Zitat von Tania03:Ich glaube dass diese Dramasucht eher der heutigen Zeit geschuldet ist als dass sie tatsächlich tiefere Ursachen hat. Alles muss unverbindlich und ...
Alles unverbindlich: Zuverlässigkeit wird zum Fremdwort
Die Menschen werden immer unverbindlicher – Die Generation Unverbindlichkeit. Diesen Satz liest man immer häufiger in sozialen Medien und Zeitschriften. Hauptsächlich wird diese Aussage auf Beziehungen bezogen, denn junge Menschen wollen sich in der Liebe einfach nicht mehr so schnell festlegen und versuchen, sich alles offen zu halten. Könnte ja sein, dass doch noch was „Besseres“ auf sie zukommt.
Aber auch die Arbeitswelt ist von der Schnelllebigkeit und Flexibilität geprägt und scheinbar wird es immer schwieriger, Entscheidungen zu treffen und auch dazu zu stehen. Verbindlich ist überhaupt nichts mehr, sogar eine Unterschrift hat teilweise keinen Wert mehr. Von Mitarbeitern wird diese Verbindlichkeit, Mitarbeiterbindung und Engagement, kurz gesagt Commitment aber durchaus gefordert. Doch wie soll ein Mitarbeiter diese Werte leben, wenn das Unternehmen selbst etwas ganz Anderes vorlebt und welche Folgen ergeben sich daraus auf Mitarbeiterebene?
Emotionale Bindung und Commitment
Eine Studie, die ich in meinen Artikeln bereits oft zitiert habe ist der Engagement Index von Gallup. Dieser zeigt auch für das Jahr 2016, dass lediglich 15 % aller Mitarbeiter emotional an das Unternehmen gebunden sind. Ganze 70 % sind gering gebunden und machen einfach nur das, was von ihnen verlangt wird.
Würde sich eine bessere Stelle auftun, würden die meisten Mitarbeiter nicht einmal mit der Schulter zucken, um dem jetzigen Arbeitgeber den Rücken zuzukehren. Dies sind erschreckende Zahlen aber für mich sind sie alles andere als überraschend.
Alles unverbindlich!
Die meisten Unternehmen leben doch genau diese Unverbindlichkeit vor, erwarten aber im Gegenzug Commitment, Engagement und Loyalität von ihren Mitarbeitern. Am Personal wird als erstes eingespart, wenn die Ziele für Umsatzzahlen einmal nicht erreicht werden. Entscheidungen werden revidiert und sogar unterschriebene Verträge angefochten.
Auf eine mündliche Vereinbarung kann man sowieso schon lange nicht mehr zählen, aber auch eine Unterschrift oder ein Vertrag ist eigentlich nichts mehr wert. Auf die Aussage „Ich rufe Sie zurück“ reagiert man schon gar nicht mehr, da dies sowieso nicht passieren wird. Sogar zwischen Unternehmen ist oft alles unverbindlich, Projekte oder Termine werden kurzfristig verschoben, ganz abgesagt oder thematisch komplett über den Haufen geworfen.
Nicht mehr selten passiert es, dass man zu einem vereinbarten Termin fährt und dort angekommen erfährt, dass der Termin leider abgesagt werden muss, da sich der zuständige Mitarbeiter leider gerade in einem Meeting befindet, oder gerade einfach nicht verfügbar ist.
Darüber hinaus passiert es immer häufiger, dass unbezahlte Vorleistungen, z.B. in Form von Projektplanungen verlangt werden, das Projekt dann aber doch abgesagt wird und man am Aufwand sitzen bleibt. Wie viel zählt denn noch ein abgesprochener Termin, ein vereinbares Meeting oder die Unterschrift auf einer Projektvereinbarung?
Entscheidungen hinauszögern
Entscheidungen zu treffen und dann auch dazu zu stehen ist in vielen Unternehmen ein tatsächliches Problem. Man will keine falsche Entscheidung treffen, deshalb werden diese immer wieder hinausgezögert und man will sich nicht festlegen. Viele Mitarbeiter hängen dabei in der Luft, sie wissen nicht, wie lange sie noch im Unternehmen arbeiten werden, können Aufgaben nicht erfüllen, weil die Entscheider noch keine Entscheidung getroffen haben und am Ende doch wieder alles anders ist, als zuvor geplant.
Das hat nichts mehr mit Flexibilität zu tun, sondern eher mit der Angst vor Entscheidungen, Unzuverlässigkeit und Unverbindlichkeit. Das Hinauszögern oder das Revidieren von Entscheidungen frustriert Mitarbeiter gewaltig und äußert sich in Unzufriedenheit, geringem Engagement und der oben angesprochenen geringen emotionalen Bindung an das Unternehmen.
Folgen von Unverbindlichkeit
Unverbindlichkeit oder das Weglaufen vor Entscheidungen vonseiten der Führungskraft hat oft schwerwiegende Folgen auf der Mitarbeiterebene.
UNZUFRIEDENHEIT UND GERINGE WERTSCHÄTZUNG
Eine versprochene Gehaltserhöhung wird nicht umgesetzt, Termine mit Mitarbeitern werden verschoben oder ganz abgesagt. Projekte, in die bereits einiges an Planung und Zeit geflossen ist, werden ohne gute Begründung wieder abgesagt. Diese unverbindlichen Verhaltensweisen von Führungskräften haben negative Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter, da durch die fehlende Zuverlässigkeit oft der Eindruck bei Mitarbeitern entsteht, nicht wertgeschätzt zu werden.
FRUSTRATION UND DEMOTIVATION
Ist auf das Wort der Führungskraft oder des Geschäftsführers kein Verlass mehr, steigt die Frustration der Mitarbeiter. Gerade wenn Entscheidungen immer wieder geändert werden, Mitarbeiter darüber viel zu spät informiert werden und unnötig viel Arbeit in Aufgaben stecken, die am Ende sowieso wieder umgeschmissen werden, steigt die Demotivation. Weiß man im Vornhinein schon, dass die eigene Arbeit sowieso verschwendet wird, ist die Motivation nicht sehr groß, überhaupt damit anzufangen.
GERINGE EMOTIONALE BINDUNG
Lässt man Mitarbeiter bezüglich ihrer Zukunft im Unternehmen zu lange in der Luft hängen, nimmt die emotionale Bindung stetig ab. Wird zum Beispiel die Entscheidung, ob ein Mitarbeiter übernommen oder ein Arbeitsvertrag verlängert wird ständig verschoben, steigt die Unsicherheit der Mitarbeiter. Dies äußert sich oft in einem Rückgang der emotionalen Bindung zum Unternehmen und in Resignation durch gefühlte Aussichtslosigkeit.
HOHE FLUKTUATION
Diese Unsicherheit führt dazu, dass sich Mitarbeiter um andere Stellen umschauen. Sobald sie dann etwas Besseres gefunden haben, zögern sie nicht, ihren Job zu wechseln. Verständlicherweise, denn das Unternehmen würde genauso wenig Rücksicht auf die Mitarbeiter nehmen, wenn es darum geht, Personal abzubauen. Leider verlassen meist die besten Mitarbeiter als erstes das Unternehmen und Schlüsselpositionen gehen verloren.
Der Leitsatz „alles unverbindlich“ zieht sich durch fast alle Bereich des Unternehmens und hat meistens einen bitteren Beigeschmack. So sehr wir auch die neu gewonnene Flexibilität in der Arbeitswelt schätzen, der Mensch braucht Strukturen, auf die er sich verlassen kann. Nimmt man Mitarbeitern diese Basis an Zuverlässigkeit, äußert sich dies in Unsicherheit, Demotivation und Frustration. Auch zwischen Unternehmen sollte die Verbindlichkeit wieder stärker bedacht werden. Für Kleinunternehmen ist diese gelebte Unverbindlichkeit von Großfirmen oft der Untergang, wenn zum Beispiel Vorleistungen erbracht werden, die am Ende doch nicht in Anspruch genommen und/ oder nicht bezahlt werden.
Ich würde mich sehr freuen, mit Ihnen über dieses Thema zu diskutieren! Welche Erfahrungen haben Sie bereits mit der Unzuverlässigkeit und Unverbindlichkeit von Arbeitgebern gemacht? Ist dies einfach eine normale Entwicklung durch erhöhte Schnelllebigkeit und Flexibilität am Arbeitsmarkt, oder will einfach jeder das Beste für sich selbst herausholen, ohne an die Konsequenzen für andere zudenken? Kann es auch sein, dass ich den Unternehmen Unrecht tue und sich diese lediglich auf die Sprunghaftigkeit der flexiblen Mitarbeiter von heute einstellen möchten? Schreiben Sie einfach Ihren Kommentar unten in die Comment Box, ich freue mich auf einen Austausch mit Ihnen!
Bindungsunsicherheit: Wenn der Partner nicht weiß, ob er wirklich will
Der Mensch ist ein großer Zweifler. Gerade heute und besonders in der Liebe. Jeder achte Deutsche stellt seine aktuelle Beziehung oft in Frage.Viele wollen sich nicht festlegen, weil es irgendwo einen noch besseren Partner geben könnte. Ist das ein fragwürdiger Trend oder unsere Chance auf das perfekte Glück?
»Früher trennten sich Paare, weil sie unglücklich waren. Heute trennen wir uns, weil wir denken, mit einem anderen Partner könnten wir noch glücklicher sein.«
Mit Anfang Zwanzig will man sich nicht gleich für den Rest seines Lebens binden, ab Mitte Dreißig hat man höhere Ansprüche an einen Partner, und wenn man die Vierzig überschritten hat, bekommen Beziehungen oft einen anderen Stellenwert. In jeder Lebensphase gibt es gute und weniger gute Argumente, sich nicht auf eine feste Partnerschaft einzulassen. Nicht immer muss es daran liegen, dass die Gefühle nicht stimmen. Dahinter kann auch ein neuzeitliches Phänomen stecken: Bindungsunsicherheit.
Ist er wirklich der Richtige? Zweifel am Partner
»Ich hab die Liebe meines Lebens gefunden!« Wer das von sich behaupten kann, ist zu beneiden. Wie groß die Liebe, wie toll die Beziehung, wie genial der S. ist, lässt sich oft erst im Nachhinein beurteilen oder im Kontrast zu anderen Erfahrungen.
Wir vergleichen oft: Wir leben wir in Zeiten der unendlich vielen Vergleichsmöglichkeiten – Medien und Internet machen das möglich. Wer noch nicht gebunden ist, bekommt vorgegaukelt, er könne im Handumdrehen beziehungsweise einfach per Mausklick die große Liebe finden.
Wir wollen nichts verpassen: Wer in festen Händen ist, dessen Zweifel werden ständig geschürt. Die Angst davor, den besten S. oder die tollste Beziehung zu verpassen, weil man sich zu voreilig gebunden hat, treibt viele Menschen um. Immer besteht ja die Möglichkeit, dass irgendwo auf dieser Welt ein Partner ist, der noch besser zu einem passt, als der aktuelle.
Wir haben viele Gelegenheiten: Früher musste man rausgehen, Menschen treffen, Kontakte bekommen. Oft waren diese vom Zufall zugeschanzt, man musste Glück haben, zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Heute kommt der Jahrmarkt der Partnerwahl unter Umständen direkt zu uns ins Haus: Via Internet oder per App etwa. Eine bahnbrechende Entwicklung eigentlich, die aber ihre Tücken haben kann. Weil sie uns nämlich oft nicht ruhen lässt, auch wenn wir in einer festen Partnerschaft leben.
Wir geben uns nicht schnell zufrieden: Getrieben von Zweifeln wollen sich viele Menschen nicht für immer und ewig binden – was per se auch gar nicht mal unklug ist. Menschen ändern sich, Beziehungen auch. Da sollte jeder den Mut haben, sich aus einer unglücklichen Partnerschaft zu befreien. Kritisch wird es, wenn der Partner eigentlich in Ordnung ist, aber eben nicht perfekt. Dann kommen die diversen Verführungen ins Spiel.
Wir stehen vor vielen Versuchungen: Die Journalistin Annabel Dillig kommt zu dem Schluss, dass jeden von uns das leicht verfügbare Angebot in irgendeiner Form reizen könne. In »Diesen Partner in den Warenkorb legen« schreibt sie, nicht nur Online-Dater, sondern auch alle, die sich in einer festen Beziehung befinden, wären den Verlockungen ausgesetzt, nach einer noch besseren Version des Partners Ausschau zu halten.
Das große Beziehungszweifeln: Fakten
13 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen zweifeln grundsätzlich, ob ihr derzeitiger Partner tatsächlich der Richtige für sie ist, wie eine Studie von ElitePartner ermittelte.
15 Prozent der unverheirateten Liierten fragen sich öfter, ob ihr Partner wirklich zu ihnen passt. Nach der Eheschließung stellen noch 12 Prozent ihre Beziehung in Frage.
16 Prozent derjenigen, die kürzer als ein Jahr mit ihrem Partner zusammen sind, zweifeln oft an ihrer Liebe.
26 Prozent der Gebundenen würden ihre Beziehung aufgeben, wenn sie ihren Traumpartner treffen würden, ergab eine Umfrage von seitensprung-fibel.de.
Der Rest ist hier zu lesen ….
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