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Wir waren es nicht wert?

Superdropsi
Guten Morgen liebe Mitleidenden,
gestern Abend vor 5 Wochen hat mein Mann mir eröffnet, dass er sich trennt.
Seither steht meine Welt Kopf und ich weiß nicht wie es weitergehen soll, aber ihr kennt das ja,
deswegen seid ihr ja auch hier. Da wir in einem gemeinsamen Haus wohnen, sehen wir uns aktuell
noch dazu häufig, wobei wir auch miteinander reden und bisher eine gute Basis haben.

Aber ich verzweifle trotzdem täglich weil ich ihn einfach nicht verstehen kann, daher schildere ich
euch mal unsere Situation und vielleicht habt ihr ja einen Denkanstoß für mich, der mir hilft das
alles besser zu verarbeiten.

Also wir waren 9,5 Jahre zusammen, davon 4,5 verheiratet. Wir hatten einen sehr schweren Start.
Er war 4-5 Tage die Woche als Projektleiter in einer anderen Stadt, ich habe 2 Monate nach Beziehungsstart
erfahren, dass mein Arbeitgeber insolvent ist und musste mir was Neues suchen. Damals war für uns beide klar,
das wird was Festes, also habe ich in seiner Nähe gesucht (vorher hatten wir 70 km zwischen uns).
Da er unter der Woche nicht da war, bin ich dann bei ihm eingezogen, nach gerade mal 6 Monaten, war
aber trotzdem wie eine WE Beziehung, nur war es für mich nicht gut. Ich saß in einer Wohnung die nicht
meine war und fühlte mich dort nicht wohl und lebte nur für die Wochenenden. An denen kam er total geschlaucht
heim und hatte dann noch eine Freundin da sitzen die ihn endlich für sich haben wollte und ihm jeden
Sonntagabend eine Szene gemacht hat, weil er am nächsten Tag seiner Arbeit nachgehen würde.

Ja ich war damals sehr unreif und unsicher und habe daher viel falsch und kaputt gemacht.

Hinzu kommt, ich habe im Elternhaus gelernt "du wirst nur geliebt, wenn du eine Gegenleistung bringst" und
dummerweise habe ich das bisher in all meine Beziehungen (mein Mann war auch erst die zweite ernsthafte)
übertragen. Sprich ich habe nach gerade mal 6 Monaten Fernbeziehung (wahrscheinlich auch schon in den 6
Monaten) viele große Gesten gemacht um ihm meine Liebe zu zeigen. So das klassische vorbereitete Candle
Light Dinner, mit ausgestreuten Blütenblättern und Kerzen überall, kleine Zettel mit Liebessprüchen drauf, etc.
Ich habe aber nie verstanden warum darauf nur verhaltene, teils sogar abweisende Reaktionen erfolgten.
Und wann immer wir damals Freunde von ihm oder seine Familie trafen bekamen sie genau das, was ich so
verzweifelt versuchte mir zu erarbeiten. Liebe, Freundlichkeit, Entspanntheit, wohingegen bei uns die Situation
oft angespannt und verkrampft war. Jetzt wo wir endlich mal reden, er endlich mal sagt was denn überhaupt los
ist hat er dann mal damit rausgerückt, dass er der Meinung war ich ziehe eine Show ab und deswegen
misstrauisch und zurückgezogen war.
Wann immer ich ihm das in all den Jahren vorgehalten habe, "die tun nichts für dich und bekommen alles, ich tue
alles für dich und bekomme nichts" bekam ich so Sprüche wie "du bist doch der wichtigste Mensch für mich",
"Wäre ich noch bei dir wenn es so wäre?" etc. und JETZT wo es ZU SPÄT ist, macht er endlich die Klappe auf
und sagt was wirklich los war? Boah ich wäre so gern wütend aber noch bin ich nur traurig und verzweifelt.

Zumal sich in den Jahren zwischen uns auch ein sehr ungesundes Miteinander entwickelt hatte. Er war oft kühl,
abweisend, zurückgezogen, hat mich nicht an sich herangelassen und ich habe immer mehr versucht es ihm
Recht zu machen. Habe gekocht, geputzt, mich verändert wo immer er an mir kritisiert hat und doch nie bekommen
was ich so gerne gehabt hätte. Ich habe ihn auch gefragt warum er dann nicht im ersten Jahr Schluss gemacht hat,
seine Antwort? Er hatte Angst ich würde mir dann was antun. Ich muss dazu sagen, es gab EINE Situation wo ich
einen kleinen Zusammenbruch hatte und gesagt habe ich möchte so nicht weiterleben, aber da habe ich ihm auch
gesagt nicht im Sinne von ich bringe mich um, sondern mehr im Sinne von mein Leben ist gerade so anstrengend,
dass macht keinen Spaß.

Gemacht hat er aber nichts! Obwohl er angeblich Angst hatte ich könnte Dummheiten machen, nur immer mehr
seine Mauern hochgezogen. Und so haben wir uns über die Jahre arrangiert. Es gab viele Situationen wo ich dann
gemein zu seinen Freunden war und er mir hinterher gesagt hat da hätte er sich für mich geschämt. Ich habe mich
angegriffen gefühlt, mich verteidigt und schon hatten wir Streit und irgendwann hat er aufgehört was zu sagen.
Ich wusste aber immer selbst, dass mein Verhalten überhaupt nicht ok ist und habe mir dann irgendwann
professionelle Hilfe gesucht. Habe aber damals gesagt und auch immer gefühlt, dass ich einfach zu sehr klammere
und gerne ein wenig loslassen möchte, denn ich habe ihm wirklich bei allem was er gern gemacht hat reingeredet
und das sehe ich auch ein, dass das nicht ok war und genau deswegen habe ich es ja damals gestoppt.

Danach wurde es besser, so dass wir im Jahr 2016 ein Baugrundstück fanden und geheiratet haben. Und dann
kam mein zweiter großer Fehler, ich wollte nicht bauen und habe das vorher gesagt und habe gesagt wenn er
bauen will muss er sich alleine kümmern und das habe ich durchgezogen .

Wobei ich dazu noch folgendes sagen muss: 1. Ich hatte bei Baubeginn schon einen neuen
Job in der Nähe unseres zukünftigen Zuhauses und somit 1,5 Std Fahrtstrecke, also 3 Std pro Tag die für mich
schon mal weg waren.
Und 2. wir hatten einen Generalunternehmer, wir mussten nichts koordinieren oder so, nur mit diesem über
Ausführungsdetails sprechen. Da mein Mann ein Pedant ist (er hat 6 Wochen lang die Vor- und Nachteile
verschiedener Klinkersteine studiert) war das für ihn dann trotzdem sehr belastend. Vor allem wenn ich dann
nach 5 Minuten gesagt habe "ich will den Klinker" ist er oft total ausgerastet und hat sich und seine Arbeit nicht
wertgeschätzt gefühlt.
Ich kann ja verstehen, dass er sich da nicht gewürdigt gefühlt hat, aber ich habe dafür in Sachen Einrichtung, also
wo soll was stehen, wie soll die Küche aussehen, was machen wir mit dem Garten etc. habe ich halt alles
gemacht. Da hat er
sich nicht eingebracht. Überhaupt haben wir überall nebeneinander jeder in seinem Bereich gemacht. Mich hat
das nie gestört, ihn aber wohl schon, er wollte mehr gemeinsam machen, aber da das meist zu Streit geführt hat
haben wir das gelassen.

Achso ein ganz grundlegendes Thema war Kinder. Er wollte, ich nicht. Von Anfang an. Ich wollte aber vor allem
deshalb nicht, weil ich schon wusste, er würde das Kind mehr lieben als mich. Und da ich keinen Kinderwunsch
habe ist mir nie bewusst gewesen, dass das normal ist und ich das Kind ja auch mehr / anders lieben würde als
ihn. Aber er hat mir zwischendrin auch häufig gesagt "ohne Kind hat mein Leben keinen Sinn" "Wenn du kein
Kind willst sollten wir überlegen ob das mit uns Sinn macht" etc. Er hat mir immer das Gefühl gegeben, das Kind
ist wichtiger, die Frau ist ersetzbar. Und das war glaube ich das wo ich mich nicht drauf einlassen wollte.
Aber im Laufe der Jahre habe ich meine Einstellung dazu geändert und wollte das Wunder Mutter zu werden
erfahren und so haben wir seit Dezember 2019 probiert eine Familie zu werden. Im Sommer 2020 war ich kurzzeitig
schwanger und schon da war seine Reaktion so verhalten und so doof, dass ich nicht wusste was los ist und wie ich
damit umgehen soll. Im Oktober 2020 bin ich zu meinem alten Arbeitgeber zurück mit 4 Tagen / Woche Homeoffice
und da gab es noch mal Krach wegen der Familienplanung (ich wollte erst nach Antritt der neuen Stelle weitermachen).
Damals stand ich vor der Frage "will ich das alles überhaupt noch?" will ich nicht lieber wieder in meinen alten Job
in dem ich so gut war, vielleicht sogar in Büronähe ziehen und mir keine Gedanken über Mutterschutz und Windelinhalt
machen? Ich habe also ein paar Wochen ganz ernsthaft dieses Gedankenspiel gemacht, zumal meine Gefühle damals
irgendwo in der Eiszeit waren und bin final zu dem Schluss gekommen. Job ist Job, ein Kind bzw. eine Familie kann
dir so viel mehr geben, er wäre ein wundervoller Vater und wenn er sich nicht ändert dann muss ich ihn halt so nehmen
wie er ist. Und mit dieser Erkenntnis hat sich für mich alles geändert. Meine Gefühle kamen zurück, ich habe mehr zu
mir gefunden, ich wurde entspannter und war zufrieden. Umso schlimmer jetzt vor diese beschissene Entscheidung
von ihm gestellt zu werden. Und das Schlimmste für mich ist, wann immer wir in den Jahren an dem "so geht es nicht
weiter" Punkt waren, habe ich mich geändert. Weniger gemeckert, mehr Rücksicht genommen, was auch immer, ich
habe mich entwickelt und zwar zum Positiven, ich war ja selbst nicht glücklich mit der Zicke die ich häufig war. Aber
von ihm kam NIE etwas. Und was sagt er dazu? "Das stimmt, ich wollte nicht noch mehr von mir aufgeben, das war
es mir nicht wert! Und ich wollte es schon mal gar nicht machen, weil es von mir erwartet wurde" (und das bezeichnet
er jetzt ERNSTHAFT als wir haben es so oft versucht, es passt einfach nicht)

Und das ist das was mich so fertigmacht, es war es ihm nicht wert? Wir waren es ihm nicht wert um uns zu kämpfen?
Lieber schmeißt er fast 10 Jahre, eine Ehe und ein Haus weg? Auch jetzt will er nicht kämpfen (z.Bsp. Paartherapie)
er will einfach sein Ding durchziehen und das tut soooo weh und ich weiß nicht wie ich damit klarkommen soll.

Danke für alle die bis hierher gelesen haben und schon mal Danke für alle eure Gedanken zu dem Thema, ich
drehe mich momentan nur im Kreis.

Viele Grüße
Superdropsi

23.07.2021 08:29 • x 1 #1


U
Irgendwie klingt es, als seid ihr in ständigen Kämpfen und Konflikten gewesen. Warst du denn wirklich glücklich mit ihm und empfandest du die Beziehung erfüllend? Es wirkt so anstrengend mit euch Beiden, stände Veränderungen deiner Persönlichkeit, ständiger Streit, ständige Diskussionen, ständige Selbstzweifel und Selbstoptimierungsversuche.

23.07.2021 09:10 • x 7 #2


A


Wir waren es nicht wert?

x 3


H
Er wollte eine Familie gründen mit Kind --- Du nicht
Er wollte ein Haus -- Du nicht
Er will jetzt die Trennung--- Du nicht

In deinen Bericht fehlte nur noch das du nicht heiraten wolltest.
Du siehst viele Fehler bei deinem Mann. Doch hast du mit ihm 9,5 Jahre verbracht.

23.07.2021 09:16 • x 5 #3


Superdropsi
Ganz ehrlich unfassbar? Ich glaube nicht! Ich glaube ich weiß gar nicht wie eine glückliche, liebevolle Partnerschaft aussieht, ich suche mir anscheinend immer Männer aus, die mich ähnlich kühl und herablassend behandeln wie ich es von meinem Vater kenne. Deswegen möchte ich auch an mir arbeiten, mich finden und endlich in MEIN Leben starten.

Nur halten mich die Gedanken aktuell davon ab. Warum sind wir es ihm nicht wert? Warum muss ich ALLES verlieren (ich kann das Haus allein nicht halten, aber speziell durch die Homeoffice Situation verliere ich Mann, Haus und Arbeitsplatz so wie ich es mir eingerichtet hatte) und diese Verlustangst macht es mir gerade unmöglich auf mich zu schauen und die Realität wie sie war zu sehen. Aber dein Post drückt ja genau das aus, das was wir hatten war NICHT gut und nicht das was ich mir wünsche, aber alles was ich kenne und ein Käfig kann auch Sicherheit bedeuten und ich habe gerade einfach Angst vor dem was kommt.

23.07.2021 09:17 • #4


Superdropsi
Zitat von hojaki:
Er wollte eine Familie gründen mit Kind --- Du nicht Er wollte ein Haus -- Du nicht Er will jetzt die Trennung--- Du nicht In deinen Bericht fehlte nur noch das du nicht heiraten wolltest. Du siehst viele Fehler bei deinem Mann. Doch hast du mit ihm 9,5 Jahre verbracht.


Lustig, meine Freunde und Familie sagen ich nehme alle Schuld auf mich! Und das sehe ich auch so, ich habe am Anfang sooo viel falsch gemacht, ich war so doof, so unerträglich! Ich verstehe halt nur nicht, dass es jetzt Jahre nachdem ich das abgestellt habe herauskommt.
Und ich wollte das Haus, ich wollte nur nicht bauen
Aber der Unterschied ist wohl marginal

23.07.2021 09:19 • #5


tina1955
Es hört sich alles so an, als hättet ihr nie zusammen gepasst.

Das es in solchen Situationen einem der Partner zu viel wird, er sich dann trennen wird, ist logisch.

Du meinst, Dein Mann will nicht kämpfen?
Vielleicht will er auch nicht, dass Du Dich für ihn änderst?

Darf ich fragen, warum Du meinst, er kämpft nicht um Euch?

23.07.2021 09:24 • x 4 #6


U
Ich glaube, du bist gut so, wie du bist. Nur bist du in der falschen Partnerschaft. Ja, du verlierst jetzt ziemlich viel aber du gewinnst trotzdem.
Du bist noch jung und kannst durchaus durchstarten, in ein erfülltes und glückliches Leben.
Und einen Mann zu finden, der zu dir passt - das gelingt dir auch.
Sich zu verbiegen ist nicht gut und erzeugt irgendwann immer mehr Probleme.
Ich weiß, es ist schwer aber sieh es als neue Chance, dein Leben zu ordnen und dich wirklich glücklich werden zu lassen.

23.07.2021 09:37 • x 6 #7


Q
mMn habt ihr nicht zusammen gepasst. schließlich hast du von anfang an dein schlechtes bauchgefühl ignoriert und dich an illusionen und erwartungshaltungen geklammert. das ihr 9,5 jahre miteinander mehr oder weniger ausgehalten habt, zeigt mal wieder, wie leidfähig der mensch ist..

sieh es als chance, einen partner zu finden, der wirklich zu dir passt.

krampfhaftes sich für den partner ändern zu wollen/müssen hat meist nichts mit liebe zu tun, eher mit sturheit/ignoranz der eigenen gefühlswelt gegenüber..

23.07.2021 09:37 • x 6 #8


T
Zitat von tina1955:
Du meinst, Dein Mann will nicht kämpfen?
Vielleicht will er auch nicht, dass Du Dich für ihn änderst?

Ich denke viel eher, dass sein Kampf bereits hinter ihm liegt.

23.07.2021 09:38 • x 7 #9


A
Zitat von Superdropsi:
Warum sind wir es ihm nicht wert?

Du hast am Anfang geschrieben, wie stark du auf ihn bezogen warst. Wenn er weg war länger, hast du eine Art Zeremonie der Hingabe vollzogen (Rosenblätter etc.), die ihm zeigen sollte, wie er dir gefehlt hat. Ich neige nicht zu Rosenblättern, weiß aber aus Erfahrung, dass sowas Druck ausüben kann in so einer Situation und ebenso sagt: Es ist schlimm für mich alleine. Du verhältst Dich nicht gut, ich fühl mich alleine. Das ist eine Anklage und kein Mann möchte das Gefühl haben, zuhause leidet seine Frau.
Das kann also als vergiftete Liebenswürdigkeit aufgefasst werden und so, wie du seine Reaktion beschreibst, ist es auch so passiert. Da wäre ein Gespräch über die Situation und eine andere Lösung auf Augenhöhe besser gewesen?
Dann schreibst du, du hättest ihn bei seinen Hobbies kleingeredet. Grund scheint hier Eifersucht auf seine Zeit und seine Freude an etwas anderem als Dir zu sein.
Das hast du erledigt, meintest du, da lief es dann besser, dann kam aber der Kinderwunsch. Abstrus der Gedanke, auf ein Kind eifersüchtig zu sein
Ich lese bei Dir ganz viel emotionale Autonomiedefizite.
Wenn er nun sagt, er würde zuviel aufgeben wenn er mit dir weitermacht, ist es ganz klar die Antwort auf deine Angst, alleine dazustehen, im Alltag alleine nichts mit dir anfangen zu können oder einfach Angst zu haben nicht wichtig zu sein - das kannst du am besten beantworten. Ich sehe da das Ende einer logischen Kette, insofern dein Verhalten eine extrem anhängliche und fordernde Richtung hat und daraufhin solltest du mal gucken, ob er recht hat und du was tun musst, oder ob das aufgewärmter Mist von gestern ist und er mit etwas anderem nicht rausrücken will. Prüfe, ob du immernoch eifersüchtig auf seine Hobbies bist, ob du ihn eingeengt hast, denn dann wäre die Frage, ob man einmal darüber erneut reden sollte. Ich sehe das Problem eher bei Dir als bei ihm - fairerweise muss man sagen, bist Du ja durchaus selbstkritisch in deinem Text und lieferst dafür auch mehr Anhaltspunkte.
Die Frage : Waren wir ihm es nicht wert, hat für mich den Beigeschmack oder die Assoziation, dass jemand (immer wieder?) etwas beweisen soll. So lese ich Dich und deinen Anspruch an ihn in der Beziehung. Du hast große Ängste, und er soll dir beweisen, dass du das wichtigste in seinem Leben bist. Das ist eine Haltung, die schwierig ist.

23.07.2021 09:42 • x 2 #10


Superdropsi
Zitat von tina1955:
Es hört sich alles so an, als hättet ihr nie zusammen gepasst. Das es in solchen Situationen einem der Partner zu viel wird, er sich dann trennen wird, ist logisch. Du meinst, Dein Mann will nicht kämpfen? Vielleicht will er auch nicht, dass Du Dich für ihn änderst? Darf ich fragen, warum Du meinst, er kämpft ...

Tina, leider hast du so Recht, so wir wir waren hat es nicht gepasst, das sehe ich auch so nachdem ich jetzt ein wenig Abstand habe. Aber ich denke auch die Menschen die wir eigentlich sind (er so wie er im Freundeskreis war und ich wie ich vor uns war) würden toll zusammen passen und ich würde ihnen gerne die Chance geben sich kennen zu lernen.
Also jetzt gemeinsam eine Lösung zu finden.
Er lehnt das ab, er möchte für sich sein, keine Hilfe in Anspruch nehmen und einfach sein Leben weiterführen.
Ich hätte gerne eine Therapie begonnen, weil ich denke bei uns war viel Missverständnis, Angst Wahrheiten auszusprechen und falsche Kommunikation im Spiel.
Ich denke er kämpft nicht, weil er sich zurückzieht und alle mit sich aus macht und definitiv eine komplette Trennung will und auch eine Annäherung danach nicht in Aussicht stellt. Und ich weiß nicht mal ob ich die dann noch will, ich entdecke gerade Seiten an mir wieder die ich vermisst habe. Aber ich finde ihn als Mensch toll, toller als vorher jetzt wo wir endlich mal reden und ich liebe diesen Menschen den ich da (wieder)entdecke. Er sagt er liebt mich nicht mehr.

23.07.2021 09:50 • x 1 #11


Superdropsi
Zitat von Trust_him:
Ich denke viel eher, dass sein Kampf bereits hinter ihm liegt.


Ja das stimmt leider, er hat ihn mit sich gekämpft und gemerkt, ich bin es nicht.
Aber das fällt mir schwer zu verstehen, wahrscheinlich bin ich dafür ein Mensch der zu wenig mit sich
ausmacht und zu viele auf die Meinung anderer gibt.

Und ich muss lernen seine Entscheidung zu akzeptieren, aber es fällt mir schwer.

Eure Gedanken helfen aber sehr!

23.07.2021 09:52 • x 1 #12


U
Zitat von Superdropsi:
Er lehnt das ab, er möchte für sich sein, keine Hilfe in Anspruch nehmen und einfach sein Leben weiterführen.
Ich hätte gerne eine Therapie begonnen, weil ich denke bei uns war viel Missverständnis, Angst Wahrheiten auszusprechen und falsche Kommunikation im Spiel.

Weißt du, man muss und kann nicht alles wegtherapieren. Eure Kommunikation scheint von Anfang an auf unterschiedlichen Ebenen abgelaufen zu sein. Es wäre ein Zwang, wenn Beide sich dermaßen in ihrem Kommunikationsverhalten ändern müssten, dass es irgendwie passend gemacht wird, was eigentlich nciht zusammen passt.
Dann sehe ich noch, dass ihr ein unterschiedliches Nähe-Distanz-Bedürfnis habt. Auch das kann man nicht wegtherapieren und jeder von euch sollte doch seine eigene Persönlichkeit behalten. Es ist nicht schlimm, es gibt Menschen, die mehr Nähe mit dem Partner brauchen und wiederum Menschen, die es weniger benötigen. Aber diese beiden Typen in einer Konstellation geht selten gut.

23.07.2021 09:57 • x 2 #13


Superdropsi
Zitat von Anubie:
Du hast am Anfang geschrieben, wie stark du auf ihn bezogen warst. Wenn er weg war länger, hast du eine Art Zeremonie der Hingabe vollzogen (Rosenblätter etc.), die ihm zeigen sollte, wie er dir gefehlt hat. Ich neige nicht zu Rosenblättern, weiß aber aus Erfahrung, dass sowas Druck ausüben kann in so einer ...

Danke für deine tolle Inspiration Anubie.
Du hast das sehr sehr gut rausgelesen was mit mir ist und wie ich mich fühle. Und wo meine Defizite liegen an die ich jetzt auch herangehe. Nicht für eine Partnerschaft sondern für mich.
Ich habe nie gelernt mir etwas wert zu sein. Als Kind durch Mobbing und die Haltung meiner Eltern hatte ich nie das Gefühl gut
zu sein, entsprechend habe ich meine Partner immer auf Sockel gestellt.
Große Baustellen, aber die packe ich an!
Was mich halt aus der Bahn wirft ist, dass ich mir so gewünscht hätte er hätte früher mal geredet. Das was du beschreibst, warum konnte er nicht sagen, hey das macht mir ein schlechtes Gewissen wenn du mir zeigst wie sehr du mich vermisst hast das wäre halt schön gewesen. Und wenn wir es damals nicht konnten, so denke ich könnten wir es jetzt und hätten es verdient.
Aber ich muss halt lernen zu sehen und zu akzeptieren und zu verinnerlichen, dass das seine Entscheidung war und die ist gefallen. Ich hätte es schön gefunden, wenn er es nicht als Zwang von mir gesehen hätte sich zu ändern, sondern es für uns gerne getan hätte, aber dazu habe ich so wie ich war wohl wenig Anlass geboten!

23.07.2021 09:59 • x 1 #14


Superdropsi
Zitat von unfassbar:
Weißt du, man muss und kann nicht alles wegtherapieren. Eure Kommunikation scheint von Anfang an auf unterschiedlichen Ebenen abgelaufen zu sein. Es wäre ein Zwang, wenn Beide sich dermaßen in ihrem Kommunikationsverhalten ändern müssten, dass es irgendwie passend gemacht wird, was eigentlich nciht zusammen ...

Danke unfassbar, deine Worte tun total gut!
Zumal ich ja wirklich auch denke, es hat einfach nicht gepasst, wir haben lange krampfhaft an etwas festgehalten das uns beiden nicht gut getan hat.

Ich habe halt einfach nur Zukunftsangst! Und kein Vertrauen in mich ... ich hoffe das kommt wenn ich den Menschen der ich bin
mal entdecke. Viel zu lange habe ich ihn hinter die Bedürfnisse anderer gestellt.

Danke euch allen! Tut echt gut mal Impulse und Meinungen zu bekommen und mal von außen zu hören hey das klingt gar nicht glücklich oder passend

23.07.2021 10:03 • x 1 #15


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