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Wir berühren uns nicht mehr

_Tara_
Zitat von frechdachs1:
Ging das mit ihrem anderen Lover in die Brüche?

Das würde mich auch interessieren. Denn für mich klingt das:

Zitat von Hanshiller:
da von ihr auch kein Move in meine Richtung kommt, und ich ja froh sein soll, dass ich hier wieder sein kann, das Eis wäre ach so dünn.

... so, als habe sie sich nicht für Dich oder für Euch entschieden, sondern Du warst dann eben die einzige Alternative zum Alleinsein, nachdem der Neue sie abserviert hat. Klingt jedenfalls nicht nach echten Gefühlen oder echten Bemühungen ihrerseits.

20.09.2020 06:15 • #16


_Tara_
Leider zu spät zum Editieren: was Deine Überschrift des Threads angeht - es klingt für mich, als berührtest Du als Mensch/Partner ihr Innerstes nicht mehr.
Und ich kann mir vorstellen, dass es andersrum ähnlich ist, wenn Du ehrlich zu Dir selbst bist.

Ich fürchte, Ihr reitet da beide ein Pferd, was längst tot ist.

20.09.2020 06:32 • x 1 #17


A


Wir berühren uns nicht mehr

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G
Hallo

Warum muss man unbedingt ein totes Pferd reiten?

Du leidest, du fühlst dich nicht wohl, dein Bauchgefühl berichtet dir auch nichts gutes und das Thema mit den Scheinargumenten hast du auch erkannt?

Ich kann dir nur nahe legen - lerne für dich einzustehen und nehme dich und deine Gefühle ernst.
Das was du da gerade machst, macht auf Dauer krank.

Es kann für dich nur besser werden, aber tun musst du es selbst.

LG

20.09.2020 06:51 • #18


A
Hallo Hans!

Ich bin normalerweise ein Verfechter dafür, eine Ehe nicht so schnell aufzugeben. Was du hier aber beschreibst scheint mir ehrlich hoffnungslos zu sein. Mein Mann und ich hatten auch eine tiefe Ehekrise und ich eine Außenbeziehung. Mein Mann hatte aber kein Problem, mir zu verzeihen. Er hat dennoch klare Bedingungen aufgestellt, die ich auch einhielt. Z.B. kein Kontakt mehr zum AM oder unserem damaligen gemeinsamen Umfeld. Offene Gespräche über das, was uns fehlt, was wir uns voneinander wünschen. Alles das hat seine Zeit gebraucht. Es waren wirklich Jahre, bis das kleine Pflänzchen Vertrauen wieder wuchs. Aber Sechsualität und körperliche Nähe waren sofort wieder möglich. Das war auch ein sehr wesentlicher Bestandteil der Wiederannäherung. Auch wenn wir dabei zunächst beide Tränen in den Augen hatten.

Geht bei euch nach einem Dreivierteljahr immernoch nichts voran, tut ihr euch immernoch schwer mit Nähe oder Verzeihen oder offenen Gesprächen, ist hier glaube ich Hopfen und Malz verloren. Die Trennung ist bei euch wohl die bessere Wahl!

Alles Gute!

20.09.2020 09:12 • #19


Blanca
Zitat von commitmentor:
durch die permanente selbstschützende Haltung Deiner Partnerin entstehen immer wieder Spannungen zwischen Euch, die weitere Annäherungen blockieren.

Ich hoffe, dass eine Beratung, die u.a. Impulse Richtung Selbstverantwortung gibt, Euch noch helfen kann

Diesem Fazit schließe ich mich gern vollumfänglich an.

IMO ist der große Vorteil einer Beratung, daß es nicht der TE sein wird, der seine Frau auf die permanente selbstschützende Haltung als Ursache für die anhaltenden Spannungen hinweist, sondern ein neutraler Mediator - und das vielleicht zunächst mal auch in einem Vorgespräch, also ohne daß der TE dabei ist. Sofern überhaupt, wird die Frau sich wohl eher einem solchen neutralen Fremden als dem TE gegenüber dafür öffnen, auch ihr eigenes Verhalten mal in Frage zu stellen und zu erkennen, was sich daran ändern muß, damit ihre Ehe wieder in Schwung kommt. Die Hemmschwelle ist da schlicht eine andere.

Das setzt natürlich voraus, daß die Frau überhaupt noch ernsthaft an einer Ehe reloaded interessiert ist und es schließt auch nicht aus, daß auch der TE sein Verhalten mit dem Mediator beleuchten wird müssen, um seine eigenen Anteile an der Situation ebenfalls zu bearbeiten.

An Stelle des TE würde ich die Frau mal an den Tisch bitten, ihr sagen, daß es mit der Ehe so auf Dauer nicht weitergeht und ihr vorschlagen, so ein Mediationsangebot zu finden und anzunehmen. Ihre Reaktion wird bereits Bände darüber aussagen, wie es um ihr grundsätzliches Interesse an der Ehe überhaupt steht: Etwa wenn sie dankend ablehnt - ohne eine Alternative anzubieten.

Ehe er so ein Gespräch führt, sollte der TE sich aber klare Ziele setzen - etwa wie er damit umzugehen gedenkt, wenn seine Frau die Mediation rundweg ablehnen sollte und einfach nur weitermachen will wie gehabt. Er wird sie nicht dazu zwingen können, so einen Vorschlag anzunehmen. Ebensowenig kann er sie dazu bringen sich anders zu verhalten, solange sie dazu nicht bereit ist.

Sollte sie tatsächlich so stur reagieren wie ich befürchte, wird er sich wohl entscheiden müssen:
- akzeptiere ich den Status quo, höre auf zu quengeln und lebe ich hinfort wie ein Mönch?
- akzeptiere ich, daß wir nur noch eine WG sind und suche ich mir mal selbst eine Affaire?
- akzeptiere ich, daß wir nur noch eine WG sind und schlage ich ihr eine offene Ehe vor?
- akzeptiere ich die Ehe unter diesen Umständen nicht länger und reiche ich die Scheidung ein?

Diese Wahl ist seine - niemand sollte sie ihm abnehmen. Aber treffen sollte er sie schon bevor er dieses Gespräch führt, damit er angemessen reagieren kann, je nachdem was seine Frau ihm an eigenen Vorstellungen so auftischen sollte. Die gute Nachricht ist nämlich, daß auch seine Frau ihn ggfs. nicht dazu bringen kann, sich anders zu verhalten, solange er nicht dazu bereit ist...

Daß das nicht leicht ist - geschenkt. Aber da wird er durch müssen. Denn selbst wenn er nichts tut, wird es ihm ja nicht gutgehen damit. Ansonsten hätte er nicht diesen Thread hier eröffnet.

20.09.2020 09:14 • x 3 #20


D
Zitat von Blanca:
Da sind Verdrehungen, die die Verantwortung komplett umdrehen.
. Liebe blanca. Ich gebe dir Recht. Dazu eine OT Frage. Glaubst du dass sie dies merkt , dass sie dieses Handeln gewählt hat? Woher kommt die Intention einer Art Schuldumkehr ? Kann man auch als allg. Frage sehen

20.09.2020 10:26 • #21


NurBen
Zitat von dämonen:
Glaubst du dass sie dies merkt , dass sie dieses Handeln gewählt hat?

Kann man meiner Meinung nach schwer beurteilen. Ich würde sagen, dass ein geistig gesunder Mensch sich dessen bewusst ist.
Jedoch gibt es viele Faktoren die dort einfließen.
z.B. das schön-reden. Wenn sie sich eingeredet hat ...hätte er dies und jenes gemacht, wäre es gar nicht soweit gekommen. glaubt sie es irgendwann selbst.

Auch die Wahrnehmung spielt eine Rolle. Die Frau wird hundert Prozentig die kaputte Ehe und das Fremdgehen in einen Topf verwerfen. Aber es sind zwei verschiedene Dinge.
Für die Ehe sind beide verantwortlich. Für das Fremdgehen und der damit verbundene Vertrauensverlust nur sie.

Zitat von dämonen:
Woher kommt die Intention einer Art Schuldumkehr ?

Das ist ein Abwehrmechanismus um die Verantwortung auf ihn zu übertragen.
Würde sie sich ihre Schuld eingestehen, müsste sie auch die Verantwortung für ihr handeln übernehmen.
Indem sie ihm die Schuld und die Verantwortung überträgt, braucht sie nicht in die Beziehung investieren.
Sie kann sich zurücklehnen und wenn es schief geht, hat sie keine Schuld...schließlich hat er ja die Verantwortung und in dem Fall auch die Schuld, wenn es in die Hose geht.

20.09.2020 11:10 • x 2 #22


Blanca
Zitat von dämonen:
. Glaubst du dass sie dies merkt , dass sie dieses Handeln gewählt hat? Woher kommt die Intention einer Art Schuldumkehr ?

Es gibt Menschen, die legen sich Lebenslügen zurecht - um mit sich selbst ins Reine zu kommen, auch ohne der eigenen Schuld vollends ins Gesicht blicken zu müssen. Eigene Anteile daran werden entweder rundweg geleugnet, oder - wenn allzuviel Belege dies verunmöglichen - kurzerhand relativiert.

Dieser Prozess ist IMO eine Mischung aus anfänglichem Kalkül, Verdrängen und - mit der Zeit - Vergessen. Gemeinsam ist den Betroffenen die Vehemenz, mit der sie jeden noch so leisen Zweifel an ihrer Lebenslüge abstreiten. Dahinter steht IMO blanke Angst um die eigene Identität.

Fiele das Trugbild in sich zusammen, könnte man das eigene Spiegelbild erst mal nicht länger ertragen. Also wird es verteidigt bis aufs Messer...

... bis hin zur Schuldumkehr.

Ist jetzt ein völlig anderes Thema, aber anders kann ich mir beispielsweise nicht erklären, warum es auch heute noch Leute gibt, die nicht nur ernsthaft den HC leugnen, sondern überdies noch den Juden von damals vorhalten, sie seien doch selbst schuld daran gewesen, etwa wenn man sich schon nur mal ansehe, wieviel Tschekisten in der UDSSR jüdischer Abstammung waren und was für eine Bedrohung die damals über Westeuropa brachten und was weiss ich...

Natürlich ist sowas kein Argument, aber um Logik geht es hier ja nicht. Wer will schon gern zugeben, dass er einem Volk angehört, das seinerzeit neben dem größten aller Kriege auch noch verantwortlich für das übelste Massenverbrechen aller Zeiten war?

Ich will jetzt nicht weiter darüber elaborieren, denn Politik hat hier in diesem Unterforum nichts zu suchen und zudem würden wir dann auch zu sehr driften.

Aber Du kannst Dir vor diesem Hintergrund gern mal beispielsweise das Interview mit der ehemaligen KZ-Aufseherin Hilde Michnia anschauen, das meines Wissens auf YT recht leicht zu finden ist. Deren Nö zum Thema Fehler bzw. Schuld und die dümmlich-verstockte Weise mit der sie es aussprach... ohne Worte.

Um Deine Frage auch direkt zu beantworten: Ich denke schon, dass solche Menschen es tief in sich drin noch wissen. Aber sie wollen es nicht merken, also tun sie es auch nicht. Und sie haben sich das auch selbst so lange und so hartnäckig eingeredet, dass sie sich mit dieser Wahrheit identifizieren. Vielleicht vergleichbar mit einem Schauspieler, der voll in seiner Rolle aufgegangen ist.

In diesem Sinne,

20.09.2020 11:18 • x 2 #23


Blanca
P.S.: Habe die Namen fürs Interview verwechselt. Das Nö war in einem Clip über Hertha Bothe.

Doch auch der Clip über Hilde Michnia ist diesbezüglich sehenswert. Insbesondere am Schluss wo sie dem Reporter sagt, dass sie sich diese ihre Geschichte über all die Jahre immer wieder auch selbst nachts do ausgesagt hat, wenn sie mal nicht schlafen konnte.

20.09.2020 12:00 • x 1 #24


A
Also eine Außenbeziehung bzw. das Kleinreden der selben mit dem HC und dessen Leugnern zu vergleichen, finde ich jetzt nicht angemessen. Außerdem bitte ich zu beachten, dass hier beide eine Zeit lang abtrünnig waren. Nur weil dies aber zu nichts führte, jetzt wieder zurück in die Ehe? Nein das funktioniert so nicht. Dazu gehört mehr. Auf beiden Seiten!

20.09.2020 12:01 • #25


Blanca
Ich habe hier keinen solchen Vergleich gezogen. Es ging an dieser speziellen Stelle nicht um die Aussenbeziehung oder den HC an sich, sondern um eine Erklärung für Schuldumkehr - ganz allgemein - aus psychologischer Sicht.

Wer aufmerksam mitliest, kann das auch mühelos erkennen, ohne jetzt durch solche Anwürfe dafür zu sorgen, dass Goodwin's law mal wieder zuschlagen wird.

20.09.2020 12:02 • #26


A
Also, wir kennen hier ja nur die spärlichen Aussagen des EM. Kann ja sein, dass der ein unkommunikativer, dröger Knochen ist, der seine Frau emotional verhungern ließ. Das rechtfertigt dann zwar kein Fremdgehen, macht aber den Trennungswunsch nebst Außenbeziehung verständlich. Zumindest für mich.

20.09.2020 12:08 • #27


A
OT: Godwin's law hat schon zugeschlagen. Und das auf Seite 2!

20.09.2020 12:32 • #28


Blanca
Der Thread stammt von einem Forengast und wurde erst gestern hier eingestellt. Inzwischen hat es diverse und auch ausführliche Antworten auf sein Hilfsanliegen gegeben - mehr fällt mir persönlich dazu jetzt auch nicht mehr ein. Vielleicht wollte er ja nur mal ein paar Meinungen hören, um zu (s)einem Entschluß zu kommen. Wäre halt nett, wenn er irgendwann nochmal ein Feedback gibt, was nun letztlich aus der Sache geworden ist.

Na jedenfalls wünsche ich allen, die hier noch mitlesen noch einen schönen Sonntagnachmittag und bin jetzt erst mal hier raus.

20.09.2020 12:55 • #29


D
Zitat von Blanca:
Es gibt Menschen, die legen sich Lebenslügen zurecht - um mit sich selbst ins Reine zu kommen, auch ohne der eigenen Schuld vollends ins Gesicht blicken zu müssen. Eigene Anteile daran werden entweder rundweg geleugnet, oder - wenn allzuviel Belege dies verunmöglichen - kurzerhand relativiert.

Dieser Prozess ist IMO eine Mischung aus anfänglichem Kalkül, Verdrängen und - mit der Zeit - Vergessen. Gemeinsam ist den Betroffenen die Vehemenz, mit der sie jeden noch so leisen Zweifel an ihrer Lebenslüge abstreiten. Dahinter steht IMO blanke Angst um die eigene Identität.

Fiele das Trugbild in sich zusammen, könnte man das eigene Spiegelbild erst mal nicht länger ertragen. Also wird es verteidigt bis aufs Messer...

Blanca vielen Dank für deine Antwort. Auch danke an die Vorrednerin. Das klingt ziemlich logisch was du da schreibst. Aber kann man das auf lange Sicht alles so halten? Da wird sich der Druck innerlich irgendwann Mal zu gross oder ?

20.09.2020 17:18 • #30


A


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