Hallo ihr lieben!
Ich hoffe ihr könnt mir helfen, das Chaos in meinem Kopf ein wenig zu ordnen…
Zu meiner Situation:
Ich bin mitte 30 und nun seit 3 Jahren von meiner Ex getrennt.
Wir waren davor ca. 5 Jahre zusammen und bis auf die letzten 6 Monate sehr glücklich.
Für mich war es Liebe auf den ersten Blick und es gab nichts, was mich davon abbringen konnte, sie zu lieben.
Als wir zusammen kamen, war sie gerade 18 Jahre alt und so kam nach gut einem halben Jahr die erste Schwierigkeit - sie erhielt einen Studienplatz in 500km Entfernung.
Zwei Jahre lang, führten wir eine Fernbeziehung, von der wir uns nicht unterkriegen ließen.
Dann musste sie das Studium abbrechen und fiel in ein tiefes Loch, musste in pyschiatrische Behandlung, was in mir nur umso mehr den Wunsch auslöste, das mit ihr gemeinsam durchzustehen.
Als es ihr wieder gut ging, suchte sie sich ein neues Studium. Wir beide wollten keine weitere Fernbeziehung und sprachen intensiv darüber, wie wir uns die Zukunft vorstellen.
Ich bin sehr heimatverbunden und hatte immer den Wunsch von einem Eigenheim, was für sie langfristig OK gewesen wäre.
Also gingen wir den Kompromiss ein, dass wir für die Dauer des Studiums in die entspr. Stadt ziehen und danach wieder in unsere Heimat.
Ich gab also meinen Job auf und zog mit ihr in ein anderes Bundesland.
ein paar Monate nach dem Umzug hatte ich eine Operation.
Es war mir wichtig, ihr vorher noch zu sagen, dass ich sie heiraten möchte - sie sagte ja.
Mein Heilungsprozess war langwierig und wenig zufriedenstellend, wodurch ich die Lust am alltäglichen Leben verlor, außerdem wurde ich mit der Stadt nicht warm, fühlte mich nicht zu Hause.
Sie hingegen, hatte mit ihrem neuen Studium zu tun, arbeitete nebenbei und schloß neue Freundschaften. So kam es, das wir uns auseinander lebten.
Als ich dann mal für ein Wochenende allein in der Heimat war und wieder kam, war alles verkorkst.
Sie eröffnete mir, dass sie gehofft hätte, die Auszeit würde uns gut tun und sie würde mich vermissen, jedoch war sie eher froh, dass ich weg war.
Sie liebt mich nicht mehr. In mir brach eine Welt zusammen. Ich wusste, dass wir eine schwere Phase durchmachten, aber glaubte immer daran, dass wir das schon wieder hinbekommen.
Im Laufe der Zeit, wurde ihr dann auch klar, dass sie mit dem zukünftigen Umzug, zurück in die Heimat nur mir einen gefallen tun würde, aber das selber nicht will.
(Da spielten auch Traumata aus ihrer Kindheit eine Rolle)
Nach einigen Wochen hin und her, habe ich den Entschluss gefasst, wieder zurück nach Hause zu gehen. Ich konnte gerade noch so meinen alten Job zurück bekommen, sonst hätte ich in der fremden Stadt einen neuen antreten müssen.
In den Monaten danach, gab es noch ein wenig hin und her, aber nichts konkretes.
Dadurch, dass sie große Teile der gemeinsam angeschafften Einrichtung behielt, bekam ich noch eine Stange Geld von ihr. Wir vereinbarten, dass sie mir dies in Raten zurückzahlt.
Nach etwa einem Jahr setzte sie die Zahlungen aus und fing an, sich unfair zu verhalten. Machte sich über meine Forderungen Lustig und ließ mich auflaufen.
Ich erwähne das alles, weil sie mich in diesem Moment wirklich sehr respektlos behandelt hat, was mich sehr verletzte und was für mich schlimmer war, als das fehlende Geld.
Dieser Zustand hielt sich ein weiteres Jahr, bis sie sich überraschend meldete.
Sie wollte reinen Tisch machen, sich für alles entschuldigen und mir alles erklären.
Sie hatte in den letzten Monaten viel Therapie.
Unsere Beziehung hat sie aus Ängsten sabotiert. War ja auch noch sehr jung und konnte sich nie wirklich ausleben.
Das Geld einzubehalten, war wohl ihr letzter Stohhalm um zu verhindern, dass der Kontakt entgültig abreißt - leider nicht der beste Move.
Jedenfalls hat sie nun alles beglichen und mir zu verstehen gegeben, dass sie das alles gerne ungeschehen machen würde und sie immer noch Gefühle für mich hat.
Sie wirkt deutlich reifer als vor 3 Jahren und ihr ist heute klar, dass sie vieles damals nur aus trotz sagte.
Bzw. dass sie auch ein Stück weit erwachsen geworden ist und auch langsam angefangen hat, die Heimat zu vermissen.
Ich habe das erstmal zur Kenntnis genommen, ohne weiter darauf einzugehen.
Anfangs habe ich sehr daran gezweifelt, ob das überhaupt ernst gemeint ist, oder ob ich nur ein Notnagel sein soll.
Aber es hat mich dann doch mehr und mehr beschäftigt.
Ich bin seit der Trennung nicht mehr wirklich glücklich gewesen, bis auf eine ganz kurze Beziehung. Es fällt mir schwer jemanden kennenzulernen und erst recht habe ich bis heute keine Frau kennengelernt, die mit ihr vergleichbar wäre.
Sie hat mich umgehauen wie keine zweite und ich war so wahnsinnig glücklich mit ihr, dass ich es mir kaum noch vorstellen kann, weil ich doch schon sehr lange vor mich hin existiere, ohne wirklich zu leben.
Sie hat mir inzwischen einen Stapel Briefe geschickt um mir zu zeigen, wie ernst es ihr ist und ich glaube ihr das auch.
Wir haben uns auch schon ein paar mal zum reden getroffen.
Jetzt kommt der Knackpunkt -
Obwohl sie die Frau ist, die ich immer wollte, obwohl sie mir jetzt das bietet, wonach ich mich nach unserer Trennung so lange gesehnt hab, bin ich irgendwie blockiert.
Es gibt eine emotionale Bindung zwischen uns - die Briefe waren auch gespickt mit Bildern, Videos, Musik und als ich mir das alles angesehen habe, wurde ich sehr sentimental, hab geheult wie ein Schlosshund.
Sie sagt, dass jede ihrer Männerbekanntschaften daran gescheitert ist, dass sie immer mich in dem Mann gesucht, aber nicht gefunden hat. Zwischen uns war es einfach besonders und das kann ihr offensichtlich kein anderer geben.
Und sie sagt, dass sie es nicht ertragen kann mich zu sehen (gemeinsame Freunde) ohne, dass ich Teil ihres Lebens bin. Deswegen würde sie, wenn es mit uns nicht mehr klappt, den Kontakt ganz abbrechen müssen und diese Vorstellung macht mich auch traurig, bzw. habe ich Angst davor.
Dennoch fühle ich mich nicht wirklich zu ihr hingezogen.
Ich begehre sie nicht, auf S. Weise.
Mich stören die belanglosesten Dinge, wie ihr Kleidungsstil, wie sie auf Bildern in Stories posiert, aber auch die Tatsache, dass ihr Studium immer noch mindestens 1,5 Jahre dauert (was ja wieder FB bedeuten würde).
Ich frage mich, ob das einfach bedeutet, dass ich keine Gefühle mehr hab, oder ob in mir nur ein Schutzmechanismus wirkt?
Ich würde mir so sehr wünschen, dass es wieder so ist, wie früher. (Und ja ich weiß, das ist es nie mehr…)
Aber ich weiß nicht weiter… irgendwie würd ich mich gerne einfach wieder in sie verlieben und mit ihr zusammen sein, aber es geht nicht.
16.06.2024 13:39 •
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