Liebe Shediaa,
es gibt Parallelen zwischen unseren Situationen. Auch ich habe meinen Mann für meinen AM verlassen, der am Ende bei seiner Familie geblieben ist, und bin nun wieder mit meinem Mann zusammen.
Die Hintergründe sind anders, ich bin auch nicht depressiv (auch wenn es zwischendurch mal so aussah, als würde ich dorthin rutschen, es war aber noch so früh, dass ich es verhindern konnte), und ich habe keine Kinder. Mein Weg ist daher ähnlich wie deiner ich musste mich vom AM entlieben und ich wollte zurück zu meinem Mann finden -, er ist (war) nur nicht so hart und steinig und von so starkem Auf und Ab geprägt wie bei dir. (Bin grad nicht sicher, ob ich langsam anfangen kann, in der Vergangenheit zu sprechen)
Hier im Forum habe ich viel Unterstützung erfahren, aber mir wurde auch vorgeworfen, ich würde mich belügen, mir meinen Mann schön reden, meinen AM abwerten usw. Außerdem meinte der eine oder andere genau zu wissen, was mein AM wollte, nämlich nur S Ich konnte damit nicht so gut umgehen wie du. Ich habe mich zurückgezogen und schreibe über meine Entwicklung nicht mehr oft.
Auch, dass du Veränderungen auf seitens deines Mannes einforderst, deine Bedürfnisse erfüllt haben möchtest, kann ich gut verstehen. Das wird dir ja hier auch immer mal vorgeworfen, so nach dem Motto, du hattest eine Affäre, wie kannst du erwarten, dass dein Mann sich ändert. Nun, wenn ihr zusammen glücklich werden wollt, müssen beider Bedürfnisse erfüllt werden, und da müssen sich beide bewegen
Bei uns stand ein großes Thema zwischen uns, es war allerdings sein Thema, und er hat es gelöst, während wir getrennt waren. Zum Glück gab es einen weiteren Auslöser, der ihn veranlasst hat, sich dem Thema mal zuzuwenden.
Wie dein Mann hat meiner mich aufgefangen. Er wusste, dass ich Zeit brauchen würde, um mich emotional vom AM zu lösen. Ich habe keine Ahnung, wo er diese Stärke hergenommen hat. Und es ist schöner als vorher jetzt zwischen uns. Wir reden viel offener miteinander.
Es heißt auch hier im Forum ja immer, Verliebtheit ist ein Gefühl, Liebe ist eine Entscheidung. Du hast dich entschieden, für deinen Mann. Aber damit ist der Schalter ja nicht umgelegt und das Thema vergessen. Da sind noch die Gefühle, die Unsicherheiten, etwas Nostalgie ggü dem AM oder dem, was man da gefühlt hat, Hoffnung und Zweifel
Und ich gucke auch noch ab und an, ob mein AM in WA online war oder sowas. Ich google aber auch manchmal meinen Exfreund von vor über 20 Jahren. Oder alte Schulfreunde. Nostalgische Neugier, denke ich. Hin und wieder Gucken nach dem AM finde ich normal. Es wird immer weniger und uninteressanter werden.
Ich wünsche dir, dass du es schaffst, ganz bei dir und in deinem neuen Leben mit deinem Mann anzukommen. Irgendwann dann auch ohne Medikamente.
04.12.2018 14:31 •
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