Wieviel Liebe reicht noch für eine Beziehung?

M
Liebe Forumsmitglieder,

Ich wende mich mal an euch.... was ist eigentlich wahre Liebe, wie sieht die wirklich aus? Wieviel Liebe braucht man, das es noch reicht für eine Beziehung? Wo liegt die Grenze, generell? (ich weiss das ist individuell verschieden...)

Platonische Liebe kann doch auch wahre Liebe sein.... aber reicht diese, für eine dauerhafte Liebesbeziehung? Wenn man den Menschen immernoch über alles liebt, aber die s.uelle Zuneigung einfach unwiderruflich abgestorben ist, ist das Grund genug, den Anderen zu verlassen (und ihn dabei schrecklich verletzen)? Obwohl man eigentlich nichtmal wirklich gehen will?

Diese Gedanken beschäftigen mich schon seit Jahren. Eine offene Beziehung kommt nicht in Frage.

Wir sind beide 45, schon 20J verh, 3 Kinder 19,17,15, die zwei Jüngsten wohnen noch zuhause.

Er liebt mich immernoch wie am Anfang, aber ich ihn nur noch als bester Freund oder Bruder. Er leidet, aber akzeptiert es mir zuliebe, das ich nur beschränkte Berührung oder seltenen S. zulasse (zirka 2x im Jahr).

Vielleicht kann mir jemand mal seine Sichtweise dazu schildern?
Ich bin für jeder Perspektive dankbar!

Vielen Dank im Voraus....

Mit Verlaub

27.06.2012 15:15 • #1


C
Zitat:
ist das Grund genug, den Anderen zu verlassen (und ihn dabei schrecklich verletzen)?


Du schreibst er leidet....ist dies nicht auch Verletzung? Ich denke sogar eine schlimmere, da diese Permanent zugegen ist. Deine Idee der Liebe ohne Nähe könnte doch nur funktionieren wenn ihr beide da einer Meinung seid und die Gefühle gleich gelagert wären. Scheint aber nicht der Fall zu sein.

Belässt Du es wie es jetzt ist, dann ist Eure Beziehung schon quasi beendet, selbst wenn der reale Cut erst in Monaten oder Jahren kommt. Ich würde auch nicht auf Dauer mit einer Frau als Schwesterchen zusammen sein wollen....

27.06.2012 15:22 • #2


A


Wieviel Liebe reicht noch für eine Beziehung?

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M
Ich war und bin nicht so lange verheiratet, weswegen ich die Lage nicht genau einschätzen kann, aber ich glaube auch, dass diese Beziehung bereits jetzt schon sehr verletzend für deinen Partner ist.

Wenn mir mein Partner sagen würde, dass er nur noch eine Art geschwisterliche Liebe für mich empfindet, dann würde ich mich ziemlich mies fühlen, wenn er mit mir schläft, weil im Hinterkopf der Gedanke wäre, dass er dies nicht aus Leidenschaft oder Verlangen tut, sondern weil er das Gefühl hätte, er müsste. Das heißt, ich würde mich von ihm überhaupt nicht mehr begehrt fühlen und das gehört, zumindest für mich, auch(!) zu einer Partnerschaft.

Abgesehen davon wäre es für mich sehr schwer zu ertragen, wenn ich wüsste, dass ich partnerschaftliche Gefühle habe, der andere sie aber nicht erwidert. Dieses emotionale Ungleichgewicht würde mir zu schaffen machen und auch, wenn du ihn auf deine Weise immer noch liebst, so ist es doch eine andere Liebe als er sie sich wünscht.

Wenn beide es so sehen würden, wäre es vielleicht einfacher (wobei dann der se... Part fehlt, aber das Bedürfnis ist vielleicht bei jedem Menschen anders ausgeprägt), doch so wie es jetzt ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass dein Partner wirklich zufrieden (glücklich sowieso nicht) ist. Und das ist langfristig gesehen bestimmt eine ähnliche Qual wie eine Trennung, nur kommt halt nicht alles auf einmal.

27.06.2012 15:48 • #3


M
sprich doch einfach mit ihm darüber...dann wirst du es herausfinden - wie er darüber denkt...
solange es unausgesprochen ist - kann man sich leichter etwas vormachen...und verdrängen....
vielleicht gibt es doch nur ein leben...und ihr seid beide noch nicht alt...wollt ihr es wirklich so verbringen?
...ihr könnt auch in freundschaft auseinander gehen, mit einer neuen chance auf liebe...
...oder wieder neu zueinander finden....

27.06.2012 16:14 • #4


E
Dein Mann muss dich schon sehr lieben, dass er es so aushält. Sehnst du dich denn nie nach einem anderen Mann? Dir muss doch auch was fehlen. Meinst du, die Liebe ist wirklich weg, oder nur eingeschlafen. Vielleicht könnt ihr sie ja neue beleben. Es lohnt sich doch auf jeden Fall.

Liebe Grüße
Engel

27.06.2012 18:34 • #5


Perla
Mit Verlaub,
das sind doch diese klassischen Beispiele einer langen Ehe.
Man zieht die Kinder groß und alles hat sich in den letzten Jahren nur um die Familie gedreht.
Das Paarsein hat sich in den Hintergrund gestellt. Man merkt, dass die Kinder flügge werden und sie nur noch einen begrenzten Zeitraum der Mittelpunkt sind.
Die Beziehung zum Partner kommt an einen Wendepunkt.
Ich an deiner Stelle würde mich erstmal mit mir selbst auseinandersetzen. Was will ich für die Zukunft. Wie soll mein Leben aussehen, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Will ich weiterhin eine Beziehung zu meinem Partner. Wie soll die aussehen. Würde ich mit einer Trennung zurecht kommen.

Welche Wünsche hast du? Warum willst du keine Intimitäten mehr von deinem Mann? Was müsste sich ändern, dass du wieder mehr Gefühle für deinen Mann hast?

Leider versäumt man es in all den Jahren, wenn sich alles um die Familie dreht, auch an der eigenen Partnerschaft zu arbeiten. Die Liebe und Leidenschaft aufrecht zu erhalten.

Zu diesen Problemen gibt es hervorragende Literatur von Michael Mary.

Auch würde ich eine Paartherapie in Betracht ziehen. Schon deshalb, um herauszufinden, ob ich weiterhin mit meinem Partner zusammen bleiben will oder nicht. Die Gründe, warum es bei euch soweit kam, können hier aufgezeigt werden und für dich eine Entscheidungsfindung sein.

LG
Perla

30.06.2012 05:42 • #6


sanne
Die Frage ist falsch gestellt. Sie müsste lauten:

Wie lange hält eine Beziehung, wenn man sich fragen muss, wieviel Liebe reicht für eine Beziehung?

30.06.2012 08:20 • #7


M
Vielen Dank an Allen für eure Antworten, jeder Beitrag gibt mir was um nachzudenken.
Ihr seid alle sehr lieb

30.06.2012 13:18 • #8


K
Mit_Verlaub,
ich bin so frei und geb mal meine Meinung ab.

Wenn ich richtig verstehe geht es für Dich um die Frage gehen oder bleiben.?

Ich habe seit ca. 2 Jahren die andere Seite gelebt. Mein Mann hat mir vor 2 Jahren gesagt, dass er mich nicht mehr liebt. Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen und ich war 1,5 Jahre wie erstarrt. Leider hatten wir aus arbeitstechnischen Gründen gar keine Zeit an unserer Beziehung zu arbeiten und so ist die Zeit vergangen...
Im Oktober letzten Jahres habe ich dann bewußt realisiert, dass das Ende droht. Zuerst habe ich mich bewußt entschieden trotzdem bei meinem Mann zu bleiben, weil ich ihn über alles liebe und der Überzeugung bin, dass man die Liebe wieder entdecken kann. Man hat sich ja schließlich irgendwann schonmal in den Menschen verliebt.
Dann habe ich angefangen zu kämpfen und bin auch zu einem Psycho gegangen, der mich sehr unterstützt hat. Ende Dezember hat mir mein Mann dann gestanden, dass er einen ONS hatte und die Frau ein Kind von ihm bekommen hat. Außerdem hatte er noch eine Affäre.
Ich habe mich bei ihm für seine Offenheit bedankt und habe ihm gesagt, dass ich jetzt endlich die Chance habe mich zu entscheiden und das ich trotz allem zu ihm stehen werde. Daraufhin hat auch er angefangen zu kämpfen und ist auch zum Psycho gegangen. Wir hatten von Januar bis Mai eine sehr schöne Zeit, haben viel gelernt und viel geredet. Dann Ende Mai hatten wir einen Streit und er hat aufgegeben und ist gegangen. Mich hat er dabei nicht gefragt.
Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen, meine Seele ist zerstört.
Ich leide wie ein Hund und vermute dass der wahre Auslöser eine andere ist, ich weiß es aber nicht, weil er hier scheinbar nicht ehrlich ist. Ehrlichkeit ist aber das was ich dringend bräuchte um mit der Sache abschliessen zu können. Diesen Respekt bringt er mir leider nicht mehr entgegen.

Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich ihm die Chance geben, dass er sich selbst entscheiden kann.
D.h. ich würde offen mit ihm sprechen. Das ist schwer, aber das ist man dem anderen schuldig denke ich.

Ich werd mal verfolgen, wie es bei Dir weiter geht.

Liebe Grüße
Katimaus

30.06.2012 13:46 • #9


A
Mit_Verlaub,
auch ich habe in so einer Beziehung die letzten 2 Jahr gelebt aber auf der anderen Seite. Ich kann nur sagen, es hat mich kaputt gemacht. Ich habe meinen Mann sehr geliebt. Ich nehme es ihn aber total krumm, dass er nie mit mir darüber ehrlich gesprochen hat. Somit hat er, für mich, nie für unsere Ehe gekämpft. Das macht dann auch eine Trennung nicht einfach und dadurch kommt es meiner Meinung nach zu keiner fairen Trennung.

30.06.2012 14:20 • #10


Perla
Ich glaube, eine Trennung ist doch nie fair. In meinem Umfeld kenne ich nur ein Paar, das sich einigermaßen einvernehmlich getrennt hat und um Kosten zu sparen sogar ein und denselben Anwalt hatte.
Wenn man verlassen wird, stellt man doch immer die subjektive Meinung dar. Wenn zwei auseinandergehen ist nie einer alleine schuld. Und ich weiß sehr wohl von was ich rede, habe eine Ehe (19 Jahre) und auch schon einige Trennungen hinter mir, bei denen ich verlassen wurde und auch verlassen habe. In meiner letzten längeren Beziehung hat es nach 1 1/2 Jahren zum Kriseln angefangen. Ich habe meinem damaligen Freund immer und immer wieder gesagt, dass es Dinge gibt, durch die ich jetzt durch muss. Es waren finanzielle Sachen. Zu der Zeit habe ich sehr viel gearbeitet. Anfangs hat er immer noch mitgeholfen, aber mir der Zeit hat er einfach die Lust verloren. Ich habe immer wieder versucht ihm zu erklären, dass meine finanziellen Dinge im Moment Vorrang haben. Zudem hat er mir auch noch ein Verhältnis angedichtet und mein Handy durchwühlt. Das hat mich schon sehr nachdenklich gemacht, da ich ihm nie einen Anlaß für Eifersüchteleien gegeben habe. Die Beziehung bekam einen Bruch. Da sich meine finanazielle Lage noch verschlechterte, musste ich am WE einen Job annehmen, was ihm überhaut nicht gefiel und er mich ständig unterschwellig unter Druck setzte. Diesen Druck konnte ich einfach nicht mehr aushalten und habe dann die Beziehung beendet. In seinen Augen war er das Opfer in dieser Beziehung, obwohl ich im immer wieder zu erklären versuchte, dass dies nur ein vorübergehender Zustand sei, bis sich meine Lage etwas entspannt.

Ich kann hier nur für mich sprechen, alles was ich machen kann ist, einfach die gleichen Fehler nicht in zukünftige Beziehungen zu tragen. Die Dinge benennen, die eine stören und das von Anfang an.
Auch ich hab Trennungen erlebt, wo ich einfach abgesägt wurde, ohne große Erklärung. Es ist halt einfach so, dass die Menschen, wenn es um sehr unangenehmde Dinge geht, sie sich herauswinden, nicht den Mut aufbringen, Stellung zu beziehen.
Das muss ich meinem letzten Freund, mit dem ich 7 Monate zusammen war hoch anrechnen. Er hat mich nicht im Regen stehen lassen. Er hat mir immer wieder seine Gründe der Trennung haargenau erklärt und ich muss sagen, das hab ich so auch noch nicht erlebt.

Anmerken möchte ich an dieser Stelle, dass ich es genauso befremdlich finde, wenn man jahrelang mit einem Partner zusammen ist und man denkt, dass man den anderen kennt. Er dann so einen unwürdigen Abgang macht, keine richtige Erklärung liefert und man sich fragt, dass man sich all die Jahre so in einem Menschen getäuscht hat.
- Die menschliche Seele ist eine dunkle Kammer -

30.06.2012 20:03 • #11


M
Das was Du schreibst denkt vielleicht meine Frau auch!
Es fühlt sich auch so an, nur gesagt hat sie es nicht!
Der Schmerz darüber wird sehr groß bei Deinen Mann sein.
Was ist Liebe?
In Moment würde ich sagen Liebe ist das nicht und wird es auch nicht wieder.
Aber Männer können viel ertragen, das auch?
Eine Antwort ist das nicht , nur die Gedanken eines Mannes.
Alles liebe

21.07.2012 20:49 • #12


A


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