Hallo Leute, ich hatte einen wirklich tollen Mann kennengelernt und wir haben sehr gut zusammen gepasst. Es stimmte einfach alles- wenn wir zusammen waren. Er hat mich echt begehrt und mich mit kleinen Aufmerksamkeiten überrascht. Wir hatten immer neuen Gesprächsstoff und konnten zusammen Spaß haben. Auch tiefgehende Gespräche konnten wir super führen. Wir haben dieselben Werte und generell eine menge Gemeinsamkeiten und gleiche Interessen- das hatte uns schon erschreckt. Ich hatte das noch nie mit jemanden und ich konnte mich noch nie bei jemandem so fallen lassen wie bei ihm. Ich habe mich so wohl mit ihm gefühlt und er sagte immer, dass er das auch mit mir tut. Zum Problem: Wir hatten nach 2 Wochen eine kleine Auseinandersetzung wegen einem Missverständnis. Doch wir konnten dies klären. Jedoch hat er sich seitdem immer mehr distanziert und ab da dann auch sein Meldeverhalten geändert aber nie richtig gesagt, dass er nicht mehr will oder sowas. Er fragte immer noch nach weiteren Treffen - und diese wurden auch immer schöner. Er ist eine Zeitlang dann auch recht eingespannt wegen dem Studium und Nebenjob gewesen. Er hat sich dadurch irgendwann kaum noch zwischen den Treffen gemeldet was mich wiederum verunsichert hat, da ich das als Desinteresse gedeutet habe. Wir haben auch nie ein Treffen im voraus geplant. Er schrieb immer an dem Tag, an dem er konnte. Da ich im Schichtdienst bin, konnten wir uns auch mal eine Woche gar nicht sehen. (Klingt jetzt nicht viel, aber wenn man frisch verliebt ist, ist das echt blöd.) Wenn wir nicht verabredet waren hat er oft erst spät Abends geschrieben und gefragt wie es mir geht- über den Tag hatte ich mich dann verrückt gemacht, warum nichts kommt.Zumal zu Beginn immer was kam, bevor er in seinen Tag startete. oder mal zwischendurch eine kleine Nachricht. Einfach um mir zu zeigen, dass er an mich denkt. Irgendwann wurde es zwanghaft, da hat es weder ihm noch mir noch spaß gemacht.
Irgendwann konnte ich das so nicht mehr und habe ein Gespräch gesucht in dem er mir dann sagte, dass er mir nicht das geben kann was ich brauche- er könne so eine Beziehung zurzeit nicht stemmen etc. Danach war ein paar Tage Funkstille und ich habe schon sehr gelitten. Habe ihm dann wieder geschrieben und wollte ein weiteres Treffen. Er war erst skeptisch, doch dann hat er sich darauf eingelassen und ich merkte, dass er sich auf mich freut. Zwei Tage haben wir miteinander verbracht. Wir waren auch zusammen auf dem Weihnachtsmarkt, habe ihm beim Geschenke kaufen geholfen. Bei ihm Zuhause haben wir uns einfach fantastisch verstanden- wie immer halt. Es fühlte sich so an, als seien wir schon ein Paar.
Nach den zwei Tagen waren dann die Weihnachtsfeiertage. Er ist zu seiner Familie nach Karlsruhe gefahren. Ich habe die ganze Zeit nichts von ihm gehört, das hat mich sehr, sehr verletzt, zumal ich dachte, dass nach den zwei Tagen alles wieder besser ist. Im Gegenteil, er hatte -wie er selbst am Telefon sagte- kein Bedürfnis mir zu schreiben und die Tage waren ihm irgendwie etwas zu viel. So kalt habe ich ihn nie erlebt. Das fand ich krass, da ich das echt nicht so empfunden hatte. Da hat er mir echt gut etwas vorgemacht. Natürlich hat mein Kopf dann angefangen zu rattern und ich habe alles nochmal durchgespielt und auch die ganzen Wochen reflektiert. In Foren gestöbert und die schlimmsten Dinge gelesen.
Ich rief ihn ein letztes Mal an und warf ihm vor, dass er mir nur etwas Vorgespielt hat und scheinbar seit der ersten Auseinandersetzung nach 2 Wochen schon abgeschlossen hat, den S. aber noch mitgenommen hat so lange es ging. Ich hatte einfach keine andere Erklärung mehr. Er meinte, dass das nicht so war. Aber ganz ehrlich, ich glaube langsam gar nichts mehr.
Das Telefonat war recht emotional- natürlich trotzdem respektvoll! Wir haben dann beschlossen, erstmal keinen Kontakt mehr zu haben und ich will endlich ein bisschen Abstand nehmen. Das ist jetzt 4 oder 5 Tage her. Es hätte sich nur noch so weiter gezogen.
Ich bekomme langsam ein klares Bild von all dem und sehe, dass sich das total festgefahren hat. Wahrscheinlich weil wir 45 min voneinander entfernt wohnen und so eingespannt in Job und Studium waren/sind. Kleinste Missverständnisse haben wir nicht sofort klären können- so wurde die Wolke immer größer und unlösbarer.
Ich bin zurzeit einfach total gleichgültig. Ich habe ein paar Beziehungen gehabt. Längere und kürzere. Jemanden wie ihn habe ich aber nie kennengelernt und so langsam zweifel ich an mir. Ich weiß nicht mehr weiter und bin echt enttäuscht vom Leben, dass ich mit 28 Jahren nicht einmal die Chance bekomme die Liebe zu erfahren. Im Gegenteil- jedesmal wenn ich mich auf jemanden einlasse geht es kaputt. Dass man so auf einer Wellenlänge und Augenhöhe ist plus gemeinsame Interessen und Werte ist echt selten. Es macht mich traurig, dass all das heutzutage einfach nicht mehr reicht. Ich weiß nicht mehr weiter- sonst hatte ich nach missglückten Beziehungen positive Gedanken darüber, was ich daraus mitgenommen und gelernt habe. Jetzt ist es irgendwie anders. Ich will gar keine weitere Beziehung mehr- das war für mich jetzt einfach zu viel. Hoffnung ist weg! An Generation Beziehungsunfähig ist scheinbar wirklich was dran.
03.01.2018 11:17 •
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