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Wir haben es geschafft die Beziehung zu retten

A
Liebe Maus,
Auch ich kenne das! Ich glaube es hat fast vier Monate gedauert bis mein Mann sich entliebt hatte. Das ist eine schlimme Zeit, in der man besonders viel Angst hat, dass er wieder schwach werden könnte. Ich habe auch mal gelesen, dass das entlieben von der Affäre eben wirklich Liebeskummer auslöst. Ich habe damals für mich beschlossen, dass ich ihn dabei nicht helfen kann. Das wollte ich mir nicht antun. Desweiteren habe ich mir für mich eine Frist gesetzt, wie lange ich das aushalte und wann ich dann gegebenfalls auch einen Schlussstrich ziehen würde. Ich fand ein halbes Jahr muss reichen zum entlieben. Wenn nicht geht es so tief, dass ich mich ausser Konkurrenz gesehen hätte.... Aber das war mein Konstrukt. In der Zeit haben wir uns oft gegenseitig nicht erreicht. Jeder war noch so mit sich selbst beschäftigt. Er hätte mir sonst was erklären können, ich hätte immer ein ja, aber ... gehabt
Das hielt auch noch lange an, weil ich ihm auch natürlich danach nicht geglaubt habe, dass er nichts mehr für sie fühlt. ... Ein Freund meinte in der Zeit zu mir, ich wäre wie guter einer Scheibe. Reiner Schutz! Wenn du dir Abstand nehmen kannst und in dein Nest fliehen kannst, finde ich das gut! Bei uns war das nicht so möglich, aber es hätte mir sicher gut getan.
Liebe Grüße an Dich!

07.09.2016 22:18 • #106


Maus-89
Da ist die Angst,
wieder verletzt zu werden.
Die kann ich nicht einfach ignorieren.
Denn die Verletzung war so schwer,
das ich einige Wochen in einer Klinik war.

Aber auf der anderen Seite die Erkenntnis,
das ich mich verändert habe.
Von der kleinen verängstigten Maus,
zu der Katze, die sich nicht so einfach verletzen lässt
und stattdessen ihre Krallen ausfährt,
wenn sie sich bedroht fühlt.

Manchmal aber denkt die Katze
sie wäre noch eine Maus
und verkriecht sich in ihr Mauseloch.

08.09.2016 06:50 • x 3 #107


A


Wir haben es geschafft die Beziehung zu retten

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D
Maus, manchmal ist es hilfreich die Dinge aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten bzw. sich mit einem anderen Aspekt zu beschäftigen, statt gebannt auf einen zu schauen. Ihr habt eine lange Geschichte und damit genug Material um an euch zu arbeiten. das kann erleichtern und helfen.

08.09.2016 09:11 • x 2 #108


D
Am Wochenende waren wir in der Stadt, wo man Mann fast zwei Jahre gewohnt hat und auch am Ende für fast zwei Monate die Affäre hatte. Ich wollte dahin aus mehreren Gründen. Am Ende ging es mir primär darum, dass ich die Stadt aus Sicht meines Mannes kennenlerne und sie Teil unserer Erinnerung wird.
Als wir hinfuhren hatte ich schon ein bisschen Bammel, denn ich wußte ja nicht, wie ich reagieren würde. Aber alle Sorgen waren umsonst. Es war eine wunderbare Zeit und es hat alles einfach sehr gut geklappt. Mein Mann zeigte mir alles und wir waren uns sehr nah. Natürlich gab es da auch Orte, wo ich wußte, dass er auch mit der AF war. Aber das war okay. Wir haben es einfach zusammen erlebt und es war gut.
Trotz seiner anfänglichen Bedenken, meinte mein Mann, dass es auch ihm viel gebracht hätte und bedankte sich bei mir.

Als wir wieder zu Hause waren überkam mich jedoch ein Mega depressiver Anfall. Ich merkte, dass es mich emotional doch sehr mitgenommen hatte. Kein Wunder. Ich hatte mich noch mal komplett geöffnet und den Örtlichkeiten gestellt. Das musste mich anstrengen. Ich besprach das mit meinem Mann und dann war es gut.

Ich bin sehr froh, dass wir das gemacht haben. Ich glaube schon, dass es sehr den Heilungsprozess fördert.

Die AF haben wir nicht getroffen. Wir waren zwar, so gut es ging, darauf vorbereitet, aber in Anbetracht meiner Reaktion, war ich froh, dass es nicht zu einem Treffen gekommen ist. Das hätte mich noch mehr angestrengt.
So war es ein wunderschönes Wochenende (bei dem Wetter!) und auch unabhängig von den Umständen, bleibt es eine schöne gemeinsame Erinnerung.

13.09.2016 20:49 • x 2 #109


Blanca
Zitat von Dummda:
Es heißt immer wieder, dass nach einer Affäre die Beziehung nicht mehr so ist, wie zuvor. Es hört sich immer so an, als würde man da mit dem Bösen schwarzen Mann drohen. Huhu, ganz schlimm, es ändert sich was.
Nun, jedes signifikante Ereignis verändert eine Beziehung nachhaltig. Dazu gehört auch z.B. Die Geburt eines Kindes, Krankheiten oder ein Umzug.

Stimmt. Deshalb bekommen manche Leute auch bewußt keine Kinder, ernähren sich gesund, treiben gezielt Sport, ziehen nur dann um, wenn es sich wirklich nicht vermeiden läßt und vermeiden auch sonst jede Form von Änderung, die sie stressen würde.

Merke: Nicht jeder Mensch ist gleichermaßen stressresistent. Dieselbe Belastung kann für den einen Menschen locker handhabbar und für den anderen schier unüberwindlich sein. Das wird nicht nur so empfunden, sondern es ist tatsächlich so.

Wir sind zwar alle Menschen. Aber wir sind nicht alle gleich, was das betrifft. Es gibt starke und schwache Menschen. Ergo gilt: Jeder nach seiner Fasson, bzw. im eigenen Tempo.


Zitat:
ist es nun so schlimm, dass Nichts mehr so ist wie früher?

Wenn man vergleichen kann und das früher dabei positiver abschneidet als das heute, dann ist das so, ja. Eben drum sieht das deutsche Recht Scheidungen vor, falls dieser Vergleich erkennen läßt, bzw. daß die Ehe definitiv zerrüttet ist - weil man sich mit dem negativeren Resultat nicht zufriedenzugeben bereit ist.

Zitat:
ich hoffe doch sehr, dass sich unsere Beziehung und auch wir selber uns geändert haben. Mein Mann und ich, auch unsere Beziehung haben sich sehr geändert. Aber ich finde, es sind gute Veränderungen. daher begrüße ich dieses es ist nichts mehr wie vorher.

Ich beglückwünsche Dich dazu, daß in Deinem Fall das früher negativer abgeschnitten hat als das heute.

Im übrigen danke ich Dir für das Eröffnen dieses Threads. Der Titel allein hätte es bereits verdient, mit einer Reißzwecke ganz oben festgeheftet zu werden, so daß jeder Verzweifelte, der in dieses spezielle Unterforum reinstolpert, gleich als erstes sieht, wo und wie es auch anders gehen kann - sofern die Voraussetzungen dafür erfüllt sind (was natürlich nicht in jedem Einzelfall gegeben ist).

Schönen Sonntag noch.

18.09.2016 11:41 • x 2 #110


Blanca
Zitat von Unheilig:
Ich kann für meinen Teil nur sagen, dass ich daraus viel gelernt habe und daran auch nochmals erstarkt bin. Unser Bekenntnis füreinander wurde neu aufgelegt. Ich weiß was ich an meinem Mann habe und kenne nun auch Facetten an ihm, die ich zuvor in dieser Form gar nicht wahrgenommen habe. Ebenso ergeht es ihm bei mir. Durch das Zusammenhalten in dieser Situation (auch der Betrüger leidet sobald ihn die volle Erkenntnis ob der Folgen seines Tuns trifft) sind wir uns letztendlich näher gekommen als je zuvor. Das liest sich jetzt etwas melodramatisch und jeder der das noch nicht selbst erlebt hat, kann das nicht nachvollziehen.
Ich habe dies vorher ja auch nicht geglaubt...

Also, wenn sich das für Euch richtig anfühlt, dann lasst Euch nicht von Eurem Versuch abbringen, ganz gleich was manche andere dazu sagen. Hört auf Euer Gefühl und redet darüber mit Euren Partnern, lasst die teilhaben an Eurem Auf und Ab. Dann geht das auch vorbei.

Danke @Unheilig , besser hätte man es nicht auf den Punkt bringen können, als in diesem Beitrag #20 von Dir.

Auch @sade möchte ich hiermit meinen Dank aussprechen, für folgenden Beitrag von ihr:
wir-haben-es-geschafft-die-beziehung-zu-retten-t32785-s15.html#p795856

@Kinbakubi wiederum danke ich für ihre zielführenden Fragen, in folgendem Beitrag von ihr:
wir-haben-es-geschafft-die-beziehung-zu-retten-t32785-s90.html#p808162
Wie es jemand geht, der übelst betrogen wurde und anschließend abwägen muß, ob er die Ehe festhalten oder auflösen soll, kann man in ihrem eigenen Thread unter ehe-festhalten-oder-loesen-wie-abwaegen-t32152.html mitlesen.

Auch und gerade in @Kinbakubis Fall stellt sich die Frage, ob das früher gegenüber dem heute wirklich positiver abschneidet - letztlich war die Ehe ja über weite Strecken auf einer Lüge bzw. dem Doppelleben ihres Gatten basiert - und wie jetzt damit umzugehen ist, zumal der Betrüger sich weiterhin mehr als arrogant verhält ihr gegenüber. Insofern ist gerade ihr Fall auch völlig anders gelagert als der von @dummda.

Mein Zwischenfazit ist, daß die Unauflöslichkeit der Ehe, wie sie einst überall in Europa gefordert und gelebt wurde, eher auf dem Dummda-Beispiel basiert, wohingegen die heute geltende Scheidungsgesetzgebung für die Kinbakubi-Fraktion gemacht worden ist. Für beides gibt es gute Gründe und insofern würde ich mir auch nicht herausnehmen, das eine als richtig und das andere als falsch zu bewerten.

18.09.2016 12:10 • x 3 #111


Blanca
@dummda scheint sich aus dem Forum abgemeldet zu haben. Oder war sie auch früher schon nur als Gast hier unterwegs? Na jedenfalls ist ihr Thread hier mittlerweile für Gäste gesperrt, daher wird sie ohne Wiederanmeldung nicht mehr antworten können.

Schade. Der Fortgang ihrer Geschichte hätte mich interessiert. Also ob sie und ihr Mann die Geschichte wirklich mal irgendwann ganz abhaken können. Vielleicht ist ihre Abmeldung von diesem Forum ein weiterer Schritt dazu.

23.09.2016 12:26 • #112


U
@Blanca
Jetzt musste ich schon ein wenig schmunzeln. Dummda war früher schon Mitglied, ich vermute dass ihre Abmeldung mit „negativen“ Äußerungen die sie in einem Nachbarthread unter anderem wegen ihres Nicknamens abbekommen hatte zu tun hat. Da hat sie wohl für sich entschieden, derartigem nicht Vorschub leisten zu wollen und vielleicht sich abgemeldet um mit neuem Nicknamen aufzutauchen. Oder aber, es gehört, so wie Du vermutet hast zu ihrem Verarbeitungsprozess dazu. Immerhin sind seit dem „Outing“ ihres Gatten bisher rund nur 6 Monate verstrichen, ist also noch relativ frisch. Da muss ich auch den ursprünglichen Namen des Threads „Himmel und Hölle“ denken, den die Forumsleitung dann geändert hatte.

„Himmel und Hölle“ beschreibt wohl besser die Emotionen die der Betrogene in dieser Situation durchleben muss als der jetzige Threadname, der eher eine Anleitung zum Nachmachen vermuten lässt.
Wieso sie hier war/ist und nun eventuell nicht mehr, ist reine Spekulation.

Wobei ich aus meiner persönlichen Situation heraus sagen muss, dass das Lesen und Schreiben hier im Forum nicht etwas mit Trennungsschmerz selbst zu tun hat oder damit, dass man selber noch mitten in einem Verarbeitungsprozess steckt. Dass dies der Name des Hauptforums ist, veranlasst vielleicht andere dies als Aufhänger für ihre Anwesenheit zu betrachten, lässt sich aber nicht zwangsläufig auf alle übertragen.

Ich bin z.B. über die Begriffe „Fremdgehen“ und „Betrogen“ dazu gestoßen und dies auch nicht, weil ich selber für meine Person einen Handlungsbedarf sehe, sondern weil mich seit der eigenen Involviertheit in diesem Thema die einer Affäre innewohnende Eigendynamik und die unterschiedlichen Auswirkungen „fasziniert“.
Seither lese ich sporadisch (meist in ansonsten schlecht anderweitig nutzbaren Zeiten) Threads oder einzelne Beiträge durch, die mein Interesse wecken und manchmal verspüre ich auch, wenn ich das Gefühl habe, jemanden damit behilflich sein zu können den Drang etwas zu schreiben. Mehr nicht und falls es jemand interessiert, dann liest er es, versucht es nachzuvollziehen oder kritisiert es.
In diesem Sinn kann ich, ohne der Threaderstellerin irgendetwas wegnehmen zu wollen, den jetzigen Titel des Strangs für mich mit einem Ausrufezeichen versehen und werde, sofern es Zeit und Lust erlauben auch weiterhin hier lesen und/oder schreiben.

23.09.2016 13:54 • x 4 #113


Blanca
@frischgeföhnt , um auf Deinen Beitrag hier zurückzukommen und dabei im betreffenden Thead (also ontopic) zu bleiben: das-ende-einer-affaere-t34499-s180.html#p819237

Ja, ich denke, der Thread hier war auch als Anleitung für seine Leser gedacht. Dummda schrieb in ihrem Eröffnungsbeitrag u.a.:
Zitat von Dummda:
Ich wollte Euch die Geschichte von meinem Mann und mir erzählen. Vielleicht kann jemand was damit anfangen.

23.09.2016 15:33 • x 1 #114


A
Ich denke, es sollten Mutmachgeschichten sein...

23.09.2016 19:33 • x 1 #115


A
Auch, wenn ich nach Erfolgsgeschichten lechze und es bei uns insgesamt bergauf geht, kann ich noch nicht Happy End drunterschreiben. Ich bin natürlich vorsichtig geworden, man kann sagen auf der Hut...
Aber ob ich in fünf oder zehn Jahren noch in diesem Forum bin?
Erst dann kann ich wohl sagen, ob wir es wirklich geschafft haben. Die Frage stellt sich mir, ob es wirklich so wenige Erfolgsgeschichten gibt oder ob man sich halt irgendwann auch abmeldet um das Kapitel Affäre in der Beziehung ruhen zu lassen...

24.09.2016 17:49 • x 2 #116


D
nachdem ich mich vor einiger Zeit kurzfristig abgemeldet habe, habe ich mich nun neu angemeldet, um noch mal einen Zwischenstand zu geben für die, die es interessiert. Der Rest kann es ja ignorieren. Gewiss könnte ich noch oft einen Zwischenstand geben, denn obwohl es soweit gut läuft, wird es immer wieder neue Erkenntnisse, Höhen und Tiefen gebe. Aber irgendwann haben die wohl auch nichts mehr mit der Affäre zu tun.

Also, in den letzten Wochen, eigentlich nachdem es wieder richtig gut war, gab es zwei Vorkommnisse die mich sehr an meinem Mann zweifeln ließen. Sie hatten zwar nicht unmittelbar mit der Affäre zu tun, aber es war ein ähnliches Verhalten und mit einem Schlag habe ich erkannt, dass das, was zur Affäre geführt hat, z.B. die Fähigkeit mich komplett auszublenden, schon immer da war und immer da sein wird. Ich glaube nach wie vor nicht, dass mein Mann sich noch mal auf eine andere Frau einlassen wird, aber Betrug o.ä. gibt es auf unterschiedliche Arten. Boah, ich habe ziemlich getobt. Mein Mann war zum Glück nicht da und so hat es nur meine Sellesorge abbekommen. (hierzu später mehr).

Aber wie immer, habe ich mich auch wieder beruhigt. Als mein Mann zurück war, erläuterte ich ihm, wo ich stehe. Nachdem ich nun monatelang versucht hatte ihn zu verstehen und gewissermaßen auch erfolgreich war, ich mich sogar irgendwann konstruktiv mit der AF auseinandergesetzt hatte, reichte es mir jetzt. Um eine Affäre zu verstehen, nachvollziehen zu können, musste ich mein gesamtes Wertesystem (nicht übernommene Moral oder Religion, o.ä.) ziemlich dehnen und strecken. Es war auch hilfreich. Aber ich werde mein Wertesystem nicht dauerhaft vergewaltigen nur um ein Verhalten anderer Menschen zu akzeptieren, das ich nun mal nicht gut finde. Ich erklärte das meinem Mann und sagte ihm, ich könne zwar alles soweit nachvollziehen, aber am Ende bleibt für mich, dass ich eine Affäre für inakzeptabel halte. Jeder kann es sehen, wie er will. ich sehe es so.

Mein Mann war etwas entsetzt und fragte mich, wie ich mit ihm zusammen sein könnte, wenn ich die Affäre inakzeptabel fände. Nun, für mich ist das kein Problem. In erster Linie geht es mir um mich. Mir ist es wichtig authentisch zu bleiben und mich nicht zu verbiegen. Wenn er ein Problem damit habe, dann könne er eine Lösung finden. Mir hat es so gut getan, mich zu spüren, zu mir zu stehen und dies auf den Punkt zu bringen.

Nun noch mal zu den besonderen Fähigkeiten meines Mannes und der Annahme, er würde mich wieder betrügen, wenn auch nicht mit einer Frau. Keine Ahnung, ob ich es halbwegs erklären kann. Hinter jedem Defizit steckt eine Kompetenz und umgedreht. Mein Mann ist schon ein spezieller Fall und betrachte ich so manche Eigenschaften von ihm, dann sollte ich ihn direkt in die Wüste schicken. Aber, diese Defizite befähigen ihn auch, mir eine ganz einmalige Liebe zu schenken, die große Vorteile bietet und sich meistens wunderbar anfühlt. Dass er eine Affäre hatte, liegt genauso an seiner besonderne Liebe zu mir, als auch an seinen Defiziten. Ich kann die jedoch jetzt, wo ich sie verstanden habe, besser managen.

Es gibt keine Lösung ohne Preis. Und ich will weder auf ihn, noch auf seine Liebe verzichten. Den Rest muss ich versuchen zu managen. Er wird immer zum Teil unberechenbar bleiben (und ich meine richtig unberechenbar). Aber das macht ihn für mich auch so spannend.

Mir haben die neuen Erkenntnisse sehr geholfen meinen Mann noch mehr anzunehmen. Wie gut es mir geht, merke ich z.B. daran, dass ich wieder klassische Musik hören kann. Seit seinem Geständnis war es mir unmöglich diese zu hören.

11.10.2016 20:00 • x 6 #117


D
um einen anderen threat nicht zu stören, berichte ich hier. Ist alles eitler Sonnenschein bei uns? Nein, es gibt immer noch Auseinandersetzungen und von meinem Temperament her, bin ich immer wieder gerne bereit alles in die Tonne zu treten. Aber die Ausschläge sind mittlerweile recht moderat und waren ohne Affäre mitunter heftiger.
Wir müssen uns wieder finden, das Neue einsortieren, etc. Aber es wird stets besser.
Wir sind auf jeden Fall über den kritischen Punkt hinweg und ich stelle unsere Beziehung, gemeinsame Zukunft überhaupt nicht in Frage (außer mein Temperament schlägt wieder durch). Und wenn jemand meint, das ginge alles nicht so schnell. Nun, wir haben schon ganz anderen Mist zusammen erlebt.

Ich sage überhaupt nicht, dass es leicht ist und man eine Beziehung einfach so wieder kittet oder um jeden Fall erhalten soll. Aber es ist machbar und es gibt Geschichten und Umstände die einen Reload der Beziehung rechtfertigen.

26.10.2016 20:17 • x 4 #118


Z
@dummda2,
Ich finde es gut, dass du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt.
Du wirkst dabei sehr ehrlich und authentisch!
Ich wünsche euch auf eurem Weg weiterhin alles Gute!
Du hast hier geschrieben, ich hoffe, ich habe das richtig verstanden, dass du nur weiter an einer Aufarbeitung interessiert warst, weil dein Mann dir seine Affäre gebeichtet hat.
Warum war das ein so wichtiger Punkt für dich? Was waren die Beweggründe deines Mannes? Schlechtes Gewissen? Das Wissen, eine Partnerschaft nicht auf Lug und Betrug aufbauen zu können?
Ich bin gespannt auf deine Antworten!

26.10.2016 21:31 • #119


D
Meinem Mann war wohl von Anfang an klar, dass er es mir erzählen würde. Als er es tat, ging er volles Risiko ein, entweder sollte unsere bezeihung daran scheitern oder endlich die Diskussion aufkommen, die nötig war. Mein Mann braucht Nähe, meine Nähe. Ich war jedoch dabei mich eher zu distanzieren, was auch seine Gründe hatte.
So schmerzhaft es war, die Lüge hätte unsere Beziehung auf jeden fall gekillt. Daher war es richtig, dass er es gesagt hat.
Ich war mir von Anfang an sicher, dass ich die Beziehung wieter haben will, obwohl ich zwischenzeitlich diese mehrmals beendet habe . Gewiss lag es daran, dass er da ehrlich war. Ich gebe zu, es nötigt mir einen gewissen Respekt ab, dass er es aus freien Stücken erzählt hat. Hätte ich den Mut gehabt? Aber wichtiger war noch die Zeit danach. Wir haben es uns wirklich hart gegeben. Es ist sehr unangenehm mit mir Ärger zu haben. Aber er stand es durch.
Wichtig, enorm wichtig war, dass er sich voll und ganz zu mir bekannte. In den letzten Monaten ließ er keinen Zweifel daran, dass er nur mich will und liebt. Wir haben viel aufgearbeitet und heute gibt es eine andere Nähe zwischen uns. Wir gehen auch sorgsamer miteinander um.
Gerade gestern sah ich mir Bilder von uns aus den letzten Monaten an und habe gemerkt, wie sehr wir uns verändert haben.
letzte Woche wurde auch klar, dass ich ihn aus der Schuldige-Ecke aktiv entlassen muss. ich war zwar der Meinung, ich hätte es schon. Aber offensichtlich erlebte er es anders. Wir gehen aufeinander zu und es fühlt sich gut an.
In den ersten Monaten ging es bei mir nicht ohne viel Alk. und Zig.. Ich habe sehr ungesund gelebt. Mittlerweile habe ich sogar das Rauchen aufgegeben (nach 15 Jahren) und der Alk. ist auch auf einem normalen Niveau angekommen. Ich kann mich auch wieder auf normale Dinge konzentrieren. Gewiss gibt es noch Nachwehen. Aber diese sind eher ein Echo des Schmerzens und Entsetzens. es wird. Aber das geht nur gemeinsam.
Unsere Kinder und gemeinsame Existenz waren letztlich nie wirklich ein Grund zu bleiben, sondern nur wir beide. Seine Liebe ist einmalig und ich habe verstanden, dass es die Affäre nur gab, weil er mich so liebt. Sie war ein Symptom.
Heute stehen wir da, beide sehr verletzt, aber ganz bei uns angekommen. Wir bauen jetzt wieder unsere Beziehung auf mit mehr Nähe (ohne zu verschmelzen) und der erkenntnis, dass es zu uns keine Alternative gibt.
So gut es sich anhört, ich komme mir vor wie eine Überlebende nach einer Katastrophe. Ich hätte es gerne nicht erlebt. Eine gewisse Bitterkeit ist nach wie vor da, aber auch Zuversicht und Liebe.
Bedenken ich jedoch die im Großen und Ganzen guten Bedingungen, kann ich viele verstehen, bei denen die Umstände etwas anders waren/ sind, dass sie sich trennen. es war nur eine kurze Affäre, er hat sie selber beendet, selber erzählt, er hat an sich gearbeitet und stand voll und ganz zu uns. Das Gesamtpakt machte es mir möglich weiter zu machen. Hätte er z.B. nocht Kontakt zu der Frau gehabt, dann wäre ich gegangen. hätte ich es selber aufgedeckt, dann wäre ich auch gegangen. Wäre er eingeknickt, ich wäre gegangen. Dazu kommt noch, dass wir leidgeprüft sind und bereits über Kompetenzen verfügten sowas durchzustehen. Hätten wir uns das jetzte erst aneigenne müssen, dann wären wir auch gescheitert.
Du siehst, die Chance, dass wir scheitern war sehr groß.

27.10.2016 07:47 • x 1 #120


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