten, den Kontakt abgebrochen. Die drei müssen zusammen halten. Es zerreißt mich. Meine Tochter vermisst ihn. Ich handele vernünftig, aber mein Gefühl schreit was anderes. Es ist so ein Widerspruch. Der macht mir das loslassen und abschließen so schwer.

21.08.2020 16:23 • x 2 #10


juliet
hallo, liebe @Tränenengel

Es tut mir sehr leid, durch welchen Schmerz du gehen musst. Ich kann es mir wirklich gut vorstellen, wie weh es tut. Was mir aufgefallen ist: du bist zur Trauerberatung gegangen, du hast dich schlau gemacht, du hast versucht, ihn zu beraten, ihm zu erklären, mit ihm da durchzugehen.

aber es ist letztendlich sein Weg. Sein Tempo. Seine Aufgabe....
Du kannst ihm dabei einfach nicht helfen.
gehen muss er den Weg selbst. Und er hat sich entschieden, einen anderen Weg zu gehen, beziehungsweise nicht zu gehen.

Er verarbeitet anders. Langsamer, auf seine Weise. vielleicht weniger konstruktiv oder eben ungesünder, wenn ich das so sagen darf. vielleicht verarbeitet er auch gar nicht. Aber es ist sein Weg. Und seine Entscheidung.

grundsätzlich ist es ja gut, dass er jetzt rigoros einen Schlussstrich gezogen hat, als dich lange in Unsicherheit zu halten und dich durch einen langen Hoffnungs-/Enttäuschungsprozess zu zermürben.

du hast überhaupt nichts falsch gemacht, du hast ihm ein Angebot unterbreitet, eine neue Liebe entstehen zu lassen.... und an irgendeiner Stelle hat er gemerkt, dass es für ihn nicht passt. Was wirklich schade ist.

Es tut mir wirklich leid für dich!

Betrauere dieses Ende eine Weile, und dann schau wieder nach vorn. Die gute Nachricht ist doch: du hast gespürt, dass du dich tief und innig neu verlieben kannst. Und da wirst du auch auf jeden Fall irgendwann den richtigen Mann finden, der frei ist für dich.

21.08.2020 17:35 • x 4 #11


Acht
Es tut mir sehr leid, dass der Abschied so schmerzhaft für dich ist. Ich möchte dir aber etwas mitgeben, weil mir ein Satz, als eine, deren Partner auch vor ein paar Jahren verstarb, schwer aufgestoßen ist.

Zitat von Tränenengel:
Ich war bei der Trauerbegleitung um ihm zu helfen. Er nimmt nichts an und ich muss zusehen wie alles in Scherben liegt.

In meiner Trauer um meinen verstorbenen Partner, hat niemand, aber auch wirklich gar niemand irgendwie mitzumischen. Das ist meine ganz private und ,eine sehr intime Angelegenheit, auch in einer neuen Partnerschaft. Wenn ich trauere, brauche ich keine Hilfe, denn ich bin nicht krank!

Dein Expartner war sehr fair und ehrlich zu dir. Wenn du dir und ihm einen Gefallen tun möchtest, dann schätze und respektiere das, denn es zeigt, dass du ihm so wertvoll warst, dass er mit dir ehrlich und respektvoll umgehen möchte.

21.08.2020 20:33 • x 4 #12


B
Liebe Te!
Ich schreibe dir aus Sicht einer Witwe.
Bei mir ist es 6 Jahre her wo mein Mann starb.
Auf der einen Seite wäre es schön wieder einen Mann kennenzulernen auf der anderen Seite macht mir dies auch Angst. Es gab und gibt einige Männer die ehrliches Interesse an mir hätten aber ich ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück.
Nur einmal wäre ich bereit gewesen bis ich erfuhr,dass dieser Mann gebunden ist. Für eine Affäre stehe ich nicht zur Verfügung.
Nun zu diesem Mann.
Er war zwar von seiner Frau getrennt als sie starb aber gerade dieses für sie nicht Dasein als es zu Ende ging kann noch zu großen inneren Schuldgefühlen geführt haben. Dann kamst du und es hätte ein neues Glück für euch bedeuten können.
Nun kochen diese Schuldgefühle evtl. wieder hoch so nach dem Motto: Du (also er) hast es nicht verdient glücklich zu sein.
Liebe Te,nimm diese Zeit mit diesem Mann als Geschenk an. Nur war euer Timing schlecht. Er mochte dich mit Sicherheit kommt aber gegen seinen Zwiespalt leider nicht an.

21.08.2020 21:12 • x 3 #13


T
Vielen Dank für die Antworten und Meinungen. Ich denke reinversetzt in ihn kann ich mich nicht. Ich wollte ihn bei dem schweren Weg begleiten und das ist denke ich der Sinn von einer Freundschaft. Das man nicht geht, wenn es unangenehm wird. Wenn ich nicht weiß wie man jemandem richtig begleitet, fragt man bei Personen die sich damit täglich auskennen und die ebenfalls begleiten. Dort sagte man mir, auf keinen Fall Fallen lassen in so einer Situation. Er braucht halt und ihr Mitgefühl. Das tat ich und würde es auch für einen anderen Menschen tun. Ich war und wollte einfach da sein. Wie gesagt, ich wollte helfen oder für ihn da sein.so wie ihr mir bei dieser ganz persönlichen und intimen Sache behilflich seid. Er wußte nicht, vor lauter Schmerz nicht weiter. Ist dafür nicht eine Freundschaft da, die Hand zu reichen und zu stützen. Ich bin der Meinung schon.
Ich weiß dass es vorbei ist und bin dankbar für die Zeit mit ihm. Aber genau dass ist der unendliche Schmerz. Genau diese Situation.
Ich habe ihm auch gesagt, dass ich ihm nicht böse bin und ihn sehr schätze.Aber wer kennt nicht diese Situation im Leben, wenn das Timing falsch war, etwas sehr wertvolles verloren geht, verpasst wird oder man die Chance nicht bekommt, weil der Zeitpunkt der Falsche war. Schon alleine das tut weh und macht traurig ohne daß es um die Liebe geht. Nun wird man gefunden und es stimmt überein, nur dieses bescheuerte Timing passt nicht.

Was hättet ihr euch gewünscht von eurem Partner? Unterstützung, Halt, Sicherheit jemand an seiner Seite zu haben..... Verständnis und einfach nicht alleine sein. Genauso wie es hier in diesem Forum hilft antworten, Ratschläge oder einfach Mitgefühl zu bekommen, bei ganz persönlichen und intimen Sachen wie Trauer, Liebeskummer oder anderes. Einfach nicht alleine zu sein. Das stärkt und hilft.

Mich würde von jemandem der verwitwete ist, interessieren was sie oder er sich gewünscht hätte von ihrem Umfeld? Wie man Unterstützung hätte geben können.
Bei mir stehen sich diese Fragen im Kopf und was ich anders hätte machen sollen.
Ich habe genauso viele Fragen an ihn und die Situation, wie er an seine verstorbene Frau. Nur er könnte sie mir geben aber ich bekomme keine Antwort.
Jetzt Frage ich euch um irgendwie Frieden zu finden.

21.08.2020 22:34 • #14


B
Liebe Te!
Ich habe von meinen Kollegen und im privaten Umfeld nur erwartet,dass sie mich normal behandeln und nicht in Watte packen.
Ich habe immer gesagt: Wenn ich reden will dann rede ich!
Wenn,ein Partner stirbt ist dies ein anderer Trennungsschmerz.
Oft begleitet von irrationalen Gewissensbissen. Diese kann auch ein neuer Partner oft nicht nehmen.
Aber auch hier ticken die Menschen individuell.

21.08.2020 22:57 • x 2 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag