Witzig ist, wir alle lieben Filme, in denen der Held oder die Heldin zum Flughafen etc rast, um dem/der Angebeteten die Gefühle zu offenbaren. Ob mit oder ohne Happy End, das finden wir mutig und lustig und toll. Wenn es aber ums Leben selbst geht, dann kneifen wir, raten zu Stolz und Kontaktsperre und ähnlichen Irrsinn, nur um ja nichts riskiert zu haben und pseudo-cool aus der Sache zu kommen. Kann man machen, ist aber auch ziemlich eierlos. Was haben wir schon davon? Um einsam am Totenbett dann raunen zu können, riskiert habe ich nichts, gewonnen auch nichts, aber huhu, ich habe mir meinen Stolz bewahrt. Das ist nicht ohne Grund eine der 7 Todsünden, mit denen wir oft unser Leben vergeuden.
Zwischen erbärmlich betteln oder einfach zu sagen, hey, ich wollte nur, dass du weißt, wie es in mir aussieht und auch, wenn es nichts ändern sollte, bin ich mutig genug, dir das einfach mitzuteilen, weil alles andere auch feig und blöd wäre - da ist ein Unterschied.
No risk, no fun! Was solls denn? Mehr, als dass du ihn bereits verloren hast, kann ohnehin nicht passieren. Wenn du mal alt und grau bist und in den Windeln sitzt, spätestens dann wirst du wissen, dass Stolz etwas sehr Relatives ist. Dann wünsche ich dir aber, dass du sagen kannst, ich habe im Leben Dinge ausprobiert, manchmal halt auch verloren. Das ist deutlich besser, als wenn du dann sagen musst, hätte ich doch nur auch mal was gewagt.
Nach vorne schauen bedeutet nicht, alles aufzugeben, was schwierig werden könnte. Nach vorne schauen heißt, sich seine Zukunft auszumalen und aktiv zu gestalten. Mir ist meine Lebenszeit zu wertvoll, um mit hätte ich doch nur herumzueiern. Ich bin lieber ein Macher, der stolpert, als ein passiver Herumhocker, der alles aussitzt, um nur ja zu vermeiden, sich die Zehen anzustoßen. Du wirst so oder so damit umgehen können. Die Frage ist nur, ob du eine mögliche Chance ungenutzt vorüberziehen lassen willst.
18.08.2018 13:51 •
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