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Wir treffen uns - so wie immer

N
Zitat von frischgeföhnt:
Nee..ich bin Historiker.
Ich habe dasselbe Bild.
Man braucht keinen Mann um Frau zu sein oder Familie zu sein..Mir gibt das Hoffnung den Schmerz des Verlustes zu überlegen.
Prioritäten zu setzen.
Zu überleben. Leben..
Mehr schaffe ich gerade nicht.


Vielen Dank für Deine Erläuterung.
Ich sehe, worin der Trost für Dich liegt

Es ist schade, daß ich ihn für mich nicht fühlen kann
und stattdessen festhänge
in einer Ambivalenz

Hab inzwischen Deinen Thread gefunden
Sehr schöne Texte, soviel Schmerz
ich wünsche Dir viel Kraft

07.06.2016 18:38 • x 1 #16


E
Danke.
In welcher Ambivalenz hängst du?

07.06.2016 19:28 • #17


A


Wir treffen uns - so wie immer

x 3


N
@frischgeföhnt

Hmm, die Ambivalenz scheint schwerer zu verstehen als ich dachte ...
Ich versuch's nochmal

Für mein eigenes Leben wünsche ich mir mehr als nur das pure Überleben.
Ich wünsche mir Heiterkeit, Gelassenheit, Genuss, Sinnlichkeit, Leichtigkeit und ja - auch wieder die Liebe eines Mannes. Irgendwann.

Dafür jedoch stehen diese Frauen nicht. Zumindest die, die ich persönlich kannte, haben den Überlebensmodus nie verlassen. Auch nicht, als der Krieg schon lange vorbei war. Das schmälert nicht ihre Lebensleistung. Ihre Rahmenbedingungen waren jedoch nicht so, daß ihre Traumata heilen konnten.

Schmerz wurde verdrängt, ausgeblendet. Man hatte die Zähne zusammen zu beißen. Nicht rum zu jammern. Im Ergebnis ist mein inneres, emotionales Bild von alleinstehenden, älteren Frauen nicht gerade attraktiv. Meine kindliche Prägung assoziiert Schwere, Bedrücktheit, Fehlendes.

Ich empfand Zuneigung für diese Frauen, hatte Mitleid, weil sie so einsam waren. Aber eben auch die Assoziation, daß ihre Schwere daran liegen müsse, daß sie alleinstehend waren ... Denn so dermaßen schwer waren nur diese Frauen. Meine Großmütter, die ihre Männer noch hatten, empfand ich anders. Sie hatten mehr Leben in der Bude. Bei Ihnen gab es auch mehr Enkel. Die Witwen hatten jeweils nur ein einzelnes Kind. Danach war ER gefallen.

Wegen alledem erschien es mir als Kind ganz schrecklich zu sein, was ich jetzt eben bin - eine alleinstehende ältere Frau. Sicher hatte ich auch Achtung und Respekt vor diesen Frauen, aber die waren nun nicht so dermaßen groß, daß ich deshalb deren Witwenleben hätte führen wollen. Da liegt die Ambivalenz - Ein ja, sie haben es großartig gemacht, aber ....

Wie schon gesagt, vom Kopf her ist die Sache einfach. NATÜRLICH brauche ich keinen Mann, um Frau zu sein oder Familie zu haben. Das weiß mein Kopf, das weiß die aufgeklärte Frau in mir. Aber gleichzeitig gibt es da in mir offenbar ein verschrecktes kleines Mädchen, das vom Gegenteil überzeugt ist, weil es meint, das Gegenteil gesehen zu haben ...

Und naja, das mußte ich ja erstmal merken, bevor ich was dran tun kann.

Im Ergebnis bleibt meine Sicht auf diese Frauen jedoch dahingehend ambivalent, daß sie nur bis zu einem gewissen Punkt ein Vorbild und Hoffnungsträger sind. Dahinter muß ich alleine weitergehen. Eine Arbeit tun, die sie nicht getan haben. Nicht tun konnten.

Die Aufgabe besteht darin zu lernen, auf dem Abgrund von Trauer und Schmerz zu tanzen. Weiß nicht, wie ich's besser beschreiben kann.

Da es Dir so ganz anders geht an dieser Stelle, kam ich auf die Idee, daß Du eventuell andere Bilder hast. Denn ich spreche hier ja von meinen Bildern von den Frauen in meiner Familie. Und in anderen Familien, mit anderen Menschen, wird es andere persönliche Erfahrungen geben.

Magst Du von Deinen erzählen ?

Liebe Grüße

08.06.2016 10:50 • x 1 #18


Anni66
Zitat von Nachtgedanke:

Seit vier Jahren
tanzt Du diesen Tanz
Wie verbunden waren wir doch
Wenn trotzdem noch soviel Abschied
offen ist



Liebe Nachtgedanke,
diese Zeilen haben mich sehr berührt und drücken auch meine Ambivalenz aus.
Diese Verbundenheit, die nach drei langen und für mich sehr schmerzhaften Jahren noch immer präsent ist.
Ihm geht es ähnlich, obwohl er mich für seine Arbeitskollegin verlassen hat und wohl auch noch immer glücklich mit ihr ist.
Dennoch klopft er alle paar Wochen per sms bei mir an und fragt indirekt, ob es mir gut geht.
Sobald ich signalisiere, dass dem noch immer nicht so ist, zieht er sich wieder zurück und schreibt, dass er warten kann.
Er möchte normale, entspannte Treffen mit mir.
Ja, wie verbunden waren wir, wenn wir noch drei Jahre später (fast ohne persönlichen Kontakt; nur einige wenige Treffen, die tränenreich endeten), nicht loslassen können. Ich bin zutiefst verletzt und er erkennt meine Trauer zwar an, kann sie aber nicht ertragen.
Nun überleg auch ich, endlich jeden Kontakt abzubrechen, weil es mich jedes Mal zerreißt.

Danke für deine schöne Sprache, Anni

02.07.2016 21:34 • x 1 #19


E
Wir sind Überlebende.
So fühle ich mich oft.
Zähne zusammen beißen und weitermachen.
So oft habe ich es schon tun müssen.
Das ist nicht fair.

GEZEITEN.

02.07.2016 23:32 • #20


elfie63
Interessanter Thread ....
die Frauen in meiner Familie waren stark und zwar für ihre Kinder (außer meine Mutter ) , und das bin ich auch.
Ich glaube es ist sehr wichtig, welches 'Bild' man in der Familie mitbekommt.
Ich habe gelernt, daß man als Frau unabhängig sein muß (vielleicht ein bißchen zu sehr ), sich nicht zu sehr zu binden (was mir auch immer wieder Probleme macht ).
Und @nachtgedanke : es gibt sehr viele Frauen MIT Männern, die viel schlimmer dran sind als die ohne ...

03.07.2016 08:08 • x 1 #21


N
Ihr Lieben,

wir treffen uns hier,
jede in ihrem Boot unterwegs
Suchende, Lernende

berühren uns, in Gedanken, in Worten
für einige Momente
danke

Ich habe ebenfalls gelernt, daß man als Frau
unabhängig sein muß
Gerade als Frau

Ich habe gelernt, daß ich fähig sein muß
mich und meinen Nachwuchs alleine durchzubringen
Ich habe erfahren, daß ich dazu fähig bin
Ich habe Vertrauen in meine Kraft zu über-leben

Ich bin dankbar für diese Kraft
dankbar für meine Zähigkeit, die mich so weit getragen hat
dankbar für die Zähigkeit und Kraft derjenigen, die vor mir waren.

Doch will ich nicht Über-Lebende bleiben
Will mehr, will Lebende sein
Hingegeben
mit Haut und Haaren
dem Fluss

Das Leben kennt keine Fairness
doch es kennt Fülle
Will diese Fülle genießen
Im Auf und Ab der Gezeiten

Will geerdet sein und gleichzeitig fähig,
mich zu verlieren einem Du, in einem Wir
ohne Panzer, ohne Rüstung,
vertrauend auf mich

Will vergeben können - mir, ihm
Will meine Lasten ablegen
Will aus tiefstem Herzen sagen können
Alles ist gut, alles ist richtig
genau so wie es ist
JETZT

03.07.2016 12:03 • x 10 #22


Keto
Ihr findet hier starke Worte, um eure Gedanken und Gefühle auszudrücken.
Auch wenn ich keine Frau bin, erkenne ich mich in vielen Zeilen wieder.

Vielen Dank.

03.07.2016 15:07 • x 2 #23


S
@nachtgedanke
Das was du schreibst, berührt mich ganz tief in meiner Seele. Ich finde keine Worte, die das beschreiben können.
Ich danke dir, dass du mir diese Worte geschenkt hast.

03.07.2016 21:36 • x 1 #24


N
Hallo ihr Lieben,

@Sarina80 - manchmal sprechen zwei Seelen eine ähnliche Sprache. Danke für Deine Nachricht
@Keto - danke für Deinen Besuch. Du bist willkommen.

---------------------------

Ich sitze am Strand, allein auf meiner Insel
Wie immer ist es trocken und warm, der weite Ozean spült in kleinen Wellen heran
Ein tiefer Wald säumt den weichen, weißen Sand
Ist ein paar Tage her, seit ich zuletzt hier war
Inzwischen bin ich gerne hier
hier, wo meine Seele in Bildern zu mir spricht
Anfangs war es anders.

Das erste Bild - geboren aus glühendem Schmerz
Fassungslos, verzweifelt, verlassen - so stand ich an diesem Strand
gebannt in einer Geste endloser Sehnsucht
den Blick fest auf das offene Meer geheftet
und auf diesen kleinen Punkt, von dem ich wußte
das bist Du. Dieser Schwimmer da draußen,
auf dem Weg zum endlosen Horizont
Wo wolltest Du nur hin ?

Niemand da, außer mir. Nur ganz hinten im Wald hörte ich Trommeln
sehr fern, rhythmisch, freundlich, magisch
Ich wußte, dort im tiefen Hinterland ist mein Stamm, dort tanzen sie
und ich bin eingeladen, mitzutun

Doch ich fühlte keinen Ruf in mir, dorthin zu gehen
wollte am Strand sein - meine Entscheidung

Ich weiß nicht, wielange ich an diesem Strand verharrte.
Wochen, Monate, Jahre ? Zeit spielt keine Rolle hier.
Habe vom Strand aus zugesehen, wie sich das Bild da draußen mehrfach veränderte
der ferne Schwimmer sich in einen Schiffbrüchigen verwandelte
kämpfend auf einem Floß, das auseinanderfiel
doch Du warst zu weit draußen, viel zu weit entfernt, um Dir helfen zu können,
um Dir helfen zu wollen
dann wieder wurdest Du zum Schwimmer

Es ist vieles geschehen seitdem
Ich erinnere mich an einen Tag, da wuchsen Berge des Zorns auf meiner Insel
solange bis ich Stopp rief, weil ich Angst bekam, sie könnten alles verschlingen
Sie sind rau, hoch, doch in der Sonne fühlt sich warme Fels an meiner Wange angenehm an
Er ist kraftvoll und stark
und es ist schön, sich anzulehnen an ihrem Fuße
Da, wo der tiefe klare Teich ist
in dem ich mich spiegeln kann

Es gab einen anderen Tag, da habe ich an meinem Strand ein Feuer entzündet und Dich eingeladen,
um mit Dir gemeinsam unsere Schuldzettel zu verbrennen
Du bist tatsächlich meiner Einladung gefolgt
und dann verlief alles ganz anders
als ich mir das ausgemalt hatte

Ich dachte, es käme ein dunkler Krieger
doch es war nur ein kleiner, sich-schuldig-fühlender, ängstlicher Junge
blind für mich, für die Kraft des Feuers
dem ich alles erklären musste
wie mühsam war das denn !

Als Du endlich verstanden hast, hast Du Dich verwandelt,
in einen fröhlichen Welpen,
der an meinem Strand spielte
rein ins Wasser, wieder raus....
na toll !

Ich war so müde, so entkräftet
Auch davon hast Du nichts verstanden, aber respektiert, daß ich mich zurück ziehen musste
Ich ließ Dich spielend zurück und fand eine kleine Höhle
Karg, steinig, nur ausgestattet mit einem weißen Fell
Ich war zu müde, mir eine komfortable Bettstadt zu schaffen
Habe mich hingelegt, die Decke angestarrt,
zugesehen, wie mein Blut aus einer tiefen Wunde sickerte
und das Fell langsam rot färbte
ganz sachte
hat nicht weh getan

Hab mich angstvoll gefragt, ob das jetzt ein Fehler war
Dich einzuladen
Doch meine innere Stimme sagte, daß es ok sei
Meine Insel
Ich darf einladen, wen ich will
Es gibt keine Verbote
Allerdings wäre es gut, ein wenig hauszuhalten
mit meiner Kraft

Später, Tage später sah ich am Strand die Überreste des Feuers
Der Welpe hüpfte immer noch herum und ich dachte verärgert -
Nee, ist klar, daß mal wieder ich diejenige bin, die aufräumen muß

Habe mich gefragt, was ich denn damit nun anstellen soll
Graue Asche auf weißem Sand, so wollte ich meinen Strand nicht lassen
Muss gerade schmunzeln. Was war das ? Hausfraulicher Ehrgeiz am Seelenstrand?

Habe versucht, die Asche zu vergraben, bei den Wurzeln der großen Bäume,
doch es hat nicht funktioniert. Diese Insel ist anders. Die Dinge funktionieren nicht.
Die Bilder gehorchen keinen Plänen. Sie kommen zu mir.

Erst viel später habe ich herausgefunden, daß ich diese Asche ausstreuen kann
im Garten meines Herzens, wo sie den Boden fruchtbar macht

Neulich, als ich wirklich mit gar nichts rechnete, draußen in der Welt,
da hörte ich einen Vogelschrei an meinem Ohr
Lautlos laut. Ich verstand den Ruf. Er kam von meiner Insel.
Ein Adler hat jetzt dort seinen Horst, hoch oben auf den Felsen
bin mit ihm geflogen, über meine Insel, über den weiten Ozean
Wind auf meiner Haut, alles unter mir klein
Freiheit

Wie schön. Ich bin durchlässiger geworden.

Und heute also bin ich also wieder am Strand
es ist alles noch da, das Meer, die Felsen, der Wald, der Adler in seinem Horst
es wird immer da sein, es ist in mir
Vergangenes, Gegenwärtiges, vielleicht sogar Künftiges
im Moment schweigen die Trommeln
ist ok so
ich mag die Ruhe
die Zeit, dies alles niederzuschreiben

Und doch - es ist gestohlene Zeit - in diesem Moment zumindest
Habe soviel zu tun, ich muss mich kümmern
Die Welt ist wie immer hungrig und will gefüttert werden
Ich mag das nicht, sträube mich
So ist das jetzt meistens, seit Du gegangen bist

Doch ich sehe ein, ich muß mich losreißen und meinen Hintern erheben
werde dann also mal wieder für eine Weile funktionieren
und hoffen, daß es reicht

Ganz sachte setzt sich ein Schmetterling auf meine Schulter
Auf geht's

08.07.2016 13:57 • x 4 #25


N
Es ist noch nicht so lange her, da dachte ich, dass es jetzt immer so weitergeht mit Dir und Deinem Tanz.
Da veränderst Du Dich auf einmal erneut. Wann hat das angefangen ?
Vor drei Monaten etwa ? Als ich begonnen habe, hier zu schreiben ?
Hast Du gerochen, dass ich auf dem Absprung bin ?

Du wirkst entspannter, aufmerksamer, zuverlässiger, nicht mehr so getrieben
Eigentlich schön. Eigentlich. Habe ich mir doch lange gewünscht.
Doch ich kann nicht gut umgehen damit, mit dieser positiven Veränderung bei Dir.
Ich kann das Freundliche nicht einfach so nehmen.

Die tiefen Verletzungen haben Spuren hinterlassen,
Ich bin mißtrauisch. Ist da wirklich eine Veränderung ?
Oder ist das mal wieder eine Deiner Phasen ?

Ich fange an mir vorzubeten ....Lass Dich nicht veräppeln. Der wickelt Dich nur ein. Das hält nicht an. Ausserdem verändert es nichts. Ihr seid und bleibt getrennt. Die Distanz dadurch wird Dir weiterhin weh tun. Und ab da geht es dann richtig los mit - das wird Dir immer weh tun. Du kommst da nie wieder raus ...Schon gar nicht, wenn er sich jetzt auch noch von seiner Schokoladenseite zeigt. ... Wer weiß, was da wieder hintersteckt

Mann, Mann - wenn ich nicht aufpasse wie ein Schießhund rattert das Karussell und das Schlimme ist, ich glaube mir selber den Quatsch von wegen wird immer weh tun und nie wieder rauskommen. Und dann ist wieder Aufbauarbeit gefragt, um mich aus dem Loch rauszuziehen, wieder klar zu werden.

Was ist das nur ?

Es geht doch nur um die Frage, ob wir es schaffen, nach all den Jahren halbwegs entspannt und herzlich miteinander umzugehen. Und ja, ich fände es toll, wenn wir das schaffen. Aber auf einmal stehe ich mir nun selber im Weg. Naja, vielleicht ist das so, weil ich zum erstenmal an den Punkt komme, wo nicht mehr Du es bist, der auf der Bremse steht.

Ach puh. Was soll's. Heute Nacht werde ich das wohl nicht mehr lösen.

12.07.2016 23:24 • x 1 #26


L
liebe nachtgedanke,
habe deinen thread erst heute entdeckt...danke fuer deine worte...deine gedanken ueber die kriegsfrauen haben bei mir ein licht gezuendet ( bin jahrgang 61)...da muss ich mal gucken bei mir...ich danke dir

13.07.2016 01:14 • #27


N
Liebe @luchadora,

Du bist mein Jahrgang. Vermutlich also Kriegsenkelin wie ich. Ich selber habe dazu die Bücher von Sabine Bode gelesen. Vorher hatte ich das Gefühl, der Krieg sei doch lange vorbei und glaubte mich selber unberührt. Über diese Bücher habe ich erstmals verstanden, dass Traumata nicht verschwinden, nur weil sie die ganze Generationen betreffen und damit quasi normal sind.

Ich begann, meine eigene, ganz persönliche Betroffenheit zu erahnen. Das Ausmaß meiner Blindheit, weil mir als Kind traumatisiertes Verhalten als normal vorgelebt wurde. An dem Punkt habe ich angefangen, weiter zu suchen. Mir war, als hielte ich endlich einen lang vermissten Schlüssel in der Hand. Ich suchte in mir, in meiner Familie, aber auch in der Literatur. Wenn es Dir ähnlich geht und Du beginnst, in Dir zu schauen, dann interessiert Dich vielleicht auch das Buch Kriegserbe in der Seele.

Liebe Grüße

14.07.2016 00:01 • x 2 #28


L
liebe @nachtgedanke,
ja, ich bin kriegsenkelin und fluechtlingsenkelin...bei mir ist eher das fluechtlingstrauma der einen seite meiner eltern mein thema und der damit verbundene leistungs- und anpassungsdruck...meine andere oma wurde erst nach dem krieg witwe...blieb allerdings danach auch alleine...war die einzige frau, die ich bewusst kannte, die alleine war...aber die sprueche in meiner familie ueber alleinstehende frauen haben mich natuerlich sehr gepraegt...

werde mal gucken, ob mir einer das buch mitbringen kann...danke fuer den tipp

liebe gruesse

14.07.2016 00:20 • x 1 #29


N
Sehr gelegentlich schickst Du mir sentimale Songs
Liebe, Liebeskummer, Reue

Anfangs geriet mein Herz ins Stocken - jedesmal
Nur zu gerne wollte ich glauben
es hätte was zu bedeuten
daß Du das tust

Wollte hoffen, daß Du damit ernsthafte Gefühle ausdrückst,
deren Halbwertszeit über 'ner halben Stunde liegt
Wer würde 'ner Ex, die noch nicht abgeschlossen hat,
denn sonst sowas senden ?

Ein emotionales Kind, antwortet darauf prompt mein Bauch

Das letzte Lied kam vor ein paar Tagen
ein Appell an gemeinsame Erinnerungen,
Liebe über den Tod hinaus

Hab' geseufzt und die Musik nach den ersten Takten schnell gestoppt
Deutliches Signal von innen: Diesmal nicht. Will nicht.
Oha, das ist wohl ein Bogen überspannt

Trotzdem hat mich das Lied so schnell nicht losgelassen
Was es ist, was mich emotional so packt ? Hab's - fast per Zufall - entdeckt
Es ist die Idee, dass Du mir eine Botschaft schickst,
die nur mir gilt
Exklusivität

Davon aber hast Du gar nichts gesagt.
Den Teil denke ich mir aufgrund meiner Sehnsüchte hinzu.
Was Du sagst ist, dass es schöne Lieder sind
die Du gerne mit mir teilen magst

Naja, ich stelle mir also vor - Du teilst sie auch mit ihr
Vielleicht vermischt in einer bunten Playlist
Hintergrundmusik bei gemeinsamen Autofahrten

Tut mir diese Vorstellung weh ?
Nein. Sie ernüchtert mich nur
auf gesunde Weise

Werd's mir merken
Alles gut.

Auch wenn sich im Hintergrund leiser Protest meldet
Es wäre doch sooo schön gewesen ....
Wäre es ...

Und nein, ich werde nicht dem kleinen Teufelchen folgen,
daß mich anstachelt, Dich zu fragen, wie denn ihr das Lied gefällt
Warum mich eifersüchtig geben, wenn ich es doch
an dieser Stelle gar nicht bin

Darfst mir gerne weiter Lieder senden, wenn Du magst

16.07.2016 06:04 • x 1 #30


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