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Wieviel Macken muss man aushalten?

W
Zitat von T4U:
erläutere näher

Ich glaube dass ich oft sehr vorsichtig im Umgang mit Menschen bin und vielen ( auch fremden) Menschen oft was durchgehen lasse, meine Schwester ist da oft sehr direkt und ich kann das manchmal dann schlecht aushalten, das führt bei uns oft zum Streit.

Ich hatte mal einen Freund, Berliner Schnauze, der ist hinter dem Saturn Mitarbeiter hinterhergelaufen und hat ihm immer blauer Hemd Mann, blauer Hemd Mann hinterhergerufen....er fand es lustig, ich respektlos. Hielt dann auch nur 3 Monate

10.01.2020 10:15 • #16


trixi-77
Zitat von Wombat85:
Mir geht es tatsächlich auch eher um Dinge die schwer zu verändern sind und nicht um Haare in der Dusche oder das leise schließen von Türen ( das hat mein ex irre gemacht, auch wenn ich mich bemüht habe )
Tatsächlich mein Ich eher sowas wie ein kleidungsstil, oder z.b. In meiner Sicht blöder Umgang mit anderen Menschen. [pid]2023789[/pid]


Interessant, dass Du das in einem Atemzug erwähnst.
Mal provokativ: Kleidungsstil lässt sich doch super ändern, passiert ganz viel! Ist nur die Frage, ob man das auf Dauer wirklich will, also aus beiden Richtungen: einen Menschen neu einkleiden bzw an seiner Kleidung rummäkeln, bis er es ändert und ob man selber umgezogen werden wollte.

Ich finde, das sind Banalitäten, die man gut aushalten kann, wenn andere (die bedeutenden) Werte stimmen. Aber das habe ich auch erst lernen müssen: ich möchte meinen Partner nicht ändern.

Anders sieht es für mich beim Umgang mit Menschen aus! Das ist für mich ein k.o. Kriterium! Da ist kaum ein Kompromiss möglich, der nicht auf Dauer die Beziehung arg belastet. Aber, bei mir ist's auch eh so: wenn DAS nicht passt, kann ich mich nicht verlieben.
Das ist mehr als eine Macke, das ist Charakter.

10.01.2020 10:15 • x 3 #17


A


Wieviel Macken muss man aushalten?

x 3


MissGeschick
In meinem Leben haben sich bisher die Beziehungen bewährt, wo man dieselben grundlegenden Werte wichtig genommen hat. Wenn man sich in den wirklich wichtigen Fragen des Lebens (welche das auch immer subjektiv sein mögen) einig ist, dann sind die kleinen Macken mMn vollkommen gut auszuhalten. Streits über solche Lappalien wie Bartstoppeln sind doch sowieso immer nur ein Symptom für tiefer liegende Konflikte. Ich habe einen Partner, der einfach sehr gut zu mir passt. Und natürlich hat er Macken. Sogar viele. Aber in den meisten Fällen schmunzel ich darüber. Und wenn ich dauernd kritisch und genervt bin, dann hinterfrage ich mich selber und meine emotionale Verfassung, statt meinen Partner in Frage zu stellen.

10.01.2020 10:40 • x 7 #18


S
Ich kann und mag vielerlei Macken verzeihen - die hab ich selber auch.

-Etwas wo ich kein Zugeständnis machen könnte wären zb. rechts angehauchte Menschen (mein letztes Date war so einer und genau deswegen hab ich ihm auch klipp und klar gesagt das wird nichts).
Mir ist es prinzipiell egal ob jemand schwarz ist, ob jemand türkischer Abstammung ist, ob jemand Geld hat oder nicht, ob jemand gleichgeschlechtlich liebt... solange der Mensch kein Idiot, Popo etc ist.
Ich könnte aber nie mit jemand leben der in dem Bereich eine andere Einstellung hat.

-Ich könnte auch nicht tolerieren wenn jemand Menschen als Freunde bezeichnet und nur abwertend über diese spricht.

-Ich könnte auch nicht mit einem Partner leben der zb. schon ein Kind hat und dieses verleugnet oder sich nicht darum kümmert.

-Außerdem einen der ständig immer alles an mir kritisiert, alles was ich mache in Frage stellt etc.

-einen gewissen Grad an Intelligenz nicht erreicht ( hat nichts mit Schulbildung zu tun).

Das ist jetzt stark verallgemeinert und nicht auf eine bestimmte Person runtergebrochen.

Da ging es glaub ich nicht um irgendwelche Eigenarten wie Barthaare im Spülbecken lassen oder Socken in der Wohnung verteilen ^^

10.01.2020 10:52 • #19


W
Zitat von MissGeschick:
Und wenn ich dauernd kritisch und genervt bin, dann hinterfrage ich mich selber und meine emotionale Verfassung, statt meinen Partner in Frage zu stellen.


Jein. Wenn ich dauernd kritisch und genervt bin, hinterfrage ich mich selbst ja, aber auch ob die Partnerschaft so für mich passt.

10.01.2020 10:56 • #20


Kummerkasten007
Zitat:
Wieviel Macken muss man aushalten?


Müssen tut man gar nichts.

Wenn Kompromisse beiderseits nicht möglich sind, dann ist die Beziehung im Endeffekt nichts für die beiden Personen.

10.01.2020 11:00 • x 1 #21


MissGeschick
Jein. Wenn ich dauernd kritisch und genervt bin, hinterfrage ich mich selbst ja, aber auch ob die Partnerschaft so für mich passt. [/quote]


Absolut. Aber die BEZIEHUNG in Frage stellen und ggfs zu handeln und mich zu trennen ist erwas vollkommen anderes als MEINEN PARTNER in Frage zu stellen und ggfs zu meinem Gefallen verändern zu wollen.

Und ein Mensch mit krassen Defiziten, unverschämtem Benehmen oder rechter Gesinnung wäre garnicht erst mein Partner geworden.

10.01.2020 11:05 • x 2 #22


Heffalump
Zitat von Shibb:
die hab ich selber auch.



Wer nicht, jeder hat dies. Manche nimmt man hin, manche versucht man ein bisschen einzugrenzen und manchen gehen eben gar nicht, die Farbe der Hosen ist mir egal, aber wenn er täglich seinen Fußabdruck im Bad hinterlässt, sämtliche Deckel aufliegen und überall gelbe Flecken zu sehen sind, dann lasse ich ihn sicherlich schnell das gesamte Bad putzen - oder schicke ihn aus meinem Leben, ich bin nicht die Putzhilfe, weil er ein Schwein ist

10.01.2020 11:11 • x 2 #23


B
Zitat von Shibb:
Socken in der Wohnung verteilen


Eine Eigenschaft von meinem Freund. Auch wenn er sich bemüht es anders zu machen, verfällt er aber immer mal wieder in diesen Trott. Ich nehme es mit Humor.

10.01.2020 11:42 • x 2 #24


L
Eine interessante Frage.
Grundsätzlich: Müssen muss man gar nix. Man ist ja freiwillig in einer Beziehung.

Beim Klamottenstil, naja, ein Kerl, der nur mit solchen Hosen rumrennt, die in den Kniekehlen hängen, den kann ich nicht ernst nehmen. So ein Stück weit drückt man ja seine Persönlichkeit mit seinen Klamotten aus. Ob man nur schwarz trägt, oder paradiesvogelbunt, ob man eher praktische Klamotten oder möglichst schicke trägt. Heißt, das läßt für mich persönlich einen Rückschluß darauf zu, ob der Mensch, der drin steckt, ähnlich tickt wie ich. Aber natürlich ist das nur ein kleines Puzzlestück und wäre für mich kein Ausschlußkriterium. Obwohl, die erwähnten Hosen, die vielleicht...

Das mit den Bartstoppeln im Waschbecken ist auch so ein zweischneidiges Schwert für mich. Einerseits keine große Sache, passiert meinem auch mal. Andererseits sollte man von einem erwachsenen Mann erwarten können, dass er seine Hinterlassenschaften selbst beseitigen kann. Und er ein wenig drauf achtet, wenn man drauf hinweist. Das hat für mich auch ein Stück weit mit Respekt zu tun. Ich fände es respektlos, wenn er die Bude einsaut und es entweder ignoriert oder erwartet, dass ich hinterherputze. Aber auch das ist wieder nur ein Puzzleteil.

Grundsätzlich sind Ausschlusskriterien für mich
Männer (bzw Menschen im allgemeinen), die...
- nur Jammern, Meckern oder für die immer 'die anderen' schuld sind
- überheblich sind und sich für wahnsinnig toll halten
- die sich anderen gegenüber respektlos verhalten, und am besten das noch als 'witzig' tarnen wollen
- deren Lebensstil zu meinem so gar nicht paßt - mit einem Fitnessfreak zB könnte ich nix wirklich anfangen

10.01.2020 12:00 • x 1 #25


M
Zitat von Wombat85:
Macken werden im Alter immer schlimmer.
Was meint ihr dazu?

Hmm.... ich sag dazu relativ es kommt auf die Person an

Mittlerweile geh ich bei gewisse Macken auf Abstand klar wir sind alle nicht perfekt aber, trotzdem können wir es versuchen ^^
Ich mag diese Macke nicht: ich geh nicht joggen oder ins gym... aber heulen dann wegen ihr Gewicht Rum etc...
Mit vielen Macken kann man leben aber eben nicht mit allem

Besonders ko-kriterium
-Sachen aufzählen die man selber nicht einhält und das Gegenteil von dem ganzen ist... und sie noch verlangen..

-die nur auf Status achten... bsp was man fürn Auto fährt und Job etc

10.01.2020 13:39 • #26


I
Jeder Mensch hat Macken und aushalten muss man gar nichts.

Zum Glück sind wir mit der Fähigkeit zum Sprechen gesegnet.
Also ansprechen und Kompromisse machen. Keiner kann und sollte sich einem Partner zuliebe komplett umkrempeln. Aber Zugeständnisse auf beiden Seiten sollten schon machbar sein...

Mit meinem Mann und seinen Macken halte ich es schon 25 Jahre aus. Wir haben uns im Laufe der Jahre aufeinander eingestellt und sind uns in vielerlei Hinsicht entgegen gekommen . Etwas Humor und Gelassenheit ist dabei sehr hilfreich
Letzendlich habe ich mich ja mal in ihn verliebt weil er so ist wie er ist.

Wenn jeder starrsinnig auf seinen Marotten beharrt und der andere damit überhaupt nicht leben kann ist es vielleicht nicht der richtige Partner?

10.01.2020 14:02 • x 1 #27


W
Zitat von trixi-77:
Mal provokativ: Kleidungsstil lässt sich doch super ändern, passiert ganz viel! Ist nur die Frage, ob man das auf Dauer wirklich will, also aus beiden Richtungen: einen Menschen neu einkleiden bzw an seiner Kleidung rummäkeln, bis er es ändert und ob man selber umgezogen werden wollte.

Ich glaube auch das sowas auch viel mit einem Selbst zu tun hat und wieviel wert man eben darauf legt. Ich denke ich habe dieses Thema gewählt, weil das ein gängiges in der Ehe meiner Eltern ist. Keiner läuft schlumpig rum. Meine Mutter legt aber ein viel größeren und fast übertriebenen Wert darauf, dass man Vater wenn sie ausgehen dieses oder jenes trägt. Er kann es ihr nicht recht machen, wenn er das wählt was ihm gefällt. Und das ist immer dem Anlass angemessen.
Ich merke, dass ich da, obwohl ich selber kein übertriebenen Drang habe mich aufzubrezeln, irgendwie geprägt wurde. Ich habe aber schon Beziehungen gehabt, wo ich dachte boah nicht wieder dieses hässliche, löchrige T-shirt, obwohl es mir eigentlich nicht so wichtig war.


Zitat von trixi-77:
Das ist mehr als eine Macke, das ist Charakter.


Das ist ja wahrscheinlich auch der Unterschied,
In meiner letzten Beziehung sind viele Macken aus Unsicherheit entstanden. Mit dem Wissen konnte ich sie für mich besser aushalten und das Gespräch suchen. Das ändern war dann einfach nicht so gut möglich, weil mehr dazugehört als Aufmerksam zu sein die Bartstoppeln wegzuwischen.

10.01.2020 14:31 • #28


D
Das blöde ist, jede Macke kann sich schleichend in etwas anderes verwandeln...
Mein vorletzter Partner war, genau wie ich, ordnungsliebend, und er legte, genau wie ich, Wert auf Sauberkeit, etc. Eigentlich hätten wir (zumindest was diese Punkte des Zusammenlebens betrifft) ein Dreamteam sein müssen.
Aber ich machte ihm die Dinge nie gut genug, sein nachwischen und nachfalten, sein nachfegen und sein nachbessen sorgte oft für Streit, da ich sein stilles und heimliches nacharbeiten als eine sehr perfide Art der Kritik betrachtete.
Wir outsourcten das Ganze also und bezahlten einen Profi zum putzen und Ordnung schaffen.
Aber kein Profi ist ständig da, der Alltag muss ja trotzdem gemeistert werden.

Mir ging erst nach Jahren ein Licht auf, als keine Freunde und Familienmitglieder mehr zu Besuch kamen, weil sie sich in der sterilen Atmosphäre unwohl fühlten.

Weil sie es merkwürdig fanden, dass ihr Kaffeelöffel ständig lächelnd rechtwinklig von ihm hingelegt wurde, ihre Krümel mitten im Gespräch lächeln von ihm weggewischt wurden, dass ihre Schuhe im Flur lächelnd von ihm ordentlich aufgereiht wurden, dass er nach ihrem Toilettengang lächelnd zum desinfizieren verschwand und dass er lächelnd auf jede Fluse und auf jedes Haar an ihrer Kleidung hinwies.

Ich hatte mich an seine Macken schmeichelnd und sehr subtil gewöhnt, manchmal gingen sie mir auf den Keks.
Als seine Macken aber immer deutlicher im Schlafzimmer Einzug fanden (ich überlasse das Ausmalen jetzt mal eurer Phantasie), ging ich.

10.01.2020 15:18 • #29


B
Ich habe zwar keine Beziehung mit der Frau, aber ich habe die letzten Monate was gelernt.

Kenne seit mehreren Jahren eine Nachbarin, mit der ich immer so ein lockeres gegenseitiges Aushelfen-Verhältnis hatte.

Mit einer Tendenz zur Freundschaft, die ich aber nie richtig wollte, weil die Gute immer wieder auch ziemlich asi, cool, und hartherzig war. Das sind Dinge, die mich bei Menschen allgemein immer direkt auf Abstand gehen lassen.

Über Umstände hatten wir dieses Jahr aber sehr viel miteinander zu tun. Und ich habe erstens ihre guten Seiten kennengelernt und zweitens nach und nach verstanden, warum sie manchmal so ätzend ist.

Sie hat das auch reflektiert und arbeitet daran.

Seitdem kann ich damit umgehen, aber das ist mir wichtig, dass der Mensch das zugibt und es Stück für Stück ändert.

Wenn diese Bereitschaft fehlt und die Macken sehr abturnen, dann sollte man Tschüss sagen.

10.01.2020 16:35 • #30


A


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