@Sandmann72
ich hatte Deinen Text im Juni noch gelesen. Es hat mich getröstet zu lesen, dass Dich findest, in mir, in meinem alten Weggefährten. Es tut mir leid, dass ich erst so spät reagiere . Ich weiß nicht mehr sicher, was mich damals hinderte . Ich denke, es war, weil ich dieses kleine tröstliche Gefühl für mich haben wollte, es beschützen wollte, nicht teilen wollte mit dem Forum im Moment . Ich danke Dir.
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Update. November 2018
vier Monate seit meinem letzten Text hier . Meine Reise führt bergauf. Mein Rucksack ist noch immer schwer . Ich arbeite daran, dass er leichter wird .
Es reicht nicht zu wissen , wo es hakt in mir oder warum. Der Kopf wird weithin überschätzt. Unsere tiefsten Schrecken nisten sich dauerhaft im Körper ein. Sie sind dem Verstand nicht zugänglich . Deshalb kann Selbsterkenntnis allein sie nicht lösen. Doch es gibt Wege . Meine Therapeutin ist echt super .
Was UNS betrifft . Ich hatte schon gedacht, es sei vorbei. Deine Anrufe wurden immer spärlicher . Du hast Dich entschuldigt . Ich habe Dir versichert, dass es völlig ok ist, wenn Du Dich nicht meldest . Und ich habe es auch so gemeint . Tja - doch nun gibt es wieder eine neue Drehung in der Geschichte.
Dein Lebensstil hat seinen Tribut gefordert. Du hast versucht, Deine Probleme wegzusaufen . Sie wegzuzocken in ausufernden Spielen . Vor ihnen wegzufahren in ständigen Wochenend-Touren. Nun macht Deine Seele das nicht mehr mit. Du steckst bist zur Halskrause in der Sch.
Man, man. Was hast Du Dir nur dabei gedacht ? Gar nichts vermutlich. Du wolltest nicht denken, nicht hinsehen. Ich weiss. Ich verstehe und es macht mich wütend . Weil ich Dich liebe . Auch wenn ich nicht mehr mit Dir zusammen sein will. Nach allem was war, nach allem was ist, fühlt sich die pure Idee schon verstörend an.
Doch ich werde Dich unterstützen, wenn Du Deine Themen angehst . Du hast Dich dazu durch gerungen, einen Entzug zu machen. In eine Klinik zu gehen. Und damit zeichnet sich eine ziemliche Herausforderung ab. Zu Hause hast Du keine Hilfe. Im Gegenteil. Next verteidigt Euren Lebensstil. Will weiter saufen, zocken, flüchten. Dass Du darüber zusammen brichst, stört ihr Selbstbild, stört ihre Komfortzone. Ihr gegenüber darfst Du das Wort Klinik nicht in den Mund nehmen. Du hast Angst, was von Deiner Wohnung noch übrig sein wird, wenn Du tatsächlich dorthin gehst.
Und ich ? Ich reagiere noch immer auf den mutterlosen, so oft geprügelten kleinen Jungen in Dir. Dessen Erlebnisse Dir so tief in den Knochen stecken. Den Teil, den Du ausblendest und abweist . Doch auch in mir gibt es ein kleines , verstörtes Kind. Es ist lieb , klug, selbstlos und tapfer . Ich höre es wispern, dass es bereit ist , beiseite zu treten , wenn ich Dir helfen will. Und dass es schon klar kommen wird.
Oha.
Lass Dich mal feste in die Arme nehmen, Du süsses Ding . Ich werde es anders machen. Nicht wie immer. Nein ! Ich werde lernen , starke Grenzen zu setzen. Es ist mehr als irgendwer von mir erwarten darf, überhaupt da zu sein, für diesen kleinen Jungen. Er selber erwartet es nicht .
Ein bißchen Hilfe darf ich geben. Ich darf warm sein und ich darf gleichzeitig bei mir bleiben . Ich erlaube es mir . Ich hoffe, dass es ihm gelingt, endlich für seinen kleinen Jungen zu sorgen. Endlich erwachsener zu werden. Ich beruhige mich. Wie war das Mantra noch gleich ? Am Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist - dann ist es noch nicht das Ende . To be continued .
23.11.2018 12:06 •
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