Hallo Ihr hier,
es ist oft einfach ein Schwachsein... eines, das wir wohl alle kennen. Entgegen aller Vernunft... Es ist da - auch, wenn wir uns darüber ärgern, wütend auf uns selbst sind.
Ich habe beruflich mit Pflegebedürftigen zu tun - und denen, die pflegen - telefonisch nur, aber ich habe viele Facetten dadurch kennengelernt von den Menschen, die sich kümmern -. Die drin sind in dieser Situation - auch als Ehepartner. Es ist sehr bunt... Ich höre Pflege aus Liebe zu dem Partner - ich höre Pflege aus Anstand, weil es sich so gehört - ich höre Verzweiflung, Resignation. Gefangene in dieser Situation...
Ich habe auch schon mit Ex-Partnern gesprochen - die, die ein neues Leben angefangen haben mit einem neuen Partner, aber sich weiterhin um den Ex-Partner, dem Pflegebedürftigen kümmern. Ihn nicht im Stich lassen - und trotzdem IHR Leben leben...
Was würden wir tun? Können wir es wissen, solange wir nicht in dieser Situation sind?
Downy zähle ich zu denen, die sich um jemand kümmern, der auf seine Art pflegebedürftig ist (Borderline ist nun mal eine schwerer Krankheit, wenn auch nur seelisch)...und er ist bis jetzt geblieben, weil er glaubt, er muss bleiben. Sein wirkliches Leben findet nebenher statt...
Liebende versteht ihren Mann. Sie liebt ihn. Vielleicht auch gerade deshalb. Weil sie weiß, was der tut. Und warum er das tut.
Beide, Downy sowie auch der von liebende, bleiben nicht aus Liebe bei dem offiziellen Partner. Sie erfüllen ihr Verantwortungsgefühl. Und sicher spielt auch da der gesellschaftliche Druck eine Rolle - man verlässt seinen Partner nicht, nur weil er krank ist...
Die Gesellschaft hat Mitleid mit dem Kranken. Weniger mit dem Partner des Kranken. Es ist einfach so.
Ich denke, wenn man den kranken Partner trotzdem liebt - dann ist nichts richtiger, als bei ihm zu bleiben. Wenn da nur noch höchstens Mitleid ist - dann sollte man gehen und sich trotzdem kümmern - aus Respekt vor dem Menschen, mit dem man eine Beziehung geführt hatte, und der nicht mehr das ist, was man für sich braucht, um im Reinen mit sich zu sein.
Denn mit einer Lebenslüge ist niemandem geholfen...
Sind nur meine Gedanken - haben irgendwie nichts mehr Susanne zu tun, ich weiß. Aber sie hat sie ausgelöst... vom Fremdgehen... über das Leid dahinter...und mehr...
LG code2013
19.03.2013 21:37 •
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