naja, wenn ich ehrlich bin, war mir genau das ja in diesem Moment auch irgendwie egal, ob was passiert oder nicht. Das kannte ich so noch nicht von mir, keine Panik davor, während meiner Schwester zitterte Also doch irgendwie wieder positiv. Und auch du wirst irgendwann etwas Postives aus diesem Sumpf herausziehen können, auch wenn es nur solche Kleinigkeiten sind . Ich versuche mich, wenn auch mühselig, an solche Kleinigkeiten zu klammen, mich nun neu kennen zu lernen, über mich zu lernen, sodass kein Platz bleibt für sonstige sinnlose Gedanken. Ich lerne nun schon seit 14 Monaten, vermutlich mehr, als mein Ganzes Leben bisher, nämlich über mich.
Das mit der Scham verstehe ich auch, die sich bei mir sogar auf den Arbeitsbereich noch immer auswirkt. Mittlerweile habe ich den starken Drang, nach bald 6 Jahren, zu gehen und noch einmal einen neuen Weg einzuschlagen. Zwischendurch wäre ich außer aus meine Haut, am liebsten auch aus meiner Wohnung gezogen, hätte die Stadt gewechselt, einfach alles neu. Aber das ist ja auch keine Lösung. Kraft habe ich mittlerweile auch nur soweit, dass ich enigermaßen weitermachen kann privat, so langsam zu mir komme. Für meine Familie und Freunde halbwegs normal zu wirken, fällt sehr schwer, denn das kann ich noch immer nicht. Da ich aber niemanden mehr damit vollsülzen will, muss ich es versuchen. Klar, es gibt helle Momente, ich kann auch mal lachen, aber die äußerliche Zufriedenheit ist weg. Beruflich ist es schwer, da ich mich zusammenreißen muss nach der langen Zeit endlich die Fassade zu wahren und meine Anerkennung zurück zu erlangen. Funktioniert man nicht so, wie Jahre zuvor, damit mein ich jetzt nicht, dass man Mist baut, ich habe sehr gut funktioniert, ein Jahr lang für zwei Personen, weil meine Kollegin genau zur Trennung in Elternzeit ging, nein, ist man einfach nur ruhiger um seine Arbeit gut zu machen, wird es immer aufs Private bezogen, und da kommt man nur schwer wieder raus. Und mittlerweile habe ich auch nicht mehr die Kraft, mich mit solchen Dingen auch noch zu befassen.
Genau die Ängste die du hast, plagen mich auch. Ich versuche nicht mehr daran zu denken, denn wozu soll ich auch, ich bin ja eh noch lange nicht bereit für was Neues, wieso soll ich mir dann eigentlich Gedanken machen was eine neue Partnerschaft angeht. Das Wichtigste ist, das wir alle selbst erst mal wieder auf die Beine kommen. Und das braucht ganz viel Zeit. Ich bin auch zum zweiten Mal so tief gefallen, zwei Mal nach über 5 Jahren. Woran ich mich versuche auch zu klammern, ist die Tatsache, dass es beim ersten Mal auch weiter ging, irgendwie. Da war es nur ein halbes Jahr Loch, da dachte ich schon, das wäre krass, aber diesmal ist es schon fast das dreifache an Zeit... Aber nichts lässt sich miteinander vergleichen.
Und die Schritte, die wir bereits (alleine) gegangen sind, können wir momentan noch nicht sehen, aber es sind viele.
23.06.2014 22:09 •
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