Hallo vreni, gerne.
Ich bin jetzt seit 14 Monaten getrennt, auch erst im Guten, nach 5 1/2 Jahren. Dann fassten beide Seiten den Beschluss, es noch einmal mit einander zu versuchen, nachdem ich gerade dabei war es zu akzeptieren, meine Sachen holen wollte, gab er den Anstoß. Dann begann die nach außen hin geduldige Warterei meinerseits, bis Oktober. Bis dahin nur intensiver Schreibkontakt, Treffen wurden verschoben, ich war diejenige welche immer fragte. Auch Ende Oktober, weil ich diesen Zustand nicht mehr aushielt. Er brach dann einfach den Kontakt ab, reagierte nicht mehr. An meinem Geburtstag Ende November schrieb er mir dann. Er wünschte mir alles Gute und viel Spaß in meinem Leben. Auf meine Antwort keine Antwort mehr. Ich schrieb ihm am nächsten Tag an seinem Geburtstag auch, bis auf ein Danke dann auch nichts weiter von ihm. Seitdem versuchte ich nun weiter damit klar zukommen. Schrieb' ihm noch eine lange Mail ohne Antwort seinerseits, und holte dann nach Weihnachten meine Sachen, die er, wie von mir vorgeschlagen, vor die Tür stellte. Es fehlte jedoch einiges, weshalb ich ihm schrieb. Plötzlich die erste Antwort seit langem von ihm, er wollte nachsehen. Auf meine Frage, wieso nun alles so kam, ein Ich weiß es nicht seinerseits, er brauche noch Zeit. Dann wieder Funkstille. Ich habe sowas in meinem Leben noch nie erlebt und konnte diesen Kontaktabbruch kaum ertragen. Zwei Kontaktversuche habe ich dann im Februar und Ende März noch gestartet, ohne Antwort und es dann akzeptiert, dass es so ist wie es ist, weil ich mich entscheiden musste, ob ich noch so weiter machen oder in allen anderen Bereichen wieder klar kommen möchte, ohne andauernde Weinkrämpfe. Irgendwann ist man diesen Zustand so Leid...Ich habe dann wie von selbst Strategien entwickelt, wieder raus zufinden, mich begleitend aber auch nach einer Therapeutin umgesehen, weil ich aus einer tagelangen Heulkrampfschleife nicht herauskam. Bis vor drei Wochen ging es mir in Millimeterschritten täglich besser. Mit der Zeit stellt sich da was im Kopf um durfte ich erfahren, man lernt, wenn auch nur mühselig, den Blick auf sich zu richten. Der Weg ist, zu sich selbst zu finden. Nun ja, vor drei Wochen meldete er sich dann an Herrentag, angeblich nicht betrunken. Ich antwortete ihm leider, weil ich so nicht bin. Wir haben zwei Stunden geschrieben, es tat ihm Leid usw., er wollte viel ändern und sich bald bei mir melden. Er wollte wieder Teil meines Lebens sein... Im Grunde war es wie ein Dejavue... Aber ich war ziemlich stolz auf mich, weil ich sehr souverän und mit viel Abstand geschrieben habe, auch dass ich ihm nicht böse bin, er seine Gründe gehabt haben wird. Ich habe ihm sogar gedankt, dass er mir nun Antworten gegeben hat. Er fiel aus allen Wolken, dass ich dabei bin abzuschließen
Die ersten paar Tage danach, war ich erstaunlich ruhig, sagte mir immer wieder, dass er sich eh nicht melden wird. Was er dann auch nicht tat...Leider schrieb ich ihm dann ein paar Tage später, weil ich es nicht mehr aushielt, ich hatte das erste Mal Wut, auf mich, aber auch endlich mal auf ihn, vorher habe ich ihn innerlich immer noch in Schutz genommen, mir Gründe zurecht gelegt, dass er vielleicht einfach nicht anders konnte. Plötzlich holte mich dann alles wieder ein, nachdem ich doch schon so weit gekommen war. Glaubt mir, man selbst sieht die Schritte gar nicht, die man bereits aus eigener Kraft gegangen ist. Es ist wirklich erstaunlich, was die Hormone so mit einem machen, ohne dass man es steuern kann . Von ihm kam wieder keine Antwort. Ich rate allen, sowie auch pitimaus mehrmals schrieb, den Kontakt nicht zu suchen, es geht einem danach hundertfach schlechter. Ich hatte das Gefühl, das Gesicht vor mir selbst verloren zu haben, weil ich an Herrentag so souverän schrieb und dann, anderthalb Wochen später, ganz gegenteilig und verzweifelt und ihm zeigte, wie es mir damit geht, was ich nie mehr wollte. Nur diesmal habe ich diesen Zustand dann sehr schnell, nämlich am nächsten Tag beendet, nachdem ich mich wieder mal Auf Arbeit kaum konzentrieren konnte. Ich habe ihm dann ein letztes Mal geschrieben und um die restlichen Sachen gebeten, ihm geschrieben, dass ich ihn ab sofort wieder in Ruhe lasse sowie Alles Gute. Dann habe ich ihn in einer letzten Community gelöscht. Das ist nun wieder anderthalb Wochen her und ich gewinne langsam wieder Abstand. Zudem versuche ich nun noch einmal erneut, mir egal sein zu lassen, dass er mir meine Sachen nicht zurück gibt, was nicht leicht ist, ich gehe jeden Tag mit einem mulmigen Gefühl an den Briefkasten, mit dem Gedanken, dass eine Abholkarte der Post drin liegt. Doch leider war das bis dato nicht der Fall und wieder zermatert es mir meinen Kopf, weil ich dieses Verhalten nicht verstehe...
Ich versuche nun Kraft zu schöpfen, aus meinen bisherigen Erfahrungen, aus der Erinnerung an den Zustand, den ich erreicht hatte, bevor er mir wieder schrieb. Und ich versuche das Positive in allem zu sehen, denn ich weiß nun wieder, was mir wichtig ist im Leben und was ich mir wünsche. So langsam meine ich auch so etwas wie Hoffnung zu erhalten, aber erstmalig seit langem eine ganz andere Hoffnung. Nämlich nicht die, dass er sich noch einmal meldet, sondern die Hoffnung, dass ich irgendwann wieder, vielleicht sogar erstmalig, in mir ruhe und zu mir finde, auch ohne Partner und dennoch irgendwann jemanden finde, der zu mir passt.
Die Feiertage, Festlichkeiten und Geburtstage sind für mich auch am Schlimmsten, aber hey, ein erstes Mal habe ich die alle schon überstanden und ich glaube daran, dass es beim nächsten Mal weniger schlimm sein wird:).
Bitte entschuldigt meinen langen Text, das musste gerade irgendwie alles raus
22.06.2014 19:00 •
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