Hallo!
Ich muss es mit mal von der Seele schreiben und auf die Gefahr hin, dass mich einige vielleicht gerne steinigen würden, es nicht verstehen.
Angefangen hat es 1988, da hab ich im Urlaub einen Mann kennen gelernt. Ich damals 18, er 25. Wir hatten eine sehr schöne intensive Woche dort gehabt. Zu Hause bekam ich dann Post von ihm, schöne Post, hat diese im Urlaub noch geschrieben. Leider trennten uns fast 600 km. Wir hielten weiter Briefkontakt, telefonierten, sahen uns auch 1x. Nach 1 Jahr ca. schrieb er mir er hat nun eine Freundin. Zwischen durch hab ich 2,3 mal von ihm gehört. Dann Jahrzehnte nichts mehr. Ich muss dazu sagen, schon im Urlaub mussten wir uns nur ansehen und wir wussten was wir wollten und uns wollten.
Im September 2009 hab ich dann zufällig bei Stayfriend nach seinem Namen gesucht, gefunden, ihn angeschrieben und er hat dann auch irgendwann geantwortet. Wir haben uns per Mail geschrieben, erst sporadisch, uns gesch rieben wie es uns in den Jahren ergangen ist, Heirat, Kinder. Irgendwann haben wir uns dann täglich viele Emails hin und her geschrieben, bis dann der Kontakt über Messenger lief.
Ich muss nun erwähnen, er ist seit 29 Jahren verheiratet, 2 Kinder (20 und 16). Ich bin auch verheiratet, 2 Kinder (15 und 11). Verheiratet seit 16 Jahren. Aber seit vielen Jahren besteht meine Ehe nur noch mehr auf dem Papier.
Auf jeden Fall kamen wir uns immer näher, schrieben viel über die Zeit da in Spanien, wie schön es war, eben auch S.. Und wir schrieben uns von unseren Gedanken, Sehnsüchten, Wünschen. Es wurde immer intensiver und sehnsüchtiger. Wir schrieben frühs um kurz nach 6 Uhr, im Büro dann weiter, nach Arbeit und am Abend. Viele Nächte haben wir zusammen im Messenger oder auch am Telefon verbracht. Immer heimlich. Wie er dies machte, dass seine Frau nichts mitbekam, keine Ahnung, aber entweder war sie schon im Bett oder wohl unterwegs. Im Mai 2015 haben wir uns dann das erste Mal wieder gesehen, nach 27 Jahren. Er war beruflich in München. Ich hatte irgendwie Angst vor dem Wiedersehen, jeder hat sich verändert. Aber die Anziehung, die Sehnsucht war so stark, dass ich zu ihm ins Hotel bin, und ab da war es geschehen. Ab diesem Zeitpunkt war ich dann sozusagen seine Affäre. Es war sehr intensiv, mit absoluten tiefen Vertrauen. Wir sahen uns zwar nur so in der Regel alle 3 bis 4 Monate, aber dann für 2 bis 3 Nächte. Manchmal auch nur eine Nacht. Aber es war immer wie in einem Traum mit ihm. Und Tag täglich Kontakt via Whats App, Telefon und Cam. Wann immer er konnte, hab ich was von ihm gehört, gelesen. Sogar an Silvester um 00.01 Uhr kam eine süsse Nachricht von ihm. Eigentlich sollte er doch da bei seiner Frau sein und nicht seiner Affäre schreiben. Auch aus dem gemeinsamen Urlaub mit ihr, imner war er präsent für mich.
Ich muss dazu sagen, es war nie ein Thema dass er sich trennt. Er liebt seine Frau. Aber er sagt, da kommt es nicht auf den S. an, ihm ist wichtig, im Alter jemanden zu haben, an seiner Seite, mit dem er Gespräche führen kann.
Was aber nicht heißt, er kann das mit mir nicht auch. Er hatte auch natürlich mit ihr S., aber wohl mehr 08/15, denn sonst hätte er doch nicht den *etwas anderen S.* mit mir gesucht. Und irgendwas muss mit ihr sein, dass sie seine Wünsche nicht mehr befriedigen wollte oder konnte.
Unsere Affäre ging bis zum 12. Februar dieses Jahres. Da war es dann vorbei, durch mein Fehler, Vertrauensbruch meiner Seite. Das Schlimmste was ich je machen konnte. Er hat sich so von mir in die Enge getrieben gefühlt, dass er an diesem Tag in der Früh alles seiner Frau beichtete. Ich wollte es nie soweit kommen lassen, Unstimmigkeiten die Tage davor gingen voraus, die Sehnsucht nach ihm, ich hab überreagiert und damit alles aufs Spiel gesetzt und Kaputt gemacht. Alles was mit neben meinem beiden Kids so viel im Leben bedeutet hat. Er war in diesen Jahren mein bester Freund, mein Liebhaber, Über alles konnten wir reden. War mein Halt, mein Anker. Und bin heute auf morgen hab ich all dies verloren.
Das Schlimme ist, dass das Vertrauen weg ist, und ich verstehe ihn auch, er hat wohl nun zu Hause eine nicht so schöne Zeit mit seiner Frau/Familie.
Aber er hält nach wie vor den Kontakt zu mir aufrecht, er sagt, er will wissen wie es mir geht, ab und zu fragt er mich nach dem *warum*, wir hatten doch alles was wir wollten in unserer kleinen Welt. Aber im Gegenzug sagt er, ich muss ihn los lassen. Er ist ein Vernunftsmensch, wer könne ihm garantieren, dass es nicht wieder passieren würde. Dann schreibt er mir, dass er mich am liebsten würgen würde, für das, was ich ihm und uns angetan habe. Ich hab ihn nicht nur mir genommen sondern ihm hab ich mich auch genommen.
Ich kann es nicht beschreiben, es war mehr als tief, immer noch wie früher, ansehen und wir wussten es. nur viel viel inniger und intensiver.
Nun haben wir Montag bis Freitag Kontakt über einen sicheren Messenger, von ca. 8.30 Uhr bis ca. 17 Uhr. Ansonsten höre oder lese ich nichts mehr von ihm.
Irgendwie versteh ich das alles nicht so ganz.
Denn er belügt ja nun seine Familie weiter.
Ich weiß, im Inneren ist er anders als wie er sich gibt, aber das ist nun eben der Vernunftsmensch.
Er ist kalt und gemein, dann aber kommt wieder seine liebe Art hervor.
Er sagt auch, es war eine besondere Zeit mit uns, mit mir, etwas sehr wertvolles und er hat mir absolutes Vertrauen gegeben, das er kaum jemanden gegeben hat.
Nicht mal seiner Frau, die nichts von seinen Wünschen, Sehnsüchten in der Ehe kannte, und wie er mir erst vor ein paar Tagen sagte, auch dies ihr nicht sagen konnte.
Warum kann sowas sein, wenn man jemanden bedingungslos liebt, in einer Partnerschaft ist?
Und er sagte auch, dass er einiges was wir hatten, sich mit ihr nicht vorstellen kann. Und will. Ist das wirklich Liebe?
Am Montag hat er Geburtstag. Es tut weh. Gestern hab ich ihm eine Abschieds Mail geschrieben. Und ich muss es nun durch ziehen. Darf nicht mehr schwach werden.
Es tut zu weh, ich vermisse ihn so unendlich und kann nicht mehr klar denken.
Wie habt ihr es geschafft, los zu lassen, zu vergessen.
Kann man überhaupt wirklich loslassen geschweige denn vergessen?
Für mich ist er immer präsent, in Gedanken.
Ich will das nicht mehr. Ich will nicht ständig Tränen in den Augen haben. Wieder an den Orten vorbei fahren können ohne innerlich das Gefühl zu haben daran zu zerbrechen.
Er hat meine Augen geliebt, er war so stolz auf das Funkeln darin, nun gibt es kein Funkeln mehr. nur Trauer Schmerz und Sehnsucht.
Puhhh, das war nun lang. Und nicht mal alles detailliert, sondern Kurzfassung. Hut ab an die, die bis zum Ende gelesen haben, und mir vielleicht nun ihre Meinung sagen oder mir Tips geben können. .
Irgendwie verzweifelte Grüsse
*ein Kätzlein*
29.09.2018 22:29 •
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