Hallo solonely,
ich kann dir nur zustimmen, Bewegung hat mir auch geholfen. Ich bin abends manchmal einfach 45min durch meine Wohngegend gelaufen. Das erste Mal ungeplant, da habe ich abends ein Paket von einer Packstation abgeholt, mit Kopfhörern im Ohr. Das Paket war nicht groß und als ich in der Nähe meiner Eingangstür war, bin ich einfach weitergelaufen. Dieses Laufen, mit Musik im Ohr, die Gedanken treiben lassend, hat so gut getan, dass ich dies dann öfter gemacht habe. Das Handy blieb zu Hause. Auch in einem Park hier in meiner Nähe ging ich spazieren, in welchem ich mit ihm zum Glück nie war:). Einmal wollte er mit mir dort spazieren gehen abends, doch ich hatte keine Lust. Im Nachhinein tat es mir Leid, heutzutage bin ich froh^^.
Ich habe auch vor wieder offiziell Sport zu machen, versuche aktuell aber erst einmal wieder zu meinem Ausgangsgewicht zurückzukehren. Ich war letzte Woche mit meiner Schwester an der Ostsee im Urlaub und wir sind über 30 km Rad gefahren. Immer als es bergauf ging, musste ich absteigen, die körperliche Kraft fehlt noch etwas.
Genau diesen Punkt, den du auf Arbeit erreicht hast, habe ich auch erreicht. Es war nicht so, dass ich grobe Fehler gemacht hätte oder so, aber ich wandelte stets an der Schmerzgrenze meiner Belastbarkeit und das Zwischenmenschliche hat durch mein tristes Dasein ebenso sehr gelitten. Ich wusste, dass wenn der Zustand nicht endet, würde ich mir alles andere kaputt machen. Äußerte ich mich bezüglich arbeitstechnischer Dinge begründet negativ, wurde das mit meiner privaten Situation in Verbindung gebracht. Seit dieser Woche durfte ich erstmals wieder spüren, dass ich fast zurück bin, Privates wieder zu Hause bleiben kann und auf Arbeit auch keine Rolle mehr spielt. Leider konnte ich dies die ganzen Monate nicht. Es war auch sehr kräfteraubend, wie Kollegen sich einem gegenüber verändert haben, nur weil man nicht mehr so funktioniert, wie all die Jahre zuvor, nicht wie gewohnt immer bei allem dabei ist, sondern sich zurückzieht, weil man einfach nur seine Arbeit gut machen möchte. Ich habe darum gebeten es einfach zu akzeptieren und dass ich in Ruhe gelassen werde, es war ja auch nicht so, dass ich nie mehr gelacht hätte oder so. Meine Charaktereigenschaft der Ruhe und eher nicht vorhandenen Extrovertiertheit, die ich eh schon immer besaß, wurde nun mit meiner privaten Situation begründet… Ich habe immer wieder gesagt, dass ich dabei bin dafür zu sorgen, dass es mir bald besser geht. Es ist sehr anstrengend, wenn man sich neben der Arbeit dann auch noch mit solch zwischenmenschlichen Dingen befassen muss.
Ich lege nun auch wieder viel mehr Kraft in meinen Beruf, um auch dorthin wieder vollständig zurückzukehren. Dennoch denke ich aber auch darüber nach, nach fast 6 Jahren, mich noch einmal neu zu orientieren, weil ich mittlerweile irgendwie den Wunsch nach einem anderen Sinn verspüre. Aber eins nach dem anderen. Manchmal merkt man erst nachdem eine Lebenssäule weggebrochen ist, dass man auch auf einer anderen Lebenssäule nicht wirklich glücklich steht, so wars bei mir und somit doppelt hart.
Liebe solonely, ich wünsche dir, dass dein Arbeitstief sehr schnell in Vergessenheit gerät und auch du ganz bald wieder zurück bist:). Das mit dem Aufwärtstrend freut mich:).
Das mit den Kleinigkeiten kenne ich auch und ich kann dir nach der langen Zeit bestätigen, dass diese Erinnerungen auf jeden Fall irgendwann verblassen. Das Kochen fiel mir anfänglich beispielsweise sehr schwer, hatten wir‘s doch immer gemeinsam getan. Das Besteck hatte ich von ihm bekommen. Nun bemerke ich gerade hier beim Schreiben, dass dies mittlerweile gar keine Rolle mehr spielt . Und ich habe nicht einmal gemerkt, seit wann dies so ist:).
Liebe Grüße,
die Schwalbe
28.06.2014 20:52 •
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