Will mich trennen aber mein Mann weigert sich

Guten Tag,
mein Mann und ich sind 9 Jahre verheiratet und unsere Kinder sind 2 und 5 Jahre alt. Ich habe mich vollständig entliebt und möchte nicht mehr gerne mit ihm gemeinsam leben. Es gibt keinen neuen Partner oder Betrug oder Lügen, ich will nur die Trennung. Alle meine Versuche in den letzten Monaten hat er abgeblockt. Hatte Partnerberatung spe. Eheberatung vorgeschlagen aber er wollte nicht.
Stattdessen redet er auch nicht einmal mit mir sondern sitzt alles aus. Er sagt selbst, er liebt mich wahrscheinlich auch nicht mehr, aber was erwartet man nach so vielen Jahren auch? Das ist doch normal und ich soll noch 20 Jahre warten, dann ist das Haus abbezahlt, dann könnt ich ausziehen.

Ich wollte alles fair und gerecht aufteilen, hatte ihm ein Wechselmodell vorgeschlagen, wegen mir kann er im haus bleiben und ich such mir eine kleine Wohnung, in der die Kinder dann jede zweite Woche auch ein bisschen Platz haben. Würde die Rate weiter bezahlen und am WE noch jobben gehen, um die Miete für die Wohnung zu verdienen. Aber egal was ich ihm vorsclhage, er redet kein Wort mit mir und will diese Trennung nicht mit gestalten. Er sagt ich soll hier bleiben, alles bleibt wie es ist und in 20 Jahren kann ich gehen. Nur wie sollen wir als Eltern denn so funktionieren, wenn wir nicht mal die Trennung zusammen hin bekommen? Bin so enttäuscht davon, dass ihm alles gleichgültig ist und er gar nicht im Sinne unserer Kinder an einer guten Lösung mit mir arbeiten möchte.

Ich möchte auch mal wieder glücklich sein und nicht nur bedrückt. Was soll ich machen? Wenn ich jetzt zum RA gehe und das durchziehe,dann macht er sicher für immer dicht.

Hallo, er hat Panik pur. Die Erklärung ,,in 20 Jahren kannst du weiter,ist natürlich grotesk. Du bist schon im nächsten Stadium und daher bleibt dir nur der Auszug und Anwalt. Er wird sich dann in gewisser Form einlassen müssen.Und wenn nicht,auch egal. Du wirkst sehr strukturiert und hast gute Vorschläge unterbreitet. Er hat das alles noch nicht begriffen. Das kommt dann spätestens,wenn du weg bist;

Okay dann hat er Panik. Aber dann würde er doch kämpfen und daran arbeiten wollen? dann würde er irgendwas tun damit es wieder okay wird? Er tut ja gar nichts weil es ihm egal ist. Er redet nicht einmal mit mir. Seit nun fast 1,5 Jahren warte ich darauf, dass er bereit ist für einen Schritt, selbst Eheberatung wollte er nicht haben. D.h. er will sich in gar keine Richtung bewegen mit mir, er will nur Stillstand aber langsam kann ich nicht mehr abwarten und alles aussitzen.

War bei meinem auch so. 6 Jahre lang. Danach hatte er eine neue Frau gefunden, die ihn so sehr wollte, dass er endlich einen Schritt vorwärts gemacht hatte. Doch für mich war die Demütigung gross denn ich hatte fälschlicherweise sein Ausharren als ein Rest von Liebe interpretiert und lange mit der Trennung gezweifelt. Als er die Neue hatte wurde er dann mir gegenüber sehr arrogant und gab zu, dass er mich eigentlich schon lange nicht mehr liebte. Ich war am Ende die Dumme! Nach dieser Erfahrung würde ich in derselben Situation einfach ausziehen und ihn da sitzen lassen. Denn ich verstand auch, dass er die ganze Trennungsarbeit gar nicht machen wollte. Am Ende musste ich alles machen und das wäre 6 Jahre vorher genauso gewesen. Nur wäre meine Verfassung eine viel bessere gewesen. Ich habe sehr viel gelitten.

Wenn Du Dir sicher bist, dass Du Deine Ehe nicht mehr weiter führen kannst und willst, musst Du gehen. Nägel mit Köpfen machen. Da er Gespräche verweigert, wirst du ihn vor vollendete Tatsachen stellen müssen.

Zitat von T-T:

wegen mir kann er im haus bleiben und ich such mir eine kleine Wohnung, in der die Kinder dann jede zweite Woche auch ein bisschen Platz haben.

Die Kinder sollen bei ihm bleiben? Darf ich fragen, warum?

edit: Jetzt wird´s klar. Wechselweise bei Dir und Deinem Mann.

Kurioses Modell der Vogel-Strauß-Taktik, das dein Mann da fährt. Was hindert dich daran einfach zu gehen? Es ehrt dich, dass du die Trennung fair gestalten und ihm viele Privilegien enräumen willst. Was du nicht musst, denn jeder ist für sich verabtwortlich und du musst nicht für das Leben deines Mannes gerade stehen, nur für dein eigenes.

Zitat von T-T:

Okay dann hat er Panik. Aber dann würde er doch kämpfen und daran arbeiten wollen? dann würde er irgendwas tun damit es wieder okay wird? Er tut ja gar nichts weil es ihm egal ist. Er redet nicht einmal mit mir. Seit nun fast 1,5 Jahren warte ich darauf, dass er bereit ist für einen Schritt, selbst Eheberatung wollte er nicht haben. D.h. er will sich in gar keine Richtung bewegen mit mir, er will nur Stillstand aber langsam kann ich nicht mehr abwarten und alles aussitzen.

Das ist die Vogel Strauss Taktik. Er ist überfordert ,denke ich und hat Angst vor Veränderung. Immerhin haust du ja ein komplettes Lebensmodell in die Tonne. Er wird sicher seinen Teil dazu beigetragen haben. Wenn er aber nur sitzt, musst du in Bewegung kommen. Anders wird es ja nichts.

Zitat von DieDumme:

War bei meinem auch so. 6 Jahre lang. Danach hatte er eine neue Frau gefunden, die ihn so sehr wollte, dass er endlich einen Schritt vorwärts gemacht hatte. Doch für mich war die Demütigung gross denn ich hatte fälschlicherweise sein Ausharren als ein Rest von Liebe interpretiert und lange mit der Trennung gezweifelt. Als er die Neue hatte wurde er dann mir gegenüber sehr arrogant und gab zu, dass er mich eigentlich schon lange nicht mehr liebte. Ich war am Ende die Dumme! Nach dieser Erfahrung würde ich in derselben Situation einfach ausziehen und ihn da sitzen lassen. Denn ich verstand auch, dass er die ganze Trennungsarbeit gar nicht machen wollte. Am Ende musste ich alles machen und das wäre 6 Jahre vorher genauso gewesen. Nur wäre meine Verfassung eine viel bessere gewesen. Ich habe sehr viel gelitten.

Oh Gott du Arme.
Habt ihr Kinder? Ohne Kinder hätte ich nicht das Gefühl, dass wir zusammen klar kommen müssen, dann wäre das viel leichter für mich. Er soll nicht das Gefühl haben, dass ich sie ihm wegnehme oder von ihm Unterhalt will, ich komm ihm ja schon entgegen und versuche ihm klar zu machen, dass es nur um Gefühle geht und darum, dass ich das wirklich will. Aber ich habe mich auch schon gefragt, ob er nun ernsthaft von mir erwartet, dass ich hier ruhig sitzen bleibe bis er was Besseres gefunden hat.

@vollhorst, dieser arme Vogel Strauss.

Zitat von regenbogen05:

Wenn Du Dir sicher bist, dass Du Deine Ehe nicht mehr weiter führen kannst und willst, musst Du gehen. Nägel mit Köpfen machen. Da er Gespräche verweigert, wirst du ihn vor vollendete Tatsachen stellen müssen.

Die Kinder sollen bei ihm bleiben? Darf ich fragen, warum?

edit: Jetzt wird´s klar. Wechselweise bei Dir und Deinem Mann.

Genau,50:50 oder 40:60 oder wie es dann eben passt. Wir arbeiten beide ganztags 5 T/W also ist es jetzt in etwa schon genauso. er hat keinen kleineren Anteil als ich an der Erziehung, die Kinder lieben ihn und ich wünsche mir auch vor allem für sie, dass sie ihren Papa nicht weniger haben als jetzt. Ich wünsche mir nur dass sie das ohne großen Schaden überstehen und glücklich bleiben können.

Na ja, für Kinder ist eine Trennung immer gruselig. Was du planerisch miteinbeziehen könntest ,wäre ein Kinderpsychologe, bzw mittlerweile gibt es in Städten Eltern-Kindergruppen von Getrennten. Denn Kinder sagen oft nicht viel, und das Dilemma zeigt sich erst später.

Danke euch sehr. Nägel mit Köpfen ist dann wohl das Einzige, was mir bleibt. Habs ja versucht
Kinderpsychologe ist auch eine gute Idee, danke vollhorst.

Nein, wir haben keine Kinder und waren nicht verheiratet. Das war auch der Hauptgrund der Trennung. Er konnte sich nie endgültig entscheiden, was er im Leben wollte. Er sagte z.B. ja zu Kindern, wollte aber kein Gespräch darüber, wie wir die Kindererziehung gestalten wollen, wer wie lange zu Hause bleiben soll etc. Bei der Trennung hatte er mir dann gesat, dass meine Problem, meine Sorgen nicht seine seien.

Er wird nicht viel denken. Nicht jetzt. Vielleicht hofft er mit dieser Taktik, dass sich irgendwo von alleine eine Tür öffnet, dass einen Ausweg ermöglicht. Wie gesagt, bereite Dich gut vor. Mit Kindern und Haus wirst Du sehr viel Arbeit haben. Und ganz ehrlich: Kümmere Dich nicht darum, was er denken mag oder empfinden mag. Das kann sich jederzeit ändern und Dich überraschen. Ich habe genau das auch gedacht: Was wird aus ihm, wie wird er es verkraften, wie kann ich es ihm so schmerzfrei wie möglich gestalten. Aber die psychische Ohrfeige, die ich dann von ihm gekriegt habe war heftig. Das zeigte mir, dass er sich absolut nicht dieselben Gedanken über mich gemacht hatte und sehr rücksichtslos war. Somit würde ich heute auch skrupeloser handeln und auf seine Gefühle pfeifen. Wenn er was will, soll er sich bewegen. Ansonsten entscheide ich.

Oft werden ja Kinder dann als Druckmittel instrumentalisiert. Deswegen ist es prima,wenn du gut vorbereitet bist. Lass all die Ideen (Wechselmodell usw.) anwaltlich zu Papier bringen ,dann ist in der Richtung ebenfalls die Luft raus.

Hmmm.... Er scheint es wirklich aussitzen zu wollen. Und bisher hat er ja auch Erfolg mit seiner Taktik. Aber was bringt es dir? Was bringt es ihm? Mal ganz abgesehen von euren Kindern. Die sind nämlich viel feinfühliger als wir Erwachsenen meinen. Was du am Ende tust, ist natürlich deine Entscheidung, aber ich kann dir nur raten: geh! Du hast alles getan, er hat darauf nicht reagiert. Mehr bleibt dir nicht zu tun. Erkläre es deinen Kindern und dann ziehe aus. Aber bitte in eine größere Wohnung für dich und deine Kinder. Nach dem jetzigen Verhalten deines Mannes denke ich nämlich nicht, dass er in nächster Zeit fähig wäre, sich adäquat um eure Kinder zu kümmern. Über ein Wechselmodell kann man immer noch nachdenken, wenn er sich stabilisiert hat.