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Wir treffen uns - so wie immer

Ilex
DEIN E-Bike

DEINE neuen Erlebnisse damit

DU anders als noch mit ihm unterwegs - nachdenklich,gewachsen, Dir Deiner Stärke und Kraft bewusst,
weil erlebt/überlebt

DEIN neues Freiheitsgefühl

Juhu - toller Urlaub, neues Bike - jetzt sollen bitte wirklich noch superviele schöne Radfahrtage für Dich kommen

Und nochmal zur Wertschätzung/Achtsamkeit: Du selbst hast erkannt, was Du geschafft hast - Deine eigene Freude darüber, die Erkenntnis, Dein Gefühl dazu - Du brauchst seine nicht...

Ich freu mich für Dich - radel ins pralle Leben, Nachtgedanke...

05.08.2016 05:25 • #46


N
Liebe Luchadora, liebe Ilex, liebe alle,

Zeit für ein Update. Die letzten Wochen sind vergangen wie im Fluge.
Das Bike macht mir noch immer sehr viel Spass, auch wenn ich es nicht schaffe, mich jeden Tag drauf zu setzen.
Letztes Wochenende habe ich eine neue Freundin besucht und sie ebenfalls mit dem E-Bike-Fieber infiziert

Trotzdem grummelt es seit gestern wieder. Wie so oft kommt die Trauer gerade dann, wenn ich etwas Tolles erlebt habe.
Gerade dann, wenn ich mal wieder was geschafft habe, was ich mir früher selber nicht zugetraut hätte Diesmal - 600 km je Strecke alleine mit dem Auto durch die Lande reisen, um dieses Wochenende möglich zu machen. Hatte immer einen totalen Horror vor so langen Fahrten. Diesmal hat es teilweise sogar richtig Spass gemacht. Waren ein paar kurvenreiche Strecken und auf der Bahn ein paar schöne, freie Abschnitte, wo es Freude gemacht hat, guten Gewissens Gas zu geben.

Statt jetzt aber Stolz auf mich zu empfinden, dass ich die Tour so gut gewuppt habe, überfällt mich Trauer. Es ist zum Kotzen. Ich bin das so unendlich leid.
Aber bitte - auch wenn es nervt ohne Ende ....
ich horche mal wieder in mich hinein und finde - mal wieder- jede Menge krause, selbst-gehässige Gedanken.

Allein voran - Wenn Du wirklich so toll wärst, dann hätte Dein Mann Dich nicht verlassen oder Du hättest Du ja wohl wenigstens einen neuen Partner. Und je mehr ich da hinhöre, desto mehr Belege finde ich dafür, dass ich nicht genüge, nie genügen werde. Verdammt nochmal !

Ich sehne mich nach jemandem, der mich in den Arm nimmt, mir liebevoll die Haare aus der Stirn streicht und mir sagt, dass ich so süss bin.
Schon alleine, das hinzuschreiben, bringt mich in Verlegenheit. Es verträgt sich ja auch so ganz und gar nicht der Selbstwahrnehmung, dass ich immer unabhängiger werde. Je stärker und freier ich werde, desto grösser scheint die Schere auseinander zu klaffen. Wer soll mich mit diesem tiefen Wunsch nach liebevoller Annahme denn sehen können - wenn ich doch alles so toll alleine stemme ? Ach jeh. Ich klapp' das Buch für jetzt mal zu. Hab' zwar immer noch keine Lösung, aber jetzt zumindest Worte.

Soviel von mir. Im Grunde ist ja alles im grünen Bereich, auch wenn da immer noch Baustellen sind.

Wie geht es Euch ?

Liebe Grüsse und einen schönen Abend allen, die hier vorbei kommen

06.09.2016 15:31 • x 1 #47


A


Wir treffen uns - so wie immer

x 3


N
Der Sommer ist vorbei. Die Tage werden merklich kürzer. Viele Radtouren wird es dieses Jahr nicht mehr geben.

Noch immer habe ich oft so ein Gefühl, als hätte ich Dir etwas Wichtiges zu sagen. Wie das morgendliche Aufwachen nach einem Traum. Dieser Geschmack von etwas Wichtigem auf den Lippen. Ich versuche mich zu erinnern, was ich Dir sagen will. Doch es kommt NICHTS, nichts außer diesem vagen Gefühl tiefer Traurigkeit über etwas Verlorenes, tief im Nebel Versunkenes. Etwas, was kostbar war.

Heute wehre mich gegen das Vergessen. Erinnerungsfetzen wehen durch meinen Kopf. An Momente in den letzten Jahren, in denen ich Wichtiges erlebte. Dinge, die ich gerne mit Dir geteilt hätte. An Deine Worte - Das kannst Du doch, schreib mir doch.

Manchmal schrieb ich Dir tatsächlich. Und Du gabst Dir Mühe, teilnehmend zu sein. Doch Du warst nicht an meiner Seite.
Nicht in den Momenten, in denen meine Augen strahlten, nicht in den Momenten, in denen ich der tröstlichen Wärme einer Umarmung bedurfte.

Ich habe mich gewöhnt. An diese Abwesenheit eines ständigen Begleiters. Es ist soviel Schönes geschehen. Und doch schmerzt es noch immer zu wissen, daß Du bei ihr bist. Ich gönne ihr diese Jahre mit Dir nicht. Ich gönne ihr nicht, dass ausgerechnet sie einen Partner an ihrer Seite hat. Manchmal, wenn der Schuh arg kneift und die Gelegenheit sich bietet, fühle ich vor bei Dir, wie die Dinge stehen. Frage nach, ob Du denn jetzt angekommen bist. Dann sagst Du regelmäßig, es sei nicht so. Daß Du weiterhin Hin- und Her überlegst, Dich zu trennen.

Das erleichert mich etwas (Die bekommt auch noch ihr Fett) und wirft doch gleichzeitig meine Selbstentwertung an (Wie mies muss denn dann ich erst als Partnerin gewesen sein, wenn Du bei ihr die Trennung nicht schaffst). Natürlich sage ich Dir nicht, warum ich frage. Aber ich schätze, Du spürst es. Das Ungesagte.

All diese unsinnigen Gefühle. Nichts, was Du mir ihr tust oder lässt, ist objektiv relevant für mich.

Ich stelle mir probehalber vor, Du trennst Dich tatsächlich. Und es geht mir dann nicht besser. Womöglich findest Du eine andere ....Eine, der ich nichts vorzuwerfen habe.

Ohje. Was würde das erst in mir auslösen ? Meine beste Schuldige - einfach aus dem Rennen ? Ach lass mal. Wem sollte ich denn dann die Schuld geben ? Daran, daß ich immer noch nicht wieder gesund bin. Dir etwa ? Ach geh. Du kleiner Junge. Ja klar, Du bietest Dich als Schuldiger an. Aber hey, gleichzeitig fühlst Du Dich mächtig gebauchpinselt, weil Deine Ex noch immer trauert. Beides gibt Dir das Gefühl, wichtig zu sein. Stimmt nicht ? Pfft. Denkst Du ernsthaft, Du könntest mir etwas vormachen ?

Während ich Dich vermeintlich unauffällig zum Stand der Dinge zwischen Euch befrage, befragst Du mich nicht weniger pfiffig nach dem Stand in mir. Deine bevorzugte Technik ist das weißt Du noch ? Bemerkenswert, in wieviel Varianten man diese Frage stellen kann. Neulich hast Du mir eine SMS geschrieben. Mitten in der Nacht. Du standest unter sternenklarem Himmel und fragtest mich, wann ich das letzte Mal einen solchen Himmel gesehen habe.

Oh, ich wusste, von welchem Himmel Du sprichst. Doch wie jedes Mal, wenn Du Erinnerungen herauf beschwörst, bin ich zurück gezuckt.
Schon vergessen ? Meine Illusionen sind tot. Weisst Du, woran ICH denken muss, wenn mir dieser Himmel einfällt ?

Nein ? Ok, dann erinnere jetzt mal ich Dich. Ich denke daran, was Du mir so alles vor die Füsse gekotzt hast.
Damals, als ICH versuchte, DICH an vermeintlich schöne Momente zu erinnern. Da nämlich sagtest Du, dass dieser Urlaub für Dich furchtbar war. Dass Du es nachts, wenn ich schlief, neben nicht mir ertragen hast. Dass Du nach draußen geflüchtet bist,
zum Strand, unter diesen sternenklaren Himmel.

Also bitte - verbindet es uns etwa in versöhnlicher Weise, dass es nun ihr Bett ist, aus dem Du in den Nächten flüchtest ?

Ja, ja. Ich weiss. Du hast gesagt, dass Du doch einfach nur wütend auf mich warst. Dass Du das alles nicht so gemeint hast.
Aber so einfach ist es nicht. du hast geschwiegen als es wichtig gewesen wäre zu reden. Und als ich am Boden lag,
gabst Du mir böse Worte und zerbrachst meine Erinnerungen. Ahhh! Nicht mal entschuldigt hast Du Dich.
Denkst Du, ich merke nicht, wenn jemand sich rausredet ? Denkst Du, das Eingeständnis von Feigheit und Wut ersetzt eine Entschuldigung ?
Du irrst.

Und doch. Ich habe mich zurück gehalten. Ich antwortete freundlich auf Deine Frage nach dem Himmel. Ich tat, als wäre ich bereits die, die ich sein will. Die, die ich sein werde: Die Frau, die mit dem Thema Trennung durch ist. Die Frau, die wieder in sich selber ruht. Neidlos ist. Keinem Menschen auf dieser Welt etwas Böses wünscht. Ihren Wert nicht daran bemißt, wie Du eine völlig Fremde behandelst. Ihren Wert überhaupt nicht daran bemisst, was Du tust oder lässt.

Nicht die Frau von früher, aber doch eine, die innerlich ungebunden ist. Meine Trauer, die immer mal wieder vorbei kommt, ist der Weg zu dieser Frau. Denn Trauer ist das Gefühl des Loslassens. Und da, wo man loslässt, bleibt NICHTS.

Was ist der nächste Schritt ? Hilft es, wenn ich mir sage, dass Du schlicht ein Irrtum warst ? Ich meine - Hallo. Was musst Du denn noch tun, um mir zu beweisen, dass Du mit ihr haargenau das gleiche Spiel spielst wie mit mir.

Ich lasse die Worte auf mich wirken.
Nicht zum erstenmal, dass ich hier vorbei komme. Aber ich spüre, dass ich nicht mehr ganz so wütend bin. Der Gedanke nicht mehr so aufgeladen ist, mit dem Wunsch, Dich damit zu entwerten.
Na, wer sagt es denn. Mal wieder ein Stückchen des Weges genommen

03.10.2016 17:21 • #48


Ilex
Hallo Nachtgedanke,

lass Dich mal drücken - offensichtlich kämpfst auch Du immer mal wieder - in den letzten Wochen - mit dem Blues

Hey, mach Dir den Sternenhimmel zu Deinem Himmel, zu Deinem eigenen schönen Erlebnis, lass Dir so etwas großes bloß nicht von ihm vermiesen bitte...

Muss jetzt schlafen gehen...
Umarmung für Dich

05.10.2016 21:33 • x 1 #49


N
Liebe Ilex

Blues, das hast Du schön gesagt
Mehr ist das wohl nicht.
Doch macht er mich darauf aufmerksam, was es da eben immer noch an Nicht-Abgeschlossenem gibt.
Reste, die auch noch verarbeitet werden wollen.

Diesmal - nach eingehender Erkundung meines Herzens stellte ich fest, dass die Ursache Enttäuschung war. Nicht über ihn, sondern über mich. Ich muss etwas ausholen, um es zu erklären.

Wir streifen die älteren Versionen unseres Ichs niemals so ganz ab. Wir entwickeln und leben jedoch neue, die dann stärker im Vordergrund stehen. Unter der Haube wächst dabei ein Zoo von älteren Egos, die alle irgendwie immer auch noch ein Wörtchen mitreden wollen.

Als ich aufbrach, ein neues Ich zu erfinden, musste ich die Trauernde hinter mir lassen. Die aber wehrte sich gegen jeden neuen Schritt. So habe ich einen Kompromiß mit ihr geschlossen. Ich sagte ihr, dass es doch auch für sie gut ist, wenn wir uns weiter entwickeln. Denn womöglich würde ER die neue Version so attraktiv finden, dass ER zurück käme. Dieser innere Kompromiss hat mich für eine lange Zeit sehr stark gemacht. Denn ich konnte alle inneren Aspekte auf eine gemeinsame Linie einschwören - Auf den Weg nach vorne.

Inzwischen ist es aber überklar, dass es kein Revival geben wird. Und die Trauernde ist mega-enttäuscht und wirft meiner neuen Version vor, nicht gut genug zu sein. Ich habe diese Enttäuschung lange weg gedrängt. Weil sie mir echt nicht gelegen kommt und ich sie irgendwo sogar peinlich fand.

Ach Ilex - es ist nie gut, einen Aspekt der eigenen Persönlichkeit peinlich zu finden. Man verliert darüber den Kontakt mit sich selbst. Gestern Nacht irgendwann ist der Knoten geplatzt. Da endlich konnte ich die Trauernde innerlich in den Arm nehmen. Ich sah das eifrige kleine Mädchen in mir, was sich den Schuh versagt zu haben angezogen hat und ach, ich empfand auf einmal so große Zärtlichkeit zu ihr, dass es kaum zu beschreiben ist. Sie ist so wunderbar,

Seitdem ist es friedlich in mir.
In mir ist ein Gefühl von weihnachtlicher Geborgenheit. Ich sitze hier und empfinde Vorfreude auf das Fest. Das erste Mal nach langen Jahren, dass ich das empfinde. Und mal wieder bestätigt sich für mich - Jede dieser Blues-Phasen hat was Gutes. Aus jeder bringe ich eine Perle mit. Und hey, so what. Ist doch gar nicht schlimm, dass es in einem kleinen Winkel meines Herzens noch immer irgendwelche Rückeroberungsphantasien gibt. Wenn ich mich so geborgen fühlen darf, ist alles gut.

Ob ich mit dem Sternenhimmel schon in Frieden bin, weiß ich noch nicht genau.
Aber danke, vielen lieben Dank für Deine Erinnerung, dass ich mir etwas so wunderbares und grosses nicht auf Dauer verderben lassen darf. Wie ist der Sternenhimmel in Nicaragua ? Ist er klar und funkelnd ?

Ich stelle mir gerade vor, dass es schön wäre, den Himmel mit Dir zu verbinden. Mit einer unbekannten Vertrauten. Die so fern ist und manchmal meinem Herzen so nah. Hast Du da vielleicht etwas für mich ? Ein paar Worte, ein Gedicht, ein Bild ? Es wäre ein schöner Anfang für die Rückeroberung.

Alle liebe Dir

06.10.2016 17:31 • x 3 #50


N
Upps. Ilex. Verzeih. Ich sprach von Nicaragua. Aber das ist ja luchadora.
Wo Dein Himmel ist, weiss ich ja gar nicht. Wahrscheinlich dem meinen nicht ganz so fern.

06.10.2016 17:35 • x 1 #51


E
Nachtgedanke. .
Danke für deine Worte.
Sie trösten mich gerade sehr..

06.10.2016 19:08 • #52


Ilex
Liebe Nachtgedanke,

wie schön, dass Du Dich geborgen fühlen konntest - mit Dir und in Dir...

Meinen Sternenhimmel sehe ich in der Nähe Bremens... Oft ist er verhangen.
Und wenn die Sterne dann doch mal strahlen und funkeln, verliere ich mich manchmal in der Unendlichkeit, empfinde alles als so klein und belanglos - und fühle mich auf eine merkwürdige Art geborgen...

Im Sommer habe ich so wunderschöne klare Sternennächte in der Bretagne erlebt - ich saß mit einer Freundin draußen und wir waren verzaubert - so nah, schön und so funkelnd, da bekam das bekannte dem Himmel so nah eine neue Dimension...

Sternenhimmel in klaren frostigen Nächten sind auch noch mal sehr besonders... dabei an einem prasselnden Lagerfeuer sitzen - hach, mein Herz geht auf...

Ich habe ein Gedicht gefunden, dass Dir gefallen könnte:

Wenn man den Sternenhimmel betrachtet,
steht eine Schönheit vor uns auf, die uns
entzückt und beseligt. Und es wird ein Gefühl
in unsere Seele kommen, das alle unsere
Leiden und Bekümmernisse majestätisch
überhüllt und verstummen macht und uns eine
Größe und Ruhe gibt, der man sich
andächtig und dankbar beugt.

(Adalbert Stifter)

Bewahre Dir Dein gutes Gefühl zu Dir! Genieße diese schönen Momente.
Alles Liebe für Dich

06.10.2016 19:45 • x 1 #53


L
liebe nachtgedanke,

wieder ein text von dir, der mich sehr beruehrt hat...

der sternenhimmel ueber nicaragua ist einfach ueberwaeltigend...liegt aber auch daran, dass es nicht so viele stoerende lichtquellen gibt...

oft sitze ich im dunkeln auf meinem balkon und schaue in den himmel...macht mich immer sehr ruhig...

ein kleines gedicht fuer dich

Kluge Sterne

Die Blumen erreicht der Fuß so leicht,
Auch werden zertreten die meisten;
Man geht vorbei und tritt entzwei
Die blöden wie die dreisten.

Die Perlen ruhn in Meerestruhn,
Doch weiß man sie aufzuspüren;
Man bohrt ein Loch und spannt sie ins Joch,
Ins Joch von seidenen Schnüren.

Die Sterne sind klug,
Sie halten mit Fug
Von unserer Erde sich ferne;
Am Himmelszelt, als Lichter der Welt,
Stehn ewig sicher die Sterne.

Heinrich Heine

danke, dass du deine gedanken mit uns teilst

liebe gruesse

10.10.2016 22:36 • x 1 #54


N
Liebe Ilex, liebe luchadora, liebe frischgeföhnt,

in den letzten Tagen habe ich nochmal allerlei Ehrenrunden gedreht.
Doch es geht bergauf. Schritt für Schritt.

Ich habe mich gefreut, von frischgeföhnt zu hören, dass meine Worte trösten konnten.
Und ich habe die Schilderungen von Euren Sternenhimmeln gelesen und die Gedichte und Eure lieben, stärkenden Worte ... Hach !
Vielen Dank Euch.

In den nächsten Tagen muss ich wohl noch ein wenig frickeln, weil mein Drucker gerade nicht mag.
(Blöder HP, der seinen Dienst verweigert, weil HP nur drucken will, wenn ich überteuerte Original-Patronen verwende). Aber das werde ich schon hinbiegen. Selbst ist die Frau !

Und dann, dann drucke ich Eure Sternenhimmel-Erlebnisse aus und werde sie mir einrahmen und an die Wand hängen. Damit ich Eure Geschenke immer sehen kann. Erwähnte ich schon, dass ich Geschenke liebe ?

Letzten Sonntag hat mir der Oktober höchstpersönlich ein Geschenk gemacht. Ich sass am Wasser in einem Cafe. Und war so entspannt und so frei und so durchlässig und selbstbewusst. Alles war gut in dieser wunderbaren Herbstsonne.

Mein Exi hat mir 2 Tage später erzählt, dass er mit Next am gleichen Tag am gleichen Fluss gesessen hat. Ein paar Kilometer weiter .... Ja, und ? Leider hat er mir noch ein paar andere Sachen erzählt, die mich wieder runter gerissen haben. Für zwei Stunden habe ich mal wieder am Rad gedreht. Alles in Zweifel gezogen. Mich gefragt, ob ich bescheuert bin. Mir vorgeworfen, dass ich den Kontakt unterbinden muss ... blah, blah, blah ....

Nee, diese Exi-bedingten Abstürze sind zwar nicht klasse. Aber letztlich, was ist das schon ? Kleine Nagelproben, die mir helfen zu verstehen, wo es innerlich noch hakelt. Wo ich noch aufzuräumen habe.
*grinst*. Ja, ja. Ich bin ehrgeizig. Ich will alles. Meinen Frieden, ohne dass ich es nötig habe, ihn aus meinem Leben rauszuwerfen. Wenn er rausfliegt, dann nicht wegen Verletzung, sondern weil er mich schlicht nicht mehr interessiert. Da kann ich ihm gegenüber allerdings für nix garantieren.

Echt, keine Ahnung, was das wird, wenn ich meine Abarbeitung fertig habe

Ich habe gelesen, dass uns nur die Dinge treffen können, die in uns ein Pendant haben. Und es ist wahr. Jeder seiner (völlig ungewollten) Treffer bringt mich weiter auf meinem Weg zu mir. Vielleicht hätte es mir geholfen, den Draht zwischen uns zu kappen. Vielleicht aber ist es mit Trennungen so ähnlich wie mit Bandscheiben-Vorfällen.

Da sagen die Ärzte - mit OP dauert es ein Jahr. Ohne OP zwölf Monate
Mein Verdacht ist - Zumindest in meinem Falle hätte auch eine OP nichts beschleunigt. Zuviel eigene Baustellen. Sicher wissen werde ich es nie. Macht aber letztlich auch nix. Jetzt nicht mehr. Bin den Weg schon zu weit gegangen, meinem Frieden schon zu nah.

Fühlt Euch bitte herzlichst umarmt, ihr lieben Wegbegleiterinnen

19.10.2016 02:46 • x 1 #55


E
Eine dicke Umarmung zurück.

Ich würde sagen, läuft bei dir.

19.10.2016 05:32 • #56


L
Zitat von Nachtgedanke:
Kleine Nagelproben, die mir helfen zu verstehen, wo es innerlich noch hakelt. Wo ich noch aufzuräumen habe.


diesen satz werde ich an meinen spiegel haengen...vielen dank dafuer...

19.10.2016 23:38 • x 1 #57


N
Und wieder eine Ehrenrunde ....

Ist einige Monate her, dass wir uns zuletzt gesehen haben
Wir haben öfter telefoniert
Auf Dauer mit schalem Beigeschmack für mich
Du stets im Auto, auf dem Weg von der Arbeit nach Haus
Halb bei der Sache, halb beim Strassenverkehr

Nix gegen diese Telefonate an sich,
aber wie es aussah, sollte das wohl alles sein und
das ist mir dann doch zu wenig.

Hab' mich zunehmend gefühlt wie ein Pflichtprogramm,
das heimlich absolviert wird
eingequetscht in ein Fensterchen
ohnehin verlorener Zeit
auf der Autobahn

Hab' Dich letztens überrumpelt, quasi genötigt, den Terminkalender zur Hand zu nehmen
Denn eigentlich, eigentlich wolltest Du das doch,
Dich gelegentlich mit mir treffen

Also - Butter bei die Fische
Gestern wäre es soweit gewesen
Am Abend zuvor dann Deine SMS.
Dass Du leider erkrankt bist

Kann sein, dass es wirklich so ist
Aber mein Vertrauen in Deine Worte ist schwer beschädigt
Mein Bauchgefühl sagt, dass Du einfach nur Panik gekriegt hast
Ein Treffen könntest Du zuhause nicht so leicht verheimlichen
Zu lückenlos das Netz Eurer gegenseitigen, eifersüchtigen Kontrolle
über jeden Eurer Schritte

Ich binde mir die Hände fest, schreibe nicht Dir sondern hier
Dir hab' ich lediglich eine gute Genesung gewünscht
und lasse Dich jetzt mal laufen

Für mich heisst es jetzt, abwenden und Tee trinken
Aufhören, mir darüber den Kopf zu zerbrechen, was wohl wahr ist
Hab' getan, was ich konnte und musste
Jetzt liegt der Ball erstmal wieder in Deinem Feld

Bin traurig, wie das gelaufen ist
nehme die Traurigkeit an
Sie wird vergehen
so wie immer

Freundschaft unter Ex-en ? Ohjeh, was für ein furchtbar schwieriges Feld das sein kann
Aber ich finde, ich schlage mich ganz wacker inzwischen
Irgendwann wird es eben laufen oder auslaufen ...

Ich bin an einem Punkt, wo ich für mich nicht weiter zurück weichen kann oder werde
Du musst für Dich noch klären, was Du willst
Wieviel Jahre kann so ein Kärungsprozess eigentlich dauern ?
Und ich dachte, mein Herz sei langsam

Aber ok. Vielleicht tue ich Dir ja auch Unrecht und Du liegst tatsächlich
einfach krank darnieder. Dann werde ich mich still bei Dir entschuldigen und beschliessen, doch wieder mehr ein Stückchen ins Vertrauen zu gehen. Die Zeit wird es zeigen.

16.11.2016 11:05 • x 1 #58


E
Schneckenliebe .. das hatte ich auch.
Sie schmerzt..
Am Ende des Tunnels kommt der Zug..
Viel Kraft für dich und eine feste Umarmung.

16.11.2016 12:04 • #59


N
Danke Dir, liebe @frischgeföhnt

Kraft kann ich brauchen. Im Moment ist es halbwegs ok.

Nicht so gut ist es, dass ich jetzt seit ungefähr zwei Stunden hier am Lappi sitze. Was mit einen einzelnen Satz anfing, mutiert unter meinen Fingern zu einer Orgie an Text.

Ich schreibe und schreibe und merke wie sich die Gefühle und Haltungen ändern und drehen und wenden. Doch wenn ich aufblicke, sehe ich die Uhr und denke - Was für einen Murks mache ich da gerade ? Wieso halte ich mich nicht an das, was ich gestern geschrieben habe ?

Ich will doch weniger Drama. Gut, dann kann ich mich abwenden. Was hält mich davon ab ? Mein Alltag ist viel langweiliger als dieses Gefühlskino und da warten unangenehme Aufgaben auf mich ? Wohl wahr. Kann es dann sein, dass ich mich gerade vor dem Leben drücke ?

17.11.2016 14:36 • x 1 #60


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