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Wieviele Warnschilder brauche ich noch?

H
Solche Typen habe ich früher im Klavierunterricht auch oft erlebt. Die waren technisch nahezu perfekt, aber es wollte bei mir kein Gefühl aufkommen, wenn sie etwas vorgespielt haben. Da fehlten die feinen Nuancen und die persönliche Interpretation des Stückes. Die haben selbst das Präludium No.1 in C - Dur aus Bach's Wohltemperiertem Klavier seines Zaubers berauben können. Da blutete mir das Herz, weil ich das Stück so genial finde. Sowas kann man nur mit Gefühl spielen. Reine Technik macht da alles kaputt.
Das kann man auch auf Sinnlichkeit und ero. übertragen.

10.10.2014 10:17 • #31


G
Wirklich traumhaft schönes Stück!

Und ja, es lässt sich auf die ero. übertragen. Es ist nicht so, dass wir keine mehr hätten, aber es ist eben auch da sehr, nun ja, technisch. Und auch darüber habe ich mit ihm gesprochen...
Er braucht eine Anleitung und dann wird es 'abgearbeitet'. Klingt fies, gell? Aber eigentlich ist es traurig. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er keine Freude am Entdecken hat. Auch keine Ausdauer. Dann lieber schnell wieder wie gewohnt.
Und ich will auch da nicht mehr mich ständig erklären müssen. Nach 8 Jahren hat man da keine Lust mehr drauf.

Und kalt könnte ich mit ihm über Musik anders ins Gespräch kommen, aber darum geht es ja nicht. Es sollte nur anhand dieses banalen Beispiels etwas grundlegendes verdeutlichen.

10.10.2014 13:02 • #32


A


Wieviele Warnschilder brauche ich noch?

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H
Das Gefühl kenne ich allerdings auch. Wenn das Gegenüber quasi nur noch passiv daliegt und man selbst die ganze Arbeit macht, stirbt auf Dauer natürlich auch der Reiz am anderen. Der S€x wird zum maschinell abgearbeiteten Routineakt.
Hast Du mal mit ihm darüber geredet?

10.10.2014 13:22 • #33


H
Zitat:
Wenn das Gegenüber quasi nur noch passiv daliegt und man selbst die ganze Arbeit macht, stirbt auf Dauer natürlich auch der Reiz am anderen. Der S€x wird zum maschinell abgearbeiteten Routineakt.


klingt ja schrecklich. Frage mich, warum man dann überhaupt noch miteinander in die Kiste geht. Wenn der S eingefahren ist, wieso lässt man es nicht einmal eine Zeitlang und stürzt sich erst wieder aufeinander wenn es Spaß macht? Warum denn bloß dieses abarbeiten?!

10.10.2014 14:47 • #34


S
Ich werfe hier mal den Begriff Panromantik und Pans.ualität in den Raum. Das sind Menschen, denen es vollkommen egal ist, welches Geschlecht das Gegenüber hat, weil nicht das Geschlecht der ausschlagebene Punkt ist, sondern der Mensch dahinter. Man verliebt sich also nicht in Mann oder Frau, sondern in MENSCH.

Scheint für mich auf deinen Partner zuzutreffen. Vielleicht ist er auch aromantisch veranlagt und erwidert deshalb deine romantische Seite nicht.

Wenn du damit klarkommst - go for it.
Wenn nicht- Trennung.

So läufts nunmal.

10.10.2014 17:01 • #35


G
Danke für eure Antworten!

Heute war es wieder schlimm. Hatten ein Gespräch und irgendwie dreht er es am Ende immer so, dass ich Täter bin und er Opfer. Immer sieht er sich in der Opferrolle. Selbst wenn ich es anspreche, dann kann er es nicht für sich reflektieren. Oder will es nicht.
Es ist so anstrengend. Auf der anderen Seite gibt es auch die schönen Momente als Familie. Es ist ja nicht alles schlecht. Für vieles bin ich auch dankbar.

Ich drehe mich so unsäglich im Kreis! Und komme nicht raus.

@Hinrich
Ja, wir hatten viele Gespräche auch über unserer Wünsche und Vorstellungen in der S.. Ich glaube, da habe ich mir den Mund schon fusselig geredet, bzw. auch Dinge vorgemacht, gezeigt.

@Hilfe
Auch eine Pause hat nichts gebracht. Mein Verlangen kam dann auch nicht wirklich zurück.

@Spaceboy
Danke! Ich werde mich mal schlau machen!

11.10.2014 18:57 • #36


H
Hallo GoldenWinter,

darf man fragen, wie es in seiner Biographie so aussieht? Wie das Verhältnis zu seinen Eltern, respektive zu seiner Mutter ist?
Ich sehe bei ihm tatsächlich sehr kindliche Verhaltensmuster und vielleicht auch ein wenig das Verlieren in theologischen Sichtweisen, wobei er damit den Bezug zur Realität verloren hat. Etwas zu viel Vergeistigung vielleicht. Das passiert ja ganz oft, wenn sich Menschen zu sehr mit Philosophie oder Theologie beschäftigen.
Wie ist er denn sonst so? Also als Mann. Kann er Macho sein oder würdest Du ihn eher in die Kategorie devotes Weichei einordnen?

Beste Grüße!

12.10.2014 09:28 • #37


G
Wenn ich ganz knallhart bin und deine Worte benutze, dann ist er eher das devote Weichei.
Ohne ihn jetzt analysieren zu wollen, glaube ich auch, dass er sich nie richtig von seiner Mutter gelöst hat. Mir fehlt öfter mal die loyale Einstellung zu mir als seiner Frau, wenn es Konflikte gibt. Er sagt immer, dass er nicht zwischen den Stühlen sitzen möchte. Harmonie...blabla...entschuldigt, aber manchmal möchte ich brechen!
Ich bin so aggressiv ihm gegenüber geworden. Manchmal ertrage ich seine Nähe nicht, seine Stimme etc. Das ist auch krank, oder?
Ich erkenne mich selbst nicht mehr, oder zeigt sich mein wahres Ich?

Was stellst du dir, lieber Hinrich, eigentlich unter Vergeistigung vor?

12.10.2014 12:32 • #38


H
Das ist nicht krank, sondern eine Abwehrhaltung, die ja genau zeigt, wie unzufrieden Du eigentlich bist. Insofern liegt der nächste Schritt eigentlich auf der Hand. Leider! Du hast ja scheinbar alles versucht, ihn aus seiner Lethargie heraus zu bringen, aber offensichtlich fruchtet keine Anstrengung.
Ich denke schon, dass sich gerade Dein Ich in all seinen Facetten zeigt. Du bestehst eben auch nicht nur aus Freundlichkeit.

Ich meine mit dem Zuviel an Vergeistigung, dass die Intuition und eine gewisse Art von affektivem Handeln auf der Strecke bleibt, wenn man den ganzen Tag nur damit beschäftigt ist, sein Dasein an quasi utopischen Vorgaben auszurichten. Irgendwie unterdrückt man doch da einen Teil von sich. Das Dasein besteht nur noch aus Selbstkontrolle.
Keine Angst, ich bin kein atheistisch denkender Mensch, aber ich bin eben auch Realist und weiß, dass das Leben und die Welt nicht unbedingt ein idealer und kuschliger Ort ist.
Christen neigen ja oft dazu, sich generell hinten anzustellen und in eine Art Duldungsstarre zu verfallen, die auf Dauer natürlich ungesund ist.

Ich habe schon jemanden kennengelernt, der Deinem Männlein sehr ähnlich ist. Eine wirkliche Flachzange (sorry...) ohne Rückgrat. Aber immer schön aktiv beim Kirchentag und in der Gemeinde. Im realen Leben aber null Stärke und ein völlig verkopftes Dasein ohne jede Spontanität. An ihm war wirklich nichts, was man als Stärke oder Männlichkeit bezeichnen könnte. Schon in einfachen Diskussionen konnte man das merken. Er war ja um Einiges älter als ich, konnte aber keine Position beziehen und sich verteidigen. Wahrscheinlich auch um der Harmonie willen. Ich fand das befremdlich und uninteressant. Und irgendwie hatte der Kerl auch etwas as.uelles oder zumindest zu feminines. Man muss doch als Mann auch mal Macho sein und seine animalische Seite zeigen, oder? Mal aus sich rausgehen und zeigen, dass man Frauen wirklich g€il findet.

12.10.2014 13:06 • #39


Strega
@golden winter: hab hier grad bisschen mitgelesen. Kann es vll möglich sein, dass dein mann asperger autist ist oder zumindest autistische züge hat? viele aspis wissen bis ins erwachsenenalter nicht, dass sie es sind. wenn er diese züge hat, dann kann er schlichtweg nicht anders...
liebe grüße!

13.10.2014 17:59 • #40


G
Einen schönen Abend!

@Hinrich
Ich habe bewusst danach gefragt wie du Vergeistigung verstehst. Manchmal habe ich das Gefühl, Menschen verwechseln das mit einer sehr 'konservativen' (mir fällt gerade kein besseres Wort ein) Spiritualität. Es ist ein bisschen was an deinen Ausführungen dran. Er ist mir manchmal ein wenig zu weich. Scheut Konflikte. Das hat aber nichts damit zu tun, dass er mit göttlicher Strafe oder so rechnet, sondern weil er es m. E nie gelernt hat, richtig zu streiten. Effektives Handeln kommt gar nicht vor. Bei mir manchmal vielleicht dafür zu oft...
Jetzt wo ich so offen hier schreibe, da merke ich richtig wie es mich nervt. Er 'kuscht' vor mir. Das macht ihn so weich und so kindisch. Und bitte, ich bin keine Frau, die mit dem Nudelholz - auch nicht mit dem verbalen - vor ihm steht. Ich bin dominant, ja, gleichzeitig habe ich aber auch eine weiche Seite an mir. Trotzdem fehlt mir die Reibungsfläche...

@Strega
Danke für deine Antwort! Asperger, mmhh, dachte immer, dass diese Menschen generell ein Problem haben mit sozialen Beziehungen. Er kann schon auch in Kontakt gehen.

Gestern hatten wir wieder ein längeres Gespräch. Langsam werde ich aber des Redens müde. Ich habe ihn auch gefragt, ob es auf beiden Seiten an der Bequemlichkeit liegen kann, dass wir nicht loslassen können an dem Bild von Ehe und Familie. Er meinte nur wieder, dass es doch aber auch im Alltag gut funktionieren würde. Ich wäre undankbar. Große Gefühle könne man nicht erwarten, denn das wäre Disney-Land. Ein anderer Partner könnte mir das auch nicht geben.

Vielleicht hat er recht und ich bin einfach zu undankbar...

13.10.2014 18:57 • #41


R
Ich finde dich mindestens genauso glatt, unerotisch undlangweilig wie ihn. Von daher passt ihr prima zusammen.

Er hat kein Interresse an dir als Frau. Sieht aber die Dinge immerhin realistisch.
Ich hatte es dir schon geschrieben und wiederhole es dir gerne, du kommst vom Regen in die Traufe mit de, der dir ein kribbeln erzeugt.

Deine Antworten sind alle stereotyp und angepasst. Was willst du denn, von deinem Mann, er passt doch wie die Faust aufs aAuge zu dir.

13.10.2014 19:18 • #42


G
Na, Regenbogengirl, schlechten Tag heute gehabt?
Ist aber o.k.! Wir beide müssen uns auch nicht anziehend finden.

13.10.2014 20:15 • x 1 #43


R
So schlecht war der Tag nicht mal, aber danke der Nachfrage. Bin etwas erkältet.

Aber mal ehrlich, wieso sollten wir uns auch anziehend finden. Ich dachte, du hast mit deinem Typen Probleme.
Und seit wann hat dich Anziehung jemals interessiert? Wenn sie dich wirklich interessiert hätte, wärest du niemals mit ihm zusammen gekommen und wärest jetzt schon längst über alle Berge.

Du suchst Sicherheit und Anstand und hast diese auch mit deinem Mann gefunden. Und aus diesem Sicherheitsbollwerk luscherst du nur mal gerade so um die Ecke, um mal zu sehen. was es da draussen noch so gibt.

Wenn dein Mann dir auf einmal Reibung geben soll, ist es bei dir doch nur eine Eintagsfliege. Du bist doch ganz glücklich damit, dass er kuscht und du deine Dominanz ausleben kannst. Er kann nicht abhauen von dir. Das weisst du und so wirst du halt mal ein bisschen übermütig und schaust grad mal ein bisschen nach, was es sonst noch geben könnte. So in der grauen Theorie.

Das merke ich an deinen posts. Denn alle Denkanstösse sind ausgesprochen oberflächlich oder gar nicht beantwortet worden und was in die Tiefe gehen könnte, wird ausnahmslos umschifft.

Aber du bist ja so vernünftig und dein Mann spricht doch eigentlich das aus, was du in Wirklichkeit denkst. Das was in dir, im Moment, ein bisschen brodelt, das ist doch nur so ein kleines Flämmchen, aber kein Vulkan.

13.10.2014 21:20 • x 1 #44


G
Nur noch kurz als Gute-Nacht-Geschichte und wie so oft über Handy...

Ich kann deinen Ausführungen über das Sicherheitsbollwerk was abgewinnen. Habe schließlich selbst die Bequemlichkeit mit reingebracht.

Schwer etwas abgewinnen kann ich jedoch deiner Be- bzw. Abwertung meiner Person. Dafür kennen wir uns zu wenig. Und es macht Kommunikation schwierig. Ist zwar eine stereotype Aussage, aber eine mit Wahrheit.
Du hast dir dein stereotypes Bild von mir anhand von ein paar Posts gemacht. Ich habe versucht mich dagegen zu wehren mir ein stereotypes Bild von dir zu machen. Und versuche es auch weiterhin.

Und was habe ich jetzt deiner Meinung nach umschifft? Oder habe ich Aussagen nicht genug gewürdigt? Manches braucht auch Zeit...

13.10.2014 22:07 • #45


A


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